Anija

Anija
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Anija

Beitragvon Anija » Sa 5. Nov 2011, 13:37

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Forget the past,
I could never be...
Left all behind,
All my family...
This path I walk,
For eternity...

Your hand in mine,
Just a memory...
I would do anything,
To have my time again...
My soul is trapped in this shell,
But I cannot forget...


I cannot forget...
[/align]

[hr]


[align=center][table=width:700px;border:0px solid #cccccc;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #cccccc;width:310px;]
[/td]
[td=border:0px solid #cccccc;]Vorname: Anija


Nachname: keiner (Shinjō "Glaube")


Alter: 17 Jahre


Geschlecht: Weiblich


Blutgruppe: 0 negativ


Merkmale: blaues Haar; Talbuk; weiß-silbernes Chakra


Geburtsort: Tsuchi no Kuni, Shinjōgrund


Wohnort: reisend


Rang: B Rang Nukenin


Orden: Shinjō[/td][/tr][/table][/align]


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Bild[/align]

      [font=Script MT Bold]✥ Aussehen[/font]
          Direkt auf den ersten Blick sieht man, dass Anija wohl nicht von der Sorte Mädchen ist, die alle mit derselben Haarfarbe rumlaufen. Gut, es ist nun keine Außergewöhnlichkeit, dass sie Haar von solch einem hellen und kräftigen blau besitzt, das haben mit Sicherheit in der Tat viele. Allerdings besteht der Unterschied zwischen diesen und Anija, dass ihre Haarfarbe natürlich ist. Dieser blauton ist ihre Naturhaafarbe, mit welcher sie geboren wurde. Weder ihr Vater noch ihre Mutter besaßen blaue Haare, nicht mal ihre Großmutter, weswegen dies wohl eine weitere Eigenart von dem Aussehen des Mädchens ist. Bis ans Ende ihrer Schulterblätter reicht ihr leicht gewelltes Haar. Eine bestimmte Schnittfrisur hat sie nicht, sie hat es einfach wachsen lassen. Oftmals bindet sie sich die Haare zu verschiedenen Zöpfen zusammen und probiert gerne mal neues mit diesen aus. Besonders sticht auch ihre Stimmungshaarsträhne heraus, vorallem wenn sie nicht die Tarnfarbe annimmt. Für viele mag diese im ersten Moment wie eine einfach gefärbte Strähne aussehen, bis sie allerdings merken, dass sie sich von pink auf grün oder lila gefärbt, oder gänzlich verschwunden ist. Durchaus stiftete sie schon desöfteren für Verwirrung.

          Bei dem Kopf sowieschon schon angefangen geht es weiter mit den Augen. Diese haben, zu Bedauern des Ordens, eine goldene Farbe. Zwar glänzen sie sehr schön und passen in das Gesamtbild des Mädchens, doch werden sie mit einer Prophezeihung verbunden. Jeder mit goldenen Augen soll ein großes Schicksal wiederfahren, so heißt es im Glaube des Ordens. Viele setzten daher oft große Erwartungen in Anija, besonders die Ältesten. In der letzten Zeit kam es nicht selten vor, dass sie das Verlangen verspürte, sich die Augen in entferntester Weise auszustechen.

          Es folgt der Körper, die Statur Anijas. Sie ist sehr schlank, wenn sie sehr tief einatmet kann man ihre Rippen mehr als deutlich spüren. Die Pubertät, sprich die Entwicklungsphase des Menschen vom Kind zum Erwachsenen hat sie zu einer jungen Frau werden lassen, was selbst von hinten deutlich zu erkennen ist. Die Proprotionen sind sehr ausgewogen und die allseits bekanten Maße Brustumfang, Taille und Hüfte in 84|57|83 zu rechnen. Durch ihre schmale Taille und die zwar sauber abgerundeten, aber dennoch relativ dünnen Beine wirkt sie oftmals sehr zerblrlich. Dies rührt wohl von dem jahrelangen Ballettunterricht. Davon hat sie auch die sehr gerade Rücken- und Ganzkörperhaltung. Wenn sie wollte, könnte sie drei Bücher im laufen auf dem Kopf balancieren. Sie ist dadurch auch sehr gelenkig, schafft es in den Spagat und noch so einige, etwas schmerzhaft aussehende Verrenkungen. Muskeln sind bei ihr alles andere als ausgeprägt. Sie hat das, was wohl jedes, nicht stärkebasierendes Mädchen auch hat. Sprich: Sie kann sich für eine gewisse Zeit ihr komplettes Körpergewicht mit ausgestreckten Armen halten. Zu dem Gewicht selbst beträgt dieses nur 49kg und ihre Körpergrößte 164 Zentimeter.

          Besondere Merkmale an ihrem Körper dürften wohl nur die Flügelartigen Male auf ihrem Rücken darstellen. Sie sind das Zeichen für das Erbe des Foun na Tenshi und auch die Punkte, an denen später die Flügel sprießen werden.

          Was die Kleidung betrifft ist sie, man kann sagen, etwas ungehalten. Anija ist nun mal ein Mädchen und könnte wohl nie auf angemessene Kleidungsstücke verzichten. Ob nun in schwarz, lange weite Hosen oder nur Bikini-Oberteil ist keine Frage für die Blauhaarige. Sie zieht sich gerne ein wenig freizügig an, sprich kurze Hsen, bauchfrei oder weiter Ausschnitt. Typisch Mädchen in ihrem Alter eben. Dabei achtet sie auch oft sehr auf den Style, was farblich zueinander passt und und und. Aus diesem Grund hat sie auch viele verschiedene Kleidungsstücke dabei. In erster Linie zum wechseln natürlich. Ein paar Beispiele von dem, was Anija so bei sich trägt: 1, 2 und 3.


      [font=Script MT Bold]✥ Charaktereigenschaften | Auftreten | Verhalten[/font]
          In jeder Hinsicht ist Anijas Charakter wohl sehr facettenreich. Wie bei jedem Menschen gibt es auch bei ihr Dinge, die sie begeistern, und welche die sie einfach verabscheut. An sich dürfte es kein Leichtes, aber auch kein Unding sein, die Charaktereigenschaften, ihr Verhalten und Auftreten komplett und von Grund auf zu beschreiben, es benötigt schlicht und ergreifend einfach ein wenig Zeit.

          In diesem Sinne ist sie kein Mädchen der simplen und leicht zu verstehenden Sorte. Es ist eigenartig, wie schnell sie von einem schüchternen und zweifelhaften Mädchen, zu einem frechen und selbstbewussten umschalten kann. Sie kann in der einen Situation sehr ernst, dann wieder für jeden Spaß zu haben sein. Während sie bei dem einen Mal einen 20 Meter herab fallenden Wasserfall hinunter springt, so bekommt sie das nächste Mal bei einer Schlucht, bei der man den Boden nicht erkennen kann, das größte Muffensausen. Sie fürchtet sich nur dann, wenn sie weiß, dass sie vor jemandem oder etwas Angst zu haben brauch. Dies fällt gerne Mal durch ihre mangelnde Erfahrung mit den Menschen und Shinobi dieser Welt und der Erde für sich auf. Sie kennt ihre eigene Heimatwelt nicht und möchte sie unbedingt kennen lernen, komme was wolle. Sie weiß, dass es dort draußen viele Gefahren gibt und die Menschen meist nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Furcht ist daher in vielen Fällen für sie ein totales Fremdwort, kann allerdings auch zu ihrem engsten Freund werden. Sollte dies der Fall sein, ist sie nicht davon abgeneigt zu flüchten. Auch wenn sie sich vor ihrem Gegner fürchtet und sie weiß, dass ihre Chancen gering stehen, so flüchtet sie eher und gibt sich die Blöße eines Feiglings, anstatt bei ihrer Aufgabe zu versagen.

          Anija besitzt ebenfalls eine gewisse Form von Stolz, dies macht sich besonders durch ein schlechtes Gewissen bemerkbar. Daher könnte sie niemals einfach jemanden im Stich lassen, besonders nicht jemanden, den sie gern gewonnen hat. Sie könnte es einfach nicht mit sich vereinbaren, egal ob die Person es so gewollt hatte oder nicht. Im Allgemeinen ist sie einfach unsicher in allem was sie tut. Dabei gibt sie sich stets sicher und versucht immer von ihren eigentlichen Schwächen und schlechten Charaktereigenschaften abzulenken. Oft allerdings kommt diese Unsicherheit doch hindurch, dann verfällt sie in kleine Depressionen und ist dazu gezwungen sich Kilogramm an Schokolade in den Magen zu stopfen. Viel zu oft setzt sie sich mit der Frage auseinander, was denn richtig und was denn falsch sei. Sie will die Welt verstehen lernen und so all ihre Fragen beantworten können. Einzig die Kunst schafft sie von ihren vielen Gedanken abzulenken und lebt sie in solchen Momenten einfach. Dennoch ist sie sich ihrer Aufgabe, ihrer Pflicht in jeder Sekunde bewusst und weiß was zu tun ist. Auch dies reißt sie langsam auseinander. Sobald sie in den Spiegel sieht, sieht sie ein Mädchen, welches ihren Orden und die Welt verriet und nun nur noch für ihre Pflicht lebt um eben diese Bürde wieder ablegen zu können. Nur selten konnte sie es sich nicht verkneifen daher ihr Spiegelbild ohne Rücksicht auf Verluste zu zerschlagen.

          Früher war sie ein Lebensfrohes und freiheitsliebendes Mädchen. Auch jetzt zeigt sie sehr oft diesen Lebensmut und die kleine Verrücktheit, die sie gerne und oft an den Tag gelegt hat. Doch stellt man sich da die Frage: Ist dies nicht nur eine Maske, um ihr wahres Ich zu verbergen? Man weiß es nicht... vielleicht will sie tatsächlich die letzte schöne Zeit ihres Lebens genießen, bevor der Tod sie endgültig einholt. Mit diesem hat sie übrigens eine eher knisternde Beziehung und zofft sich gerne mit ihm. An sich wirkt sie eher abweisend auf eben diesen. Des Öfteren kann sie ein wenig schwächlich wirken, allerdings auch wieder sehr stark. Sie schafft es sich ihren Ängsten entgegen zu stellen und ist auch nicht davon abgeneigt, unglaublich wütend zu werden, einen regelrechten Wutanfall zu bekommen. Dies tritt allerdings nur ein, sollte eine Person etwas tun, was für sie einfach unter aller Sau ist, um es im gepflegten Deutsch auszudrücken.

          Sie ist Freunden sehr treu, hält zu ihnen und lässt sie nicht im Stich. Gerne wirkt sie auf andere Lebensmüde, da sie sich teils Dinge wagt, die keiner zuvor wagen wollte. Für jede Hilfe, ist sie auch noch so klein, ist sie dankbar, auch wenn es manchmal nicht so scheint. Was ihr Körper betrifft, ist die Blauhaarige sehr eigen und schämt sich sogar dafür, wenn ein Mann sie nur in Unterwäsche bekleidet sieht. Dieser Scham rührt von ihrer Erziehung, aufgrund dessen betet sie auch wieder viel zu ihrer Gottheit und versucht stets den Kontakt zu ihm zu halten. Nach all den Vorfällen hatte sie sich diese Eigenschaft wieder angeeignet. Allerdings fragt sie sich immer wieder: Tut sie stets das Richtige? Wer bestimmt, was richtig, was falsch ist? Kamis Meinung und Rat stellt sie nicht in Frage und sie zweifelt auch nicht an ihrer Gottheit, doch stellt sie das Leben mit seinen Gesetzen in Frage. Anders ausgedrückt: Sie zweifelt viel, auch viel an sich selbst. Sie zweifelt daran, ob sie ihrer Aufgabe wirklich gewachsen sei, schließlich hängt das Leben so vieler Menschen von ihr ab. Dennoch, man weiß nicht woher, nimmt sie immer wieder Kraft, den Mut weiter zu machen und das Leben zu genießen. Natürlich kann sie nur soweit aus den Vollen schöpfen, wie ihr erlaubt ist, doch nimmt sie selbst da nicht nur den kleinen Finger. Sie kennt ihr Schicksal, ihr Ende und dennoch tritt sie erhobenem Hauptes diesem entgegen. Manchmal möchte sie dem feige entgehen, doch im Nachhinein steht sie ihrem Schicksal gegenüber.

          Um es auch anders auszudrücken: Sie stellt das Leben anderer stets über ihr eigenes. Wenn es soweit ist, dass sie jemanden beschützen soll und nicht umgekehrt, dann stellt sie sich jeder Gefahr in den Weg. Aus größter Dankbarkeit will sie stets gleiches mit gleichem oder zumindest mit einem gleich hohen Wert revanchieren. Daher nimmt es sie auch sehr mit, wenn jemand stirbt, der sie beschützt hatte. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie diese Person näher kannte oder nicht. Bei der Person selbst würde sie sich nie mehr revanchieren können, hofft allerdings , dass Kami ihm oder ihr einen der schönsten Plätze im Himmelsreich geben wird. Das Töten an sich ist nicht ganz ihre Sache. Zwar hat sie die Erlaubnis zu töten, wenn sie oder ihre Aufgabe durch irgendwen oder was gefährdet wird, doch ist sie stets davon abgeneigt und tut es wirklich nur dann, wenn es keinen anderen Ausweg für sie darstellt. Vor allem bei Tieren die schön flauschig und pelzig sind verzichtet Anija komplett aufs töten. Sie isst Fleisch, keine Frage, doch kann sie kein Fleisch essen, was sie noch am selben Tag putzmunter und lebensfroh rumtollen gesehen hat. Genauso könnte sie niemals ein Wildtier erlegen, nur um den eigenen Hunger zu stillen. An sich ist die Blauhaarige in der Beziehung zu Tierlieb.

          Menschen gegenüber, besonders Fremden kann sie aufgeschlossen, aber auch misstrauisch und zurückhaltend sein. Es kommt dabei besonders auf den ersten Blick bei ihr an. Oft fällt es Anija schwer anfangs zwischen Menschen mit guten und bösen Absichten zu unterscheiden, denn sie kennt diese Welt mit ihren Menschen nicht und kann diese nur schwer einschätzen. Was jedoch ein ganz großes Manko ist, ist die Tatsache, dass sie ihr eigenes Leben nur noch wenig schätzt. Vielen kommt es nicht so vor, ganz im Gegenteil sogar, doch ist dem nicht so. Sie stellt das Leben anderer über ihres, besonders jetzt stellt sie das Leben ihres Ordens und dieser Welt über das eigene Wohlbefinden und ist daher auch bereit gewisse Opfer zu bringen. Ihren Tod wird es zum Schluss so oder so fordern, davon ganz abgesehen. Sie würde selbst die unmöglichsten Dinge tun, nur um ihren Orden und diese Welt zu wahren, denn das ist sie ihr schuldig. Dafür fühlt sie sich schuldig, einzig für diese Sache ist ihr Leben in ihren Augen noch etwas Wert, für nichts weiter. An sich fühlt sie sich oft für alles schuldig, auch wenn sie an manchen Dingen keine Schuld trägt. Sie schiebt sich immer alles in die eigenen Schuhe, selbst wenn jemand anderes Schuld hat.


      [font=Script MT Bold]✥ Vorlieben[/font] Musik - Kunst - Schokolade - Shinobiwelt - Yokaze - andere aufregen
          Vorlieben, um ehrlich zu sein, ein wirklicher schöner Punkt. An sich ist er meist schwer zu beschreiben, was ein Charakter mag oder nicht mag, wenn dies aus den Eigenschaften selbst nicht so hervortritt. Man liest in diesen paar Zeilen, mit was man dem Charakter eine Freude bereiten kann, wie man schneller das Vertrauen von diesem gewinnt. So könnte man mit Schokolade der jungen Blauhaarigen ein wunderschönes Lächeln auf das Gesicht zaubern. Ohne ein wenig Schoki, wie sie es immer so schön nennt, würde die Welt für das Mädchen definitiv zusammenbrechen. Schokolade ist nicht nur ein besonders ungesundes Nahrungsmittel für Anija, nein, es ist ein Teil ihres Lebensinhalts. Gerne knabbert sie mal zwischendurch eine Tafel Schokolade weg, merken tut es das Mädchen mittlerweile nicht mehr. Wenn sie frustriert ist, dann ja dann sollte man besser viel Schokolade bereithalten. Dabei brauch man nicht zu unterscheiden ob man nun Pralinen oder Schokokekse nimmt, Hauptsache es ist etwas schokoladiges dran. In ihren Frustzuständen verputzt sie locker mal um die vier bis fünf große Tafeln oder einfache Packungen. Andere, die ihr dabei zuschauten, konnten es teilweise kaum fassen, wie viel von diesem süßen Zeug in den kleinen zarten Körper passte, ohne dass ihr schlecht wurde. Noch zu erwähnen wäre wohl, dass sie am liebsten Kinderschokolade mag. Natürlich ist Schokolade nicht das Einzige was ihr das Leben versüßt, nein ganz im Gegenteil sogar.

          Man kann es kaum glauben, doch gibt es tatsächlich etwas was Anija noch um ein Weites mehr liebt als ihre wundervolle Schokolade. Bereits kurz nachdem sie ihre Windeln los war, hatte sie sich unverzüglich in die Musik verliebt. Wie ein Meteoreinschlag rüttelte es die Wächterin ordentlich durch, als sie zum ersten Mal jemanden Violine spielen sah und hörte. Obwohl sie noch so jung war wusste sie bereits von dem Moment an: Das wollte sie auch auf jedenfall können und seitdem hat sich nichts in ihrer Ansicht geändert. Kaum selbst in der Lage eine Violine halten zu können, begann sie im Alter von fünf Jahren darauf zu spielen und kann bis heute einfach nicht genug davon bekommen. Doch ist es nicht die Violine allein die sie faszinierte. Nein, auch die Gitarre und das Klavier taten es ihr bereits früh an, einige Jahre später auch das Flötenspiel. Es ist unglaublich wie viele Instrumente die Jugendliche in ihrem jungen Alter schon fast perfekt beherrscht. Ohne ihr Musikspiel könnte sie einfach nicht sein, das sagt sie auch zu sich selbst und zu anderen. Wohl angemerkt beschränkt sich ihre Liebe nicht nur auf die Wiedergabe bestimmter Melodien mithilfe eines Instrumentes, sogar ihre Stimme trägt dazu bei. Die Liebe und Gabe zum Gesang wurde ihr ebenfalls in die Wiege gelegt und man kann wirklich sagen: Anija hat eine atemberaubende Stimme. Diese Stimme kann unglaublich imposant und zärtlich zugleich sein. Gerne singt sie laut und ungehalten, sodass schnell jemand auf sie aufmerksam wird.

          Von ihrer künstlerischen Seite wollen wir auch gar nicht so schnell fortkommen, denn eine weitere Liebe der Blauhaarigen repräsentiert die Kunst. Natürlich ist das spielen eines Instrumentes und der Gesang ebenfalls Kunst, doch spreche ich hier von bildlicher, malerischer Kunst. Mal hier und mal da ein Gemälde von einer schönen Landschaft zeichnen gehört einfach zum reisen dazu, zumindest ist das ihre Meinung. Man kann wirklich sagen sie ist ein kleines Multitalent, denn eine kleine Begabung im zeichnen bringt sie auch noch mit.

          Wo wir gerade auf reisen zu sprechen kamen... kann man dies direkt zu einer weiteren Vorliebe Anijas weiterführen. Ihr ganzes Leben lang war sie zwischen den Mauern des Ordensgewölbes eingeschlossen gewesen und hatte immer nur Geschichten von der Shinobiwelt gehört. Jetzt, wo sie sich aufmachen muss die Reagenzien für die Versieglung zu finden, öffnen sich ihr die Pforten in, ihrer Ansicht nach, eine fabelhafte Welt. Von ihr ist sie noch vollkommen unerforscht und was sie bereits gesehen hat, ließ ihr den Atem rauben. Bereits jetzt boten sich ihr wunderschöne Landschaften, egal ob aus kühlem Gestein oder einer Paradiesgleichen Oase. Natürlich hat diese Welt auch viele raue Seiten, doch macht der Konoichi das nichts. Sie lernt diese Welt mit all ihren Schönheiten und Unreinheiten lieben, denn sie hat nur jetzt die Möglichkeit sie einmal im Leben kennen zu lernen.

          Natürlich geht sie diese Reise nicht alleine an, da würde sie sich nach einer Weile einfach die Füße wund laufen. Nein, sie hat einen Begleiter bei sich, nämlich ihren überaus treuen Talbuk Yokaze. Er dient ihr nicht nur als Reittier, er ist auch ihr bester Freund. Obwohl er "nur" ein Tier ist, hat sie ihn einfach unglaublich gern und so manches Mal wüsste Anija nicht was sie ohne ihn machen würde. Auch wenn er nicht sprechen kann, so schafft er dennoch seine Gefährtin irgendwie zu trösten und steht ihr in jeder Schwierigkeit bei. Die Blauhaarige könnte sich einfach keinen besseren und animalischen Partner wie Yokaze vorstellen, schließlich weicht er nicht von ihrer Seite, selbst wenn er verletzt ist und eigentlich nicht mehr richtig in der Lage ist zu laufen.

          So was könnte sie durchaus mal ein wenig aufregen, wobei wir da schon das nächste Thema anschneiden. Es sollte zuvor gesagt sein, dass es eine etwas... nun ja... merkwürdige Vorliebe ist. Ich denke es gibt nicht viele, die sich darüber amüsieren, wenn sich jemand über eine Sache aufregt. Tja, Anija ist eine von diesen. Besonders mag sie es, wenn die Personen so richtig auf 180 dabei gehen, selbst wenn sich dieser jemand über sie aufregt. Irgendwann schleicht sich ihr einfach dieses belustigte Lächeln, wahlweise auch grinsen auf das Gesicht, worüber sich manche dann noch mehr aufregen. Richtig brüllen sollen sie, damit das Mädchen anfängt loszulachen. Natürlich gibt es in diesem Falle Ausnahmen. Meist lacht sie nur dann, wenn sich die Personen über eine Kleinigkeit aufregen. Nur so kleine Wutausbrüche die jeder mal hat, die findet sie lustig, hingegen das bei Wutausbrüchen, bei denen zuvor etwas Gravierendes geschehen war, nicht länger lustig findet. Dies beinhaltet zum Beispiel einen Wutausbruch von jemanden, sollte dieser Person zuvor jemand wichtiges gestorben sein oder ähnliches. Wie gesagt es ist eine eigenartige Vorliebe und wenn man es so betrachtet, so unterstreicht sie einfach noch den Charakter des Mädchens, sowie es die anderen ebenfalls tun.


      [font=Script MT Bold]✥ Abneigungen[/font] Anzu - sich selbst - manchmal ihre Haarsträhne - Tod - Spinnen
          Die Abneigungen. Logischerweise sind es für gewöhnlich Dinge, die der Charakter teilweise sogar abgrundtief hasst, was bei Anija zum Beispiel wohl der Fall wäre. Bei ihr sind es nicht einfach nur Abneigungen, nein. In den meisten von diesen steckt ein Abgrundtiefer und ungezügelter Hass. Tatsächlich gibt es etwas, oder besser gesagt jemand den sie hasst, wirklich aus tiefstem Inneren hasst. Eine Person hat es geschafft, die die bezweckte, dass sie mit ihm in eine Scheinliebe verfiel, ihm die hochheiligsten Geheimnisse des Ordens anvertraute und kaltblütig missbrauchte. Es war der, der sie umbrachte. Alles hatte Anzu ihr genommen, angefangen bei dem Vertrauen und der Liebe der Ordensmitglieder bis hin zu der Freiheit ihres Körpers und ihrer Seele. Getäuscht und verraten hatte er sie, hinterhältig ein Messer, oder gleich zwei in den Rücken gerammt, sie im Schlaf erstickt. Man sieht, sie hasst ihn nicht grundlos und jetzt wird sie auch noch von ihm gejagt wie ein einzigartiges Wildtier. Den Kopf könnte sie diesem Mann abreißen, irgendwas stumpfes durch das eine Ohr rammen, damit es auf der anderen Seite wieder herauskommt. Irgendwann wird sie Vergeltung üben können, auch wenn dies nicht den Idealen des Ordens verspricht. Es wäre für sie eine Genugtuung ihn endlich von dieser Welt getilgt zu sehen. Niemanden sonst würde sie vermutlich jemals so hassen wie ihn... oder vielleicht doch?

          Man weiß nicht genau, ob man es als Hass bezeichnen könnte, obwohl es dem schon ausgesprochen nahe liegt. Jeden Tag begleitet es sie, frisst sich in sie hinein und richtet Chaos und Verwüstung in dem Inneren ihrer Seele an. Eigenes Misstrauen und das Gefühl nicht man selbst zu sein wird sie umbringen. Wenn sie in den Spiegel sieht, so sieht sie nicht länger sich selbst. Sie hasst die Person die sie sieht und hat stets das Verlangen danach, sie zu zerstören. Womöglich kennen nicht viele das Gefühl von Selbsthass und können es daher nicht nachvollziehen, was genau sie durchmacht, was sie versucht tagtäglich, in jeder Minute zu verbergen. Der Grund ist einfach: Sie hasst sich dafür, dass sie sich so verstellt, die Wahrheit hinter einer Lüge vertuscht und sich selbst nicht treu ist. Es ist wie eine unheilbar scheinende Krankheit, zwar nicht ansteckend aber dafür zu 100% selbstgefährdent, gar tödlich.

          Ab und an mal bemerken einige Personen die das Mädchen kennen vielleicht doch, dass sie etwas bedrückt. Das manchmal nicht unbedingt an der Mimik sondern eher an ihrer Haasträhne, welche sich immer der wahren momentanen Stimmung Anijas anpasst. Oft genug hatte sie deswegen bereits das Verlangen danach die Haarsträhne bazuschneiden oder sogar herauszureißen. Einmal hatte sie sie abgeschnitten, doch war sie innerhalb weniger Wochen wieder nachgewachsen. Desöfteren regt sie sie einfach auf, besonders wenn sie sich in peinlichen oder unangenehmen Situationen zu ihrem Nachteil verfärbt. Natürlich verleiht sie dem Mädchen einen gewissen Flair, etwas außergewöhnliches, doch nervt die Strähne manchmal einfach.

          An diesem Punkt anknöpfen wollend gibt es da noch etwas was sie stetig und in den unpassendsten Momenten nervt. So wie es stets zu Außenstehenden sagt folgt ihr der Tod in einer humanoiden Gestalt auf Schritt und Tritt. Gut, er ist nicht immer da, aber sehr oft. Er verschwindet einfach und kommt dann wieder, wenhn es ihm in den Kram passt. Natürlich ist dies nur eine Einbildung des Mädchens, dass ihr der Tod überallhin folgt, ansonsten könnten auch andere ihn sehen. Allerdings beharrt sie sogar sehr darauf, dass er real ist, zumindest kommt es ihr so vor. An sich wirkt es tatsächlich relativ real, real genug, dass er ihr ordentlich auf die Nerven gehen kann und das kann er eben besonders gut. Oft genug wurde sie bereits regelrecht wütend auf ihn, lässt sich stets von ihm reizen und provozieren. Er ist patu eines der Dinge die die Blauhaarige gar nicht ab kann und am liebsten einfach irgendwie loswerden wollen würde. Doch geht das nicht so einfach wie sie bisher feststellen durfte. Egal wie viel Weihrauch sie um sich herum wedelt, ihn mit der heiligen Schrift des Ordens beschmeißt oder oder oder... er verschwindet nicht.

          Genauso eine weitere Sache die nicht von der Welt verschwinden wird, niemals vermutlich. Sie können klein und verdammt riesig sein, harmlos oder ihr Gift tödlich. Spinnen sind die Kreaturen die Anija wohl am meisten verabscheut, zurecht angemerkt. Ein fast schon traumatisierendes Erebnis musste sie mit Spinnen als kleines Kind durchmachen und fürchtet sich seither mehr vor diesen Achtbeinern als vor dem Herrn der Unterwelt selbst. Monster sind es in ihren Augen, einfach nur Monster. Um jede Spinne die sie sieht macht sie einen fast schon albernen großen Bogen. Sollte auch nur eins von diesen Viechern ihr zu nahe kommen geschwiege sogar irgendwo an ihrem Körper sitzen, so folgt ein schriller, Trommelfellplatzender Schrei und die Ohnmacht. Als ob sie jemand abstechen wollte, so verhält sie sich gegenüber den Spinnen.


