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CF: Tetsu no Kuni -> Taverne zum Frostbären [Dorf][/align]
Der süße Duft von verschiedensten Blumen drang dem Mädchen in die Lunge. Sanft kitzelten Grashalme und Sonnestrahlen ihre Wangen und Nase. Sie fühlte sich eigenartig... irgendwie benommen, als hätte sie lange Zeit in einem tiefen Schlaf verweilt. Von der Sonne geblendete blinzelte das Mädchen. Sie richtete sich auf, versuchte dadurch einen klaren Blick zu fassen. Merkwürdig müde und erschöpft fühlte sie sich, obwohl sie gerade eben aus ihrem Schlaf erwacht war. Verwirrung machte sich in dem Mädchen breit. Nur langsam realisierte sie, wo sie sich befand. Die Blauhaarige lag auf eine saftig grünen Wiesen, bestickt mit tausenden von bunten Blumen. Lange, lange Zeit war sie nicht mehr in den Genuss gekommen, diese frischen Düfte in sich aufzunehmen, doch stimmte was nicht. Dieser Ort wirkte auf sie... irreal. Er war nicht Wirklichkeit... oder vielleicht doch? Chaos herrschte in ihrem Kopf, woraufhin Lal begann sich ihre Schläfen zu massieren. Instinktiv wusste sie, dass etwas nicht stimmte. Sie konnte sich aber auch nicht mehr daran erinnern, was vor ihrem Erwachen war. Dann horchte sie auf. Hatte die Blauhaarige da nicht gerade ein Geräusch gehört? Es klan fast... nach dem Lachen eines Kindes. Verwirrt stand sie aus dem Gras auf und blickte sich um. Weit und breit war niemand zu sehen... nein... doch! Unverzüglich sahen ihre Augen das, was ihre Ohren zuvor hörten. Ein kleines Kind, vielleicht fünf oder sechs Jahre alt hockte im Gras und pflückte Blumen. Die Nukenin konnte es nicht genau erkennen, trat daher näher heran, war aber noch weit genug fern, sodass das Kind sie definitiv nicht bemerken konnte. Obwohl sie nur den Rücken betrachtete, wirkte das Kind aufgeweckt und heiter. Doch Moment... irgendwoher kam es der Jinchuuriki bekannt vor. Das dunkelblaue kurze Haar... das konnte doch nicht... Lal hielt die Luft an, als die Kleine aufsprang und die Arme voll Blumen fröhlich über die Wiese rannte. Natürlich... das war Lal selbst, nur als Kind, als kleines Mädchen. Wild hüpfte sie immer wieder auf, während Lals Augen dieser Unbeschwertheit folgten. Nun hatte die Blauhaarige auch keine Zweifel mehr: Sie träumte, aber was war das für ein Traum? In den letzten Jahren hatte sie nie mehr auch nur etwas Ähnliches geträumt... mit Sicherheit würde noch was schreckliches gschehen. Dem war sie sich sicher. Wie aus dem Nichts wurde ihr junges Ich von zwei kräftigen Händen gepackt und auf den Arm gehoben. Es schien ihr nichts auszumachen, ganz im Gegenteil. Die Kleine wirkte überglücklich. Lal hingegen verkrampfte sich augenblicklich der Magen. Ihr wurde zum erbrechen übel und sie glaubte an ihrer Starre ersticken zu müssen. Liebevoll schmiegte sich das kleine Mädchen an einen Mann mit langem, dunkelblonden Haar. Er trug es zu einem langen Zopf geflochten. Bevor Lal sich selbst etwas zurufen konnte, vershwand das Bild, die Wiese ging in Flammen auf. Schützend riss sie die Arme vor das Gesicht. Geschockt luggte sie durch den Schlitz zwischen ihrer Arme hindurch und konnte nur blondes Haar erkennen. So schnell und ruckartig, wie sie ihre Arme hochgerissen, so ließ sie sie auch wieder fallen. Dort war Minato. Als auch Lal den Jinchuuriki realisierte, schossen gefühlte tausend Bilder vor ihr her, bis sie in diesen verschwand.
