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Fluss"Das sieht richtig ungut aus, trotzdem ist es kaum ein größeres Problem als hätte ich meinen Arm in heißen Wasser getaucht, nun etwas ärgerlicher ist es schon. Trotzdem hat er mir lediglich die Haut verbrannt und das Fleisch darunter angeschmort, eine ernste Verbrennung die tiefer ginge würde sich nicht so beiläufig anfühlen", dachte Ishi, während er die Tür zum Haus in dem er wohnte aufschob. Als er gedankenverloren den freien Arm hob um die Tür zu öffnen hätte Ishi selbst beinahe mit einem Aufschrei die friedliche Ruhe des Anwesens gestört, doch stattdessen biss er sich auf die Unterlippe und schluckte den Schmerz den seine Verbrennung verursachte hinunter.
"Okay, ganz ignorieren sollte ich die Verletzung auch nicht, so richtig frei kann ich meinen Arm nicht bewegen", dachte Ishi mit einem Blick auf die Verbrennungen. Die Schulter und das Handgelenk waren verschont geblieben und diese Stellen konnte er auch ohne größere Probleme bewegen, dennoch hatte er gerade an seinem Ellenbogen zu leiden, die Haut im Inneren zog sich jedes Mal auseinander wenn Ishi seinen Arm ausstreckte und die Brandwunden rissen an dieser Stelle schnell wieder, wenn er die Haut dort belastete. Es war heute schon ein paar Mal passiert, jedes Mal an derselben Stelle, jedes Mal trat etwas Blut hervor, nicht genug um zum Problem zu werden doch genug damit Ishi es bemerkte, und jedes Mal verkrustete es sich dort, sodass eine dunkle und unregelmäßige Linie entlang der Innenseite seines Ellenbogens entstanden war.
"Die Haut reißt immer an der gleichen Stelle ein, zwar verschorft die Stelle, doch ist sie dennoch weniger robust und daher anfälliger", bemerkte Ishi nachdenklich, während er seinen Weg ins sein Schlafzimmer fand. Der Raum war ordentlich, dabei jedoch so gut wie leer, denn abgesehen von einem Bett, einem Kleiderschrank und einem Bücherregal befand sich lediglich noch eine Hängematte in dem karg wirkenden Zimmer. Immerhin einen guten Blick auf den Wald hatte Ishi von hier aus, denn das große Fenster, das mehr als die Hälfte der südlichen Wand umfasste, verschaffte ihm gleichzeitig ausreichend Licht und eine gute Aussicht, trotzdem war Ishi nur selten in diesem Raum, zumindest solange er nicht schlief. Ishi ließ sich schwerfällig auf sein Bett fallen, bevor er das Buch in seinen Händen aufschlug.
Beginn des Trainingsposts für"Dann mache ich mich mal hier an die Arbeit, mal sehen ob ich hier die Informationen finde die ich brauche um meinen Arm selbst zu heilen", dachte Ishi, während er das Inhaltsverzeichnis des Buches "Unter der Haut, der menschliche Körper" kurz überflog. Anhand der Überschriften zu den einzelnen Kapiteln konnte sich Ishi einen groben Eindruck von dem Machwerk das er erhalten hatte machen, jedoch würde er nicht auf der Stelle alles dazu lesen können, er musste sich zunächst auf sein aktuelles Ziel konzentrieren anstatt sich von anderen Dingen ablenken zu lassen. Bereits nach einigen Sekunden hatte er eine vielversprechende Überschrift gefunden und Ishi blätterte zwei Dutzend Seiten um hin zu dem Thema "Die Haut und ihre Schichten".
"Hm, das klingt schon einmal recht vielversprechend für den Anfang. Meine Verbrennung selbst betrifft größtenteils meine Haut, vielleicht finde ich hier Anhaltspunkte mit denen ich die Heilung beschleunigen kann", ging es Ishi durch den Kopf, als er kurz von dem Buch aufsah. In den letzten Monaten hatte der Genin dutzenden Medics bei der Arbeit zugesehen und teilweise auch assistiert und viele von ihnen waren in der Lage verschiedenste Verletzungen innerhalb unnatürlich kurzer Zeit zu heilen, manche kleineren Verletzungen sogar innerhalb von Augenblicken, doch hatte Ishi niemand erklärt, wie genau diese Techniken von statten gingen, er war in ihren Augen noch nicht so weit gewesen.
