Wartebereich - Teilnehmer

[Kamizuru Shinra]

Shinras derzeitiger Gefühlszustand war… kompliziert. Auf der Einen Seite hatte ihr das Gespräch mit Mamoru gut getan. Doch auf der Anderen Seite haderte sie mit ihrem schlechten Gewissen vor allem ihrer Familie und ihrem Team gegenüber. Und Mirai war eine von fünf Personen, die sie eigentlich meiden wollte. Die Anderen waren Katsu, Shoto, ihre Mutter und ihre Schwester. Es blieb ihr keine Wahl, als sich mit der Situation zu arrangieren. Die Rokkuberu nahm ihre Niederlage auf die leichte Schulter und Shinra war sich nicht sicher, ob sie Mirai dafür bewundern oder verachten sollte. Es war mehr so ein zwischendrin. Sie konnte nicht verstehen, warum sie es auf die leichte Schulter nehmen konnte. "Es macht eh keinen Unterschied, schätze ich. Und was Shoto angeht, glaubst du wirklich, dass er das auf sich sitzen lässt, nachdem wir uns gestritten haben? Ich denke nicht, dafür ist er zu stolz." Das war ihre Meinung bezüglich ihres letzten Teammitglieds. "Und wo mach ich sie wieder wett?", kam die etwas harsche Frage. "Mamoru sagte, dass er mir helfen würde, wenn ich zuschaue und keinen Unsinn mache… Ich… ich möchte seine Worte gern glauben. Wirklich. Doch weiß ich nicht, wie er mir helfen will. Ich habe bereits alle Bücher in der Bibliothek durchkämmt und nichts hilfreiches gefunden." Es war nicht so, dass sie sich nicht weiterentwickeln wollte. Sie sah keine Richtung, auch wenn Andere eine sahen. Ihre Angriffe waren lachhaft, ihre Verteidigung war brüchig. Ihr Kampfstil war langsam und nicht flexibel genug. Sie konnte keinen ihrer Geschwister überflügeln. Und dennoch wollte sich Mirai nicht von ihr trennen. Das war merkwürdig. Konnte sie nicht sehen, dass sie sie nur zurückhielt. Shoto und Mirai konnten mit dem richtigen Teamkamerad zu einer nicht dagewesenen Gefahr werden. "Aber sind wir nicht mit einem Nutzen entstanden?", fragte sie leise. Waren sie nicht geboren worden, um die Götter zu vernichten? Damit ihr Vater das Unmögliche vollbringen konnte? Waren die Rollen nicht vorgegeben? Ihre Familie war oben, der Rest nicht? Die Freiheit, einen freien Willen waren doch nichts als eine Illusion. Sie stand auf, ging zum Terminal, nur um wieder zurück zu gehen. Die Sache mit dem umziehen wurde mit Skepsis aufgenommen. "Nein, aber ich habe die Hoffnung, dort geschützter zu sein. Im Ernst, es war einfach eine dumme Idee." Es war wirklich nicht einfach im Moment. Mirai schlug vor, den Kampf auf der Tribüne zu verfolgen und sich nicht zu verstecken. Es klang einfacher als es war. Nach kurzem Zögern nahm die Kamizuru die Hand des Mädchens und nickte nur, während sie sich bei Mirai einhakte. "Dann lass uns losgehen.", kam es von Shinra, würde dich jedoch von der Rokkuberu führen lassen. 

Tbc: tribüne