Beitragvon Seigi Heiwa » So 22. Apr 2018, 03:56
Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren und die Umrisse der Einzelteile der Rüstung mit Kreide auf den Metallplatten vorgezeichnet waren, begann die eigentliche Arbeit des Rüstungsschmiedes. Mit einem geschliffenen Meißel und einem Hammer begann er feine Trennlinien ins Metall zu arbeiten. Zuerst setzte er die Linien so, dass er alle Einzelteile grob von einander trennen konnte. Danach orientierte er sich an den Kreidestrichen, die er zuvor gesetzt hatte,und brachte dort jeweils eine Vertiefung an. Hoch konzentriert achtete er genau auf die Tiefe, während das rhythmische Schlagen von Metall auf Metall durch die Schmiede hallte. Nach den ersten Linien setze er noch einige Hilfslinien, die es ihm erleichtern sollten, die Teile ohne große Reste aus den Metallplatten zu lösen. Als er damit fertig war, begann er damit, eine der beiden Essen, die sich hier befanden mit Steinkohle zufüllen und anzuheizen. Unablässig stand er am Blasebalg und fachte so die Glut an, bis fast die Hälfe seines Brennmaterials Glühte. Danach legte er die Erste Platte auf die Glut. Diese Was so positioniert, dass möglichst viele Trennlinien auf den heißen Kohlen lagen. Dadurch, dass diese dünner waren als das restliche Metall, wurden diese schneller heiß. Seigi achtete genau auf die Farbe des Metalls. Als die Linien,die er zuvor geschlagen hatte einen dunkelroten Farbton annahmen, handelte er sofort. Mit einem Ruck und unter einigem Geklapper landete die Platte auf dem Boden. In aller Eile griff er sich einen Eimer Wasser und schüttete diesen Über das Metall. Unter einem lauten Zischen stiegen Dampfwolken auf, als das kalte Wasser das heiße Metall traf. Dem ersten Wasserschwall folgte sogleich ein zweiter. Nachdem das Metall kühl genug war, um es gefahrlos anzufassen, stellte der Samurai die Platte auf und lehnte sie gegen den Amboss. Daraufhin nahm er wieder den Hammer zur Hand und holte zum Schlag aus. Mit einem Klirren brach die Platte an den Trennlinien und ein Schauer aus Metallstücken verteilte sich über den Boden. Dies war für den Samurai allerdings nichts ungewöhnliches, hatte er diesen Arbeitsschritt doch schon so oft durchgeführt. Das Metall war durch das Abschrecken sehr hart und spröde geworden und brach an den schwächsten Stellen, also an den Linien, die er zuvor geschlagen hatte. Dadurch würde er sich später einige Zeit am Schleifstein sparen. Diesen Vorgang wiederholte er mehrere Mahle, bis er alle Teile beisammen hatte. Diesmal nahm er sich zwei Zangen aus einem Gestell und versuchte damit, dies größte Teil der Rüstung, den zukünftigen Brustpanzer anzuheben. Dies gelang ihm. Nun würde die zweite Esse ins Spiel kommen. Diese füllte er mit Holzkohle, da er vor hatte, die verschiedenen Stahlarten durch eine Technik, die als Feuerschweißen bekannt war zusammen zu fügen. Dazu brauchte er den Kohlenstoff in der Holzkohle, da dieser den Sauerstoff in der Luft band und damit verhinderte, dass die Schweißnaht zu rosten begann. Danach legte der Rüstungsschmied die drei Einzelteile des Brustpanzers gestapelt in die Glut der Holzkohle. Wieder achtete er auf die Farbe des Metalls, während er immer und immer wieder wie Rüstungsteile verschob und korrigierte. Als das Metallbündel eine durchgehend kirschrote Farbe angenommen hatte, hievte er das glühende Metall mit Hilfe der Zangen auf den Amboss. Mit unglaublicher Gewalt donnerte der Hammer auf das Eisen hernieder. Funken flogen durch die Gegend. Mit einigen Schlägen und gelegentlichem wieder erhitzen des Brustpanzers, verband Seigi die Metallplatten zu einer Einheit. Schweiß stand ihm auf der Stirn, sowohl durch die harte Arbeit, als auch durch die Hitze, die von dem Metall ausging. Danach legte er das noch immer glühende Stück Metall auf den Boden, damit sich die Spannungen, die durch den Schmiedeprozess entstanden waren, wieder ausgleichen konnten. Währenddessen, machte er mit den Schulterstücken weiter. Auch deren Rohlinge landeten in der Glut der Holzkohleesse und wurden ebenso behandelt, wie auch der Brustpanzer. Die anderen Teile der Rüstung folgen auf dem Füße. Wie eine Maschine arbeitete Seigi. Jeder Handgriff und jede Entscheidung durch Jahre der Übung bestimmt. Als auch das letzte Teil auf dem Boden lag, damit es auskühlen konnte, beschloss Seigi, eine kurze Pause einzulegen.