Schweiß gebadet fuhr die Blauhaarige aus ihrem Schlaf hoch. Kalter, salziger Schweiß troff von ihrer Nasenspitze in ihren Schoß. Mit leeren Augen starrte sie ihre zitternden Hände an, atmete schwerer als nach einem Dauerlauf und ihr Herz pochte mindestens doppelt so schnell. Keinen klaren Gedanken schaffte sie zu fassen. Ihre Nerven lagen blank, sie wusste nicht was sie tun, noch denken sollte. Ein Traum... nur ein Traum. Das war das einzige, woran das Mädchen denken konnte. Irgendwann kniff sie die Augen wieder zusammen, schüttelte energisch den Kopf und raufte sich das Haar.
Nur - ein - TRAUM!! Rief sie laut aus. Danach lockerte sich ihr Griff unt ihre Arme sanken wieder in ihren Schoß. Lal beruhigte sich langsam, jemand anderes schob allerdings weiterhin Panik. Tief in ihrem Inneren hatte sie nun den Rokubi vor Augen. Zusammengekauert, wenn man es so bezeichnen konnte, saß er da auf seiner schleimigen Couch. Die sechs Schwänze umklammerten den wabbeligen Körper der Schnecke förmlich und er zitterte leicht. Das hingegen merkte sie nur, weil das eben das Sofa in Wallungen war. Auf ihrer Blase sitzend und vor dem Rokubi herschwebend, legte sie den Kopf schräg und blickte ihn fragend an.
Is' was? Überrascht kamen seine Antennenaugen unter den Schwänzen wieder zum Vorschein und fokussierten sich sofort auf die Jinchuuriki.
Oh Laaaaaal!! Jammerte er förmlich, seine Schwänze lockerten sich dabei merklich. Kurz verdrehte das Mädchen die Augen.
Meine Frage? Mit einem Mal war der Bijuu ganz still. Das Sofa bewegte sich nicht länger und er starrte die Blauhaarige entgeistert an.
Sag mal bist du blind?! Entfuhr es ihm. Sofort richteten sich seine Schwänze auf Lal und er wirkte ein wenig erzürnt.
Hast du nicht gesehen, was für Schrecken der Fuchsjunge in die Welt setzen will?! Verstehst du wirklich rein gar nichts von dem, was hier vorgeht?! Seine Ausdrucksweise als tadelnd zu beschreiben wäre stark untertrieben, woraufhin Lal misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe zog. Sie merkte schon: Irgendwas stimmte da nicht. Rokubi war sonst ein chilliger Zeitgenosse, es musste was sehr ernstes sein, was ihn so aufbrachte.
Wenn du damit meinen Traum meinst, dann ganz ehrlich: Nein. Ich habe keinen blassen Schimmer. Außerdem, was machst du dir so in die Couch? War doch nur ein Traum, da gibts nichts zu fürchten. Auf diese Antwort hin wich jegliche Wut von dem Rokubi und er wirkte... baff. Er wusste ja, dass Lal recht einfältig in der Beziehung war, aber, dass sie selbst das verleugnete, das ging auf keine Kuhhaut mehr.
Also gut... hör mir zu: Aufmerksam spitzte die Nukenin die Ohren.
Ich denke, du und ich, wir wissen beide, dass, was du da... "geträumt" hast, ab dem Punkt wo der Jinchuuriki vom Kyuubi auftauchte nicht länger Teil des eigentlichen Traumes war, sondern- Eine Vision. Beendete sie den Satz der Schnecke. Er machte mit seinen Antennenaugen eine zustimmende Geste. Ja, auch wennes nur unterbewusst war, aber das hatte sich Lal in etwas gedacht. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass sie sowas erhielt.
Ich weiß nicht ob du so genau darauf geachtest hast, aber er und eine Frau standen vor einem großen Tor... Lal nickte. Ja, das hatte sie ebenfalls gesehen. Rokubi fuhr fort.