      [font=Script MT Bold]✥ Besonderheiten[/font]

          Runenschrift
            Die Runenschrift ist ein bedeutsames Element im Erbe des Ordens. Das Schreiben von Runen wurde den ersten Ordensanhängern von den Erzengeln Gabriel und Uriel persönlich beigebracht. Dabei handelt es sich lediglich darum, dass sämtliche Jutsus des Ordens nicht wie für gewöhnlich mit Fingerzeichen, sondern mit dem Schreiben von Runen gewirkt werden. Die Ordensmitglieder erlernen, wie sie mithilfe ihres Chakras Runen in die Luft zeichnen können und ersetzen durch diese das formen von Fingerzeichen. Dazu besitzen sie ein so genanntes "Runenalphabet", welches aus 48 verschiedenen Runen besteht und jede Rune seine eigene Bedeutung besitzt. Die ersten 12 Runen gleichen dabei den 12 Fingerzeichen der Shinobi. Jeder Anhänger des Ordens hat das Alphabet auswendig zu lernen (muss in der Story beschrieben!) und es können lediglich Jutsus des Ordens mit den Runen benutzt werden. Bei bestmmten Techniken sind sie auch in der Lage eine aufgezecihnete Rune als Medium für ein Jutsu zu benutzen, beispielsweise der Anwender schreibt seinem Gegner mit Chakra eine Rune auf den Rücken, schreibt daraufhin die Runen zum wirken des Jutsus in die Luft und das Runenzeichen am Rücken des Gegners beginnt zu brennen. Diese Runen findet man überall an den Wänden des Ordensgewölbes vor besonders bei den Engelsstatuen als Inschriften und in uralten Büchern des Ordens. Des Öfteren kam es bereits vor, dass Wanderer in den Gebirgen des Tsuchi no Kuni ebenfalls diese Runen in Steinwänden eingeritzt fanden.

          [align=center]✥ ✥ ✥ ✥ ✥[/align]

          Erbe des Foun na Tenshi
            Das Erbe des Foun na Tenshi, zu deutsch: aufständischer Engel, wird als eine Art Fluch im Erbgut eines jeden einzelnen Ordensmitgliedes erachtet. Mit dem Ausbruch des Kekkei Genkais wurde ihnen die Apokalypse vom Vererber persönlich prophezeit. Als Erkennungszeichen soll das Kind mit diesem Erbe Flügelartige Male am Rücken besitzen. Nur der Erbe der Alexiel ist in der Lage das Siegel, welches sie zur Versiegelung des gefallenen Engels Lucifer wirkte, zu erlernen und auch zu nutzen. Es unterscheidet sich in diesem Sinne nicht besonders von dem eigentlichen Kekkei Genkai. Somit weißt es auch nur minimale Unterschiede zu den Bluterben der beiden Erzengel auf. An und für sich kann das Kekkei Genkai nicht von dem Erben selbst in diesem Sinne "aktiviert" werden. Es ruht allerdings ein kleiner Teil von Alexiels Geist in dem Erbe und erst wenn dieser erwacht, zeigt sich das Kekkei Genkai für den Erben und für Außenstehende. Der Geist kann nur durch bestimmte Ereignisse erwachen, wie zum Beispiel dem Tod des Trägers. Nun, aber was verändert sich nun wenn der Geist erwacht ist? Zum einen durchfließt dann nicht länger blaues, sondern weiß-gräuliches Chakra die Chakraadern des Erben. Dies verändert nichts an der Konzentration oder sonstigem, es verfärbt sich lediglich. Zu der zweiten Sache... da werde ich etwas genauer darauf eingehen, die Flügel des Foun na Tenshis.


            Mit dem Erwachen des Geistes der Alexiel sprießt das Kekkei Genkai in dem Erben und es kann passieren, dass ihm irgendwann Flügel aus dem Rücken schießen. Diese sind echte, schneeweiße Engelsflügel. Sie bestehen aus echtem weichen Gefieder. Es sind um genau zu sein vier Flügel die aus dem Rücken des Erben wachsen und da es echte Flügel sind, ist diese Prozedur mit mehr als nur großen Schmerzen verbunden. Man könnte die Schmerzen mit denen einer Geburt fast gleichsetzen. An den Stellen, wo die Flügel rausschießen, was bei den Malen sein wird, sind natürlich große blutende Wunde zu sehen und die Flügel an sich sind auch Blut verschmiert.
            Wann allerdings schießen diese Flügel dem Erben förmlich aus dem Rücken? Diese Frage ist einfach beantwortet: Sie erscheinen dann, wenn der Anwender sie am dringensten benötigt. Der Erbe hat keine Gewalt über das Erscheinen der Flügel, es sei der er schafft es sich dies in irgendeiner Weise anzutrainieren. Dies wäre allerdings mit hartem, ausdauerndem und langem Training verbunden. Natürlich deffiniert hier auch wieder jeder das "Benötigen" anders. Sie erscheinen dann, wenn der Erbe keinen Ausweg sieht, wenn er selbst nicht in der Lage ist sich zu schützen und ihn niemand anderes schützen kann, wenn er um alles in der Welt um ein Wunder bittet. Mit dem Erscheinen der Flügel ist der Erbe für nur einen Post (in welchem die Flügel auch erscheinen) von einer Aura umgeben, die ihn vor jeglicher Art von Angriff schützt. Es ist für diesen einen Post in diesem Sinne eine vollkommen undurchdringbare Kuppel um den Erben herum, die ihn vor alles schützt. Dieses "Schutzfeld" ist nicht größer als er selbst, die Flügel mit eingezählt. Diese Kuppel erscheint, da es die Flügel des Tenshis Alexiel sind und dieser bekanntlich der Schutzengel der Tenshis war. Ihre Flügel konnten sie dann schützen, wenn sie den Schutz am dringensten benötigte, bei dem Erben ist dies nicht anders.
            Allerdings ist dies nicht das Einzige was die Flügel betrifft, denn diese sind sozusagen der Hauptbestandteil des Kekkei Genkais, wenn man es so möchte. Da die Flügel wie einer anderen Stelle bereits gesagt echt sind, ist der Erbe auch in der Lage mit diesen zu fliegen, auch wenn dies wohl erst gelernt sein muss. Genauso sind sie dem Erben, nun man kann tatsächlich sagen... ausreißbar. Sollte es geschehen, das jemand die fest verankerten Flügel des Erben ihm herausreißt, so würde er vermutlich den Wunden erlegen. Nun, davon abgesehen sind die Flügel sozusagen die Quelle aller Macht. Auch Alexiel bezog ihre meiste Macht aus den von Kami ihr geschenkten Flügeln, so steckt auch in denen des Erben ein Teil ihrer Macht. Dieser zeigt sich dadurch, dass sämtliche Jutsus des Ordens verstärkt werden, sprich ein C Rang Jutsu hätte dann die Effektivität eines B Rang Jutsus. Mit den Flügeln selbst Jutsus zu wirken wäre durchaus möglich. Ebenso kann das Mugen no Fuin EINZIG mit den Flügeln des aufständischen Engels gewirkt werden. Nur sie besitzen die Macht, die auch Alexiel besaß und eben diese wird benötigt um das Fuin zu wirken.
            An sich verschwinden Flügel nach maximal 8 Posts wieder, bei langem und ausdauerndem Training kann allerdings der Erbe das verschwinden der Flügel um 3 bis 4 Posts herauszögern. Indem sie sich in die einzelnen Federn auflösen verschwinden die Flügel und übrig bleiben die klaffenden Wunden am Rücken des Erben.


          Der Tod (by Maevachan)
            Seitdem Anija wieder ins Leben zurück gekehrt ist hat sie, wenn man es gepflegt ausdrücken möchte, einen kleinen Knacks weg. Besonders anderen dürfte es gerne mal auffallen, dass sie oft Selbstgespräche führt... auch wenn es für sie keine Selbstgespräche sind. Die Blauhaarige bildet sich durch ihre angeschlagene Psyche ein, den Tod als eine humanoide Gestalt sehen und auch mit ihr sprechen zu können. Diese zeigt sich ihr als eine etwas sadistische und Galgenhumor liebende Person und tritt meist dann in Erscheinung, wenn man sie wahrlich am wenigsten sehen möchte. So wie sie es sagt, scheint er es zu mögen sie zu ärgern, zu nerven oder sie auf ihre Fehler aufmerksam zu machen. Anija selbst ist immer sehr skeptisch, wenn andere den Tod nicht sehen können.


          Stimmungshaarsträhne
            Jeder kennt sie und jeder kennt auch ihr Geheimnis. Jeder weiß was es mit den guten alten Stimmungsringen auf sich hat. Durch die Körpertemperatur verraten sie dir deine momentane Stimmung... man vergesse nicht das "angeblich". Ähnliches geschieht auch mit Anijas Stimmungsgenerator, allerdings ist dieser im Gegenteil zu den Ringen ein Teil ihres Körpers. Eine, relativ dicke und gut sichtbare Haarsträhne bei ihrem Gesicht zeigt stets an wie ihre momentane Stimmung ist und zu allem Erstaunen liegt sie niemals falsch! Natürlich wäre es vom Vorteil zu wissen, welche Farben zu welchen Emotionen gehören, sonst fällt es Fremden selbstverständlich schwer zu deuten wie sie gerade drauf ist, wenn sie die entsprechende Farbe der Haare nicht kennen. Anija selbst weiß natürlich wie sich ihre Haare verfärben, wenn sie beispielweise glücklich oder genervt ist. Nun stellt man sich bestimmt die Frage: Warum zum Henker nimmt die Haarsträhne eine andere Farbe beim Stimmungswechsel an? Das ist ganz einfach erklärt: Es scheint ein Fehler in der DNS des Mädchens vorzuliegen. Dieser Fehler bewirkt, dass sich bestimmte Haarzellen an ihrem Kopf veränderten, sozusagen "mutierten" und sich so farblich stets verändern. Wie sich ein Chamäleon seinem Umfeld anpasst, so passen sich die Zellen, sprich die Haare selbst der Stimmung Anijas an. Sie kann darauf keinerlei Einfluss nehmen, höchstens versuchen sie in irgendeiner Form zu verstecken. Es ist ein eher merkwürdiger DNS-Fehler, dass sei dazu gesagt, doch schränkt er sie in keiner Form ein oder verschafft ihr irgendwelche Vorteile.

              normale Haarfarbe -> ausgeglichen, ernst
              dunkelblau -> bedrückt
              lila -> berauscht (Alkohol), erregt
              violett -> misstrauisch
              pink -> verliebt
              rosa -> Scham
              rot -> genervt
              dunkelrot -> wütend, erzürnt
              gelb -> zufrieden, glücklich
              orange -> begeistert
              grün -> neidisch
              dunkelgrün -> nervös, aufgeregt
              grau -> traurig
              schwarz -> depressiv
              weiß -> ängstlich, verzweifelt


          Yokaze


[align=center]Bild

Bild[/align]

      [font=Script MT Bold]✥ Chakranatur[/font]




      [font=Script MT Bold]✥ Stärken[/font] Ninjutsu - Keitaihenka ("Chakramanipulation") - Chakrakontrolle - Kenjutsu Nahkampf - Intelligenz (Raffinesse, Einfallsreichtum)
          Auch wenn Anija bisher viele, meist verheerende Fehler begangen hatte und auch genau um diese wusste, so besaß auch sie ihre... gewissen Vorzüge, wenn man es denn so nennen konnte. Sie hatte sich in ihrer bisherigen Lebenszeit einiges an Wissen bereits angearbeitet und dieses weiter ausgebaut. So könnte man beispielsweise das Wirken von Ninjutsu als eine ihrer Stärken ansehen. Allerdings nicht nur das Wirken, sondern auch das Wissen ist für ein Mädchen ihres Alters schon unglaublich ausgereift und sie wäre mit Sicherheit in der Lage einige besonders hochrangige Ninjutsu zu erlernen. Besonders eine Sache sticht dabei hinaus: Das Mädchen hat es sich angeeignet, beziehungsweise hat sie sich mehr oder weniger darauf spezialisiert das Chakra mithilfe von Ninjutsu in seiner Form zu verändern. Oder anders ausgedrückt: Sie hat sich als Spezialisierungsweg sozusagen das Keitaihenka, auch Chakra- oder Formmanipulation genannt, ausgesucht. Dadurch splittern sich ihre weitreichenden Ninjutsu Kenntnisse nochmals speziell in Chakramanipulation auf. Durch ihr Wissen, welches sie durch langes und langweiliges Zuhören der Ältesten oder durch das Lesen von Büchern angeeignet hat, kann sie natürlich einfache, niederrangige Ninjutsu von komplexen und hochrangigen Jutsu unterscheiden und ist sich deren Wirkung ebenso bewusst.

          Doch was wären mächtige Ninjutsu ohne eine nahezu perfekte Chakrakontrolle? Da würde es in vielen Fällen haken, doch bei Anija nicht. Bereits von klein auf mochte sie es ihr Chakra zu kontrollieren und dies hat sie natürlich in der all der Zeit nicht auf Eis gelegt. Im Gegensatz zu anderen hat sie ihr Chakra ausgesprochen gut im Griff, kann es ausgezeichnet kontrollieren und hat selbst bei einem komplexeren Jutsu wenige Probleme ihr Chakra zu konzentrieren. Es geht ihr einfach leicht von der Hand wenn man es so möchte.

          Was ihr gleichermaßen leicht in der Hand liegt ist ihre Klinge "White Serpent"... oder allgemein Zweihand-, Einhandschwerter, Kurzschwerter und Dolche. Da der Schwertkampf im Orden meist als edel und mutig angesehen wird (was wohl eher daher rührt, dass fast jeder der Tenshi eine Klinge besaß), hatte auch Anija sich nicht die Blöße genommen einige Lehrstunden für den Umgang mit Schwertern zu nehmen. Wie gesagt bleibt es bei ihr da nicht nur bei einer Schwertart, sondern fächert sich auf. Dies lässt darauf schließen, dass sie wohl auch eine kleine Begabung im Nahkampf mit Kenjutsu besitzt. In jedem Falle könnte sie einem begabteren Gegner ein wenig was entgegen setzen und nicht vollkommen untergehen, denn es fehlt ihr definitiv an der Körperkraft und auch noch etwas an Geschwindigkeit.

          Allerdings weiß sie auch dies geschickt auszugleichen, denn es ist nicht so, als ob sie ausgesprochen dämlich wäre. Nein... ganz im Gegenteil sogar. Auf dem ersten Blick möge es vielleicht nicht danach aussehen, doch ist das Mädchen wirklich sehr intelligent. Damit meine ich nicht, dass ihr die komplexesten mathematischen Formeln oder ausgefuchste Kriegsstrategien einfach von der Hand gehen, nein. Es ist eher, dass ihr immer zur rechten Zeit das richtige einfällt. Sie ist schlicht weg raffiniert und kommt des Öfteren auf die einfallsreichsten Ideen. Selbst aus einen komplett zugeschütteten Höhle würde sie einen Weg herausfinden, bastelt sich dabei die merkwürdigsten Hilfswerkzeuge. In Kämpfen weiß sie dadurch ihre momentane Umgebung stets geschickt gegen ihren Gegner anzuwenden, indem sie zum Beispiel kleinere Fallen baut oder an sich das Umfeld nutzt um ihre Feinde in gewissen Maße einzuschränken oder sie abzuhängen.


      [font=Script MT Bold]✥ Schwächen[/font] Körperstärke - Taijutsu - Genjutsu erkennen/anwenden - Spinnenphobie
          Natürlich ist Anija nicht Miss Perfect und würde es auch niemals in ihrem zweiten Leben sein. Sie hat Fehler begangen, die eigentlich nicht verzeihbar wären und die sie auch nicht wieder gut machen könnte, wäre da eben nicht diese eine Angelegenheit. Nun, wollte ich doch eher auf eine andere Sache zu sprechen kommen: Ihre Schwächen. Genauso wie jeder andere Mensch auch, besitzt Anija gewisse Schwächen und Macken, die sie zu dem machen was sie sind. Dazu gehört unter anderem ihre körperliche Stärke. Gewiss hätte sie im Armdrücken niemals eine Chance gegen einen ausgewachsenen Mann, schließlich sind Frauen prinzipiell körperlich Schwächer als jeder Mann, doch ist dies wohl bei Anija besonders extrem. Obwohl sie gerne das Schwert in Händen schwingt, hat sie nicht viel für das stählern ihrer Muskeln übrig und so ist sie mehr oder weniger ein kleiner "Schwächling" geblieben. Aus dem festen Griff eines Mannes könnte sie sich keineswegs durch puren Krafteinsatz lösen und ist daher leichte Beute für jegliche Gewaltakte, sollte man sie jemals soweit haben.

          Genauso tot wäre sie wohl, wenn man sie im Nahkampf ohne ihr Schwert bekommen sollte. Da hat sie auch so ihre Probleme mit jemanden mal eben ein blaues Auge zu verpassen, besonders wenn sich dieser jemand auch noch bewegt und ihr gerne bei jedem Mal ausweicht. Im Nahkampf ohne ihr Schwert wäre sie geschulten Taijutsukämpfern bald schon schutzlos ausgeliefert und somit ebenfalls leichte Beute.

          Ein weiterer Punkt zum heulen für die Blauhaarige wäre wohl, wenn sie auf einen Genjutsu-Spezialisten treffen würde. Zwar hat sie schon mal von dem mystischen Genjutsu gehört und sich auch ein wenig Wissen darüber angeeignet, doch wie sie nun wirklich funktionieren und was der Sinn an einem Genjutsu ist, hat sie trotz alledem nie richtig verstanden. Wäre sie in einem Genjutsu gefangen, so würde sie dies wohl erst erkennen, sollte es ihr einfach zu suspekt vorkommen, dass es der Wirklichkeit entsprechen könnte. Tja, leider kann sie daher auch nur Grundlegende Genjutsu anwenden, weil sie in dieser Lehrstunde mehr gepennt, als aufgepasst hatte...

          Der letzte Punkt auf dieser Liste wäre eine, für andere wohl ziemlich amüsante Schwäche. Sie hat weder etwas mit Tollpatschigkeit oder Sonstigem zu tun, sondern viel eher mit etwas viel Kleinerem. Es müssen sich mindestens immer 5 Meter Abstand zwischen ihr und einer noch so winzigen und harmlosen Spinne befinden. Mehr als nur panische Angst hat Anija vor den Achtbeinigen Wesen, seitdem ihr mal als kleines Kind beim Aufwachen ein Riesenteil über das Gesicht gekrabbelt ist. Erblickt sie eine Spinne, so folgt ein sehr lauter und schriller Schrei auf schnellen Fußes und irgendwer hat sie dann vor diesen "Monstern" zu bewahren. Gerne versteckt sie sich dann panisch hinter irgendwelchen Personen, auch hinter ihren Gegner und fleht diese förmlich an die Spinne weg zu machen. In jeder Hinsicht ein Nachteil gegenüber Aburame, aber auch so in Kämpfen, denn Spinnen gibt es ja in Kamis Namen überall, selbst in der Wüste...


      [font=Script MT Bold]✥ Ausrüstung[/font]

          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Kunai[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Kunais gehören zur Standardausrüstung eines Shinobi. Es sind kleine Wurfmesser die am Ende ihres Griffes über einen kleinen Ring verfügen an dem man etwas befestigen kann wie z.B. einen Faden. Man kann auch explodierendes Pergamentpapier oder Ketten darum wickeln um aus dem Kunai eine fliegende Bombe zu machen. Kunais sind sehr vielfältig, da sie für den Nah- als auch für den Fernkampf verwendet werden können.[/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Shuriken[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Die Shuriken gehören zur Standardausrüstung eines jeden Shinobi. Getragen werden sie in einer Tasche, die am Bein befestigt wird. Shuriken sind Wurfgeschosse mit 4 Zacken. Da sie sehr klein sind und nur wenig wiegen kann man auch mehrere auf einmal werfen. Sie werden fast in jeden Kampf verwendet, jedoch meistens nur als Ablenkungsmanöver da sie nicht wirklich viel Schaden anrichten können. [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Tasche[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]In dieser meist nach hinten versetzten Tasche können Kunais, Shuriken oder sonstige Ausrüstungsgegenstände verstaut werden. Ninjas verstauen oft ihr Essen oder ihre Schriftrollen darin. Anbu-Ninjas oder andere Spezial-Ninjas haben manchmal gleich mehrere Taschen. [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Drahtseile[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Drahtseile können vielseitig eingesetzt werden und sind multifunktionsfähig. So kann man mit den nötigen Fadentechniken blitzschnell Wurfwaffen an jene binden, mit denen man nun die Wurfwaffen kontrollieren kann. Auch ist man mit ihnen in der Lage seinen Gegner hiemit zu fesseln.[/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Blendbomben[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Blendbomben sind Kugeln, aber auch kleine Granaten, die mit einer speziellen Substanz bearbeitet werden. Sollte man sie zerbeißen oder auf den Boden werfen, leuchten sie sehr grell auf. Mit Hilfe dieser Kugeln kann der Anwender Gegner sehr blenden oder Licht an dunkle Orte bringen. [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Schriftrollen[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Schriftrollen (Makimono) werden nicht nur dazu verwendet, Nachrichten auf ihnen zu schreiben. Shinobi benutzen sie für verschiedene Zwecke. So kann man mit Hilfe einer Schriftrolle Gegenstände (große Shuriken, Puppen...) in ihnen versiegeln und nach belieben wieder frei lassen. [/td][/tr][/table]



          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]5 Tafeln 100g Vollmilch Schokolade & 1 Packung Kinderschokolade[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Da Anija sozusagen ein kleiner "Chocaholic" ist, hat sie stets auf Vorrat immer 5 Tafeln 100g Vollmilch Schokolade und 1 Packung Kinderriegel dabei. Sollte der Vorrat langsam zu neige gehen, so wird er stets neu aufgefüllt. Bei einen Depressionsanfall hat sie zur Not auch immer eine 200g Toffiffee Schokoladentafe dabei. [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]1x 100 Blatt Zeichenblock[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Anija zeichnet sehr gerne, weswegen sie auch stets einen Zeichenblock bei sich trägt. [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Blei-, Kohle- und Buntstifte[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Anija zeichnet sehr gerne, weswegen sie auch stets ihre Stifte in verschiedensten Farben bei sich trägt. [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Tagebuch[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Zur Dokumentation ihrer Reise nimmt sie natürlich ihr Tagebuch mit. Natürlich sind dort auch ihre Erinnerungen eingetragen, seitdem sie überhaupt schreiben kann und daher eine private und intime Angelegenheit.[/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]"White Serpent"[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Das Schwert "White Sperent" ist ein simples Chakraleitendes Schwert mit verschiedenen eingravierten Runen. Diese leuchten in ihrem Chakra, sollte sie es in das Schwert hinein leiten. Anija trainiert bereits seit Jahren mit diesem Schwert und es hat es natürlich auch auf ihre lange Reise zur Verteidigung mitgenommen. [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Haarbürste, Spangen und Gummis[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Anija ist ein Mädchen und wie viele andere in ihrem Alter auch kämmen sie sich oft die Haare und frisieren sie sich. Aus diesem Grund trägt sie immer eine Haarbürste mit Gummis und Spangen bei sich. [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Notenblätter[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Da sie ihre Instrumente bei sich hat, dürfen natürlich auch nicht die Noten fehlen. Oft schreibt sich auch gerne ganze Lieder selbst und denkt sich die Melodie dazu aus. Deswegen trägt sie immer Notenblätter bei sich. [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Weihrauch[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Weihrauch gehört zu den religiösen Bestandteilen die Anija stets mit sich trägt. Es ist nur eine sehr kleine Schale mit getrockneten Pflanzen und Gräsern, die, wenn man sie entsprechend anzündet, einen angenehmen Duft verteilen. Zudem wirkt es auch in gewissen Maße abschreckend auf dunkle oder dämonische Kreaturen, laut dem Glauben des Ordens.[/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Weihwasser[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Weihwasser gehört zu den religiösen Bestandteilen die Anija stets mit sich trägt. Sie hat es in erster Linie bei sich, um schwere Wunden zu segnen, damit diese nach ihrem Glauben schneller verheilen und, sollte sie keinen weiteren Schutz haben, dunkle und dämonische Kreaturen damit abzuspritzen. Das gesegnete Wasser hat dabei je nach den Mächten dieser Wesen eine schmelzende Wirkung, laut dem Glauben des Ordens.[/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Schriftrolle mit Kleidung[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Diese Schriftrolle enthält verschiedene Kleidungsstücke Anijas. Was zum wechseln muss natürlich auch dabei sein.[/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Landkarte[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Auf dieser Landkarte ist der gesamte Kontinent der Naruto-Welt abgebildet. Die einzelnen Shinobidörfer sind ebenfalls auf dieser markiert. [/td][/tr][/table]



          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Shinjō Techniken[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Diese Schriftrolle enthält sämtliche geheime Techniken des Shinjō Ordens. [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Mugen no Fuin[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Diese Schriftrolle enthält die Erklärung zum gesamten Lernablauf des Mugen no Fuin. [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Reagenzien Schriftrolle[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]In dieser Schriftrolle sind die Aufbewahrungsschriftrollen für die Reagenzien enthalten.
          • Schriftrolle der Emotionen ~ "Herz des Feuers"
          • Schriftrolle der Reinheit ~ "Urwasser"
          • Schriftrolle der Eile ~ "Luftpartikel"
          • Schriftrolle der Standhaftigkeit ~ "Äonenerde"
          • Schriftrolle der Ruhelosigkeit ~ "Auge des Sturms"
          • Schriftrolle der Zweifel ~ "Essenz des Lichts"
          • Schriftrolle der Hoffnung ~ "Essenz der Dunkelheit"
          [/td][/tr][/table]


          [table=width:90%;border:0px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Schriftrolle mit Instrumenten[/td][td=border:0px solid #808080;]Bild[/td][td=border:0px solid #808080;]Diese Schriftrolle enthält Anijas wohl größte Schätze: Ihre Instrumente.
          • 1x Violine
          • 1x Gitarre
          • 1x Querflöte
          • 1x Flügel (Klavier)
          [/td][/tr][/table]

[align=center]Bild

Bild[/align]

      [font=Script MT Bold]✥ Chakra[/font]
         7

      [font=Script MT Bold]✥ Stärke[/font]
         2

      [font=Script MT Bold]✥ Geschwindigkeit[/font]
         4

      [font=Script MT Bold]✥ Ausdauer[/font]
         5

      [font=Script MT Bold]✥ Ninjutsu[/font]
         8

      [font=Script MT Bold]✥ Genjutsu[/font]
         2

      [font=Script MT Bold]✥ Taijutsu[/font]
         7




[align=center]Bild

Bild

"How the beautiful and innocent white swan... turned into a black one."
Story Theme[/align]

      [font=Script MT Bold]✥ Familie[/font]

        Mutter
          Reiko (31 Jahre) verstarb auf mysteriöseste Weise wenige Tage nach der Geburt Anijas. Der Grund ihres Todes ist seitdem nicht bekannt.
          Wie jedes andere Mitglied des Ordens auch, wuchs Reiko in den Gewölben ihrer Heimat auf und lebte ein glückliches Leben. Sie beteiligte sich viel an der Organisation von Festen und lernte in ihrer Jugend die Fähigkeiten der Shinobi. Mit 17 Jahren freundete sie sich mit Darion an. Über die Jahre hinweg entwickelte sich aus einer anfangs einfachen Freundschaft eine Liebesbeziehung und bald 12 Jahre später verlobten sie sich. Die Heirat folgte treuen Fußes und es vergingen wenige Monate, da war die junge Frau bereits mit Anija schwanger. In dieser Zeit tat sie körperlich nur das Nötigste, um sich selbst und auch dem wachsenden Kind in ihr Ruhe zu gönnen. Einige Wochen vor der Geburt allerdings verschwand ihre Gatte spurlos und sie verfiel in tiefe Depressionen. Diese verflüchtigten sich wieder, als Anija dann endlich das Licht der Welt erblickte, Reiko dabei der nächste Schlag traf. Ihr Kind schrie nicht sondern schlief seelenruhig. Sie ließ ihre Tochter von Kopf bis Fuß untersuchen, doch fand niemand den Auslöser. Wenige Tage darauf fand man sie leblos in ihrem Bett vor. Die Todesursache ist nicht bekannt, auch nicht der Grund weswegen sie starb.