"Vielleicht hatten sie sogar recht. Und vielleicht werde ich heute erfahren, ob ich jetzt so weit bin mir diese Fähigkeiten selbst zu erarbeiten, das hier sieht immerhin nach einem guten Anfang aus", dachte Ishi, ließ seinen Blick wieder hinter zu dem Buch auch seinen Knien wandern und begann damit das Kapitel zu lesen.
Nach einer halben Stunde war sich Ishi einer Sache eindeutig bewusst.
"Das war nicht sehr hilfreich", brachte er seufzend hervor, als er das Ende des Kapitels über die menschliche Haut erreicht hatte. Er hatte das Kapitel nicht ausführlich genug studiert um sich langfristig die Details einzuprägen, sodass er sie irgendwann später gezielt abrufen und für sich einsetzen konnte, doch hatte er einen guten Überblick zu dem Thema bekommen. Es ging um die Haut im allgemeineren Sinne, nützlich wenn man Krankheiten ablesen wollte oder Salben dafür herstellen bzw. Verbände richtig anlegen musste um Blutungen zu unterbinden, zudem hatte es einen recht ausführlichen Abschnitt über die häufigsten Quellen von Infektionen an gereizter Haut gegeben, dennoch war es eher grundlegendes Wissen das Ishi bei seinem spezifischen Problem nicht weiterhalf.
"Ich brauche etwas, das mir einen Anhaltspunkt gibt wie ich das Gewebe in meinem Arm dazu bringen kann, sich zu regenerieren", überlegte Ishi und fuhr mit dem Zeigefinger an seinem gesunden Arm über die Kanten der Buchseiten. Wieder beim Inhaltsverzeichnis angelangt begann der Junge nun dieses genauer zu durchforsten. Anstatt sich auf das erste Thema zu stürzen zwang er sich nun zur Geduld und Ruhe. Zunächst sah er das komplette Verzeichnis durch um nicht wieder blindlings einem Impuls zu folgen, als Ishi sich dann einen groben Überblick von der Thematik des Buches gemacht hatte pickte er sich das nächste Kapitel heraus, das vielversprechend wirkte. Bedächtig blätterte er bis zur Mitte des dicken Buches, hin zum Abschnitt mit dem Titel "die Muskulatur des Körpers - Beschaffenheit und Wirkung" und hielt an der gesuchten Stelle inne. Dieser Abschnitt seiner Lektüre war um einiges üppiger ausgefallen als der zuvor Gelesene und so war Ishi selbst nach mehr als einer Stunde noch nicht am Ende angelangt, jedoch entdeckte er neben den allgemeinen Informationen über das Muskelgewebe, welche zwar in der richtigen Situation hilfreich waren aber ihm hier und jetzt in der Praxis kaum nutzen würden, doch nun konnte Ishi sich Hoffnungen machen, auf etwas gestoßen zu sein, das ihm weiterhelfen konnte.
"Ich verstehe, glaube ich. Hier wird die natürliche Wiederherstellung des Gewebes aufgegriffen. Solange bestimmte Nährstoffe vorhanden sind schwächer beschädigte Zellen in der Lage sich selbst zu reparieren, indem sie sich quasi von neuem Aufbauen. Sollte das nicht möglich sein werden die Zellen der umliegenden Regionen mit einem Überschuss an Nährstoffen gefüttert um die Teilung etwas zu beschleunigen und das umliegende Gewebe langsam zu ersetzen. Diese Vorgänge benötigen jedoch beide in der Regel sehr viel Zeit und sind häufig unvollständig, zudem ist der erste Fall lediglich bei sehr schwachen Verletzungen hilfreich, totes Gewebe kann so nicht wieder instandgesetzt werden", murmelte Ishi vor sich hin, während er weiterlas.
"Und die zweite Methode greift eher lückenhaft, zudem kommt es auch sehr auf die betroffene Stelle an, je nachdem wie sehr sich das zu ersetzende Gewebe von seinem Umfeld unterscheidet. Soweit zur Natur." Ishi nahm den Blick von dem Buch das noch immer aufgeschlagen auf seinen Oberschenkel lag und sah ins Leere, während er überlegte.