Dieses Tor... es ist eine direkte Verbindung zu dem schrecklichsten Ort, den jemals ein menschliches Wesen vor Gesicht bekommen kann... Er machte eine dramatische Pause.
Die Unterwelt. Als seit mit diesem Wort die Anspannung gewichen, allerdings auch wieder gestiegen, runzelte die Blauhaarige ihre Stirn.
Die Unterwelt? Harkte sie nach. Eifrig wippte er mit den Augen auf und ab.
Aber ja! Die Unterwelt ist die Heimat der mit Abstand bösesten und verdorbensten Geschöpfe, die es überhaupt gibt! Dämonen... grausamer als jeder Alptraum und dennoch real... Dank Lals skeptischen Blick, merkte der Rokubi es sogesehen von selbst.
Glaub mir, diese Wesen sind ganz anders als ich oder meine... "Brüder". Du hast sie doch auch gesehen...! Eine ganze Armee von ihnen hat der Idiot aufgestellt! Lal schluckte schwer. Ja, die Bilder von diesen Bestien schossen ihr wieder vor das innere Auge.
Weiß du was das bedeutet?! Er macht sich bereit, er entfesselt das, was auf Ewig weggesperrt gehört! Er will mit diesen Dämonen die Welt zerstören!! Nach und nach wurde Lal alles klar. Nicht nur die Armee durfte sie zu sehen bekommen, nein... damals, als sie die Rauchwolke aus der Richtung in der Konohagakure lag aufsteigen sah... das Dorf... Minato hatte es zerstört. Wieder blickte sie mit starren und leeren Augen in die Hände. Es gab tatsächlich kein zurück mehr für ihn. Das, was der Rokubi sagte... mit diesen Dämonen die Welt zerstören... wenn die Schnecke wirklich zur Abwechslung recht behielt, so musste etwas getan werden! Langsam aber sicher wurde sich Lal bewusst, dass alles um sie herum, ähnlich wie ein Kartenhaus, in sich zusammenbrach. Nein... nein... das durfte einfach nicht sein.
Mit einem Mal wurde sie allerdings aus ihrem Geist gerrissen. Die Stimme von Seiji hallte durch ihren Kopf. Aufmerksam "lauschte" sie dem, was er zu sagen hatte. Als er endete, herrschte Stille in ihrem Kopf. Was hatte das zu bedeuten? Diese Frage könnte sich das Mädchen jetzt stellen... doch kannte sie die Antwort längst. Ihre Hände verkrampften sich zu Fäusten. Sie biss sich so stark auf die Lippen, dass ein dünnes Blutrinnsal von diesen ihr Kinn hinunter floß. Blanke Wut stand in ihr Gesicht geschrieben, ebenso der Entschluss, den sie eben gefasst hatte. So konnte es nicht weitergehen. Nun hatte sie Minatos Wahnsinn wirklich gesehen, die wahre Gefahr, die sie zuvor noch als marode Drohung ansah. Sie durfte nicht länger rumsitzen und Däumchen drehen. Damals hatte sie den Entschluss gefasst Minato aufzuhalten und heute war der Tag, an dem sie diesen nachkommen, demnächst ihr Leben widmen würde. Sie wird den ersten Schritt machen, nicht er.
Keine Sorge Seiji... ich werde schon nicht vergessen wer ich bin... und wenn wir uns das nächste Mal begegnen, dann wirst du einer besseren Lal gegenüberstehen... Murmelte sie leise. Mittlerweile erinnerte sie sich wieder daran, wo sie sich befand. Die Blauhaarige hatte sich nach einer längeren reise im Ta no Kuni niedergelassen. Sie hatte fünf Tage am Stück nicht geschlafen, dementsprechend holte sie diesen nach und schlief volle zwei Tage durch. Nun konnte sie sich das aber nicht länger erlauben. Lal stand auf und ging los. Wohin auch immer sie gehen würde, sie würde einen Weg finden zu der Stärke zu gelangen, die sie benötigte, um diesen Spuk ein Ende zu setzen.
[align=center]TBC: ???[/align]