        Vater
          Darion (33 Jahre) verschwand einige Wochen vor Anijas Geburt spurlos und wurde seither nie wieder gesehen. Vom Orden wird er als Tod geglaubt und ihm wurde neben dem Grab seiner Gattin eine Gedenkstätte errichtet.
          In seinen jungen Jahren lernte er die Bräuche der Shinobi und las viel über das Leben dieser in Büchern. Er war besonders interessiert an der Mythologie des Ordens und ob es Hinweise darauf gäbe, wohin man Alexiels Geist und Körper tatsächlich versiegelt hatte. Mit 19 Jahren lernte er Reiko kennen und freundete sich mit dieser an. Im Laufe der Zeit wurde diese Freundschaft allerdings zu einer Liebensbeziehung und nach 12 Jahren dachten sie endlich daran sich zu verloben. Die Hochzeit ließ dabei natürlich auch nicht lange auf sich warten, genauso die erste Schwangerschaft Reikos. Während dieser Zeit versuchte er seine Frau so sehr wie eben möglich zu entlasten, damit sie und dem ungeborenen Kind so viel Ruhe gönnen konnte wie beide brauchten. Dann allerdings, geschah etwas seltsames. Von dem einen Tag auf den anderen verschwand er wenige Wochen vor der Geburt Anijas aus dem Ordensgewölbe. Überall suchte man nach ihn, jede noch so kleine Ecke wurde unter den scharfen Augen der Ordenanhänger abgesucht, jedoch ohne Erfolg. Ohne auch nur irgendwas zu hinterlassen war er verschwunden, spurlos. Seitdem Tag an wurde er kein einziges Mal mehr im Orden oder von irgendeinem Ordensmitglied gesehen. Was mit ihm geschehen ist, ist unbekannt und es ist auch nicht sicher ob er noch lebt. Vom Orden wird er als Tod geglaubt.


        Verwandte
          Chiyoko (78 Jahre) ist Reikos Mutter und somit die Großmutter Anijas. Mit dem Tod ihrer Tochter und dem Verschwinden ihrs Schwagers, nahm sie sich der Erziehung Anijas an und zog sie nach ihren Vorstellungen groß.
          Wie jedes andere Mitglied auch, wuchs Chiyoko im Ordensgewölbe auf, heiratete am Tage ihrer Volljährigkeit einen Mann und zeugte mit ihm ihre erste und einzige Tochter Reiko. Ihr Mann starb noch vor der Geburt Reikos an einem Herzfehler, weswegen die junge Frau für die Erziehung ihres noch ungeborenen Kindes allein zuständig war. Im Alter von 68 Jahren stieg sie in den Rat der Ältesten auf und hält ihren Platz je her. Aufgrund des frühen Todes ihrer Tochter und dem Verschwinden ihres Schwagers, nahm sie Anija ebenfalls in ihre Obhut und sorgte für eine anständige Erziehung des Mädchens. Unter strengen Bedingungen erzog sie ihre Enkelin und hielt in all den Jahren immer eines ihrer wachen Adleraugen auf das heranwachsende Kind gerichtet. Selbst in all der Zeit hatte sie niemals aufgehört über den Tod beider Eltern des jungen Mädchens nachzudenken, schließlich sollte Anija durch die Prophezeiung und die Vision die Erbin des Foun na Tenshi sein. Diese Tatsache brachte sie eben oft mit den schicksalhaften Vorfällen der Eltern in Verbindung. Sie gestattete dem Mädchen auch, als sie alt genug war und als sehr vernünftig schien, das Ordensgewölbe auf geringe Entfernung zu verlassen und sich in den Gebirgen, um die vertraute Heimat herum, aufzuhalten. Die Erziehung der Blauhaarigen beinhaltete die alten Sitten mit den Geboten, den Regeln des Ordens, sowie gutes Benehmen. Damit Anija auch stets eine gerade Körperhaltung beibehielt und auf elegante Weise ging, ließ sie dem Mädchen sogar einige Jahre des Balletttanzens zu kommen. Auf Chiyokos Einverständnis und Segen hin, hätte sie gar ihre Enkelin mit dem Erben Uriels im passenden Alter verheiraten lassen. Sie wollte ein perfektes Mädchen aus ihr machen, welcher für jeden ein Vorbild sein konnte und damit die restlichen Mitglieder in ihr Anija und nicht nur die Erbin des Foun na Tenshi sahen. Allerdings sollte es niemals soweit kommen. Als sie herausfand, dass Anija nur noch in den Gebirgen war um sich mit einem Fremden zu treffen, erteilte sie dem Mädchen Ausgehverbot. Kurz darauf fielen die Dämonen über das Ordenssanktum her und die alte Frau war eine der Gefangenen Anzus. Durch den verwegenen Einsatz der Erzengel Erben, schafften sie es die Dämonen zurückzuschlagen und das Gewölbe wieder einzunehmen. Auf Entschluss des Ältestenrates hin, sollte Anija mit ihrer Wiedergeburt als Strafe ihr Leben für die Erneuerung des Siegels opfern. Chiyoko selbst war aufgrund von Knochenschwund keine 150 Zentimeter groß und erinnerte mit ihrem Charakter und ihrer Art stets eine strenge und bald schon kalte Großmutter. Eigentlich wollte sie immer nur das Beste, auch die beste Erziehung für ihre Enkelin und hätte niemals gedacht, dass ausgerechnet sie soviel Unheil über das gesamte System des Ordens bringen würde.



      Wichtige Personen

          Koko (17 Jahre) war Anijas beste Freundin, bis zu dem Tag, an dem Anzus Streitmächte über den Orden herfielen und das Opfer ihres Bruder Teranus forderten.
          Koko und Anija waren sozusagen zusammen aufgewachsen. Als beide gerade mal krabbeln konnten, lernten sie sich mehr oder weniger kennen und verbrachten die meiste Zeit ihres Lebens bisher gemeinsam. Koko ist nur wenige Wochen älter als Anija und führte stets mit ihr eine schwesterliche Beziehung. Sie hätten wirklich wie Schwestern sein können, denn sie teilten viele gemeinsame Interessen, auch noch als die große Entwicklungsphase zur Frau begann. Sie hatte Anija stets bei allem unterstützt, sie aufgemuntert wenn sie traurig war oder Stimmung an verschlafenen Tagen im Ordensgewölbe gemacht. Als Anija allerdings Anzu kennen lernte, wurden die Treffen, welche zuvor fast täglich stattfanden, immer weniger, bis sie sich vielleicht einmal die Woche noch sahen. Ihre Eltern ließen Koko nicht das Ordensgewölbe verlassen, weswegen sie sich mit der Zeit Sorgen um Anija machte. Sie ging immer weiter auf Abstand zu ihrer besten Freundin. Irgendwann konnte sie es einfach nicht mehr an sich halten und folgte trotz Verbotes ihrer Eltern Anija nach draußen. Koko war aus diesem Grund auch diejenige, die Anijas Verabredungen mit Anzu aufdeckte. Zur Strafe nicht mehr rausgehen zu dürfen, verfielen beide in einen heftigen Streit. Als die Dämonen angriffen, zählte Koko mit zu den Gefangen, schaffte es sich wie viele andere aber zu befreien. Durch den Tod ihres Bruders erlitt sie schwere Depressionen und ein unbändiger Hass entwickelte sich auf Anija. Als diese sich auf die Reise machte, dachte Koko nicht mal daran Anija zu verabschieden.
          Koko war prinzipiell immer für jeden Spaß zu haben. Man konnte mit ihr rumalbern, aber auch sehr ernste Gespräche führen. Sie war von aufgedrehter Natur, sehr temperamentvoll und vor allem oftmals sehr vorlaut. Als sie zum ersten Mal merkte, wie ihr Bruder auf Anija ansprang, setzte sie alles da dran die beiden mehr oder weniger zu verkuppeln und machte mit Anijas Großmutter gemeinsame Sache. Als Teranus im Kampf gegen die Dämonen fiel, wurde sie stark depressiv und begann ihre ehemalige beste Freundin zu hassen.


          Teranus (by Orpheelin) (20 Jahre) war der Erbe von dem Erzengel Uriel und der ältere Bruder von Koko. In einem Zweikampf gegen Anzu verstarb dieser.
          Teranus wuchs wie jeder Erbe Uriels vor ihm mit großem Ansehen im Orden auf. Er verstand sich sehr gut mit dem Erben Gabriels und führte eine gute Beziehung zu seiner jüngeren Schwester. Auf Bitte Anijas hin, lehrte er sie für einige Jahre im Schwertkampf und entwickelte in dieser Zeit tiefe Gefühle für das Mädchen. Obwohl sie noch längst nicht im gerechten Alter war, so hielt er bei ihrer Großmutter um ihre Hand an. Als die Dämonen über den Orden herfielen, schaffte er es mit dem Erben des Gabriels zu entkommen und sämtliche Gefangenen zu befreien. Er rettete Anija nach ihrer Wiedergeburt vor Anzu und ging einen Zweikampf mit diesem ein. Trotz seines Erbes hatte er keine Chance gegen die dunklen Mächte Anzus und ließ in diesem Kampf sein Leben.


          Anzu (by moni158) (20 Jahre) ist ein bedeutsamer Agent der dunklen Heerscharen Lucifers und hat es geschafft das Siegel, welches seinen Herrn gefangen hält, mittels seiner Kräfte zu schwächen und die obersten Bannin, die Erben Uriels und Gabriels umzubringen.
          Durch Angriffe von Nukenin verlor Anzu seine Heimat und seine Familie. Am Boden zerstört versuchte er sich allein durch die Welt zu schlagen und schaffte es sich stets vom Hunger geplagt gerade eben über Wasser zu halten. Auch zu ihm begannen schon sehr bald die dunklen Mächte zu sprechen. Sie manipulierten Gedanken und Seele des jungen Mannes, versprachen ihm unglaubliche Fähigkeiten und Kräfte. Es dauerte nicht lange, da ließ er sich von dem was die Finsternis ihm zuflüsterte begeistern. Er nahm die bösartigen Energien in sich auf, welche ihn noch zusätzlich veränderten. Im Namen des Bösen begann er Forschungen anzustellen und stellte früh fest, wer einst die stärksten Widersacher waren. Die finsteren Kreaturen hatten einen Lord, einen Anführer: Lucifer. Auch für Anzu würde Lucifer sein Herr sein und machte sich auf, um herauszufinden wie man seinen versiegelten Meister zurück ins Leben rufen konnte. Einige Jahre verbrachte er damit, nach Anhaltspunkten zu suchen, wo der Tenshi Alexiel einst Lucifer versiegelt hatte. Laut den Überlieferungen, die er von wenigen verbliebenen Kreaturen der Dunkelheit erhielt, sollte sich das Siegel irgendwo in den höchsten Gebirgen aller Reiche befinden. Nachforschungen in uralten Dokumenten, Befragung von Passanten. Alles was sich in seinem Sortiment befand versuchte er auszuschöpfen, nur um herauszufinden, ob der Orden, von dem seine Diener erzählten, von Existenz war und wo er zu finden sei. Würde er den Aufenthaltsort der Wächter des Siegels finden, so würde er das Siegel auch selbst finden. Mehr und mehr Fakten offenbarten sich ihm und als er eine Engelsstatue, hoch in den Gebirgen zwischen Tsuchi no Kuni und Kaminari no Kuni, in einer mit Runen an den Wänden beschriftete Halle fand, wusste er, er hatte sein Ziel bald erreicht. Ob nun aufgrund des Schicksals oder nicht, zu all seinem Glück traf er in den Gebirgen Anija. Natürlich stellte er sich sofort die Frage, was denn ein solch junges Mädchen so hoch in den Bergen zu suchen hatte? ...Bis es bei ihm Klick machte. Entweder sie lebte in einem einfachen Dorf, was er als unwahrscheinlich einschätzte... oder sie war tatsächlich eine des von ihm gesuchten Ordens. Er ließ sein Glück erneut darauf ankommen und nutzte seine illusionären Mächte geschickt, um das Vertrauen des Mädchens schnell für sich zu gewinnen. Schon bald hatte er die Informationen die er brauchte... und eine Person die ihn zu dem Siegel führen könnte. Mit seinen letzten Schachzügen, bezweckte er, dass Anija sich in ihn verliebte und eine Wut auf ihre Ordensmitglieder entwickelte. Zeitgleich stellte er eine Invasion aus finsteren Kreaturen zusammen, die, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war, das Sanktum des Ordens angreifen und alles abschlachten sollten was sich ihnen in den Weg stellte. Mittels dieser Wut, führte sie ihn heimlich und über viele Schleichwege zu seinem heiß ersehnten Ziel. Keine Minute länger zögerte er und versuchte das Siegel durch seine bösartigen Mächte zu brechen. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass das Siegel tatsächlich so mächtig sein würde wie ihm erzählt wurde und verschätzte sich, sodass es nur geschwächt wurde. Er ließ seine Heerscharen über den Orden hinein fallen, um so zu einem anderen Zeitpunkt einen weiteren Versuch zu starten. Aus Dank, dass Anija ihren Orden und ihre Religion für ihn hintergangen hatte, brachte er sie um. Erneut verschätzte er sich und glaubte auch dementsprechend nicht, wie die Blauhaarige einfach zurück ins Leben kehren konnte. Zu allem Überfluss schienen die Kräfte seiner Invasion nachzulassen und er gezwungen, durch den neu entflammten Widerstand, sich vorerst zurück zuziehen. Momentan schmiedet er einen neuen Plan und weiß um die Aufgabe seiner "Gehilfin" bescheid. Stets schickt er seine Diener nach ihr, um sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Dies beinhaltete auch durch Täuschung und falschen Spuren das Ninjadorf Iwagakure gegen sie aufzuhetzen. Er selbst wartet ab. Er wartet ab, wann die Zeit günstig ist, einen neuen Angriff zu starten und mobilisiert entsprechend seine kleine Armee neu.

      [font=Script MT Bold]✥ Wichtige Daten[/font]

          Epilog

          0 Jahre
            "Jeder Anfang beginnt mit dem Ende."

          6 Jahre
            "Damals warst du noch ein Engel."

          7 - 12 Jahre
            "3... 25, 15... 21, 23... 1"

          13 - 14 Jahre
            "Spürst du nicht... wie der Boden zerbricht?"

          15 Jahre
            "Und so fügt sich das Schicksal... gegen euch."
            "Du bist die Dame auf meinem Schachbrett."

          16 Jahre
            "Was ist aus meinem lieben Mädchen geworden?! - Das gibt es nicht mehr!!"
            "Es kommt wie es kommen muss..."
            "...doch wenn es sein muss, kämpfe ich bis zum Schluss."
            "Schachmatt."
            "Das Lächeln, als du mich auseinander rissest..."

          17 Jahre
            "Ich hoffe du wirst jetzt endlich erwachsen."
            "Erwachet..."


      [font=Script MT Bold]✥ Lebenssinn[/font]
          Vor ihrem Tod, ja da hatte Anija Ziele. Zum einen wollte sie die beste Musikerin und Künstlerin werden, eine Familie gründen, stark sein und noch vieles mehr... doch hat sich dies alles mit ihrer Wiederbelebung geändert. Ihr Leben ist eine Leihe und hat nur einen Zweck zu erfüllen: Ihre Schuld gegenüber ihrem Orden und gegenüber Kami zu begleichen. Nur deswegen wurde sie von den Toten zurückgeholt, nur deswegen erhielt sie eine zweite Chance. Sie muss alles was sie angestellt hat wieder gut machen, das ist ihre Strafe für das was sie tat. Der Tod hätte ihr Erlösung vor all dem schrecklichen gebracht, doch jetzt soll sie erst die wahre Grausamkeit dieser Welt kennen lernen. Anija hat keine eigene Ziele mehr, wenn man es so möchte. Ihr wurde ihre Aufgabe, ihr Ziel, ihr Lebensdasein eiskalt aufgebrummt. Sie muss das Siegel wieder stabilisieren, denn sie hat es auch zerstört und sollte es komplett brechen, dann würde es Verwüstung über diese Welt bringen... sie ist die letzte Wächterin und ohne sie, wird nichts mehr so sein wie es vorher war.


[align=center]Bild[/align]

Anija
Im Besitzt: Locked

Story

Beitragvon Anija » Sa 5. Nov 2011, 13:38

[align=center]Epilog

Lay inside your wings,
As the world passes me by.
I'll forget time,
All I need is here...


Bild[/align]

"Man sagt sich, Adam und Eva, von Kami in seiner Einsamkeit geschaffen, waren die ersten Menschen auf Erden und lebten in Eden, das Land der auserwählten Jungfern. Als er Mann und Frau schuf sprach er: "Esset weder in größter Not noch vom Hunger geplagt vom Apfel der als verboten gilt." Sie wollten gehorchen. Gemeinsam lebten Kami, Adam und Eva in Eden. Kami war glücklich mit seiner Schöpfung, alles schien perfekt zu sein, bis... bis Eva den verbotenen Apfel Edens fand. Eine Schlange, hinterlistig wie sie war, flüsterte Eva ins Ohr, sie solle einen Bissen vom Apfel genießen. Eva war unsicher, wagte es dennoch und biss in den Apfel. Als Kami sah, wie Eva den verbotenen Apfel in den Händen hielt, stellte er sie zu Rede. Eva sprach, sie fühle sich auf einmal so schrecklich hingezogen zu Adam. Sie weinte, da sie etwas verbotenes getan hatte und wagte es nicht Kami in sein Antlitz zu blicken. Der Grund, warum Frauen emotionaler sind. Adam kam hinzu und nahm Eva in den Arm um sie zu trösten. In diesem Moment erkannte Kami, dass er beide nicht länger bei sich behalten konnte. Sie sollten gehen, gehen und miteinander glücklich werden. Bevor sie gingen verlieh Kami Adam die Kraft seine liebe Eva vor alles in der kommenden Welt beschützen zu können. Der Grund, warum Männer körperlich stärker sind. Gemeinsam bekamen Adam und Eva drei Söhne und zwei Zwillingstöchter und schufen auch die ersten Erben des Ordens. Sie nannten ihren erstgeborenen Sohn Luciel, den zweitgeborenen Uriel, den letzten Gabriel und die beiden Zwillinge Alexiel und Mariel. Die fünf Engel Kamis waren geboren. Er verlieh ihnen schneeweiße Flügel, damit sie vom Himmel aus die Welt beobachten und behüten konnten. Erneut schien alles perfekt. Die Engel verstanden sich untereinander, halfen sich gegenseitig... doch sollte dieses neue Glück nicht von Dauer bleiben. Im Kampf gegen einen dunklen Dämonenfürsten, pflanzte dieser dem tapferen Luciel einen Teil seiner Boshaftigkeit ein... es geschah das, was geschehen sollte. Nicht nur die Boshaftigkeit des Dämonen verdarben Luciels Geist und Seele, auch die dunklen Mächte, die sich immer näher an ihn heran trauten, vernebelten seine Gedanken. Unverzüglich wollte er seinen Geschwistern, aber auch Kami die Idee von purer Zerstörung unterbreiten. Früh merkte er, dass er mit seiner Idee nicht auf Zustimmung stieß. Dennoch bestand er weiterhin darauf, es wenigstens zu probieren. Er war schließlich der älteste und hellste Engel von allen am Himmel. Kami ermahnte, dies sei kein Grund und er würde niemals das was er geschaffen hatte einfach wieder zerstören. Luciel akzeptierte Kamis Entscheidung... zumindest gab er es so vor. Er hielt weiter daran fest und versuchte in einem ungestörten Moment mit Alexiel sie davon zu überzeugen. Trotz aller geschwisterlicher Liebe zu ihrem Bruder blieb sie Kamis Meinung. Leid und Zerstörung war nicht der Weg, den sie gehen wollte und für den ihre Existenz nicht gedacht war. Nun auch erzürnt auf seine Geschwister, ließ Luciel Alexiel hinter sich. Aus Trauer um ihren verlorenen Bruder, flüchtete Alexiel sich in die Arme Uriels, woraufhin Mariel ebenfalls tief betrübt schien. Luciel fühlte sich hintergegangen von Kami, besonders von seinen Geschwistern, niemals hätte er es für möglich gehalten, dass sie sich alle gegen ihn stellen würden. Er war wütend und brannte darauf das, was ihm die Dunkelheit in sein Ohr geflüstert hatte, Wirklichkeit werden zu lassen. So rief er in einem unbeobachteten Zeitpunkt die dunkelsten Kreaturen aus den Tiefen der Erde zu sich. Sie wollten einen Angriff wagen... einen Angriff auf Kami und ihn stürzen. "Es ist an der Zeit, dass jemand anderes über diese Welt residiert." Sprach Luciel zu seinen Dienern und schickte sie aus. Auch unvorbereitet war es für Kami ein leichtes diese niederen Wesen zu vernichten. Durch seine Tat wurde Luciel von Kami aus dem Himmelsgewölbe verbannt. Seine zuvor schneeweißen Flügel färbten sich pechschwarz und er fiel tief. Aus diesem Grund nennt man ihn den "gefallenen Engel". Auch Mariel entdeckte Großes in den Tiefen der Erde. Dämonische Energien strömten ihr entgegen. Sie wollte sie nutzen um Uriel endlich für sich zu gewinnen. In Form eines Trunks wollte sie ihrem Bruder die Energien verabreichen. Kurz vor ihrem Erfolg allerdings, ging ihre geliebte Schwester Alexiel dazwischen, welche erkannt hatte was Mariel vor hatte. Auch sie wurde von Kami aus dem Himmelsreich verbannt und gab sich aus Wut und Verzweiflung den dämonischen Energien hin. Sie veränderten ihren Körper, ihr wuchsen Hörner, ein spitzer Schwanz und ihre wunderschönen schneeweißen Flügel wandelten sich zu grässliche Fledermausähnliche. Lilith nannte sie sich von da an und sollte die Braut des Dämons persönlich werden. Lange trauerten die verbliebenen drei Engel um ihre Geschwister, doch sollten sie sie kein letztes Mal gesehen haben. Besonders Alexiel konnte den Verlust ihres Bruders und ihrer Zwillingsschwester nur schwer verkraften und suchte beide auf. Als sie beide fand, wollte sie sie davon überzeugen zurück zu kehren und sich bei Kami zu entschuldigen, er würde gnädig sein. Lilith, welche einst der Engel Mariel war, hörte Alexiel gar nicht erst an und ging. Auch Luciel sah Kami nicht länger als seine Gottheit an und sprach: "Meine liebste Alexiel... ich bin nicht länger Luciel... mein Name lautet von jetzt an Lucifer und ich werde alles aufbringen, um Kami zu stürzen, sowie er mich vom Himmel stürzte." Auf dieses Treffen hin stellte der gefallene Engel Lucifer zusammen mit seiner dämonischen Schwester Lilith ein Heer aus den dunkelsten Wesen dieser Welt zusammen. Selbst Kami hatte nicht erwartet, dass seine einstigen Engel so weit gehen würden. Besonders, dass sie seinen uralten Feind zurück ins Leben holten, traf ihn tief. Uriel, Gabriel und Alexiel erhielten die Aufgabe ihren Bruder und ihre Schwester zu vernichten. Alexiel wusste, sie könnte es nicht tun, sie glaubte noch immer, dass beide zu retten waren. Die Engel zogen also in den Kampf gegen die dunklen Mächte, die sich Kami entgegenstellten. Gabriel widmete seine Aufmerksamkeit Lilith. Alexiel schaffte es sich einen Weg zu Lucifer persönlich durch zu schlagen. Ein Kampf entflammte. Lucifer war tatsächlich den anderen Engeln bei weitem überlegen und er wurde immer mächtiger, je mehr dunkle Kräfte er in sich aufnahm. Alexiel stand einer Niederlage bevor, bis Uriel ihr zur Hilfe eilte. Als Alexiel die Chance hatte ihren gefallenen Bruder niederzustrecken, konnte sie es nicht. Sie sprach: "Hiermit verkünde ich, dass ich mich Kami widersetzen werde!" Sämtliche Kräfte brachte der Engel auf, um Lucifer und die Seele des uralten Gottes tief in die Erde zu versiegeln. Lilith schien nach einem harten Kampf mit Gabriel ebenfalls als geschlagen und zusammen mit Uriel vernichteten beide den Körper des Gottes. Schwer verletzt wurden die beiden Engel von Nomaden aufgelesen und gesund gepflegt. Sie hatten die Versiegelung des Bösen mit angesehen. Als Dank lehrten sie den Nomaden die Macht über Runen und den Kami zu ehren. Kami selbst ernannte diese Nomaden zu den Wächtern des Siegels und schenkte ihnen seinen Segen. Auch Uriel und Gabriel schenkten den Nomaden ihre Segen. In jeder Generation sollen zwei Neugeborene dazu auserwählt sein die Kräfte der Engel in sich zu tragen. Alexiel wurde sowie ihre geschlagenen Geschwister ebenfalls für ihren Widerstand bestraft. Kami siegelte ihren Körper und ihren Geist auf Ewig in einen Kristall, befindend zwischen den Dimensionen. Als letzten Wunsch durfte auch sie die Nomaden segnen. Irgendwann soll ein Neugeborenes einen kleinen Teil ihres Geistes in sich tragen. Es soll flügelartige Male auf seinem Rücken haben. Die Nomaden nannten diese Male "Die blutigen Flügel des aufständischen Engels." Sie sollen den Tag des letzten Gerichts verkünden."


[hr]


[align=center]Bild

"Jeder Anfang beginnt mit dem Ende."[/align]

Leise waren seine Schritte zu hören. In dem kleinen tiefdunklen Gang hallten sie wieder wie in einem großen leeren Tanzsaal. Die kleine Flamme an der Kerze spendete nur wenig Licht, dennoch waren die Runen an der Wand mit jedem neuen Schritt deutlich zu erkennen. Plötzlich weitete sich der Gang zu beiden Seiten aus. Er musste einen größeren Raum betreten haben. Sicheren Schrittes hielt er weiter geradeaus, dann wurde er langsamer. Fast schon sanft legte er seine freie Hand auf das was sich vor ihm befand. Erwachet... Zärtlich strich er über den Marmor. Erwachet ihr, die ihr das Meer silbern verfärbt, die Wälder in gelbe Sandwüsten und den Wind in Ruß und Staub verwandelt... ihr, die ihr den Himmel zu Asche verbrennt. Erwache Lilith... widerspenstige Sünderin, erstes Weib Adams das zur Braut des Dämons wurde... Ihr, die ihr den Aufstand des schönen Lucifers dessen Glanz einst das Himmelreich am hellsten erleuchtete, erneut wiederholen könntet. All die... ihr hört den Klagegesang der beflügelten Wesen die das Himmelreich bevölkern. Sie sind die Boten des Schöpfers die den Tag des letzten Gerichts verkünden. Es sind weder Götter noch Menschen... Man nennt sie Engel... Das restliche Gesicht von einem dunklen Schatten verdeckt, zeigte sich ein Lächeln auf seinen Lippen. Er hob die Kerze ein Stück weiter nach oben, streckte dabei den Arm komplett aus. Mein Engel... endlich habe ich dich gefunden... Von dem Licht der Kerze erleuchtet, wurden zwei Hände der Statue sichtbar. Es sah so aus, als würde sie das Licht selbst erstellen, die Statue eines schönen Engels.