"Es muss zwangsweise Möglichkeiten geben diesen Ablauf zu beschleunigen. Auf die Schnelle fallen mir dazu drei ein. Am einfachsten wäre es direkt mit dem Chakra die Zellen und damit das Gewebe separat zu produzieren, wobei ich denke dass dies nur im kleinen Rahmen möglich wäre sofern man nicht eine unmenschliche Chakrakontrolle besitzt, allerdings ist die Vorstellung so etwas im größeren Rahmen abzuziehen vielleicht eher ein Hirngespinst. Als Nächstes wäre es vielleicht Möglich die einfache Zellteilung und damit den natürlichen Heilungsprozess erheblich zu beschleunigen, indem man die notwendigen Nährstoffe hinzufügt und die Zellen selbst mit dem Chakra manipuliert, das dürfte die umsetzbarste Methode sein, ich denke das müsste auf jeden Fall auch möglich sein, auch wenn es nicht ganz so schnell von statten gehen würde wie meine erste Schätzung. Alternativ könnte man den Teilungsprozess vielleicht sogar umgehen, indem man die Zellen direkt mit einem passenden Jutsu kopiert und damit eine vollkommen künstliche Teilung herbeiführt, das wäre in der Anwendung vielleicht sogar die beste Methode, die Methode, die die meisten Vorteile bringt, aber ich bin mir hier gar nicht so sicher, ob so etwas überhaupt machbar wäre." Ishi seufzte. Dies war bisher alles pure Theorie, nicht unbedingt schlecht durchdacht, doch dennoch Theorie. Seine Vermutungen bauten auf dem auf, was er über den menschlichen Körper wusste, jedoch konnte es auch sein das er etwas übersah das seinen Gedankengängen widersprach oder was noch wahrscheinlicher war, er übersah bessere Möglichkeiten auf die andere Medics mit mehr Erfahrung gekommen waren.
"Ich muss Sensei Hiro darüber ausfragen, der kann mir bestimmt weiterhelfen, ich sehe nur zu, das er meinen Arm nicht sieht, ich will das selbst hinbekommen. Aber um heute noch ins Krankenhaus zu gehen, dafür ist es mir zu spät, außerdem ist er vermutlich schon zu Hause. Zudem hat mich das ganze Lernen hier richtig müde gemacht, ich putz mir jetzt die Zähne und hau mich aufs Ohr."TS - nächster Morgen, etwa 5 Uhr
Wie immer wenn er unruhig und ungeduldig ins Bett ging weil am ein Ziel verfolgte, das sein Interesse geweckt hatte, stand Ishi an diesem Morgen sehr früh auf und konnte einfach nicht im Bett liegen bleiben. Er wäre direkt zu Krankenhaus geeilt, warum auch nicht, da sein Sensei ohnehin meist zu den Erster gehörte die kamen, doch erhob sein knurrender Magen Einspruch gegen diese Idee und brachte ihn dazu, in die Küche zu gehen und sich ein Frühstück zu machen. Zu seiner Freude war die Küche zu dieser Tageszeit noch menschenleer und Ishi konnte sich ihn Ruhe eine große Portion Müsli machen und sich damit an den Esstisch setzten, während er wieder das Buch aufschlug an der Stelle, an der er gestern aufgehört hatte zu lesen. Während er aß ging er nun den Abschnitt durch, vor dem er am letzten Abend beinahe eingenickt wäre.
"Hm, dann sehe ich mal weiter. Hier scheint es jetzt um den Aufbau des Gewebes selbst zu gehen, nicht mehr um die einzelnen Zellen sondern um das komplette Paket. Ich bin mir nicht ganz sicher ob mir das nun großartig weiterhilft, aber ich sehe es mir lieber an, da ich eh noch keinen konkreten Plan habe sie ich wirklich weiterkommen soll, wenn es darum geht meinen Arm zu heilen", überlegte Ishi und begann das Essen neben sich vollkommen zu ignorieren, es war nun einmal seine Art alles um sich herum auszublenden, wenn er einer Sache nachging, die ihn interessierte.
"Hm, das macht natürlich Sinn. Der Aufbau verläuft stark heterogen anstatt homogen, entgegen dem was ich zunächst vermutet hatte. Qualitativ wären meine Ansätze in ihrer reinen Form durchführbar, man würde nicht einmal Fingerspitzengefühl dafür benötigen, lediglich genug Chakra, die richtige Manipulation und die Fähigkeit, es ein wenig zu drosseln, wenn der Aufbau sich jedoch so verhält, dann würde das nicht ausreichen, es würde zwar qualitativ einige Zellen zur Regeneration anregen, jedoch nur die, die in etwa die selbe Struktur und ähnliche Eigenschaften wie die vorweisen, an denen man ansetzt, jedoch würde die Heilung nur bei einem kleinen Teil des Spektrums anfangen, was gar nicht so gut wäre, schließlich will ich meinen Arm Heilen können und nicht nur zehn Prozent davon", überlegte Ishi, als er nach dem dritten Absatz des neuen Kapitels inne gehalten hatte um das Gelesene zu verarbeiten, sobald er dies hinter sich hatte studierte er weiter den Inhalt des Kapitels. Nun ließ Ishi etwas länger nicht mehr von dem dicken Buch vor sich ab, anstatt erneut innezuhalten las er Seite um seine weiter und versuchte so viele Informationen für sich zu behalten, wie er es nur vermochte.