Hastig rannte sie so schnell wie es ihre alten und kurzen Beine erlaubten durch das Gewölbe. Immer wieder wechselte sie die Flure. Ihr Schritte mussten fast im ganzen Gebäude zu hören sein, so sehr hallten sie von den Mauerwerken wieder. Die Engelsstatuen zogen nur noch an ihr vorbei. Die ganze Zeit musste sie ihre Gewand hochhalten, damit sie beim laufen nicht darüber stolperte. In einen letzten Gang bog sie ein, da offenbarte sich ihres Blickes eine große Tür. Mit Schwung stieß die Alte beide Türen auf und trat völlig außer Atem, dennoch zügigen Schrittes in den weitläufigen Raum. Beim aufgehen der Tür drehten die bereits Anwesenden im Zimmer ihre Köpfe zu ihr um. Sie alle hatten sich um das große Bett versammelt, machten der Dazugekommenen allerdings Platz als sie ebenfalls heran trat. Eine Frau lag reglos im Bett. Über ihr Gesicht hatten sie ein weißes Tuch gelegt. Langsam führte die alte Frau ihre knöchrige und faltige Hand an den Hals der im Bett liegenden. Betrübten Blickes ließ sie den Kopf sinken, schloss die Augen und holte ihre Hand wieder unter dem Tuch hervor. Die anderen standen ebenfalls mit bedauernden Gesichtern daneben. Sie alle trugen leichte Gewänder, schlicht und einfach genäht. Der Raum, in welchen sie sich befanden war groß und hauptsächlich aus kaltem Marmor gebaut. Ein ebenfalls großer Schrank stand an einer Wand, ein kleiner Schminktisch an der anderen und eben das ebenfalls große Himmelbett, daneben ein Babybett. Wie ist das geschehen? Fragte die alte Frau mit ihrer kratzigen Stimme nun in die Stille hinein ihren Nächsten. Der junge Mann blickte nur zu der im Bett liegenden Toten. Wir wissen es nicht, Chiyoko... Rosiella fand sie vor weniger als einer Stunde so im Bett vor. Wir kennen weder die Todesursache noch wie es geschehen konnte... Sprach ein wohl an Knochenschwund leidender sehr alter Mann mit ebenfalls kratziger, alter Stimme. Einen Krückstock benötigte er um einen einigermaßen sicheren Stand zu behalten. Eine junge, hübsche Frau mit blonden kurzen Locken schniefte in ein Taschentuch und schien vollkommen fertig mit der Welt. Von einer anderen, ebenfalls jungen Frau mit langem und glattem braunen Haar wurde sie getröstet. I-Ich hatte mir nur So-Sorgen gemacht... Wir waren zum Frühstück verabredet u-und sie war scho-on viel zu spät dran. I-Ich dachte mir i-ich schau be-besser nach ihr, o-ob ihr nichts zugestoßen ist und dann... dann fand ich sie... Ein Schluchzen ließ sie ihren Satz nicht beenden und sie hielt sich die Hand an den Mund. Sanft wurde sie von ihrer Freundin tröstlich in den Arm genommen, sodass sie sich leise an der Schulter ausweinen konnte. Noch immer starrte Chiyoko mit betrübtem Blick auf die Tote. Sie schaute erneut in die Runde. Die alte Frau wirkte sehr niedergeschlagen, fragte dennoch: Ihr habt sie untersucht...? Ja... Antwortete ein Mann, vielleicht gerade 40 Jahre alt, mit heiserer Stimme. Wir haben sie bereits von Kopf bis Fuß untersucht aber... aber wir konnten nichts feststellen. Es war kein Herzinfakt oder ein Herzstillstand... nicht mal erstickt ist sie. Es ist so... Ergriff nun der Alte das Wort. Es ist so, als hätte ihr jemand das Leben einfach ausgesogen. Erneut ließ die Alte den Kopf sinken. Warum, warum musste so was ausgerechnet ihrer Familie geschehen? Wir wissen alle, dass es für Sie ein harter Schlag sein muss Chiyoko... nach alldem was in den letzten Tagen geschah, ist es nur natürlich wenn man dadurch langsam die Nerven verliert. Die alte Dame schnaufte kurz, biss sich auf die Unterlippe und ballte die Hände zu Fäusten. ...Erst verschwindet mein Schwiegersohn auf mysteriöse Weise, keine Spur lässt er zurück... dann die Geburt... das Kind schreit nicht, sondern schläft... jetzt der unerklärliche Tod meiner Tochter... was... was in Kamis Namen geht hier nur vor sich?! Etwas lauter war Chiyoko geworden und es wurde ganz still im Zimmer. Keiner wagte etwas zu sagen, alle blickten nur die aufgebrachte Alte an. Der Mann neben ihr fing sich langsam wieder und blickte mitleidig zu der Frau hinab. Chiyoko, ich- Sie winkte ab, noch bevor er seinen Satz richtig beenden konnte. Schon gut... wie geht es meiner Enkelin? Richtete sie nun das Wort an Rosiella, welche noch immer mit den Tränen zu kämpfen hatte. Rot waren ihre Augen, angeschwollen ihre Wangen vom vielen weinen. Mit verschleiertem Blick schaute sie Chiyoko an. Das Kind? E-Es schlä- Ein lautes Schreien unterbrach die junge Frau. Erschrocken fuhr jeder herum. Es war das Schreien eines Kindes. Sofort drehte sich Chiyoko zu dem Babybett um. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie es an und der Schreck war deutlich diesen zu entnehmen. Aber das kann doch nicht...! Ohne länger zu zögern trat sie an das Bett heran. Sich auf den Rändern mit den Händen abstützend lugte sie in das Bett. Die anderen gesellten sich um sie. Mit zitternden Händen nahm die Alte das Kind aus seinem Bett und konnte es nicht fassen. Aus vollem Hals schrie es so, als sei es gerade erst geboren worden. Jeder im Raum starrte Chiyoko mit dem kreischenden Kind auf dem Arm einfach nur an. Eigentlich war es ein Moment und ein Grund zur Freude, schließlich war es nur ein Zeichen, dass es tatsächlich lebte, doch... doch warum hatte es dann nicht bei seiner Geburt geschrien? Es war unbegreiflich, für jede einzelne Person die das jetzt miterleben durfte. Noch immer zitterten die Arme der alten Frau und es sah so aus, als würde sie das Kind gleich vor Schreck fallen lassen wollen. Plötzlich spannte sich jeder Muskel in ihrem Körper an. Alles verkrampfte sich, ihr stockte der Atem, weit riss sie ihre Augen auf und ihr Blick wurde leer. Vor ihrem inneren Auge schoss sie durch die Dimensionen, bis sie am Ende ein junges Mädchen sah. Es hatte langes, leicht gewelltes und wunderschönes blaues Haar. Das Mädchen hatte ihr den Rücken zugewandt, krümmte sich dann allerdings vor Schmerz und schneeweiße, mit Blut verschmierte Flügel, zwei riesige und zwei kleine, stießen aus diesem hervor. Langsam schlich sich die Dunkelheit an das Mädchen heran, bis pechschwarze Flügel aus dieser kamen und die Blauhaarige umschlangen. Kleine, goldene Punkte leuchteten kurz aus der Dunkelheit hervor auf und die Alte kehrte zurück durch die Dimensionen in die Realität. Rosiella hatte sich über die Frau gebeugt und rief immer wieder ihren Namen. Nur schwammig konnte sie die Blondhaarige hören und sehen, bis langsam alles aufklarte. Kurz schnappte sie noch nach Luft, knickte dann allerdings nach hinten weg. Sofort waren Rosiella und der junge Mann neben ihr alarmiert. Sachte nahm die Frau Chiyoko das noch immer schreiende Kind aus den Armen und der Mann half ihr langsam zu Boden. Was ist geschehen, Chiyoko?! Geht es Ihnen gut?! Mehr als besorgt und aufgeregt starrte er die weiterhin hastig nach Luft schnappende Großmutter an. Verschreckt griff sie sich an die Brust, an die Stelle an der ihr Herz wie wild pochte. Besorgt ließ sich bis auf Rosiella, welche versuchte das Kind endlich ruhig zu stellen, jeder um Chiyoko herum nieder. Der alte und vermutlich halbblinde Mann blickte seine Gefährtin fragend an. Hattest du... eine Vision, Chiyoko? Verstört startete sie einen kläglichen Versuch zu nicken, was schlussendlich nur in ein Zittern ihres Kopfes unterging. Der Mann, welcher scheinbar zuvor die Tote untersucht hatte, schaute sich zu Rosiella um und erstarrte. Mit zitternder Hand zeigte er auf das Kind auf dem Arm der jungen Frau. Stark stotternd versuchte er etwas zu sagen. Verunsichert sah sie auf das Kind in ihren Armen hinab und auch ihr Blick wurde schlagartig leer. Nun drehte sich jeder um und jedem stockte der Atem. Der Rücken des Kindes war frei. Die ersten blauen Haaren konnten ihn ebenfalls nicht verdecken, so waren sie gut sichtbar. Langsam wurde das Kind stiller. Flügelartige Male offenbarten sich den Anwesenden auf ihrem Rücken. Kurz öffnete sie ihre müden Augen. Förmlich strahlte die goldene Farbe der Iris hervor. Vorsichtig nahm der Arzt der, auf ihre Knie sinkenden Rosiella das Kind ab. Die Braunhaarige raufte sich das Haar und auch ihr rannen nun Tränen über die Wangen. Der Älteste legte seinen Kopf niedergeschlagen an seinen Krückstock und der junge Mann suchte Chiyokos Blick, welche nur noch Löcher in die Luft starrte. Sie faltete ihre Hände zusammen und blickte zur Decke. Ooh Kami, wieso... sag mir bitte in deinem Namen... diese Welt... sie wird dem Untergang geweiht sein?


[hr]


[align=center]Bild

"Damals warst du noch ein Engel."[/align]

Sanft und voller Eleganz drehte sie sich. Leise erfüllte die Melodie den Raum und zog einen kleinen, kaum vernehmbaren Hall mit sich. Voller Bewunderung starrte sie die kleine Ballerina an, wie sie sich immer wieder um sich selbst drehte. So klein und zierlich wirkte sie im Vergleich zu ihren großen vier Flügeln. So harmonisch klangen die hohen Töne in ihren Ohren. Bald allerdings endete die Melodie. Die Ballerina blieb stehen. Begeistert drehte sich das Mädchen zu der alten Frau hinter ihr um. Danke Oma! Die Spieluhr ist voll toll! Dankbar umarmte das kleine Ding ihre Großmutter, welche sie nur zufrieden über ihre Freude an sich drückte. Ich wusste, dass sie dir gefallen würde. Wild nickte die kleine Blauhaarige, ließ von ihrer Großmutter ab und drehte die Spieluhr ein weiteres Mal auf. Leise traten die ersten Töne der Schwanensee Etüde aus dieser hervor und die Ballerina begann sich zu drehen. Die alte Frau legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter. Ich finde es schön, dass sie dir so sehr gefällt, Anija, doch müssen wir uns erst einmal um die wichtigeren Dinge kümmern. Du kannst sie auch später noch bewundern. Kurz nochmal die Spieluhr anschauend, nickte das Mädchen, sprang vom Stuhl und setzte sich auf ihr Bett. Allerlei Schriftrollen und Bücher lagen auf diesem verstreut. Viele waren aufgeschlagen und aufgerollt, zeigten komische Schriftzeichen und alte Bilder. Die alte Frau folgte ihrer Enkelin und setzte sich an den Rand des Bettes. Quer über das Bett kam die kleine Blauhaarige rüber gekrabbelt und schaute ihrer Großmutter über die Schultern, als diese in einem der Bücher blätterte. Oma kannst du mir nochmal die Geschichte von Gabriel und dem Wolf erzählen? Die Frau wandte ihren Kopf zu dem Mädchen und legte die Stirn in Falten. Die habe ich dir doch schon zweimal erzählt. Verlegen schaute sie auf ihre weiße Blümchenbettdecke. Ich find sie halt so toll... Mit einem seufzen legte die Alte das Buch zurück auf das Bett und stand auf. Trotz ihres Alters schien sie noch recht fit zu sein, ging aufrecht und gerade zum Bücherregal. Den Hocker schob sie sich auch heran und stellte sich auf diesen. Während sie nach dem Buch suchte, drangen unbekannte und dennoch wunderschöne Geräusche an Anijas junge Ohren. Die Spieluhr war mittlerweile wieder verklungen. Neugierig schaute sie zum Fenster, legte einen Finger an den Mund. Sie konnte einfach nicht widerstehen, krabbelte daher vom Bett und lief zum großen und geöffneten Fenster. Den Stuhl vom Tisch schob sie davor, sodass sie raus sehen konnte. Ihr Blick suchte nach den wundersamen Klängen und fand eine junge Frau in langem Kleid und schwarzem Haar mit einem Stab auf etwas hölzernem spielen. Bewundernd schaute Anija zu der Frau runter. Eine volle Haarsträhne neben ihrem kindlichen Gesicht färbte sich auf wundersame Weise und gut sichtbar orange. Zwar wusste sie nicht, was genau die Schwarzhaarige auf der Schulter stützte für einen Gegenstand, doch klang er einfach fantastisch. Das Buch endlich gefunden, ging Chiyoko von dem Hocker wieder runter und drehte sich um. Schreck traf sie, als sie sah wie ihre Enkelin sich aus dem Fenster beugte. Anija! Ertappt fuhr das Mädchen herum, ging schnell von dem Stuhl runter und senkte unschuldig den Kopf. Die Großmutter trat an die Fünfjährige heran. Sowas möchte ich nicht nochmal sehen, haben wir uns verstanden? Wir sind im ersten Stock, das kann sehr gefährlich werden, wenn du dich zu weit aus dem Fenster herauslehnst. Räudig wie ein Welpe ließ das Mädchen den Kopf hängen. Chiyoko musste seufzen. Was hast du da draußen denn spannendes gesehen? Wieder fröhlich wie zuvor, stellte sie sich auf den Stuhl und Chiyoko trat neben sie ans Fenster. Mit dem Finger zeigte die Blauhaarige auf die musizierende Frau runter. Sie schien voll und ganz in ihrem Element. Was macht die da Großmutter? Sie spielt auf einer Violine, ein Instrument. Fragend schaute sie ihre Großmutter mit ihren großen goldenen Augen an. Was ist ein In... Instu... Instrument? Kurz musste die alte Frau überlegen, wie sie das nun am besten erklärte. Ein Instrument ist ein Gegenstand mit dem du Musik machen kannst. Du hörst es ja. Indem die junge Frau auf ihrem Instrument spielt macht sie Töne und diese Töne nennen sich Musik. Vollkommen überwältigt schaute Anija wieder zu der Schwarzhaarigen runter. Ihre Augen glänzten vor lauter Freude. Das will ich auch können...! Chiyoko stutzte über diese Aussage und sah ihre Enkelin skeptisch an. Damit du so spielen kannst braucht es lange und viel Übung, das geht nicht von heute auf morgen. Das muss gelernt sein. Kurz musste das Mädchen nachdenken, klatschte dann aber voller Vorfreude die Hände zusammen. Ok!

Hochkonzentriert schmierte das Mädchen die Farbe des Wachsmalstiftes auf ihr Papier. Fasziniert schaute ihre beste Freundin über ihre Schulter. Als es fertig schien, legte sie den Stift zur Seite und hob das Blatt mit ausgestreckten Armen in die Höhe. Das sieht toll aus! Jubelte die Braunhaarige neben ihr begeistert und auch Anija schien sehr zufrieden mit ihrer Zeichnung. Na gut, zwar sah die Blume aus, als wären da mindesten 50 Füße draufgetrampelt, aber was wollte man auch Großartiges von einer Kinderzeichnung erwarten? Die Blauhaarige schmunzelte kurz. Ich kann das bestimmt noch besser... Ein Schatten legte sich über die beiden kleinen Mädchen. Verdutzt schauten sie auf. Hinter ihnen stand eine Frau in langem Kleid, Kokos Mutter. Der Wind blies kurz über die saftig grüne Wiese auf der sie saßen und hätte fast Anijas Zeichnung ihr aus den Händen geweht. Die Mutter ging zu den beiden runter in die Hocke. Anija deine Großmutter hat nach dir gefragt, du sollst zu ihr gehen. Fragend sah die Blauhaarige kurz zu der Frau, dann zu Koko. Auch diese schien etwas verwirrt. Was ist denn los? Auf diese Frage zuckte die Mutter unwissend mit den Schultern und nahm mit je einer Hand die von je einem der beiden. Na kommt. Deine Großmutter wartet bei uns. Es gibt auch gleich essen Koko. Strahlend stand die Braunhaarige auf. Ohja ich hab schon sooo großen Hunger! Auch Anija stand auf und beide ließen sich an der Hand von Kokos Mutter zu ihren Heim führen. Auf ihre Enkelin wartend, stand die alte Frau bereits da um sie zu empfangen. Hallo Oma! Guck mal was ich gezeichnet habe! Begeistert hielt sie der Frau ihre Zeichnung hin. Sie lächelte kurz, strich dem Mädchen durch das blaue Haar. Das hast du wunderbar gemacht. Nun wandte sie sich Kokos Mutter zu. Danke, dass du die beiden eingesammelt hast. Die noch relativ junge Frau lächelte sanft und geleitete ihre Tochter langsam ins Haus. Kein Problem. Die Alte deute Anija dazu, dass sie nun auch gehen würden. Kurz winkte sie ihrer besten Freundin noch zum Abschied. Tschüss Koko, wir sehen uns dann!Auch diese winkte. Tschüss Anija!
Neugierig und aufgeregt sprang die Kleine ihrer Großmutter die ganze Zeit vor den Füßen rum. Was möchtest du mir denn zeigen Großmutter? Das wirst du dann sehen. Sich mit dieser Antwort eher weniger zufrieden gebend, harkte sie weiter nach. Wieso machst du da so ein Gebot draus? Mittlerweile schon leicht angenervt, verdrehte Chiyoko kurz die Augen. Weil es eine Überraschung ist. Nun wuchsen die Augen des Mädchens vor Begeisterung und Aufregung an. Ihre eigenartige Haarsträhne verfärbte sich gelb. Kaum noch zu halten, lief sie immer wieder ein wenig vor, wartete dann ungeduldig auf die etwas langsamere Großmutter. Es führte sie über den riesigen Kathedralenplatz, auf welchem sich zurzeit viele Menschen befanden. Kinder, ein wenig älter oder genauso alt wie Anija spielten auf einer Wiese. Ein Pärchen saß auf dem Rand des großen Brunnens in der Mitte des Platzes. Kristallklares Wasser plätscherte von drei Lagen in das große Becken am Boden. Sie war mit vielen Engelsstatuten verziert und die Spitze wurde von einem Kreuz gekrönt. Bald hatten sie auch schon ihr Ziel erreicht. Den Kopf etwas schräg legend schaute Anija ihrer Großmutter nach, wie sie in den Talbuk-Ställen verschwand. Sie sollte draußen warten. Wenige Minuten vergingen die Anija schaffte still zu stehen, da kam ihre Großmutter auch wieder heraus, öffnete das Tor ein wenig weiter. Ein junger Mann trat ebenfalls heraus und führte ein Talbuk Jungtier neben sich. Als die Blauhaarige das hirschähnliche Wesen sah, wurden ihre riesigen Augen noch größer und glänzten vor lauter Begeisterung. Sofort rannte sie auf das Tier zu, welches scheu zurück schritt. Der Mann ging dazwischen. Na nicht so hastig. Anija blieb stehen und wurde von ihm auf den Arm genommen. Ihre Großmutter trat vorsichtig an das Jungtier heran. Sie streichelte ihm sanft über den Hals, auch wenn es erst kurz zurückzog, dann aber gewährte. Auch die kleine Anija wollte das junge Wesen streicheln. Der Mann ging ein wenig runter und hielt sie soweit hin, dass sie mit der Hand durch das weiche Fell streichen konnte. Ganz still blieb es nun stehen, was wohl auch daran lag, dass Chiyoko dem Tier beruhigend eine Hand auf den Kopf gelegt hatte. Der Kleine ist vor knapp einer Woche geboren worden und heißt Yokaze. Er wird dein Reittalbuk. Erschrocken starrte die kleine Blauhaarige den Mann nun an. Ungläubig fragte sie: Wirklich? Er nickte nur, woraufhin sie freudig aufjauchzte und ihm um den Hals fiel. Sie zappelte ein wenig, damit sie runtergelassen wurde und kuschelte sich unverzüglich an den Talbuk heran. Er blieb weiterhin ruhig und schien zu merken, dass sie doch nichts Böses wollte. Freudig vergrub Anija ihr Gesicht in seinen Hals, streichelte ihm durchs Neugeborenenfell und legte ihre Stirn an die seine. Danach fiel sie ihrer Großmutter um den Hals. Danke danke danke Oma!! Das ist das schönste Geschenk, was du mir machen konntest!! Zufrieden und glücklich über die Freude ihrer Enkelin, drückte sie das Mädchen an sich, ehe sie sich aus der Umarmung wieder löste und sich weiterhin mit der Schmuserei mit Yokaze befasste...

So? Fragte die kleine Blauhaarige. Noch etwas unbeholfen versuchte sie die Violine so zu halten, wie ihre Lehrerin es ihr vormachte. Kein Wunder, schließlich war das Instrument für ihre Verhältnisse bald zu groß, auch wenn es schon eine kleine war. Die Frau legte ihre zur Seite und positionierte die Violine bei dem Mädchen so, wie sie sein sollte. Auf der Schulter gestützt, das Kinn darauf abgelegt, den linken Arm ausgestreckt. So ist es richtig. Du hattest es fast selbst, aber so liegt sie genau richtig. Merk dir das gut, denn die Haltung der Violine allein bestimmt schon, wie Töne im Nachhinein klingen. Kurz begutachtete die Kleine die Haltung nochmals, nickte dann mit einem verständlichen Grinsen. Es klopfte und die Tür hinter ihr öffnete sich. Chiyoko stand im Türrahmen. Fragend drehte sich Anija um und auch ihre Schwarzhaarige Lehrerin stand die Frage im Gesicht, warum die Großmutter des Mädchens kam. Ich bin hier um dich abzuholen. Es ist an der Zeit für deine Ballettstunde. Stutzig schaute das Mädchen kurz auf die Uhr und stellte fest, dass die Zeit wirklich so schnell vergangen war. Tja... dann war's das wohl für heute. Wir sehen uns dann am Donnerstag nochmal, nimm die Violine ruhig mit und üb noch ein wenig. Das Mädchen sprang auf, schloss die Schwarzhaarige kurz in die Arme und ging dann zu ihrer Großmutter. Dankeschön und bis dann. Voller Elan lief sie schonmal vor. Dankbar lächelte die alte Frau die junge Dame an und folgte dann ihrer Enkelin.
Sie war nicht spät, erst recht nicht zu spät, lediglich wieder die letzte in der Umkleide. Alle anderen Mädchen waren bereits drin, nur sie musste sich noch die Ballettschläppchen anziehen. Zügig ging dies nun vonstatten. In weißen Top, welches sie sich in die Strumpfhose gesteckt hatte, folgte sie den anderen Mädchen ihres Alters in das kleine Ballettstudio. Glatt poliert war der Holzboden, einige Mädchen hatten Spaß daran auf diesem herumzurutschen während die Ballettlehrerin noch Kleinigkeiten mit dem Pianisten besprach. Auch Anija rutschte nun mit ihnen um die Wette, bis die Lehrerein in die Hände klatschte und die kleine Bande zusammen rief. Brav wie sie waren setzten sie sich hin. Jede von ihnen hatte sich die Haare zusammengebunden und irgendwie sahen sie alle gleich aus. Kurz zählte die hagere und schon etwas faltige Frau die Mädchen durch. Streng wirkte sie und dadurch, dass sie ihr scheinbar langes Haar zusätzlich zu einem festen Dutt zurück band, noch autoritärer. Die Hände in die Hüften gestemmt schaute sie in die Runde. Es scheinen alle da zu sein... also gut. Ich will gar nicht lange um den heißen Brei herum reden, also ab an die Stangen mit euch und erst einmal ein paar Aufwärmübungen. Passé und Plié im Takt zur Musik. Danach werden wir weiter die Gleichgewichtshaltung auf den Fußspitzen üben. Sofort standen die Mädchen auf und rannten zu den Stangen. Nichts zu hoch waren sie an der Wand befestigt und aus glattem Holz. Die gegenüberliegende Wand bestand aus einem einzigen Spiegel. Hintereinander positionierten sich die Kinder, lockerte ein wenig die Beine und warteten auf das Spiel des Pianisten. Die Lehrerin nickte ihm kurz zu, welcher nun auf dem Flügel begann zu spielen. Die Stunde hatte offiziell begonnen. Wie ihnen aufgetragen wärmten sie ihre Gelenke durch das Ausführen der genannten Schritte auf. Währenddessen korrigierte die ältere Dame ihre Lehrlinge manchmal in der Körperhaltung oder dem anspannen der Muskulatur. Als die letzte Taste gespielt war, ging es zu den gesagten Balanceübungen über. In einem bestimmten Takt ließ die Frau ihre Schülerinnen kleine Figuren auf den Fußspitzen machen. Auch hier Haltungskorrekturen, selbst der Ausdruck auf den Gesichtern der Kleinen wurde kritisiert. Vollste Konzentration zählte es in jeder Stunde. Auch Disziplin wurde hochgeschätzt, selbst im Kindesalter. Am Ende der Zeit fanden sie sich nochmal zusammen. Erschöpft waren sie, keuchten und das obwohl sie nur wenige Bewegungsabläufe vollzogen hatten. Also gut Mädchen das war's für heute. Ich sehe euch am Mittwoch wieder und erwarte dann etwas mehr Konzentration. Mit diesen Worten entließ die Ballerina ihre Schülerinnen, welche flüchtig den Tanzsaal verließen.


[align=left]"Das nächste was wir ansprechen wollten war..."[/align]
[align=center]"...das Heranwachsen des Mädchens, der Erbin des Foun na Tenshi."[/align]
[align=right]"Sie scheint ein sehr aufgewecktes und glückliches Kind zu sein... nicht?"[/align]
[align=center]"Bitte Chiyoko, du weißt es am besten von uns..."[/align]
[align=left]"Ich erziehe sie nach meinen Vorstellungen. Aus ihr wird ein gutes Mädchen werden... vorbildlich und vernünftig wird sie sein."[/align]
[align=center]"Die Zeit ist schnell vergangen... bald lernt sie schon das Runenalphabet und wenige Jahre darauf wird sie mit der wahren Macht des Glaubens vertraut werden."[/align]
[align=right]"Sie scheint trotz ihres jungen Alters bereits sehr intelligent. Sie hat das Musiknoten lesen noch vor dem lesen von Buchstaben gelernt!"[/align]
[align=center]"Wie gesagt Chiyoko... wir befürchten nicht, dass du das Mädchen nicht gemäß nach Kamis Vorstellungen erziehen würdest... wir-"[/align]
[align=left]"Ich weiß... ich war schließlich die, die die Vision hatte von... von seiner Auferstehung..."[/align]
[align=center]"Egal ob das Mädchen die Reinheit des Glaubens persönlich darstellen wird... die Prophezeihung bleibt dieselbe... also was tun?"[/align]
[align=right]"Abwarten. Wir können nichts tun, sofern es keine weiteren Anzeichen auf den Tag des letzten Gerichts gibt. Lasst sie noch ein wenig älter werden... ich möchte sehen wie sie sich entwickelt."[/align]
[align=center]"Kyurem du willst es doch nicht einfach auf uns zukommen lassen! Wir wissen nicht mal was es mit dem Erbe wirklich auf sich hat... es wäre purer Leichtsinn!"[/align]
[align=left]"...und dennoch müssen wir abwarten... dabei allerdings vorbereitet sein. Die Sitzung wäre damit beendet."[/align]



[hr]


[align=center]Bild

"3... 25, 15... 21, 23... 1"[/align]

[align=center]"Bald... bald ist die Zeit gekommen... so lange musste ich warten... doch nun hat es ein Ende... du und ich werden wieder vereint sein, doch... doch wir werden diese Welt nicht noch einmal durch unsere Bedürfnisse unendliche Qualen erleiden lassen... es tut mir so Leid... du bist ein armes Mädchen... unschuldig und doch dazu verdammt... die Torheit zweier Liebenden mit deinem Leben zu entschuldigen..."[/align]

Die Zeit war vergangen, die schönste Zeit eines jeden Kindes war vorbei. Die ersten Jahre sollten die Schönsten sein, so hieß es bekanntlich. Sie waren auch schön. Dennoch war die Strenge ihrer Erziehung deutlich spürbar. Ballettunterricht seitdem fünften Lebensjahr an, nicht freiwillig, auf Wunsch und zuliebe ihrer Großmutter. Gutes Benehmen, egal in welcher Situation musste sie zeigen. Ein Kind sollte sie sein, dass manchmal erwachsener wirkte, als jede junge Frau. Gerade musste die Haltung sein, sodass man mehrere Bücher und sogar ein volles Glas Wasser ohne zu wackeln balancieren könnte. Viele Stunden in denen andere Kinder draußen zusammen spielten, verbrachte sie mit ihrer Großmutter, um den Glauben an Kami zu stärken. Nach ihren eigenen und persönlichen Vorstellungen zog sie ihre Enkelin groß. Sie war IHR kleines und liebes Mädchen. Ein wahrer Engel war sie, geformt nach ihren Wünschen. Brav hielt sie sich an die Regeln, respektierte jede Aufforderung und ließ sich komplett von den Fäden ihrer Großmutter leiten. Einzig das Beste war gut genug für das Mädchen, das kleine Prinzesschen der Ältesten. Durch das frühe Lernen eines Instrumentes, entwickelte sie ein Gespür für das Musische und begann sobald ihre eigene Stimme zu schulen. Auch ihre Zeichnungen entwickelten sich mit ihrem Wachstum und sie wurden von Zeit zu Zeit besser, natürlich weiterhin ihrem Alter entsprechend. Mit ihrer Vermutung hatte Chiyoko Recht behalten: Das Mädchen schien wirklich intelligenter, als andere Kinder ihres Alters. Nicht nur, dass sie das Lesen von Noten früher lernte als normales lesen und schreiben, so brachte sie sich eben dieses selbst. Gar einige Runen aus dem Alphabet, welches sie erst in der Schulung lernten, kannte sie bereits vor dieser. Stolz war die Großmutter auf ihre Enkelin. Bisher entwickelte sie sich zugunsten des Ordens und dennoch herrschte Anspannung. Ihr Leben war mit ihrer Geburt verflucht von einer Prophezeiung und dem aufständischen Engel Alexiel.

Wirklich wohl fühlte sie sich nicht, eher unwohl. Immer wieder drehten sich einige Kinder zu ihr um, musterten sie kurz. So hatte sich Anija ihre ersten Tag in der Ordensschule nicht vorgestellt. Bereits bei der Willkommensfeier der neuen Akademisten warfen viele Eltern der Kinder ihre Blicke auf die Blauhaarige. Anija wusste bereits, warum man sie so ansah. Es war nicht das erste Mal. Ihre Großmutter hatte es ihr oft genug erklärt und dennoch fühlte sich so manches mal unerwünscht. In diesem Moment war es nicht anders. Doch durch Koko neben ihr und an ihrer Seite fühlte sie sich gleich sicherer. Der Lehrer schrieb einige Runen an die Tafel und hielt so den Rücken zur Klasse gewandt. Zwar war es still, doch im Geister aller unruhig. Viele waren noch immer aufgeregt, da es die erste Stunde war, andere wiederum weil sie die Erben der Alexiel mit im Raum sitzen hatten. Unsicher schaute sich die siebenjährige Anija um. Sobald sich die Blicke getroffen hätten, schauten die Kinder um sie herum ganz schnell zur Tafel. Bedrückt senkte das Mädchen den Kopf. Eigentlich hatte ihre Großmutter ihr nie die ganze Wahrheit erzählt, drum wusste sie nicht, dass man sie als Auslöserin einer prophezeiten Apokalypse ansah. An sich hielt sie diesen geschichtlichen Hintergrund des Ordens vorerst noch vor Anija verborgen. Lediglich die halbe Wahrheit bekam das Mädchen jedes Mal zu hören. "Die Male sind ein Zeichen für Alexiel, dem Foun na Tenshi. Sie war ebenso eine Verräterin, aus diesem Grund schauen dich manche so an. Über sie ist nur schlechtes bekannt." Kurz schaute die Blauhaarige neben sich zu ihrer besten Freundin. Koko warf ihr ein aufmunterndes Lächeln zu. Zumindest eine Person mochte sie so wie sie war. Bald war der Lehrer fertig mit dem Anschreiben der Runen und der Unterricht wurde von schülerischer Seite aus aktiver. In der ersten Zeit lernten sie lediglich das Runenalphabet, auch wenn sich allein dies schon über einige Wochen zog. Zum Glück kannte Anija bereits einige und war so schneller als andere Schüler. Allgemein begriff sie schneller, doch da war sie nicht die Einzige. Zwei, drei weitere Kinder lernten ebenfalls sehr schnell und waren meist mit dem Mädchen gleichauf. Ungefähr so ähnlich zogen auch diese Jahre dahin. Auch wenn Unterschiede bestanden, so erinnerte die Ordensschule sehr stark an die Shinobi-Akademie aus den verschiedenen Dörfern. Grundtechniken lernten sie, zu dem Runenalphabet zusätzlich noch die 12 verschiedenen Fingerzeichen. Das Wichtigste bekamen die Kinder gelehrt. In dieser Zeit, als Anija bereits fortgeschrittener im Spielen der Violine war, machte sie sich daran das Klavierspielen dazu zu lernen. Dank ihrer musischen Vorkenntnisse lernte sie schneller und konnte so manche Stücke von der Schwierigkeit her überspringen. Es waren schöne Jahre und obwohl zu Anfang sehr großes Misstrauen herrschte, so freundete sich die Blauhaarige mit vielen Mitschülern an. Allerdings war keine weitere Freundschaft so eng wie die mit Koko. Von Windeltagen an kannten sie sich, kein Wunder, denn sie waren fast zweitgleich geboren. Als Anijas Mutter verstarb, stillte Kokos Mutter auf Bitte von Chiyoko das Mädchen mit, womit sie dieser Familie ihr Leben zu verdanken hatte. Und obwohl Anija langsam älter und zurechnungsfähiger wurde, so nahm die Strenge ihrer Erziehung nicht ab. Schon immer wusste sie, dass bei einiges anders lief als bei anderen. Auch kam es ihr oft vor, als würde man ihr etwas verheimlichen. Allerdings wollte sie nicht hinterfragen, denn ihre Großmutter hatte ihr stets in voller Geborgenheit versichert, dass es nichts gäbe, was sie nicht wüsste. Schließlich konnte sie nicht erahnen, dass der Ältestenrat sie tagtäglich beobachtete.

Sanft streichelte der Wind die Blätter der Bäume. Auch das saftig grüne Gras bog sich der sachten Brise. Es war ein schöner Tag, die Sonne schien, nur wenige Wolken bedeckten den Himmel. Es war warm, wie im Sommer zu erwarten. Fröhlich spielten die Kinder, oder besser gesagt die beiden Geschwister miteinander. Erst hatte Koko zusammen mit Anija friedlich im Gras geschlafen, bis ihr Bruder kam und ihr Gras in den offen stehenden Mund legte. Früher mochte Teranus seine jüngere Schwester zu ärgern und obwohl Anija schon fast zu ihrer Familie dazu gehörte, so behandelte er sie immer weit höflicher und respektabler als Koko. So auch jetzt. Gegenseitig beschmissen sie sich mit Gras, ließen dabei Anija ruhig weiterschlafen. Sie bekam von dem ganzen Tumult nichts mit. Liebenswürdig wie ein kleiner Engel lag sie dar und schlief so tief wie ein Toter. Auch ein anderes Wesen fand sie reichlich uninteressant, bahnte sich lediglich einen Weg über ihren reglosen Körper. Relativ groß war die Spinne, welche gerade über die kleine Blauhaarige hinweg krabbelte. Unbemerkt schlich sie sich mit ihren acht Beinen den Hals hoch, kletterte ihr mitten über das Gesicht. Das Geschrei der beiden Kinder neben sich hörte die Blauhaarige nicht, aber sie spürte, wie ihr etwas das Gesicht kitzelte. Drum blinzelte die verschlafen mit den Augen. Als sie realisierte, dass sich etwas auf ihrem Gesicht befand, schrie sie schrill und laut auf. Panisch und voller Todesangst schreckte sie auf, schüttelte die Spinne von ihrem Gesicht und rutschte verschreckt zurück. Mit Tränen in den Augen starrte sie den Achtbeiner verstört an, welches sich nun weiter einen Weg durchs hohe Gras bahnte. Koko und Teranus war Anijas Schreck nicht entgangen und sofort eilten sie zu ihr. Was ist los Anija? Was ist passiert?? Fragte ihre beste Freundin sie besorgt. Am ganzen Leibe zitterte das Mädchen, schaffte vor lauter Schluchzen kein Wort zu sagen sondern zeigte nur mit dem Finger auf die Spinne. Verwirrt schauten sich die beiden Geschwister an. Anija legte ihr Gesicht in die Hände und weinte laut. Ich hol besser Mama, pass auf sie auf. Die Braunhaarige sprang sofort auf und rannte los. Teranus nickte nur und tätschelte dem Mädchen die Schulter. Keine Angst, das wird schon. Versuchte er sie zu beruhigen und drückte sie tröstend an sich.


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"Spürst du nicht... wie der Boden zerbricht?"[/align]

Weiter, weiter! Jetzt nicht aus der Drehung raus kommen! Immer wieder nach schwingen! Spornte die Lehrerin das Mädchen an. Wie jede andere auch musste sie Pirouetten drehen, bis das derzeit spielende Klavierstück zuende war. Es war die monatliche Prüfung, ob die Schülerinnen alte Figuren noch perfekt beherrschten oder als Extrastunde aufarbeiten mussten. Gerade war Anija dran. Ohne das Schwung absetzen zu dürfen musste sie sich drei Minuten lang drehen. Die restlichen Mädchen schauten zu, einige von diesen waren bereits dran und sahen dementsprechend erschöpft aus. Auch Anija lief der Schweiß die Schläfen hinab. Heiß war ihr, sie schnappte nach Luft, allerdings wurde ihr nicht schwindelig. Auch wenn ihr Körper langsam erschöpfte, so musste sie weiterhin die richtige Haltung bewahren und weitermachen, bis der Pianist endete. Vorher durfte ihr Schwungbein nicht den Boden berühren. Eine Ewigkeit kam es ihr vor, in der sie sich unter größten Anstrengungen drehen musste, bis der Pianist die letzten Tasten seines Flügels ertönen ließ. Ausgepowert kam sie zum Stillstand und lehnte sich erst mal an eine Wand an. Gut Anija. Kari, du bist die Nächste! Mit einem Seufzen erhob sich das genannte Mädchen vom Boden. Du hast doch jetzt nicht etwa die gesamte Zeit gesessen oder?! Fragte die Ballettlehrerin das hervortretende Mädchen streng. Etwas verwirrt entgegnete sie: Ähmm... doch, Madame... Deutlich stand Ärgernis in das faltige Gesicht der Frau geschrieben und sie warf empört die Hände in die Luft. Das ist ja wirklich großartig Kari! Wie oft habe ich euch gesagt, euch nicht hinzusetzen wenn ihr etwas länger warten müsst?! Na los, nochmal aufwärmen und dehnen! Befahl sie dem Mädchen. Alles andere als begeistert darüber, das ganze Dehn- und Aufwärmprogramm nochmal machen zu müssen, befolgte sie die Anweisung der Lehrerin. Derzeit hatte Anija sich ein Handtuch geholt, um sich das Gesicht trocken zu wischen und trank die letzten Schlucke ihres Wassers leer. Sie merkte, dass es jetzt eigentlich kein guter Moment zum fragen war, doch wann sollte sie es sonst tun? Nervös schaute sie auf die Uhr im Studio. Wenn sie pünktlich sein wollte dann müsste sie jetzt los. Es half also nichts. E-hem Madame Suzuki? Fragend drehte sich die strenge Ballerina zu ihrem Lehrling um. Dürfte ich vielleicht schon gehen? Ich habe noch eine wichtige Verabredung mit einem der Ältesten und wir fanden keinen anderen Zeitpunkt uns diese Woche zu treffen. Es wird auch niemals wieder vorkommen, dass ich frühzeitig die Stunde verlasse, ich verspreche es! Kurz schien die ältere Dame darüber nachzudenken, seufzte dann allerdings. Wenig begeistert davon wandte die Lehrerin sich ab. Mit einer Hand wies sie ihr, dass sie verschwinden sollte. Dafür bleibst du am Freitag länger. Erleichtert sammelte Anija ihre Sachen aus dem Studio ein. Ich danke ihnen Madame. Kurzerhand verschwand sie in der Umkleidekabine. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie spät dran war. Jetzt musste sie sich beeilen, denn zum Treffpunkt brauchte sie auch noch etwas Zeit. Zügig zog sie sich um, wusch sich noch kurz den restlichen Schweiß aus dem Gesicht und band sich den Zopf neu. Ihr Haar war unwahrscheinlich gewachsen, bis zu den Schulterblättern reichte es bereits. Die Ballettsachen eingepackt, machte sie sich auf den Weg. Am Kathedralenplatz würde sie sich mit dem Ältesten treffen. Es war schönes Wetter und daher gut geeignet um Ninjutsukenntnisse zu praktisieren. Allerdings hieß dies für das Mädchen sich zu sputen, denn das Studio befand sich bei den Gewächshäusern, recht außerhalb vom Zentrum ihrer Heimat. Sie müsste über die große Brücke, allein dies beanspruchte Zeit, sollte dort viel los sein. Bedeutsame Abkürzungen gab es keine, nur Schleichwege, welche sogar durch die Gefahr in die Tiefe zu stürzen länger waren als der direkte. Also musste sie rennen, den gesamten Weg. Mit der Sporttasche bepackt rannte das Mädchen durch das Ordensgewölbe, wich den Menschen auf den Straßen geschickt aus, entschuldigte sich. Fast hätte sie sogar Teranus, Kokos älteren Bruder umgerannt. Wouw Anija was- In ziemlicher Eile winkte sie ihm kurz. Sorry Teranus aber ich bin spät dran! Sag Koko wir sehen uns morgen! Wie bestellt und nicht abgeholt stand er da. Ääääh... ok... Chiyoko musste lächeln, als sie das Spektakel der beiden von oben aus einem der Gebäude sah. Sie hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Meinte einer sehr alter Mann zu ihr. Sein weißer Bart reichte bis zum Boden und ein Stab diente ihm als Stütze. Unfassbar, wie schnell die Zeit doch verstrich... Über Stock und Stein sprang Anija und rannte wie von der Tarantel gestochen immer weiter, durch die Menschenmengen hindurch. Einen kleinen Tumult brachte ihre Eile in das ruhige Leben einiger Ordensanhänger. Dir ist es auch ein leidliches Thema Chiyoko, nur frage ich mich, was genau das Schicksal noch für uns bereit halten wird... Lediglich das, was unseren Vorfahren prophezeit wurde. Sie prophezeite uns aber nicht, dass das Kind auch die goldenen Augen besitzen würde... das kann kein Zufall sein, Chiyoko! Wir haben es oft genug gesagt, Kami wollte es so. Verärgert drehte sich die Alte nun zu dem Mann um. Ich weiß es! Nur können wir nichts daran ändern! Wir könnten es sehr wohl, nur... nur würden wir dann nicht im Namen unsere Herrn handeln, ganz im Gegenteil... Bestürtzt stützte sie sich auf dem Geländer vor sich ab und schaute nach unten. Dem würde ich auch nicht zustimmen... sie ist meine Enkelin und der Tod wäre das Letzte was ich ihr trotz ihres Schicksals antun könnte... sie ist doch bereits genug gestraft für ihr Leben...

Zwar wusste sie nicht wie, doch hatte Anija es tatsächlich geschafft noch pünktlich zu dem Treffen mit dem Ältesten zu erscheinen. Als sie ihn auf der Bank sitzend erblickte, wurde ihr Gang langsamer, atmete auf den letzten paar Metern gut durch und tat so, als sei sie den ganzen Weg gemütlich gegangen, ohne zu hetzen. Um ihm den würdigen Respekt zu zollen, verneigte sich das Mädchen kurz. Guten Tag Ältester Obilaan. Klein war er, nicht viel größer als das Mädchen selbst. Seine Augen wirkten durch das faltige Gesicht, als wären sie geschlossen. Lang war sein schneeweißer Vollbart, hingegen sein kahler Kopf im Schein der Sonne förmlich glänzte, als sei er blank poliert. Du hättest dich nicht so beeilen brauchen... fünf Minuten länger warten in der warmen Sonne hätte mir nichts ausgemacht... Murmelte er sie durch seinen Bart an. Verwirrt kippte der Kopf des Mädchen zur Seite, ihre Tasche rutschte ihr ein Stück von der Schulter. Achja...? Kurz streckte sich der alte Mann, dann sprang er von der Bank und wies der Blauhaarigen an, ihm zu folgen. Lass uns zu der Wiese gehen, da ist es angenehmer. Ob sie ihm folgte oder nicht schien ihm egal, denn er ging einfach los. Anija wusste nicht warum, doch hatte sie das Gefühl, als würde der Mann jeden Moment zusammen brechen. Schweigsam folgte sie ihm, ließ ihre Tasche und sich selbst so wie der Älteste es tat auf der Wiese nieder. Ihr Blick wanderte zu den Kindern, welche wie so oft bei gutem und warmen Wetter am großen Brunnen auf dem Kathedralenplatz spielten. Hier ist es weit schöner, nicht? Mit einem Nicken bestätigte sie seine Aussage und betrachtete ihn erwartungsvoll. In den vergangenen Tagen hatte ihre Großmutter ihr oft gepredigt, wie sie sich bestenfalls gegenüber Obilaan verhalten sollte. Vor allem pünktlich sollte das Mädchen sein, nicht eine einzige Sekunde zu spät. Sie war pünktlich, auf die Sekunde genau pünktlich und er sagte ihr, sie hätte ihn noch fünf Minuten warten lassen können. Entweder bekam Anija ein falsche Bild von ihm, oder ihre Großmutter hatte es. Einen kurzen Moment genoss er noch, wie eine sanfte Brise seinen Körper einhüllte. Kommen wir am besten gleich zur Sache... du möchtest also mehr über Ninjutsu lernen, also gezielter darauf eingehen? Überrumpelt, dass er plötzlich das Kernthema ansprach, musste sie sich kurz sammeln. Ähm ja... es wäre sehr gütig von Ihnen, wenn Sie mir etwas über Ninjutsu lehren könnten. Was genau möchtest du denn über Ninjutsu wissen? Na ja... schwierig zu sagen... ich kenne bisher nur die Grundprinzipien... gerne würde ich an sich meine Ninjutsu Kenntnisse weiter vertiefen. Der Mann schaute nun zu dem Kathedralenplatz rüber und schien in seinen Gedanken zu versinken. Auch Anija wandte den Blick ab. Sollte er kurz nachdenken, sie noch viel Zeit zum lernen. Plötzlich sprang sie verschreckt auf und starrte verstört auf einen bestimmten im Gras. Fragend schaute der Älteste zu ihr auf. Ist was? Ganz vorsichtig streckte das Mädchen ihren Fuß aus und strich damit kurz über die Stelle. Sie atmete auf und setzte sich beruhigt hin. Alles in Ordnung. Ich dachte nur da wäre eine Spinne... Beschämt lächelte sie, die Wangen färbten sich leicht rötlich und auch eine Haarsträhne nah an ihrem Gesicht nahm eine rosa Farbe an. Mhm... am besten wir fangen mit etwas Leichtem an. Das könnten wir nach einer kurzen theoretischen Einführung auch gleich praktisieren. Nun wurde die Blauhaarige hellhörig. Was würde er ihr zeigen oder beibringen. Was würde sie neues spannendes über die Ninjutsu herausfinden. Nachdenklich fuhr sich Obilaan mit einer Hand durch den weißen Vollbart. In der Ordensschule hast du doch mit Sicherheit schon mal etwas über das sogenannte "Elementchakra" gehört, nicht? Tatsächlich war ihr dieses Wort ein Begriff. Kurz musste sie überlegen. Allzu lange war es nicht her, seitdem sie Ninjutsu auf fortgeschrittene Weise in der Schule gelehrt bekamen. Alsoo... der Lehrer sagte damals es gäbe fünf verschiedene Hauptelemente. Katon - das Feuerelement, Suiton - das Wasserelement, Doton - das Erdelement, Fuuton - das Windelement und Raiton - das Blitzelement. Diese fünf Elemente kann man mithilfe von Ninjutsu nutzen und sich so einen Vorteil in vielen Bereichen verschaffen. Der alte Mann nickte. Das ist schon ganz richtig, doch ist das nur die halbe Wahrheit. Pass gut auf, denn das was ich dir jetzt sage wird dich auf deinem gesamten Weg, egal in welcher Sparte noch begleiten. Aufmerksam und gespannt schaute sie ihn an. Deutlich konnte man allein an ihrer Ausstrahlung erkennen, dass sie mehr als willig war soviel wie nur eben möglich zu erfahren. Gut... jeder Mensch, wenn nicht sogar jedes Lebewesen verfügt über eine gewisse Affinität zu einem oder mehr von den genannten Elementen. Erst wenn er herausgefunden hat, mit welchen Elementen er sich identifiziert und verbunden fühlt, ist er in der Lage das Element durch wirken von Ninjutsu zu nutzen. Diese "Affinität" nennen wir Elementchakra und für gewöhnlich ist ein jeder, halbwegs in Ninjutsu geschulter Mensch in der Lage herauszufinden über welches Elementchakra er verfügt. Das was er sagte leuchtete Anija ein. So musste sie erst herausfinden, mit welchen Elementen sie in Verbindung stand, bevor sie in der Lage war sie durch Ninjutsu zu nutzen. Nur blieben dabei noch einige Fragen offen. Aber wie kann ich feststellen über was für ein Elementchakra ich verfüge und woher kommt es? Werden wir damit geboren oder entwickelt es sich im Laufe der Zeit? Wissbegierig war Anija und wollte um jeden Preis mehr erfahren. Wie ging Obilaan mit einer Hand durch seinen Bart. Dein Elementchakra wird in den meisten Fällen weitervererbt. So ist es sehr wahrscheinlich, dass du beispielsweise über je ein Element deines Vaters und deiner Mutter verfügen kannst. Wie du dein Elementchakra ermittelst ist recht einfach. Aus seinem schlichten Veteranenmantel zog er ein grünes Baumblatt und hielt es an der Spitze hoch. Stutzig betrachtete Anija das Blatt. Das soll mir dabei helfen mein Elementchakra herauszufinden? Fragte sie skeptisch woraufhin der Alte nur nickte. Dies ist das Blatt eines für Chakra sehr empfindlichen Baumes. Für gewöhnlich wird aus diesen sogenanntes "Chakrapapier" hergestellt, welches dabei hilft jungen Lehrlingen auf einfache Weise ihre Chakranatur kennen zu lernen. Schon betrachtete Anija das Blatt mit ganz anderen Augen. Der Mann nahm seinen Arm wieder runter und schaute auf das Blatt. Pass auf, es ist ganz einfach. Du musst schlicht und weg versuchen dein Chakra in das Blatt zu leiten. Je nach dem über welches Element du verfügst, so wird es darauf reagieren. Bei Katon entzündet es sich, bei Suiton wird es wässrig, bei Doton zerbröckelt es leicht zu Staub, bei Fuuton wird es einmal zweigeteilt und bei Raiton zieht es sich zusammen. Ich werde es dir nun anhand eines simplen Beispiels zeigen. Kurz leitete Obilaan sein Chakra in das Blatt, woraufhin dieses langsam zu Staub wurde. Mit großen Augen beobachtete Anija das Schauspiel. Eine leichte Brise verteilte das zu Staub gewordene Blatt über die gesamte Wiese. Mein Hauptelement wäre also Doton. Jetzt versuch du es mal. Er zog ein weiteres Blatt aus seinem Mantel und hielt es Anija hin. Unsicher nahm die Blauhaarige es entgegen und konzentrierte sich darauf, ihr Chakra in dieses zu leiten. Mit einem Mal zog es sich ruckartig zusammen und das Mädchen erschrak kurz. Raiton also. Dein Hauptelement ist das des Blitzes. Es ist ein sehr eigenwilliges und aggressives Element. Der Umgang damit ist oft nicht leicht, doch dafür sind seine Techniken meist umso effektiver. Eindringlich betrachtete sie das zusammen geknitterte Blatt in ihrer Hand. Leise murmelte sie: Raiton, aha... Dabei kam ihr sofort eine neue Frage auf. Sie haben ja eben gesagt, dass man sich auch mit nur mehr als einem Element verbunden fühlen kann. Wie kann man denn da herausfinden, ob und was für ein weiteres Element man hat? Der Älteste musste schmunzeln. Er hätte wissen müssen, dass eine solche Frag aufkommen würde. Nun... da wird die Angelegenheit schon schwieriger. Also dein Hauptelement ist das, mit welchem die Bindung zur Natur am stärksten ist. Bei einem weiteren Element ist die Verbindung schwächer und unterliegt der des Hauptelementes. Diese Elemente nennt man "Nebenelemente". Diese sind leider nicht so einfach festzustellen wie das Hauptelement. Oft braucht es da schon ein tiefgreifendes Wissen an Ninjutsu und selbst dann ist es eine Frage des Ausprobierens. Verstehe... und bevor ich mein zweites Element kennenlerne muss ich erst einmal lernen mein Hauptelement zu meistern? Mit einem Nicken bestätigte er ihre Vermutung. Wie bei allen Dingen fängst du da klein an und arbeitest dich dann langsam hoch. Allerdings war es noch nicht alles, was es zu den Elementen zu erzählen gibt. Anija ließ das Blatt vom Wind davon tragen und hörte Obilaan weiter aufmerksam zu. Es gibt viele Menschen auf dieser Welt, die in der Lage sind ihre Elemente miteinander zu mischen und so ein neues Element zu schaffen. Diese nennt man "Mischelemente" und kommen in verschiedensten Formen vor. Genauso gibt es auch Abwandlungen von Elementen. Nehmen wir zum Beispiel das Element Katon. Wenn die Flammen so verändert werden, dass sie nicht länger diese rötliche Farbgebung haben, sprich eine andere annehmen, dann spricht man von einer Abwandlung. Sie ist dem Katonelement ähnlich und trotzdem anders. Nur schwer konnte das Mädchen begreifen, dass es tatsächlich so viele verschiedene Möglichkeiten gab die Elemente zu nutzen. Sie miteinander zu kombinieren um etwas neues zu schaffen oder sie zu verändern... nie hätte Anija solche Dinge für möglich gehalten. Abseits von den fünf Hauptelementen existieren noch die beiden Elemente von Licht und Dunkelheit. Sie sind komplett gegensätzlich und haben nichts miteinander gemein. Ob es Menschen gibt die über ihre Kraft verfügen ist anzuzweifeln, denn sie sind anders als die anderen Elemente... aber gut. Lassen wir das für heute sacken. Am besten wir treffen uns morgen um dieselbe Zeit am selben Ort wieder, dann werde ich dir noch ein wenig etwas über die verschiedenen Stärken und Schwächen der Elemente verraten, danach können wir dann entweder in die Praxis übergehen oder weitere dröge Theorie durchkauen.