"Generell wird es wohl gar nicht so schwer sein, trotz der heterogenen Beschaffenheit des Gewebes. Das Spektrum der Zellen lässt sich recht gut eingrenzen, wenn ich mich auf die konzentriere, die bereits beschädigt sind. Es ist als hätten die Zellen eine unterschiedliche Frequenz, die ich bei der Heilung treffen muss um sie mit meinem Chakra auch richtig zu erreichen, es ist ganz ähnlich wie beim Gehör von Hunden und Menschen, manche Töne nehmen wir nicht wahr weil sie sich auf eine anderen Ebene befinden, um es vereinfacht auszudrücken. Wenn ich allerding bei der niedersten Ebene, also den beinahe vollkommen zerstörten Zellen beginne und mich langsam hocharbeite würde ich systematisch die Heilung des Gewebes auf eine Ebene bringen. So könnte ich trotz des inhomogen angeordneten Gewebes eine beinahe gleichmäßige Heilung an den verletzten Stellen anregen, anstatt immer nur einige wenige Zellen zu erwischen, die sich zufällig in ihrer Struktur ähneln. Je weiter der Heilungsprozess voranschreitet, desto inhomogener wird die Heilung wieder, doch das wäre kein Hindernis, da das nur bedeutet, dass der Heilungsprozess an den betreffenden Stellen abgeschlossen ist", überlegte Ishi lange und ausführlich, nachdem er das Kapitel zum Aufbau des Gewebes gelesen hatte, runzelte gegen Ende seiner Überlegungen entnervt jedoch die Stirn.
"Aber so schön sich meine kleinen Überlegungen und Theorien anhören und so gut ich sie auch mit dem Wissen aus dem Buch stützen kann, dennoch stecke ich jetzt gewissermaßen in einer Sackgasse oder zumindest vor einem größeren Hindernis. Die Heterogenität des Gewebes zu Gunsten der Heilung zu auf diese Art zu behandeln und beinahe zu umgehen ist zwar ein guter Ansatz, jedoch ist das Muskelgewebe neben den anderen Grundsteinen auch von Sehnen durchzogen, die wichtig für den Einsatz meines Armes und generell der Muskulatur sind. Diese Unterscheiden sich jedoch nicht nur etwas von dem restlichen Gewebe, sondern sind darauf ausgelegt besonder zugfest zu sein, was sie zwar schwerer verletzbar macht, jedoch wird dadurch auch der Heilungsprozess aufwändiger denke ich, allerdings bin ich an der Stelle ratlos, wie ich das genau anstellen kann. Nun vielleicht ergibt sich das noch?" Ishi begann wieder damit einige Bissen zu sich zu nehmen, dann blätterte er gedankenverloren einige Seiten zurück, als wollte er etwas finden, das er einfach nur übersehen hatte und ihm weiterhalf, doch selbst als er wieder am Anfang des Kapitels angelangt war, konnte er keine Ergebnisse vorweise, wie denn auch, sollte ihm die Lösung einfach ins Auge springen. Nun, das tat sie nicht, jedoch etwas anderes, als er noch eine Seite weiter zurückblätterte und bei dem Kapitel inne hielt, das er am Vortag vor dem einschlafen studiert hatte.
"Moment mal, das habe ich gestern übersehen. Shosenjutsu? Seltsam, aber das könnte hilfreich sein", dachte Ishi mit einem Löffel im Mund. Es war leider keine Beschreibung vorhanden, lediglich eine Fußnote am Ende eines Absatzes zur Regeneration von Gewebe, kein Wunder, das er diese gestern übersehen hatte. Die Technik selbst wurde lediglich namentlich erwähnt, damit alleine konnte Ishi nichts anfangen, solange er keine Beschreibung hatte wie diese Technik funktionierte oder was sie überhaupt bewirkte, solange nutze ihm dieses Wort bei seinem Problem nicht mehr als jedes andere, aber es war zumindest einen Versuch wert, vielleicht konnte er so dem alten Hiro das bisschen Wissen leichter entlocken. Bei diesem Gedanken überwog die Ungeduld in seinem Kopf und bezwang das Hungergefühl, sodass er die Reste seines Frühstücks einfach stehenließ und sich direkt auf den Weg zum Krankenhaus machte.
Ende des Trainingsposts 2123/3200 Tbc.:
Krankenhaus