Stutzig drehte sie sich um. Nichts, wirklich gar nichts war hinter ihr. Sie hätte schwören können Blicke in ihrem Rücken zu spüren. Genauso hatte sie eine Stimme gehört. Verwirrt schaute sie sich um. Außer der weiten und grünen Wiese hinter ihr war nichts. Vielleicht hatte sie es durch den Wind auch nur eingebildet... doch hatte sie deutlich jemanden hinter sich gespürt. Auch Teranus wirkte verwirrt, gleichzeitig ein wenig besorgt. Prüfend schaute er an dem Mädchen vorbei, sah allerdings auch nichts. Stimmt was nicht Anija? Fragte er vorsichtshalber. Kurz blickte die Blauhaarige noch zurück, schüttelte dann den Kopf. Nein alles gut... ich dachte nur da wäre jemand. Skepsis war aus seinem Gesicht zu lesen. Wenn jemand hinter ihr gestanden hätte, dann hätte er es gesehen. Doch sollte er sich nicht weiter davon beirren lassen. Sie hatte sich etwas eingebildet, das kam bei jedem vor. Er ging auf sie zu, zog dabei sein Schwert und hielt die Klinge Richtung Boden. Mit dem Kopf deutete er an, dass auch sie ihr Schwert ziehen sollte, was das Mädchen auch tat. Viele glauben, dass der Umgebung mit einem Katana einfacher ist. Sie sind sehr leicht, genauso lang wie ein gewöhnliches Schwert aber einhändig führbar. Zwar kann sich jeder sein eigenes Bild davon machen, doch ich bin da anderer Ansichten. Mit seinem Schwert lenkte er Anijas so, dass sie sich Richtung Boden kreuzten. Fast schon blendend glänzten die glatt geschliffenen Klingen im Schein der Sonne. Ein Katana ist nichts halbes und nichts ganzes. Als Zweihänder ist Form sowie das Material oft ungeeignet. Wenn du es einhändig führst, so kannst du in der anderen Hand kein Zweites haben, da sie dafür zu lang und zu umständlich wären. Zwar nützlich, aber an sich keine schöne Waffe, wenn man sich auf Kenjutsu auslegen möchte. Deswegen bin ich auch froh, dass du nicht ein Katana mitgebracht hast, mit einfachen Schwertern wie unseren ist der Zweikampf simpler gestrickt. Er lächelte und ließ kurz das Schwert in seiner Hand kreisen. Auch Anija lächelte, doch in ihrem lag eine Spur von Dankbarkeit. Danke nochmal... ich weiß, dass du viel zu tun hast und weiß es daher besonders zu schätzen, dass du einen Teil deiner Freizeit noch dafür hergibst, um mir den Umgang mit dem Schwert zu lehren. Das ist kein Problem für mich, ganz im Gegenteil. Es macht mir Spaß mit dir zusammen zu sein, so haben wir beide was davon. Verlegen schaute der Junge kurz zur Seite, fing sich aber schnell wieder. Auch er war älter geworden, vor allem in den letzten drei Jahren hatte er sich sehr verändert. Zwar nahm Anija es nicht wirklich war, doch wurde Kokos ältere Bruder immer mehr zu einem jungen Mann. Was sie merkte war, dass er immer erwachsener wirkte und seine Stimme tiefer wurde. Ok... zunächst einmal solltest du die Scheide deines Schwertes so an der Hüfte tragen, dass du es mit der führenden Hand ziehst. Allein dieser Punkt ist bereits entscheidend, wenn es schnell gehen muss. Du kannst dir das so vorstellen. Mit einer Drehung schob er sein Schwert in die dafür vorgesehene Scheide an seiner Hüfte. Sollte jetzt etwas auf mich zu fliegen, dann bleibt nicht viel Zeit um mein Schwert erst mit der falschen Hand zu ziehen und es dann richtig in den Händen zu positionieren. Allein beim ziehen der Klinge muss ich schon bereit sein etwas abwehren zu können. Ehmm... der Stein neben dir... wirf ihn mal so, dass er in hohem Bogen auf mich zu fliegt, ich zeige dir dann deutlich was ich meine. Kurz musste sich das Mädchen umschauen, bis sie den Stein entdeckte. Ihr Schwert auch wegsteckend, hob sie den Stein auf und tat das, was ihr gesagt wurde. Der Blick des Jungen folgte dem Stein, seine rechte Hand hielt den Griff seine Schwertes, mit der anderen hielt er die Scheide fest. Als der Stein ihn schon fast erreicht hatte, zog er sehr schnell das Schwert und ließ den Stein daran abprallen. Wenn du dein Schwert sogleich mit der führenden Hand ziehst, dann bist du in der Lage plötzliche Dinge besser abzuwehren. Bei vielen ist die führende Hand die Rechte, weswegen man dann auch die Scheide an der linken Seite trägt. Wichtig ist es direkt beim ziehen einen festen Griff um das Heft des Schwertes zu haben. Dabei greifst du direkt unter die Parierstange und ziehst es mit einem Ruck heraus. Dadurch hast du die Klinge trotz des Gewichtes selbst mit einer Hand sofort unter Kontrolle. Anija verstand was er meinte. Unverzüglich prüfte sie wie sie den Gurt ihrer Schwertschneide trug und positionierte sie an ihrer linken Seite der Hüfte. Wenn sie etwas in der rechten Hand hielt, dann konnte sie damit wahrlich besser umgehen, als wenn es in ihrer Linken lag. Nun trat er auch wieder näher an sie heran. Zur Sicherheit war er zuvor einige Schritte zurückgegangen. Je nach dem wie man die Klinge seines Schwertes hält, kann man seinem Gegenüber auch bestimmte Nachrichten vermitteln. So bedeutet eine gen Boden gerichtete Klinge, dass man dem Kampf ledig ist und etwas mit Worten regeln möchte. Wenn man sein Schwert zurücksteckt, dann möchte man patu einen Kampf vermeiden. Richte ich allerdings mein Schwert gegen die vor mir stehende Person, so lässt du dich auf einen Kampf mit dieser ein. Alsoo... kann bereits die falsche Haltung des Schwertes den Ausgang eines Konflikts bestimmen...? Fragte sie zögerlich und ein wenig unsicher. Teranus ahnte schon worauf sie hinaus wollte. Dass man mal vergaß wie man das Schwert halten sollte, wenn man eine körperliche Auseinandersetzung vermeiden wollte konnte passieren. Na ja... ich hoffe mal zumindest, dass du nicht mit geschärfter Klinge auf jemanden zeigen würdest... schließlich forderst du damit jemanden direkt heraus. Verpeilt musste Anija auf seine Aussage hin grinsen. Ihre Stimmungshaarsträhne verfärbte sich auch rosa. Ja, sie würde in der Anfangszeit sehr wohl solch wichtige Dinge vergessen. Wieder ließ Teranus sein Schwert in der Hand kreisen und betrachtete dann kurz die Klinge im Schein der Sonne. An sich hältst du ein Zweihandschwert, wie der Name es eigentlich schon sagt, mit zwei Händen. Die führende Hand ist dabei wieder direkt unter der Parierstange. Die andere Hand nennt sich auch die stützende Hand, da sie dabei hilft das Gewicht des Schwertes auszugleichen. Du legst sie dabei immer direkt unter die führende Hand am Heft an. Um Anija es zu zeigen, nahm er nun sein Schwert in beide Hände. die Klinge hielt er senkrecht nah an seinem Körper. Mach du es nach. Wie ihr gesagt, wollte sie ihr Schwert ziehen, merkte dann allerdings, dass es sich nun an der anderen Seite ihrer Hüfte befand. Vorsichtig zog sie es aus der Schwertscheide und umgriff das Heft mit beiden Händen so, wie Teranus es ihr gezeigt hatte. Kurz betrachtete er sie von beiden Seiten. Mit einer Hand hob er die angewinkelten Arme der Blauhaarigen noch etwas an, sodass sie nun eine einheitliche Ebene bildeten. Rücken gerade. Gesagt, getan. Nochmals kurz alles prüfend, nickte er. So ist das gut. Das ist schon eine gute Haltung vor einem Kampf, wenn sich mental auf diesen vorbereitet. Wenn du dich allerdings wirklich dafür bereit machst, so stellst du dich breitbeinig, auf Höhe zu deinen Schultern hin und hältst dich etwas gebeugt. So hast du einen festen Stand und kannst aus einer schnellen Bewegung heraus entweder angreifen oder parieren. Das was der Erbe Uriels erklärte versuchte Anija gleich darzustellen. Tatsächlich hatte sie einen sicheren Stand und sie fühlte sich flexibler. Sie lächelte kurz und richtete sich wieder auf. Weißt du was? Dafür, dass du bereit bist mich zu trainieren, würde ich dir gerne etwas auf der Gitarre vorspielen, natürlich nur wenn du magst. Was hältst zu davon? Erwartungsvoll lächelte sie ihn an. Etwas verdutzt wirkte er. Seit wann kannst du Gitarre spielen? Na ja... Sie verschränkte die Arme hinter den Rücken und schaute zum blauen Himmel auf. Habe ich mir so neben dem Klavierspiel in den letzten Jahren selbst beigebracht. Der Junge musste kurz auflachen und schüttelte leicht den Kopf. Jaha das bist du... kaum kannst du ein Lied auf einem Instrument spielen, da krallst du dir schon das nächste... aber gerne, ich würde mich wirklich sehr freuen.


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"Und so fügt sich das Schicksal... gegen euch."[/align]

Entsetzt und mit angewiderten Blick zugleich schaute Koko ihrer besten Freundin dabei zu, wie diese sehr schmerzhaft aussehende Verrenkungen mit ihrem Körper machte. Mit dem einen Bein stand sie fest auf dem Boden, das andere senkrecht zu diesem in die Höhe gestreckt. Die Arme sowie den Oberkörper drückte sie Richtung Boden. Das... sieht ja... ääh... Nichts wusste die Braunhaarige darauf zu sagen, stattdessen legte sie eine Hand vor die Augen und linste nur vorsichtig zwischen die Spalten ihrer Finger. Das Gesicht verzerrt quälte sich das Mädchen ein keckes Lächeln auf die Lippen. Schweißperlen rannen ihr die Stirn runter. Jap... so fühlt es sich auch an. Verständnislos schüttelte Koko den Kopf. Ich verstehe echt nicht wie du dir sowas nur antun kannst. Langsam begab sich die Blauhaarige wieder in eine normale, menschliche Position. Das gestreckte Bein langsam senkend und den Körper anhebend, hielt sich das Mädchen den Rücken, krümmte ihn und drückte ihn wieder durch. Noch immer zog es höllisch, doch da musste sie als Ballerina durch. Schmerz war der Weg zum Erfolg beim Ballett. Kurz lockerte sie ihre überdehnte Gelenke. Na ja... wieso sollte ich jetzt damit aufhören? Außerdem möchte Großmutter gerne, dass ich Ballettunterricht nehme. Das hält schlank! Sie grinste und betrachtete sich im Spiegel. Schlank war gut, fast schon dürre war sie. Ein wenig Untergewicht hatte Anija, aber das war normal bei ihr in der Tanzgruppe. Da waren sie alle untergewichtig. Auch Koko verzog nun leicht das Gesicht, piekste sich mit einem Finger bockig und schuldig zugleich in die kleinen süßen Speckröllchen am Bauch. Ach halt bloß die Klappe du... neben dir fühle ich mich immer so richtig schlecht... BOAH NEE! Du fängst ja schon wieder an!! Sofort schlug sich das Mädchen die Hände vor die Augen, nur um nicht mit ansehen zu müssen wie Anija sich in den Spagat begab. Verpeilt lächelte das Mädchen. Plötzlich hörten beide Mädchen nur ein lautes Aufprallen. Sie zuckten zusammen. Als Anija sah, wer dieses Geräusch verursacht hatte, stockte ihr kurz der Atem. Oh Kami! Schffte sie nur vor Schreck hervor zu bringen und stand aus dem Spagat vorischtig wieder auf. Koko drehte sich zu dem um, wohin Anija blickte, ließ die Schultern hängen und meinte trostlos: Och nööö... das ist schon der Sechste diese Woche der mir gegen das Fenster fliegt. Anija rannte an ihrer besten Freundin vorbei, direkt zum Fenster und öffnete dieses. Koko trat neben sie. Vorsichtig hob die Blauhaarige das bewusstlose Vögelchen mit beiden Händen vom Fensterbrett. Mitfühlend schauten beide das arme Tierchen an. Was soll'n wir jetzt mit ihm machen? Lebt er überhaupt noch? Anija seufzte und zuckte unwissend mit den Schultern. Ich hab keine Ahnung... wie wär's mit ner' Herz-Lungen-Wiederbelebung? Skeptisch blickte Koko die Blauhaarige an. Meinst du echt das klappt? Weiß nicht... Nun schauten beide wieder nachdenklich den Vogel an. Ja, was sollten sie jetzt mit dem armen Tierchen tun?
Sich über den Vogel gebeugt, hatten sie ihn auf einen Tisch gelegt. Machst du? Fragte Anija Koko unsicher, welche nur ernst nickte. Mit den Fingern drückte sie nun ganz sanft im Sekundentakt den winzigen Körper des Vögelchens ein. Anijas Stimmungshaarsträhne war dunkelgrün und deutlich war die Nervosität und Sorge aus ihrem Gesicht zu lesen. ...Und wer knutscht ihn gleich ab? Kurz hielt Koko inne und schaute Anija fragend an. Sie wusste es auch nicht, obwohl es beide wahrscheinlich nicht tun wollten. Plötzlich fiepte aber etwas auf und das kleine Tierchen bewegte sich. Für einen kurzen Moment starrten die beiden Mädchen mit offenen Mündern den Vogel, dann sich gegenseitig an. Freudestrahlend, dass es dem Tier doch gut ging halfen sie ihm wieder auf die Beine zu kommen. Noch etwas benommen taumelte das arme Vögelchen vor sich hin, flatterte ein wenig. Schnell griff Koko nach dem Vogel. Ich hätte echt nicht gedacht, dass das funktionieren würde!Mit diesem in der Hand, welcher vollkommen ruhig blieb, womöglich vor Schreck, ging sie mit Anija an der Seite wieder zum Fenster. Es war weit geöffnet. Sie hielt das Tierchen mit beiden Händen heraus und warf es nach oben. Sofort falttert der kleine Piepmatz los, als sei nichts vorgefallen. Zufrieden schauten beide Mädchen im nach. Wo der wohl hinfliegen wird? Noch schaute sie zum Himmel auf, in die Richtung, in der der Vogel verschwunden war. Na hoffentlich nicht gegen's nächste Fenster... Meinte Koko nur murmelnd, woraufhin Anija sich kurz das Gesicht hielt. Dann legte sie ihren Kopf allerdings auf ihre verschränkten Arme, welche auf der Fensterbank ruhten. Nein ich mein das ernst... wo wird er wohl hinfliegen? Nun runzelte Koko leicht die Stirn. Was weiß ich? Wahrscheinlich irgendwo hin, keine Ahnung wo es so einen Vogel hinzieht. Verträumt schaute die Blauhaarige zum Himmel auf. Zu gerne wäre ich auch ein Vogel... so frei und könnte überall hinfliegen wohin ich wollte... dann könnte ich mir auch die ganze Welt ansehen und nicht nur Tag ein, Tag aus die hohen von Wolken umringten Gebirge... Verständnislos blickte Koko zu ihrer Freundin hinab. Wovon träumst du nachts? Fragte sie mit einem Hauch von Sarkasmus in der Stimme. Schmollend verdrehte Anija daraufhin leicht die Augen. Von rosa Elefanten mit Flügeln natürlich...

Ein paar letzte Striche noch. Das Bild von sich weg haltend, verglich sie es mit dem dazugehörigen Modell was es darstellen sollte. Kritisch betrachtete Anija es und musste schmunzeln. Mit einem etwas enttäuschtem Seufzen legte sie ihren Zeichenblock auf den Schoß, stützte ihre Ellbogen darauf ab und platzierte den Kopf in ihren Händen. So oft habe ich jetzt schon versucht diesen Brunnen zu malen und entweder harkts an den Schatten, am Wasser oder an den Uriel und Gabriel Statuen... Murmelte sie leise in sich hinein. Fröhlich tollten spielende Kinder an ihr vorbei, welchen sie mit ihrem Blick kurz folgte. Für einen Moment erinnerte sie sich zurück wie es war, als sie selbst noch so klein, ja ein echtes Kind war. Sie lächelte. Es war eine schöne Zeit. Jetzt war sie bereits 15 Jahre alt und hatte nur noch wenig für Spielereien übrig. Viel lieber setzte sie sich mit ihrer besten Freundin Koko zusammen und schwärmte jungen Männern nach. Suspekt fand sie es, wenn sie so darüber nachdachte, dass sie Jungs früher eher eklig als attraktiv fand. Es kam ihr vor, als hätte sich alles wie von dem einen Tag auf den anderen schlagartig geändert. Die Zeit war so schnell vergangen. Sie hatte das Gefühl, als sie sie gestern erst noch aus der Ordensschule entlassen worden und nun? Viel hatte sie in den letzten drei Jahren über Ninjutsu gelernt, genauso über Kenjutsu. Teranus war ein großartiger Lehrer, mit ihm hatte es auch viel Spaß gemacht. Auch jetzt trainierten sie noch zusammen, er zeigte ihr immer wieder neue Tricks, denn auch er lernte nicht aus. Manchmal kamen sie sich sogar ein wenig näher als eigentlich sein sollte. Die Ninjutsulehrstunden hingegen hatten sich allerdings oftmals gezogen. Ihre Lehrer waren meist die Ältesten, welche das unglaubliche Talent hatten viel zu reden aber nur wenig zu sagen. Dadurch brachte sie sich viel selbst bei indem sie Bücher las und selbst ausprobierte. Auch ihre künstlerische Seite hatte sich stark gewandelt. Das Violinenspiel war von ihr nicht mehr wegzudenken, genauso beherrschte sie ihre anderen Instrumente, mit Ausnahme der Flöte, auch fast meisterlich. Natürlich zeichnete und spielte sie, bis auf die Violine, ihrem Alter entsprechend. Oft durfte sie auch bei Messen oder Festtagen Musikstücke spielen und singen. Ja, auch singen. Ihre Stimme hatte sie ebenfalls immer weiter an ihre Grenzen getrieben. So war sie oft Solosängerin und verdiente sich bei vielen Ordensmitgliedern Anerkennung. Auf diese Weise nahmen auch die bedrängenden Blicke dieser ab. Im Laufe ihrer Entwicklung fühlte sie sich immer wohler im Orden, denn sie wusste, sie war doch willkommen. Wenn Anija sich im Spiegel mit einem Foto von ihr, auf welchem sie 12 Jahre ist verglich, so stellte sie fest, dass sich einiges an ihr gewandelt hatte. Die Blauhaarige bewunderte was die Natur alles vollbringen konnte, auch wenn sie noch längst nicht ausgereift war. Vieles würde sich nicht nur an ihr noch ändern. Die Blauhaarige schaute zum Himmel auf. Es war ein wenig kühl, doch der Sommer würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. In Gedanken versunken schaute Anija dabei zu, wie zwei Vögel miteinander tanzend irgendwann am Horizont verschwanden. Nicht nur in ihnen kochten die Frühlingsgefühle, auch wenn Anija gerade etwas ganz anderes verspürte. Der Drang nach Freiheit verstärkte sich mit einem Mal ungemein. Die Blauhaarige war der Meinung, dass es langsam an der Zeit war, drum stand sie auch entschlossen auf und verließ den Platz vor der Kathedrale. Als man sie grüßte, grüßte sie mit einem Lächeln zurück. Wo sich ihre Großmutter um diese Uhrzeit aufhielt wusste Anija. Als sie allerdings an der Arkade der Versammlungshalle des Ordens vorbeiging, entdeckte sie aus dem Augenwinkel ihre Großmutter auf einer Steinbank im Arkadengang sitzen. Sie schien schwer beschäftigt mit einem alten Dokument zu sein. Es war nicht das erste Mal, dass Anija ihre Großmutter dabei beobachtete, wie sie sich über einer alten Schrift den Kopf zerbrach. Brauchst du Hilfe, Großmutter? Erschrocken schaute die alte Frau auf. Sie schien Anija gar nicht bemerkt zu haben, wie immer. Schnell rollte sie die Schrift zusammen und legte sie beiseite. Nein... ich bin mir nur über eine Sache nicht ganz klar geworden... Eigentlich brauchte Anija gar nicht weiter fragen, ihre einzige Verwandte würde ihr wahrscheinlich keine vernünftige Antwort geben. Natürlich wusste Chiyoko, dass Anija etwas von ihr wollte. Nie kam sie grundlos zu ihrer Großmutter, es sei denn sie rief nach ihrer Enkelin. Was möchtest du Anija? Irgendwie bekam das Mädchen jetzt doch Zweifel an ihrem Entschluss, schließlich glaubte sie selbst nicht, dass ihre Großmutter ihr erlauben würde das Ordensgewölbe zu verlassen. Ähm... naja... ääh... ähm ich wollte dir da was zeigen. Das habe ich die letzten Tage gezeichnet. Sie klappte ihren Zeichenblock auf und hielt der Ältesten das Bild vom Kathedralenbrunnen hin. Erstaunt nahm sie es an sich und schaute es sich genauer an. Natürlich fielen ihr sofort ein, zwei kleine Stellen auf, die noch zu verbessern waren, doch an sich war sie hin und weg von der Zeichnung. Das ist wirklich großartig Anija! Wenn du so weiter machst, dann wirst du noch eine große Künstlerin. Stolz zeichnete sich in den faltige Gesichtszügen der Frau ab. Anija fühlte sich geschmeichelt, wurde darum auch leicht rot im Gesicht und auch ihre Haarsträhne verfärbte sich. Chiyoko empfand es immer interessant zu sehen wie sich die Haarsträhne ihrer Enkelin verfärbte. Es war für sie verwunderlich, was die Natur nicht alles anstellen konnte an den Lebewesen. Nun sah die Blauhaarige allerdings auch ihre Chance. Ihre Großmutter schien zufrieden gestimmt. Sie setzte sich also neben sie auf die Bank. Großmutter... ich würde dich da gerne etwas fragen... Begann sie nun etwas zurückhaltender. Ihr Blick wanderte dabei zwischen ihrer Großmutter und dem Boden hin und her. Sofort merkte die Alte, dass ihrem Mädchen etwas auf der Seele brannte. Irgendwas war bei ihr im Busch. Was gibt es denn? Jetzt wurde es langsam eng für die Blauhaarige. Nervöser wurde sie und musste kurz schlucken. Na... ja also ich... ähm ich würde gerne Talbuks zeichnen... aber nicht hier auf der Wiese oder in den Ställen... also ich würde sie gerne in ihrem natürlichen Lebensraum zeichnen... dabei natürlich auch wie sie sich von Region zu Region unterscheiden... ähm... und ich würde gerne ihre natürliche Lebensart kennen lernen und- Komm bitte auf den Punkt. Unterbrach die Älteste sie einfach. Sie konnte sich nicht länger anhören wie das Mädchen um den heißen Brei herum sprach. Auch Anija merkte, dass ihre Großmutter ein wenig ungeduldig geworden war, kein Wunder. In ihrer Nervosität hatte sie sich auch was zusammen gestammelt. Innerlich atmete sie einmal tief durch und fasste neuen Mut. Also ich wollte fragen... ich wollte fragen ob ich das Ordensgelände auf einen beschränkten Raum verlassen dürfte... Nun war es also draußen. Förmlich etwas Schlimmes abwartend, machte sich das Mädchen kleiner und schaute ihre Großmutter an. Diese runzelte die Stirn und wurde skeptisch. Bitte was? Leicht verständnislos, wollte Anija die Frage nochmals stellen. Ich ääh- Ich habe schon verstanden was du gesagt hast... nur frage ich mich wie du auf solch eine verrückte Idee kommst! Ist Kami dir persönlich erschienen oder warum kommst du auf solche Einfälle?! Das ist viel zu gefährlich, niemals hat auch nur irgendwer in den letzten hundert Jahren diesen Ort verlassen! Die Älteste war außer sich, nicht vor Wut oder sonstiges, eher vor Schreck, dass ausgerechnet IHRE Enkelin einen solchen Gedanken erfasste. Sofort zuckte das Mädchen etwas zusammen, als ihre Großmutter ein wenig lauter wurde, versuchte allerdings sogleich sie zu besänftigen. Bitte Großmutter... es war nur eine Frage und außerdem... Sie holte einmal tief Luft, fasste ihr Selbstbewusstsein zusammen und wurde ernster. Großmutter... ich bin jetzt 15 Jahre alt und ich denke ich habe schon oft genug unter Beweis gestellt wie reif und vernünftig ich trotz meines Alters sein kann. Niemals würde ich auch nur daran denken den Orden zu verlassen geschweige ihm kaltblütig den Rücken zu zudrehen. Nur du kennst mich... ich würde so gerne einmal wissen wie es um den Orden herum aussieht, also was sich unter der Wolkendecke, die unsere Heimat vor allen Blicken schützt, befindet. Ich weiß, dass es dort ein Tal ganz in unserer Nähe gibt und ich würde mich wirklich nur dort aufhalten. Chiyoko war wieder ruhiger geworden und schaute ihre Enkelin misstrauisch an. Sie war nicht überzeugt, hatte dennoch weiterhin ein offenes Ohr für das Mädchen. Es ist egal wie vernünftig du geworden bist... wenn dich auch nur eine Person entdeckt, dann könnte der Orden, sogar das Siegel gefährdet sein! Verstehst du nicht? Niemand außer uns darf wissen was sich hier verbirgt, was wir hier schützen... unsere Lebensaufgabe besteht darin das uralte Böse in seiner Gefangenschaft zu bewachen und jede Person könnte eine Gefahr für diesen Schutz darstellen! Auch Anija wusste dies, ließ drum dessen mit einem traurigen Seufzen den Kopf sinken. Auch die Haarsträhne bei ihrem Gesicht verfärbte sich in ein dunkles blau. Ich weiß Großmutter und du hast ja Recht, doch... doch musst du bedenken: wir liegen sehr weit oben in den Gebirgen und selbst das Tal weiter unten liegt noch so hoch, dass kaum jemand sich hier wahrscheinlich hinauf wagen würde! Außerdem würde ich aufpassen, ganz ehrlich! Ich würde aus einem Versteck heraus das zeichnen, was ich zeichnen möchte! Behaarte sie nochmals. Chiyoko seufzte nun und schüttelte den Kopf. Ohne ein Wort zu sagen verdeutlichte sie, was sie davon hielt. Kurz war Hoffnung in der Blauhaarigen entflammt, doch erlosch sie mit der Gestik ihrer Großmutter wieder. Traurig und enttäuscht, dass sie es nicht geschafft hatte die Älteste zu überzeugen, ließ sie ihren Kopf sinken und wagte kein weiteres Wort zu sprechen. Trauer lag in ihrem Gesicht. Als Chiyoko dies sah empfand sie Mitleid. Noch nie hatte sie ihre sonst so strahlende Enkelin so bedrückt gesehen und es schmerzte der alten Frau im Herzen, dass sie den Wunsch des Mädchens nicht erfüllen konnte. Ich kann so etwas nicht allein entscheiden, Anija... das ist eine Sache die sehr stark das Leben im Orden beeinflussen könnte. Flehend sah Anija die Alte nun an, nahm dabei eine Hand dieser zwischen ihre beiden. Bitte Großmutter... ich schwöre zu Kami... ich würde niemals im Leben etwas tun was dem Orden schaden würde... Mit müden Augen schaute Chiyoko die Blauhaarige an. Eigentlich hatte sie sich geschworen nie wieder auf diesen flehenden Blick des Mädchens zu reagieren, doch war es schwerer als gedacht. Sie seufzte unglücklich. Zur Dämmerung bist du wieder hier... keine Minute zu spät. Du hältst dich nur in dem kleinen Tal auf und entfernst dich nur soweit bis der kleine Fluss in einem Wasserfall endet... achte auf deine Umgebung, niemand humanoides darf dich sehen! Nun blickte Anija perplex zu ihrer Großmutter runter. Irgendwie verstand sie es noch nicht richtig, dass sie ihr grad die Zustimmung gegeben hatte. Nein jetzt ernsthaft? Darf ich wirklich gehen...? Vorsichtshalber fragte sie lieber nochmal nach. Man konnte ja nie wissen. Nun wurde die Alte ein wenig mürrisch. Ich kann es mir auch nochmal überlegen! Keifte sie nur. Anija erschrack, schüttelte wild den Kopf, fiel ihr Großmutter dann um den Hals. NEIN!! Danke Großmutter! Danke danke danke!! Ich verspreche hoch und heilig mich an der Abmachung zu halten!! Völlig außer sich vor Freude sprang sie auf, schnappte sich ihren Zeichenblock und rannte bereits los, kam wenige Sekunden aber wieder zurück. Darf ich dann auch öfters raus?? Empört schnaufte die Älteste. Anija jetzt ist aber-!! Biiitteeeeee... Die Hände zusammen gefaltet schaute sie die Großmutter mit großen Kulleraugen an. Diese verdrehte nur die Augen, seufzte entnervt. Zieh leine... Freudig hüpfte die Blauhaarige und rannte wirklich los. Zum Abschied rief sie: Du bist die beste Großmutter auf der Welt!!

Nie hätte Anija es sich zu träumen gewagt... nie hätte sie gedacht die vielen Gebäude des Ordensgeländes von außen sehen zu können, ganz außen. Bewundernd schaute sie zu den architekturischen Wunderwerken auf. Die Kathedrale sah aus diesem Blickwinkel gleich viel imposanter aus, als wenn sie vom Platz betrachtete. Begeistert schaute sie sich um. Den langen Pfad vom Orden war sie hinab ins Tal darunter gegangen. Er war so hinter einer Felswand versteckt, dass man ohne Wissen nur mit ausgesprochen scharfen Augen diesen entdecken konnte. Die Gebäude selbst konnte Anija allerdings nicht mehr erkennen, dafür war die Wolkendecke darunter zu dicht. Seitdem sie klein war kannte sie es nichts anders. Wenn sie in die Gebirge blickte sah sie nur ein Meer aus Wolken, jetzt entdeckte sie, was sich darunter befand. Kleiner hatte die Blauhaarige sich das Tal zu ihren Füßen vorgestellt, viel kleiner. Es war einfach riesig. Mit glänzenden Augen und oranger Stimmungshaarsträhne sah sie zu, wie sich die mehr als weite Wiese unter einer sanften Brise beugte. Haare, welche ihr den Blick versperrten schob sie sich mit einer Hand hinters Ohr. Bald lokalisierte sie auch eine Talbukherde, welche friedlich an einem kleinen kristallklaren See graste. Noch nie hatte die Blauhaarige wildlebende Talbuks in ihrer natürlichen Umgebung gesehen. Mit Sicherheit waren sie sehr scheu, weswegen sie nicht zu nah an diese gehen sollte. Mit einem Mal wurde der Wind kräftiger. Sie breitete die Arme aus und spürte wie der Atem der Welt ihr ins Gesicht blies. Als würde sie einen wunderschönen Traum träumen ging sie ein paar Schritte nach vorne, schloss die Augen und öffnete sie kurze Zeit wieder. Laut lachte das Mädchen. Frei, sie fühlte sich so unglaublich frei. Ihr Blick folgte einem kleinen Vogelgespann, welches an ihr vorbei Richtung Wolken flog. An manchen Stellen durchbrach die Sonne die dichte Wolkendecke und schaffte es in Form von mächtigen Strahlen den Boden zu erreichen. Eine Lichtsäule folgte der Nächsten. Für Anija war es der absolute Moment. Sie spürte wie ihr Herz Salti und Schrauben sprang. Tief atmete sie die frische Luft der Freiheit ein und ließ sich schlussendlich in das saftige Gras fallen. Sie hatte viel erwartet, doch DAS übertraf sämtliche ihrer Vorstellungen. Das was sie in diesem Moment verspürte war das unglaublichste was ihr jemals widerfahren war. Nach einer Weile raffte sie sich wieder hoch und lief weiter. Bald rannte sie, bis sich völlig außer Puste und mit strahlendem Gemüt erneut ins Gras fallen ließ. Einige Talbuks hatten ihre Häupter erhoben. Auch ihnen war die fremde Person nicht entgangen, doch störten sie sich nicht großartig an Anija sondern grasten einfach weiter. Von Stein zu Stein sprang sie und folgte so dem Verlauf des kleinen Flusses. Gut, Fluss konnte man ihn nicht nennen, doch war er auch definitiv zu breit für einen Bach. Sie wollte herausfinden, bis wohin sie gehen konnte. Ein gutes Stück führte sie der Fluss, bis er in einem Wasserfall endete. Voller Ehrfurcht schaute sie hinab. Er fiel so tief, dass der Grund durch eine dünne Wolkenschicht nicht zu erkennen war. Kurz musste das Mädchen schlucken. Da will ich nicht runtersausen... Murmelte sie leise. Sie drehte um, rutschte dabei leicht auf einem der glitschigen Felsen fest, schaffte sich allerdings noch so gerade eben zu halten. Voller Schreck verharrte sie einen Moment in dieser Position, bis sie neben dem Rauschen des herunterfallenden Wassers ein Klacken vernahm. Vorsichtig drehte sie sich um. Och neee... Ihre Schatulle mit den vielen Stiften war auf eine Hervorhebung aus Gestein an der Klippe des Wasserfalls gefallen. Recht tief lag sie, unerreichbar für jeden noch so langen Arm, doch schien sie sicher zu liegen. Da sind doch meine besten Stifte drin... Die Erbin biss sich auf die Lippen und schaute unsicher die Felsklippe herab. Tief atmete sie ein und aus.
Nur noch wenige Zentimeter trennten Anija von ihren geliebten Zeichen- und Malstiften. Sie war tatsächlich das Stück zu der Hervorhebung den Wasserfall runtergeklettert. Ein wenig glitschig waren die Steine, weswegen sie sehr aufpasste und jeden weiteren Schritt abwärts prüfte und gewagt setzte. Bald hatte sie allerdings ihre Schatulle erreicht. Bewusst kletterte sie ein Stück weiter runter, als eigentlich nötig, damit sie gut nach den Stiften greifen konnte und dennoch Halt an der Felswand besaß. Runter zu schauen wagte sie sich nicht, da würde sie durch die fehlende Konzentration vermutlich einfach loslassen. Mehr als erleichtert war sie, als sie das Etui wieder in Händen hielt. Bloß nicht zu früh freuen... jetzt erst einmal wieder hoch kommen. Sprach sie zu sich selbst und schaute zum Rand der Klippe auf. Von da unten kam sie ihr viel weiter entfernt vor, als wenn sie von oben nach unten schaute. Noch mal den Mut zusammen nehmend begann sie den schwierigen Pfad aufwärts. Mittlerweile war sie schon ziemlich nass vom spritzenden Wasser. Wieder war jeder Griff, jeder Schritt bewusst gewählt. Mit großer Anstrengung hatte sie auch fast ihr Ziel erreicht. Dann allerdings vergriff sie sich. Ein Stein unter ihrem Fuß war zu glitschig. Sie rutschte ab. Fand an den nassen Steinen keinen weiteren und sicheren Halt zu finden. Mit leeren Augen starrte sie hinter sich dem weißen und unerkennbaren Abgrund entgegen. Laut schrie sie. Plötzlich griff etwas nach ihrem Handgelenk. Etwas unsanft wurde sie abgefangen, kniff die Augen dabei zusammen. Als sie diese wieder öffnete stockte ihr aus Angst der Atem. Wahrlich nichts außer Wolken waren unter ihr zu erkennen. Danach schaute sie auf. Fast blieb ihr vor Schreck das Herz stehen als sie sah, von was, oder besser gesagt von wem sie gerettet wurde. Einem besorgt dreinschauenden Mann mit purpurnem Haar starrte sie entgegen. Sie hatte ihn noch nie im Orden gesehen.


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"Du bist die Dame auf meinem Schachbrett."[/align]

Sie schaute raus. Es war schon spät, würde sie jetzt nicht gehen, dann käme sie zu spät. Sich auf die Lippen beißend, wanderte ihr Blick zwischen dem großen Kreuz an ihrer Wand und dem Fenster zweifelnd hin und her. Eigentlich hatte sie sich ja schon bereit gemacht, doch nun drängte es ein wenig. Nicht wissend, was sie nun tun sollte, erhob sie sich aus dem Knien. Es blieb einfach keine Zeit vorher noch zu beten. Voller Reue verbeugte sie sich dennoch vor dem Zeichen ihres Herrn. Ich hoffe du kannst es mir einmal verzeihen... Mit diesen Worten, blieb sie noch einen kurzen Moment stehen, betrachtete das Kreuz. Dann schnappte sie sich ihre Tasche mit ihren Zeichenutensilien und verließ ihr Zimmer. Einen kurzen Abstecher machte sie bei ihrer Großmutter vorbei um ihr mitzuteilen, dass sie wieder gehen würde. Nachdem ersten Mal kam es häufiger, dass sie hinunter ins Tal ging, das allerdings auch nur immer alle paar Wochen einmal... zumindest war es am Anfang so. Irgendwann war es auch mal jede Woche, in der sie einmal hinunter ging, bald schon zweimal jede Woche. Anija war nicht dumm, denn sie wusste, würde sie die Spanne an Zeit die sie im Tal unten verbrachte über einen langen Zeitraum langsam erhöhen, so würde es bald alltäglich für sie werden. Genau das wollte sie bezwecken. So rannte sie wie vergangenen Montag wieder den versteckten Pfad hinab, runter ins Tal. Mittlerweile führten sie nicht nur ihre Zeichnungen dorthin, nein. Es war noch etwas anderes im Busch, doch wusste niemand davon. Wie bei jedem Mal, kurz bevor sie hinter dem Felssprung hervorkam, verwendete sie eine Technik um daraufhin mitten auf der Wiese einfach zu erscheinen. Sie war ihrem Orden, ihrer Pflicht und ihrer Gottheit treu, da stand für sie nichts in Frage, drum dessen auch diese Vorsichtsmaßnahme. Sie schaute sich um, bis ihr Blick an etwas im Schatten der Bäume haften blieb. Er saß also dort, wie immer am selben Platz und wartete bereits auf sie. Die Talbuks standen auch ganz in seiner Nähe, um genau zu sein auf der anderen Seite des Sees und grasten. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht lief sie zu ihm herüber. Als er die Blauhaarige entdeckte, stand er auf und lächelte ihr abwartend entgegen. Hallo Anija... hat dich irgendwas aufgehalten? Nun kam das Mädchen bereits bei der Begrüßung ins schwitzen. Was sollte sie sagen? Verzweifelt ratterte ihr Kopf eine Lösung ab, bis ihr etwas einfiel. Etwas verpeilt lachte sie leicht. Jaha~ ... ich... ich wäre fast einen Steilhang runtergepurzelt... da hab ich mir dann doch lieber einen anderen Weg gesucht. Der junge Mann musste stutzen, schüttelte verständnislos den Kopf, grinste dabei aber herzhaft. Anija... manchmal... na ja... Er wusste nichts darauf zu antworten. Sein Blick fing allerdings eine Kleinigkeit ein. Das Mädchen hatte sich ihr langes blaues und schöne Haar zusammen geflochten und hing über ihre Schulter. Sanft strich er über den dicken Zopf. Die Frisur steht dir sehr gut, die solltest du öfters tragen. Mit einem charmanten Lächeln ging er an ihr vorbei. Die Tasche mit ihren Zeichensachen an die Brust drückend, wurde sie bei seiner letzten Aussage rot im Gesicht. Auch ihre manchmal etwas überflüssige Haarsträhne verfärbte sich in ein quitschiges Pink und sie schien mehr als erfreut über dieses Kompliment. Fast schon peinlich war es ihr sowas ausgerechnet von ihm, von Anzu zu hören. Nach wenigen Sekunden fing sie sich allerdings wieder, folgte dem neu gewonnen Freund an das Ufer des Flusses. Sie tat es ihm gleich und tauchte auch ihre Füße in das erfrischende Wasser. Dann verfielen die beiden wieder in ein Gespräch, lachten, während die Blauhaarige ihre Zeichnungen anfertigte.

Ich... glaubte nicht, dass es falsch war was ich tat... auch wenn ich eines der Gebote Kamis brach. Es diente zum Zweck des Ordens und unserer Welt, da dachte ich mir er könnte es verzeihen. Zwar hatte Großmutter mich beim ersten Mal davor gewarnt, jeder humanoiden Gestalt aus dem Weg zu gehen, doch war dies einfach unausweichlich und ich bin ehrlich: So schlimm war es gar nicht, dass ich Anzu begegnete. Natürlich war es ein großer Schock, doch rettete er mir schlussendlich das Leben. Und was wäre wohl auffälliger gewesen? Einfach ohne ein Wort davon zu laufen oder bei ihm zu bleiben und ein wenig zu plaudern? Ich denke die erste Variante hätte mich verraten. Wie ich herausfand, schien er öfters dort zu sein, fast jedes Mal wenn ich im Tal war. Er sagte, er hätte sich in der Nähe niedergelassen weil ihm die Gebirgsluft so gut tat. Im Laufe der Zeit freundeten wir uns an. Woher ich wirklich kam erzählte ich ihm natürlich weiterhin nicht. Da prallten einfach mein Gewissen und mein Streben nach Freiheit aufeinander. Da mir die Treffen mit Anzu oft großen Spaß machten, begann ich über einen gewissen Zeitraum hinweg das Verlassen des Ordens langsam zu erhöhen. Ich weiß zwar, das Großmutter nicht dumm war und sowas auch sehr wohl merkte, doch schien sie nichts dagegen zu haben, dass ich mittlerweile zweimal die Woche rauskomme. Ich bin mir nicht sicher ob es zu meinem Glück ist oder nicht, aber Koko darf nicht raus. Ihre Eltern würden sich ansonsten zu große Sorgen um ihre Tochter machen. Tja, so führte es mich also immer allein hinaus. Bald schon waren ich und Anzu ganz dicke miteinander, hatten viele Berührungsängste verloren und wurden ebenfalls beste Freunde. Das einzige hemmende noch war wohl der Alterunterschied zwischen uns. Er war fünf Jahre älter als ich... also schon ziemlich grenzwertig. Vielleicht war es ja auch genau das, weswegen wir uns so gut verstanden. Viele Jungs in meinem Alter waren ja noch relativ kindisch, er allerdings schon sehr erwachsen... was wohl auch an der Tatsache lag, dass er 20 Jahre alt war. An sich ist er sehr charmant, hat immer einen lockeren Spruch auf Lager und ist witzig. Manchmal ist er sogar richtig gentlemanlike... oft macht mich das verlegen. Eigentlich will ich damit nur sagen: Woher hätte ich wissen sollen, dass es mit solch einem Mann so kommt?

Ich war skeptisch. Glaubst du das ist wirklich eine gute Idee...? Na gut, ich war nicht nur skeptisch, sondern auch unsicher. Mit einem Nicken wollte er seine Aussage bekräftigen, legte dabei einen Arm um meine Schultern und drückte mich an sich. Ich sah es nicht, doch merkte ich, dass ich rot im Gesicht wurde. Zwar waren wir nur Freunde, doch wurde ich trotzdem ziemlich tomatig, wenn er mir ein Kompliment zu meinem Aussehen machte oder wir sehr engen Körperkontakt hatten. Er ging ziemlich ruhig mit sowas um, ich allerdings nicht. Lag wohl am Alter. Das wird schon gut gehen, keine Sorge. Du wirst auch rechtzeitig nach Hause kommen. Was ist schon verkehrt an einem kleinen Ausflug weiter nach unten? Vieles hätte mir in diesem Moment als Gegenargumentation einfallen können, eigentlich... denn es passierte nicht. Stattdessen stand ich einfach wie der Depp vom Dienst dar, wusste nichts zu antworten. Es war eigenartig. Sonst würde mir auch mein Gewissen die Leviten lesen, doch setzte bei ihm einfach so vieles aus. All die Dinge die ich aufgrund meiner Erziehung wohl niemals wagen würde, da rang ich mich bei ihm durch sie doch zu tun. Es war einfach ein ganz seltsames Gefühl. Es war so, als würde sich bei Anzu automatisch ein Hebel in mir umlegen und mich anders denken lassen. Lag es wohl an seiner Ausstrahlung, oder an seinem süßen Lächeln? Ich wusste es nicht... Ich bin mir immer noch nicht sicher... Und das merkte man mir auch an. Lieber wandte ich den Blick ab, gen Boden. Er lächelte nur, führte mit seiner Hand meinen Kopf so, dass ich ihm in die Augen sehen musste. Vertrau mir... du wirst dir gar keine Gedanken machen brauchen... Mit einem Mal spürte ich, dass er Recht hatte. Manchmal glaubte ich wirklich dieser Mann hätte das Talent mich verzaubern zu können. Ich konnte ihm wirklich vertrauen, niemals würde Anzu es wagen mir irgendwas Böses anzutun. Drum nickte ich stumm, woraufhin er förmlich zu strahlen begann. Natürlich freute er sich, mich doch überredet zu haben, wer würde es ihm verübeln? Na gut... ich denke so lange ich bis zum dämmern wieder daheim bin geht das in Ordnung. Das war der Auslöser, womit wir losgingen. Es dauerte eine Weile, schließlich mussten wir schon ziemlich tief runter. Doch hatte ich keine Angst, denn war Anzu bei mir und er schien den Weg wie seine Hosentaschen zu kennen. Einmal nahm er mich sogar auf den Arm, da wir ziemlich weit springen mussten, allein hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft. Ich schaffte es nicht abzuschätzen, wie lange wir ungefähr für den Weg gebraucht hatten, immerhin musste ich ja wissen wann ich los musste um rechtzeitig zurück zu sein, doch war das in dem jetzigen Moment egal. Ich genoss die Zeit mit Anzu und schon bald hatten wir unser Ziel erreicht. Die kleine Kneipe im Gebirge, besonders beliebt bei Wanderern, so sprach zumindest mein purpurhaariger Freund davon. Sie sah ein wenig heruntergekommen aus, zumindest war das meine Meinung. Als wir jedoch hinein gingen, da fühlte ich mich richtig wohl. Gut der Gestank von Zigaretten und verbranntem Fleisch hieß mich sogleich willkommen, doch irgendwie hatte die Kneipe etwas gemütliches und mit dem vielen Kerzenlicht auch etwas romantisches. Anzu führte mich direkt zu der Bar, an welcher wir uns auf hohe Hocker setzten. Ein wenig merkwürdig war es doch schon, vor allem die Personen die hier ebenfalls noch zu Gast waren. Nach Wanderer sahen sie mir eher weniger aus. Viele starrten uns grimmig an, und sahen auch alles andere als freundlich aus. Anzu schien zu merken, dass ich mich ein wenig eingeschüchtert fühlte, rutschte daher einen Stuhl näher an mich ran. Keine Sorge. Die tun dir nichts, so lange du ihnen nichts tust. Mit einem Nicken machte ich ihm deutlich, dass ich verstand. Von da an versuchte ich diese etwas unsympathisch wirkenden Kerle zu ignorieren. Ich wusste nicht wie man den Typen nannte, der hinter so einer Bar stand und die Getränke ausschenkte, schließlich kannten wir sowas im Orden nicht. Doch schien auch dieser nicht unbedingt ein freundlicher Geselle zu sein. Eher mürrisch fragte er Anzu, was wir denn gerne hätten. Eine Flasche Sake erstmal und zwei Schälchen. Ganz selbstverständlich bestellte er einfach Alkohol für sich und für mich gleich mit. Entsetzt schaute ich dem Barmann nach, wie er sich aufmachte das Bestellte zu besorgen. Mit einem schlucken versuchte ich mich zu beruhigen und schaute dann zu Anzu zweifelnd rüber. Du Anzu...? Ich trinke nicht, also ich... ich trinke kein Alkohol... gar nicht... Denn würde ich das tun, dann würde ich eines der obersten Gebote Kamis brechen. Aber ich sprach es nicht laut aus. Verwirrt schaute mich Anzu daraufhin an, lächelte dabei allerdings. Es war so ein lächeln, als ob er es nicht so recht verstehen wollte. Was? Achja... du bist ja noch ziemlich jung. Naja, so schlimm wird wohl einmal nicht sein. Er streckte sich kurz und schien es als nicht so schlimm zu erachten. Ich hingegen schon. Du ich mein' das ernst! Ich möchte echt nicht trinken... Lieber beharrte ich nochmal darauf, vielleicht konnte ich ihn ja doch umstimmen. Allerdings kam da auch schon der Mann mit der Flasche in der Hand und den zwei Schälchen zurück. Je eines der kleinen Schälchen stellte er vor jeden der beiden ab, grummelte irgendwas davon, dass es uns schmecken sollte und verzog sich wieder. Jetzt ist es zu spät. Amüsiert zuckte er mit den Schultern und schien das gar nicht weiter zu stören, dass ich offensichtlich kein Schluck trank. Als er die Flasche öffnen wollte, schob ich mein Sakeschälchen ein Stück von ihm weg. Komm sei kein Frosch. Du wirst davon schon nicht sterben. Nein aber in der Hölle landen... Es war wirklich alles andere als einfach mir irgendwas glaubhaftes auszudenken, warum ich kein Alkohol trinken sollte. Ich konnte ihm ja nicht erzählen, dass dies eines der Gebote Kamis war, dann würde er mich komplett für verrückt erklären. Langsam wurde mir dadurch klar, dass ich es wohl nicht länger für mich behalten konnte... also das mit dem Orden und so. Genauso wusste ich, dass er es nicht wissen durfte, kein Außenstehender durfte es wissen. Da prallten wieder der Sinn nach der Pflicht gegenüber meines Ordens und meine eigenen Gefühle gegeneinander. Oft genug hatte Anzu mir schlussendlich bewiesen, dass ich ihm voll und ganz vertrauen konnte. Ich seufzte also kurz und schob ihm meine Sakeschalen hin. Mit zufriedenem Lächeln schüttete er mir wenige Tropfen ein, dann sich selbst. Du kannst ja erstmal probieren, aber komplett allein austrinken kann ich die Flasche nicht. Bestimmt nicht, wenn ich dich noch nach Hause, oder besser ins Tal bringen soll. Mit einem kurzen Lachen, hob er kurz sein Schälchen zum prosten an und kippte es in einem Zug runter. Unsicher schaute ich meines an, führte es dennoch langsam zu meinem Mund und kippte ebenfalls weg was da war. Ganz komisch ging das milchige Zeug den Hals runter, irgendwie heiß und ich musste mehrmals danach schlucken um darauf klar zu kommen. Schlecht schmeckte es nicht, doch fühlte es sich einfach eigenartig im Hals an. So habe ich bei meinem ersten Schälchen Sake auch geguckt. Wieder lachte Anzu, schüttete mir noch was ein und sich selbst auch. Ich musste nun auch lächeln. So schlimm war es eigentlich gar nicht. Langsam verstand ich nicht mehr, warum Kami um Alkohol so einen Trara machte, aber das tat gar nicht zur Sache, denn jetzt hatte ich noch mit etwas anderem zu kämpfen. Nachdenklich schaute ich in den Sake in meiner Schale. Anzu? Ich muss dir da was erzählen... Fragend schaute er mich an, während er sein zweites Schälchen runterkippte. Was gibt's?

Wie gesagt verstand ich nicht was Kami gegen Alkohol hatte. Gut, bald merkte ich, dass es mich ein wenig berauschte, ich langsam anfing dummes Zeug zu labern und ich fühlte mich auch ziemlich komisch. Aber an und sich war es nicht schlimm. Außerdem sollte man es doch auch mal so betrachten: Ich tue soviel für Kami oder habe es bereits getan, da werde ich mir doch wohl mal was gönnen können, oder? Naja, Großmutter und der Rest des Ordens musste es ja trotzdem nicht unbedingt erfahren. Unglücklicherweise kam ich ein wenig später als geplant und Großmutter stellte mich sofort zur Rede. Zum Glück war ich bis dahin schon wieder relativ ausgenüchtert und erzählte ihr einfach ich sei irgendwann weggenickt und hätte so nicht mitbekommen, wie spät es wurde. Zwar misstraute meine Großmutter dem Braten kurz, doch gab sie sich damit zufrieden. Im nachhinein glaubte sie mir eh, ich war schließlich ihr liebes Mädchen. Im Prinzip zog sich das dann auch so weiter. Wenn ich mich mit Anzu traf, dann gingen wir des Öfteren mal runter ein trinken. Jetzt wo ich ihm auch den Spaß mit meiner Religion und dem Orden erklärt hatte, fühlte ich mich noch freier und ungehemmter im Umgang mit ihm. Natürlich hatte ich dabei nichts von unserem Erbe und dem Siegel erwähnt. Hätte ich das getan, dann wäre ich wirklich schön blöd gewesen. Naja, so war es aufjedenfall bei weitem besser als dieses ständige herumgedrücke und -lüge. Ich konnte ihm endlich mehr erzählen und ehrlicher zu ihm sein. Je mehr Zeit wir beide allerdings zusammen verbrachten, desto weniger Zeit verbrachte ich mit dem Orden. Immer wieder kam es vor, dass ich meine Gebete zu Kami sausen ließ um dafür eher bei Anzu sein zu dürfen. Genauso kam ich zu spät zum Ballett oder zu spät zu anderen Dingen, oder ging aus einem ganz komischen Grund früher. Ich wusste nicht ob Großmutter oder vielleicht auch Koko langsam begannen etwas zu merken, doch würden sie mich darauf ansprechen, sollte etwas nicht stimmen, das wusste ich von ihnen. Mein Leben hatte sich einfach so schlagartig geändert und ich begann es auf vollkommen andere Weise zu genießen. Ich erkannte endlich wie sehr man mich eingeschränkt hatte, jetzt konnte ich endlich das nachholen, was ich in all den Jahren zuvor versäumt hatte!


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"Was ist aus meinem lieben Mädchen geworden?!" - "Das gibt es nicht mehr!!"[/align]

Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen blickte er in ihre wunderschönen goldenen Augen. Warm und geborgen waren die Hände des Mädchens in den seinen und wurden von ihnen gehalten. Es war still zwischen den beiden geworden, nur die Vogelgesänge in den Bäumen untermalten diesen nahezu magischen Moment. Es brauchte nicht lange, da wandte Anija ihren Kopf mit der Schamesröte im Gesicht schüchtern ab. Er war schon seit längerem auf der kleinen Parkbank näher an sie herangerückt und nun näherte er sich mit seinem Gesicht langsam ihrem. Sie wusste von seinem Vorhaben, kehrte deswegen den Kopf wieder in seine Richtung und schloss mit einem Lächeln die Augen. Das blaue Haar des Mädchens wehte in der sanften Brise, strich dabei über ihre zarten Gesichtszüge und auch ihr Kleid ließ sich von dem freien Element kurz tragen. Nur noch Zentimeter trennten die Lippen Teranus von Anijas. Deutlich konnten sie beide den warmen Atem des anderen auf der Haut vernehmen. Einen kleinen Moment lang berührten sich die Nasenspitzen, dann endlich...

"Ok STOPP! SO wird das ganz bestimmt nicht ablaufen, nicht so lange es nach mir geht! Also zurück zum Anfang und auf ein Neues, denn jetzt werde ICH mal erzählen was laufen wird. Ein ganz normaler Tag? Vergiss es! Ziemlich crazy hat's mit 'nem fetten Kater am Morgen angefangen und geht mit einem von meiner aller liebenswerten Ommi arrangierten Date mit Teranus weiter... mein "Date" darf ich dafür ins Wasser fallen lassen, geil wa'? Am besten wir spuln' ma' so zwei bis drei Monate zurück, das sollte eigentlich alles weitere erklären..."

Die Talbuks in der Nähe grasten oder tranken aus dem Fluss des Tals, wie immer. Ab und zu hoben sie ihre Köpfe an, horchten die Umgebung nach Fremdheit und Gefahr ab, bevor sie sich weiter ihrer Lieblingsbeschäftigung widmeten: Fressen. Auch Anija richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Zeichenblock und der Skizze von der grasenden Herde. An einem Baumstamm angelehnt, hatte sie es sich in dessen Schatten auf der Wiese gemütlich gemacht. Trotz der hohen Lage war es angenehm warm in dem kleinen Tälchen. Nur wenige Wolken bedeckten den Himmel und die Sonne schien sanft auf die mit Schnee bedeckten Gebirge herab. Eigentlich war es das perfekte Wetter um in dem kühlen Fluss- oder Quellwasser des Tals ein Bad zu nehmen, doch hatte Anija andere Pläne. Sie war hier, um die Schönheit der Natur mithilfe einer Zeichnung einzufangen und festzuhalten... und aus einem weiteren Grund. Das sieht schon sehr schön aus. Die Blauhaarige schreckte aus ihrer kleinen Zeichenwelt auf und wandte ihren Kopf direkt in Richtung des Mannes. Sie lächelte. Danke... und hallo Anzu. Du bist ein wenig spät, was hat dich aufgehalten? Eingestürzter Weg, Geröll auf diesem und so weiter. Selbstverständlich sprach er dies aus. In der Tat war es nicht ungewöhnlich wenn alte Pfade im Gebirge plötzlich durch Geröll verschüttet wurden, auch Anija wusste das und glaubte ihm. Kurz schaute er dem Mädchen noch über die Schultern. Sollen wir? Fragte er fast schon verschwörerisch und grinste dabei. Auch Anija erhob ihren Kopf, wandte ihn mit einem "war-doch-klar"- Gesichtausdruck zu Anzu. Dann packte sie allerdings ihre Zeichensachen zusammen. Auf gehts! Rief sie mit einem freudigen Grinsen, sprang auf rannte einfach vor. Verdutzt starrte der Purpurhaarige dem Mädchen kurz hinterher, folgte ihr dann allerdings. Es folgte ein typischer Nachmittag der zwei. Sie setzten sich in ihre Stammkneipe und kippten sich ein hinter die Binde. Allerdings sollte es diesmal ein wenig anders verlaufen. Dass dies eine Nukeninkneipe war wusste Anija mittlerweile und es störte sie nicht länger. Die Nukenin taten ihr nichts, so tat sie diesen auch nichts. Wie gesagt kam es ein wenig anders als erwartet. Nachdem bereits die eine oder andere Flasche von den beiden zusammen geleert wurde, erhöhte sich wie so oft der Kuschelfaktor der beiden. Sie rückten näher aneinander, legten sich die Arme um die Schultern oder Ähnliches. Dieses mal ging die ganze Sache allerdings ein bisschen weiter. Anzu hatte der Blauhaarigen einen Arm um die Schultern gelegt, damit nicht genug. Fast schon leidenschaftlich küssten sie sich und schafften es nicht von dem jeweils anderen abzulassen. Vermutlich war nun der bereits seit langem glühende Funke endlich übergesprungen und sie hatten einander gefunden.

Gegen Abend war Anija wie immer rechtzeitig zurück. Noch immer brannten ihr die Küsse auf den Lippen und sie fühlte sich so, als schwebe sie auf rosaroten Wölkchen. Dieses Gefühl hatte sie noch nie erlebt und dennoch war es einfach unbeschreiblich. Während sie mit ihren Gedanken noch immer an dem Nachmittag hing, ging sie einen breiten Gang entlang. Immer mal wieder fanden sich Engelsstatuen Uriels und Gabriels an den Seiten vor. Beleuchtet war der Gang von Kerzenhaltern. Plötzlich vernahm das Mädchen Stimmen. Sie schienen aus einem anknüpfenden Gang zu kommen. Deutlich hörte sie dabei die Stimme ihrer Großmutter heraus. Leise und vorsichtig versteckte sie sich hinter eine der Gabrielstatuen und linste von dort aus zu den zwei Personen. Tatsächlich war es ihre Großmutter, welche sich scheinbar mit einem der anderen Ältesten unterhielt. Zu ihrem Glück schienen sie das Mädchen nicht bemerkt zu haben. Ich dachte das Thema hätte sich mit der letzten Sitzung geklärt... Chiyoko... nichts war geklärt... Drum haben einige unseres Rates sich ein weiteres Mal über die momentane Situation unterhalten. Die Alte schien empört. Ohne mich davon in Kenntnis zu setzen haltet ihr Sitzungen hinter meinem Rücken über meine Enkelin ab?! Nun wurde Anija hellhöriger. In den letzten Monaten haben wir viele Ordensmitglieder befragt die viel mit dem Mädchen in Verbindung stehen... sie alle sagen sie hätte sich schlagartig verändert. Entweder sie erscheint nicht pünktlich zu ihren alt eingesessenen Terminen oder geht ohne jegliche Begründung früher. Genauso sieht man ihr Gesicht sehr viel weniger... Wollt ihr mir damit nur sagen, dass es ein Fehler war sie allein in das Tal zu lassen? Das nicht unbedingt... nur sie ohne Nachprüfung einfach laufen zu lassen in dem glauben, dass sie vertrauenswürdig sei. Sie ist es, gewiss, doch hat sich das Verlassen des Geländes in der letzten Zeit so stark vermehrt, dass wir befürchten, dass das Siegel in Gefahr geraten könnte. Sie wird langsam erwachsen... ich denke es ist an sich eine Prüfung um zu sehen, ob sie bald auch ohne Beobachtung leben kann. Es war allerdings von Beginn an Sinn und Zweck sie im Zaum zu halten und sie zu beobachten. Ihr wisst um das Erbe, die Prophezeiung! Natürlich weiß ich darum... in Kamis Namen sie ist meine Enkelin... ich kenne meine Pflicht gegenüber den Orden, aber auch die zu meiner Enkelin! Ich möchte, dass sie glücklich ist, gerade weil sie diese schreckliche Last auf ihren jungen Schultern tragen muss. Ich glaube man kann dich nicht oft genug daran erinnern, Chiyoko... sie ist die Überbringerin des letzten Gerichts, der Apokalypse und auch alle anderen Ordensanhänger wissen das! Sie muss den Respekt der Mitglieder halten, damit sie nicht in Unruhe und Sorge verfallen und sie gehört eingeschränkt, da wir nicht wissen, wie und wann sich das Erbe entfaltet. Versteh es endlich Chiyoko, sie kann kein gewöhnliches Leben wie alle anderen führen... Ich weiß... nur was schlagt ihr vor zu tun? Soll ich es ihr verbieten das Gewölbe zu verlassen? Nein... es reicht wieder eine verschärfte Beobachtung. Sollte irgendwas nicht so sein, wie es sein soll, so kommt sie nicht mehr raus. Dies schien der Schlusssatz gewesen zu sein, denn die beiden gingen die Abzweigung des großen Ganges hinab. Für Anija stellte sich gerade die komplette Welt auf den Kopf. Ihre Großmutter hatte sie von Anfang an belogen, oder zumindest nicht die volle Wahrheit erzählt. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, nur schwer schaffte sie es richtig zu atmen. Wie ein unaufhörliches Echo hallten die Worte der beiden immer wieder durch ihren Kopf. Deswegen... deswegen hatte sie immer das Gefühl anders zu sein, gar anders behandelt zu werden als andere. Sie soll die Überbringerin der Apokalypse sein... Tränen aus Wut rannen ihr über die Wangen und sie ballte die Hände zu Fäusten. Gro-Großmu-mutter, d-du...

Schon seit langem wusste Koko es. Sie kannte ihren Bruder einfach zu gut, als dass er es hätte noch länger vor ihr verheimlichen können. Besonders unangenehm schien es für ihn gewesen zu sein, als sie ihn das erste Mal darauf ansprach. Wenige Zeit später schloss sie sich mit Chiyoko kurz. Auch sie schien es seit längerem zu merken und so schmiedeten die beiden ihre Pläne. Bald schon stand alles perfekt, hieß es nur noch die Hasen in die Falle zu locken. Allerdings erwischten sie Anija dafür an genau dem falschen Zeitpunkt. Am Abend zuvor hatte es Anzu geschafft sie zu überreden, einmal die Nacht in der Kneipe zu verbringen, schließlich überprüfte ihre Großmutter nicht länger, ob sie gen Dämmerung auch zurück war. Wenn sie sie am nächsten Morgen sah war sie zufrieden. So veranstalteten sie ein reines Sauffest. Wie die Blauhaarige mitten in der Nacht und stockbesoffen in ihr Bett fand, ist für sie noch immer ein Rätsel, doch schien sie es irgendwie geschafft zu haben. Am nächsten riss man sie eher unsanft aus den Federn. Ihre Großmutter kam ins Zimmer geplatzt und schwang die Vorhänge auf. Vom Licht geblendet verkroch sich das Mädchen unter ihre Bettdecke. Ganz elendig fühlte sie sich. Ihr war übel und sie hatte schreckliche Kopfschmerzen. Aufstehen Anija! Es ist schon spät und du solltest dich langsam fertig machen. Irgendwie schien ihre Großmutter ziemlich guter Laune zu sein. Wofür denn fertig machen... Grummelte sie leise vor sich hin, während Chiyoko ihren Schrank scheinbar nach einem passenden Kleid. Für deine Verabredung mit Teranus natürlich. Einen Moment brauchte sie um zu realisieren, was die Älteste da gerade eben gesagt hatte, ehe sich Anija nur leicht in ihrem Bett aufrichtete und ungläubig fragte: Bitte was? Wieso weiß ich da nichts von?! Eher weniger begeistert, dass offensichtlich Treffen ohne ihre Zustimmung mit irgendwelchen Personen arrangiert werden, stellte sie die Alte sogleich zur Rede. Diese schien eher unbeeindruckt von Anijas autoritären Frage. Weil er darum gebeten hat. Und jetzt steh auf, mach dich frisch und mach dich ein wenig zurecht.
Eng schnürte Chiyoko ihrer Enkelin die Korsage an dem Kleid zu. Schwerer fiel ihr dadurch das Atmen und skeptisch betrachtete sie sich im großen Wandspiegel. Muss ich wirklich dieses Kleid tragen? Ja. Meinte die Alte nur trocken und zog noch ein wenig fester. Als die Bänder endlich zugebunden waren, atmete Anija einmal tief durch. Sehr schön war das Kleid und es stand ihr auch gut, gerade weil es ihre weiblichen Rundungen betonte und die Beine entlang nicht zu weit fiel. Allerdings war es komplett trägerlos, ihre Schultern lagen also frei, die Male an ihrem Rücken also gut sichtbar. Auch Chiyoko entging dies nicht. Mmmh... jetzt bräuchten wir nur etwas um den Rücken zu verdecken... Augenblicklich nahm Anijas Gesicht etwas kühlere Züge an und genauso trocken wie ihre Großmutter zuvor meinte sie. Wieso? Wenn du meine Male meinst, dann ist das doch nicht schlimm. Ich finde sie sehr schön. Sie hatte noch immer nicht vergessen, was sie von den beiden Ältesten erlauscht hatte. Ob ihre Aussage als Provokation dienen sollte war fraglich, doch wurde die Miene der Ältesten dabei entschieden ernster und mit einem ermahnenden Blick blitzte sie Anija im Spiegel an. So was wollte sie nicht noch mal von ihr hören, die Male waren kein Grund um stolz auf sie zu sein. Das Mädchen reagierte nicht auf den Blick ihrer Großmutter. Meine Haare verdecken sowieso das Meiste... Mehr oder weniger versuchte sie Chiyoko doch zu beschwichtigen, welche nun wieder am grübeln war. Achja die Haare... was machen wir denn mit denen...? Vielleicht teils offen, teils nach hinten geflochten? Langsam platzte der Blauhaarigen der Kragen und sie drehte sich aufgebracht um. Was soll das Großmutter?! Warum muss ich mich so aufbrezeln, ich treffe mich doch nur mit Teranus! Bestimmt entgegnete sie ihr. Gerade deswegen musst du ja schön sein!

Eher unzufrieden trottete Anija nun zu ihrem Treffpunkt mit Teranus. Eigentlich hätte sie sich heute wieder mit Anzu getroffen, doch das durfte sie jetzt wohl sausen lassen. In die Kunstgärten sollte es die beiden führen. Es waren keine Gärten die nur aus künstlichen Pflanzen angelegt waren, nein. Die Gärten selbst wurden mit echten und wunderschönen Pflanzen harmonisch und künstlerisch angepflanzt. Normalerweise war es auch eher ein Platz für frisch verliebte Paare oder welche, die sich erst noch finden mussten. Auch wenn sie glaubte, sie wäre allein, so täuschte sich das Mädchen. Heimlich folgte Koko ihr, wollte ihren Bruder und ihre beste Freundin bei ihrem kleinen Date beobachten. Ihr, bis ans Ende ihrer Schulterblätter reichendes und leicht gewelltes Haar durfte sie zu ihrem Glück nun offen tragen. Sie verdeckten so schließlich auch zum größten Teil die Male an ihrem Rücken. Als sie den Rosenbogen hinter sich ließ, konnte sie Teranus bereits sehen, welcher sich zu den Blumen in den Beeten runtergebeugt hatte. Sofort bemerkte er, dass jemand erschienen war und lächelte, als Anija auf ihn zu kam. Auch sie lächelte ihm entgegen. Als er sich aufrichtete um sie zu empfangen, bemerkte Anija erst wie groß er doch geworden war. Ein Riese war er nun nicht, allerdings erstaunte es die Erbin schon ein wenig, wie sehr er in kurzer Zeit gewachsen war. Hi... Begrüßte sie ihn knapp. Hi... Schaffte auch nur er herauszubringen. Innerlich stutzte Anija. Was war los mit ihm? Er wirkte auf einmal so schüchtern auf sie, sonst war er offener. Gut, in den letzten Jahren war er ihr gegenüber ein wenig zurückhaltender geworden, doch so extrem hatte sie ihn noch nie erlebt. Du... siehst sehr schön aus in dem Kleid... Brachte er nun, den Mut zusammen genommen, heraus, wirkte dabei dennoch unsicher. Verlegen schaute Anija zur Seite. Danke... Als hätte er nur förmlich auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, so zog er eine rote aufblühende Rose hinter seinem Rücken hervor und hielt sie Anija hin. Die hier ist für dich... wenn... wenn es dir nichts ausmacht, dürfte ich sie dir dann ins Haar stecken? Das war zuviel. Jetzt dämmerte auch Anija langsam was los war und worauf das Ganze wohl hinaus lief. Oh Kami bitte nicht... Mit einem überraschten Nicken und roten Wangen, fand sich auch schon bald die Rose in ihrem Haar wieder. Rot und blau bissen sich ja auch gar nicht. Nachdem sie in ein peinliches Schweigen verfielen, entschieden sie sich einen kleinen Spaziergang zusammen durch die Gärten zu wagen. Währenddessen wurden sie aus vielen Verstecken heraus keine Sekunde aus den Augen gelassen. Zwar war diese Spannerei konnte man schon fast sagen nicht Teil der Abmachung, doch konnte Koko es sich einfach vor Aufregung nicht verkneifen den beiden bei ihrem Date zuzuschauen. Nach einer Weile schafften die beiden ein Thema mit viel Gesprächsstoff zu finden, weswegen der Spaziergang nicht ganz so schweigsam war wie anfangs geglaubt. Dabei kam Teranus, wie Anija feststellte und trotz der neuen aufgekommenen Gefühle für sie, wieder etwas aus sich heraus und er war so, wie sie ihn kannte. Irgendwann suchte er schüchtern und eher zurückhaltend mit seiner Hand die Ihre. Aus gegebenem Anlass tat das Mädchen natürlich so, als würden bei ihr nun ebenfalls die zuvor tief schlafenden Gefühle erwachen, gab sich drum dessen meist schüchterner und verlegender als sonst. Selbst die Kontrolle über die Errötung ihrer Wangen hatte sie im Griff und manchmal schmeichelten seine Komplimente sie wirklich. Geschickt hatte Anija dabei ihre Stimmungshaarsträhne mithilfe einer Klammer so in ihrem restlichen Haar versteckt, dass man sie nicht sehen konnte. Innerlich jubelte Koko über den "Angriff" ihres "Tigers". Jetzt sollte ihrer Ansicht nach nichts länger schief gehen. Nach gegebener Zeit waren beide des Laufens müde und ließen sich auf einer schönen Bank nieder. Aus sicherer Entfernung hatte die Braunhaarige die beiden gut im Blick, ohne dass sie gesehen wurde. Nein ich meine das wirklich ernst... du bist fantastisch im Umgang mit Schwertern geworden, besonders mit dem Zweihänder. Anija lächelte geschmeichelt. An dich werde ich in meinem ganzen Leben aber trotzdem nicht heran kommen, außerdem... Sie warf die Haare zurück. Außerdem habe ich ja wohl einen exzellenten Lehrer! Nun musste auch er lachen, ehe wieder Stille zwischen den beiden einkehrte. Anija starrte in die Blumen und Teranus Blick folgte einem kleinen Vogelpärchen, welches sich tanzend in einem Baum niederließ. Es... ist schon eigenartig... findest du nicht? Fragend schauten sie Mann neben sich an. Was? Sich nachdenklich mit einer Hand durchs duneklbraune Haar gehend, schien er nicht so recht zu wissen, was er antworten sollte. Na ja... ich meine... es kommt mir wie gestern vor, als wir zusammen mit Koko als kleine Kinder Fangen oder Verstecken zwischen den Gebäuden gespielt haben und... und jetzt... ...jetzt haben wir schon Hemmungen, wenn wir uns nur an die Hände fassen wollen. Beendete sie seinen Satz einfach. Im ersten Moment verdutzt, nickte er mit einem schüchternen Lächeln zustimmend. Dann allerdings nahm er ihre Hände zwischen seine und schaute ihr die Augen. Anija ich... ich weiß einfach nicht wie ich dir das sagen soll... ich... Mittendrin brach er einfach ab. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen blickte er in ihre wunderschönen goldenen Augen. Warm und geborgen waren die Hände des Mädchens in den seinen und wurden von ihnen gehalten. Es war still zwischen den beiden geworden, nur die Vogelgesänge in den Bäumen untermalten diesen nahezu magischen Moment. Es brauchte nicht lange, da wandte Anija ihren Kopf mit der Schamesröte im Gesicht schüchtern ab. Er war schon seit längerem auf der kleinen Parkbank näher an sie herangerückt und nun näherte er sich mit seinem Gesicht langsam ihrem. Sie wusste von seinem Vorhaben, kehrte deswegen den Kopf wieder in seine Richtung und schloss mit einem Lächeln die Augen. Das blaue Haar des Mädchens wehte in der sanften Brise, strich dabei über ihre zarten Gesichtszüge und auch ihr Kleid ließ sich von dem freien Element kurz tragen. Nur noch Zentimeter trennten die Lippen Teranus von Anijas. Deutlich konnten sie beide den warmen Atem des anderen auf der Haut vernehmen. Einen kleinen Moment lang berührten sich die Nasenspitzen, dann endlich...

"Ok jetzt war es also doch wieder soweit gekommen... so'n Scheiß aber auch!! Aber passt bloß auf, denn ich habe da noch eine abgefahrene Sache auf Lager... denn es kommt doch anders als erwartet! Achtet, wie etwas ganz Kleines alles ganz groß versauen kann... thihihihi~"

Total aus dem Häuschen fieberte Koko den heiß ersehnte Moment mit. Deutlich konnten sie beide den warmen Atem des anderen auf der Haut vernehmen. Fast schon spürte sie seine Nasenspitze an der Wange, da öffnete das Mädchen ihre Augen nur einen minimalen Schlitz weit. Dann sah sie es. Entsetzt und voller Schreck stieß sie sich von Teranus weg, rutschte ans andere Ende der Bank. Außer sich japste sie nach Luft und als der junge Schwertkämpfer sie fragend ansah, deutete sie mit zitternder Hand auf seine Schulter. Verwirrt drehte er seinen Kopf und schüttelte verständnislos den Kopf, als er sah was sich dort befand. Eine kleine Spinne hatte sich auf seine Schulter verirrt und das Mädchen in Todesängste versetzt. Mit einer Hand nahm er das kleine Wesen von sich und setzte es auf den Boden ab. Verstört starrte die Blauhaarige dieser grässlichen Bestie hinterher. Koko schlug die Hände vor das Gesicht zusammen und wollte einfach nicht wahrhaben was da gerade eben geschehen war. Das darf doch einfach nicht wahr sein...

Schnellen Schrittes ging Anija die Arkade entlang. Sie war spät, da sie ihre "Alibi"-Sachen noch holen musste: Ihre Zeichenutensilien. Gerade als die Blauhaarige den mit Säulen bestückten Gang verlassen wollte, tauchte ihre beste Freundin wie aus dem Nichts vor ihr auf. Vor Schreck hielt sich das Mädchen kurz die Brust. Freudig strahlte die Braunhaarige Anija an. Dieser war nun die gute Laune dadurch vergangen. Musste das sein? Anstatt ihr richtig zu antworten, zuckte sie nur kurz mit den Schultern und holte hinter ihrem Rücken zwei Federballschläger mit einem Federball hervor. Du, ich, Federball, JETZT! Und keine Widerrede! Ohne das Anija auch nur versuchen konnte darauf etwas zu erwidern, wurde sie von Koko eiskalt mitgezogen. Ihre Zeichensachen hatte das Mädchen zur Seite gelegt und sich mit dem Schläger ein gutes Stück von Koko entfernt positioniert. Diese begann nun mit dem Aufschlag und so nahm es seinen Lauf. Immer mal wieder mussten beide sich ein wenig bewegen, um den Ball oben halten zu können. Ich weiß das war jetzt gerade ein wenig unsanft dich einfach mit zu zerren, aber sonst... sonst verpasse ich dich einfach immer wieder und wir müssen mal dringend reden. Anija ahnte bereits worum es gehen könnte. Hat es rein zufällig was mit Teranus zu tun? Die Braunhaarige lachte auf. Schlaues Mädchen! Klar geht's um meinen Bruderschmerz... wir war denn das Date mit ihm? Ehm... gut. Fast hätte Anijas beste Freundin den Ball durch ihre Aussage verpasst, bekam ihn aber noch so gerade eben. Ja...? Ok... also ich denke du hast ja jetzt mitbekommen was Teranus für dich empfindet und ich möchte dir sagen: Das ist schon seit längerem so, mindestens ein Jahr. Die Blauhaarige musste schlucken. Eeeh... wirklich...? Fragte sie verunsichert. Koko nickte wild. Klar! Und er is nach langem überlegen endlich zu einer Entscheidung gekommen. Nun wurde Anija nervöser und stolperte fast, als sie versuchte den Ball hochzuschlagen. Was für eine Entscheidung denn? Mit einem Mal strahlte Koko wirklich wie die Sonne und schien mehr als überglücklich. Anija er will bei dir um deine Hand anhalten! Mit offenem Mund und entsetztem Gesicht hielt Anija in all ihren Bewegungen inne. Der Federball fiel ihr dabei genau auf den Kopf, doch störte sie das gerade wenig. Was...? Voller Aufregung kam die beste Freundin auf das Mädchen zugelaufen, nahm die Hände zwischen ihre. Deine Großmutter hat dem auch schon zugestimmt... das heißt ihr werdet euch schon sehr bald verloben und wenn du endlich 18 bist werdet ihr heiraten! Ist das nicht einfach fantastisch?? Stell dir mal vor, dann wäre wir beide sogar miteinander verwandt!! Voller Vorfreude war Koko, hingegen bei Anija gerade alles Stück für Stück in sich zusammenbrach. Nur schwer schaffte sie es zu realisieren, dass sie damit endgültig an den Orden gebunden war und es keinen Ausweg gab, dem zu entgehen. Ohne ihr Einverständnis hatte ihre Großmutter sie einfach einem Mann versprochen und das sogar hinterrücks. Als Koko allerdings sah, wie welch einem leeren Blick die Blauhaarige drein schaute, blickte sie sie besorgt an. Ähm... Anija? F-Freust du dich denn gar nicht...? Erst diese Frage holte das Mädchen zurück und verwirrt schaute sie ihre Gegenüber an. Verzweifelt versuchte sie sich wieder zu fangen. Na-Natürlich freu ich mich... das... es kommt einfach nur so plötzlich weißt du und... ich weiß gar nicht was ich sagen soll... das ist einfach... groß-artig... Zum Ende hin schwand die schlecht gespielte Begeisterung und noch immer blickte Koko sie verständnislos an. Anija merkte dies, musste kurz schlucken und löste ihre Hände aus denen ihrer Freundin. E-Es tut mir Leid Koko, doch... doch muss ich mir darüber erst noch richtig klar werden... ich... ich muss los... wir sehen uns... Schnell sammelte sie ihre Zeichensachen, drückte der Braunhaarigen ihren Federballschläger in die Hand und machte sich aus dem Staub. Mit in Falten gelegter Stirn und einem alles andere als zufriedenen Gesichtsausdruck schaute sie der Erbin kopfschüttelnd nach. Diesmal nicht meine Gute... diesmal nicht...

Atemlos rannte Anija einfach den Pfad ins Tal hinab. Noch immer konnte sie es nicht fassen, was Koko ihr gerade eben erzählt hatte. Nur schwer schaffte sie es die Tränen zurückzuhalten, während sie einfach nur lief. Alles sollte kaputt gehen, einfach alles was sie sich mit Anzu aufgebaut hatte wollte ihre Familie kaputt machen. Niemals hätte sie sowas von dem Orden gedacht. Nur weil es ihnen nicht mehr passte, dass man sie nicht 24 Stunden am Tag bewachte, wollten sie ihr einfach alles nehmen. Völlig außer Atem kam sie im Tal an, achtete dabei auch gar nicht darauf, ob Anzu vielleicht gesehen hatte woher sie kam. Nach dem Mann Ausschau haltend, rannte sie über die Wiese, bis ihre Augen ihr Ziel fanden. Dieser kam anfangs mit einem Lächeln auf sie zu, merkte allerdings schnell, dass etwas nicht stimmte. Als sie dann voreinander standen und Anija nach Luft schnappen musste, fragte er besorgt: Anija du siehst so fertig aus... was ist passiert?! Erst nach einer Minute schaffte sie es mit erdrückter Stimme zu antworten. Anzu... es ist etwas Schreckliches, etwas ganz Schreckliches geschehen! Allerdings wussten beide in diesem Moment noch nicht, dass jemand Anija unauffällig gefolgt war...

Mit zügigen Schritten ging die Blauhaarige den langen Korridor entlang. Fest entschlossen war sie ihrer Großmutter endlich so richtig die Meinung zu geigen, vor allem was sie davon hielt, dass man sie ohne ihre Einverständnis einem Mann versprach. Als sie in einen weiteren Gang abbog, konnte sie ihre Großmutter und Koko bereits sehen. Bevor sie Anija entdeckten, schienen sie zuvor heftig über eine Sache am diskutieren gewesen zu sein. Erst als die Erbin den beiden näher kam, nahm sie ihre Blicke war. Fast schon widerwärtig wurde sie von den beiden angestarrt, doch ließ sich das Mädchen von sowas nicht länger einschüchtern. Nicht mehr lange, dann stand sie vor ihnen. Großmutter wir müssen reden! Das denke ich auch. Zischte sie nur. Irgendwas stimmte da doch nicht. Mit gerunzelter Stirn schaute das Mädchen zwischen ihrer Großmutter und ihrer Freundin hin und her. Was hatten die beiden nur...? Ich hab dich gesehen Anija... Nun wurde sie hellhörig, hingegen Koko sie noch immer mit einem fast schon abartig boshaften Blick ansah. Ich habe dich gesehen, unten im Tal zusammen... zusammen mit einem wildfremden Mann. Nun wurden die Pupillen ihrer goldenen Augen ganz klein. Die Katze war also aus dem Sack. Jetzt wussten sie bescheid, warum es Anija immer öfters ins Tal trieb. Fassungslos schüttelte das Mädchen den Kopf. Langsam zeichnete sich Zorn in ihren sonst so zarten Gesichtszügen ab. Du... du bist mir nachgegangen... du bist mir nach obwohl du das gar nicht darfst... Du hast mich einfach ausspioniert!! Sie wurde ein wenig lauter und machte bedrohlich einen Schritt auf Koko zu. Anija wehe dir du tust jetzt irgendwas unüberlegtes! Schaltete sich nun auch Chiyoko ein war stocksauer. Weißt du was Anija? Das musste einfach sein! Das war einfach nicht mehr normal was du hier abgezogen hast... du hast deinen Ballettunterricht und unsere Treffen einfach sausen lassen und warst nur noch unten im Tal. Da musste doch irgendwas im Busch sein und jetzt wissen wir endlich was da los ist!! Verteidigte sich Koko, woraufhin Anija sie am Kragen packte. Ich werd' dir gleich mal zeigen was wirklich nötig ist!! Unverzüglich ging die Alte dazwischen und riss die Blauhaarige von Koko los. Diese ging eingeschüchtert einige Schritte von ihrer Freundin weg. Nie hätte sie gedacht, dass sie zu solch handgreiflichen Taten fähig wäre. Es reicht endgültig Anija!! Von jetzt an wirst du das Gewölbe niemals wieder verlassen und du wirst rund um die Uhr bewacht werden... es ist an der Zeit, dass du langsam wieder zur Vernunft kommst! Wutentbrannt starrte das Mädchen zu ihrer Großmutter herab. Ihre Stimmungshaarsträhne hatte sich ebenfalls in ein ganz dunkles Rot gefärbt. Von dir lass ich mir gar nichts mehr sagen Großmutter... nicht nach all den Jahren in denen du mich nur belogen hast!! Brüllte sie aus ganzem Leib und kriegte sich gar nicht mehr ein. Auch bei der Ältesten tickten nun sämtliche Sicherungen durch. Wie sprichst du verlogenes Stück mit mir?! Du hast mir den gebührenden Respekt zu zollen!! Daraufhin musste Anija auflachen. Ich soll dir den gebührenden Respekt zollen? ICH?! Die, die du all die Jahre angelogen hast?! Anija du-!! Ich habe dich zusammen mit einem weiteren des Ältestenrates auf dem Flur gehört Großmutter... als ich euch gestritten habt... Die Alte erschrak. Mit bebender Stimme sprach das Mädchen weiter. Ich habe alles gehört... ich habe gehört, dass man mich bewusst immer unter Beobachtung stellte und mich im gewissen Maße einschränkte... auch weiß ich warum mich die anderen Ordensmitglieder früher so herablassend ansahen... von wegen über Alexiel war nur schlechtes bekannt... Sie holte tief Luft. Ich als ihre Erbin soll den Weltuntergang einläuten!! All die Jahre hast du es vor mir verschwiegen und mich in falsche Tatsachen gehüllt!! Brüllte sie nun, was noch mehrere Male in den Korridoren wieder hallte. Es wurde still und Chiyoko musste sich erstmal sammeln. Ich hatte es dir nie erzählt, weil ich dich davor schützen wollte... du solltest nicht mit dem ständigen Hintergedanken aufwachsen, dass du die Apokalypse über uns alle bringen sollst... Wieder herrschte Stille. Mit einem fast schon wahnsinnigem Ausdruck starrte Anija ihre Großmutter an. Ihr seit beide solche Schlangen. Damit hatte sie das Fass zum überlaufen gebracht. Schweratmig schaffte die Alte sich kaum noch zusammen zu reißen. Auf dein Zimmer Anija... ich will nicht, dass du mir nochmal unter die Augen trittst... Als das Mädchen darauf etwas antworten wollte, brüllte Chiyoko nur: GEH!!! Du bist hier die Schlange Anija, denn du hast den Orden hintergangen. Mit zitterndem Kinn und brodelnder Wut, schritt das Mädchen erhobenem Hauptes an den beiden vorbei. Allerdings rempelte sie Koko dabei noch an, woraufhin Chiyoko dieser kurz helfen musste nicht hinzufallen. Was ist nur aus meinem lieben Mädchen geworden?! Stieß sie mit Tränenerstickter Stimme hervor. Damit blieb Anija kurz nochmal stehen. DAS GIBT ES NICHT MEHR!!!


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"Es kommt wie es kommen muss..."[/align]

Eingesperrt. Wie der Vogel im Käfig fühlte sich Anija gerade. Von außen hatte Chiyoko die Tür abgeschlossen. Eigentlich hatte Anija vorgehabt sich am Abend nochmal mit Anzu zu treffen. Dieses Treffen würde sie auch aufjedenfall einhalten. Aus Erfahrung wusste sie, dass die Ältesten vermutlich nun eine Besprechung abhalten würden, wie sie das Mädchen nun handhaben sollten. Draußen war es schon stockdunkel, eigentlich perfekt um einen Fluchtversuch zu starten. Um diese Uhrzeit war auch keiner mehr draußen. Doch wie sollte sie es anstellen? Sie könnte das Schloss knacken, die Tür dann allerdings nicht wieder abschließen und außerdem war es zu riskant die Gänge im großen Gebäude entlang zu gehen. Also blieb nur eine Möglichkeit: Durchs Fenster. Problem war, dass sie sich im ersten Stock befanden, obwohl selbst das für die Blauhaarige keine große Sache darstellte. Flux hatte sie eine Rolle Drahtseil aus einer ihrer Schubladen geholt. Zu ihrem Glück wusste sie auch schon genau wie sie es machte. Es führte sie zu ihrem Schrank, wo sie das Drahtseil zwischen die Knie nahm und Fingerzeichen formte. Durch die Ritzen blitzte es kurz auf und ein Doppelgänger aus ihrem Raiton-Element geschaffen trat aus dem Schrank hervor. Bewusst hatte sie ihn im Schrank erscheinen lassen. Von außen hätte man sonst durch das Fenster das aufblitzen sehen können. Anija war halt nicht dumm und wusste genau was sie tat. Eigentlich war es recht simpel was sie vorhatte. Der Bunshin würde ihr beim abseilen an der Mauer helfen, danach alles ordentlich machen, sodass es von außen aussah, als sei alles beim Alten. Diesen Plan setzte sie nun in die Tat um. Das Fenster weit öffnend, legte sie sich das Drahtseil einmal um den Körper. Der Bunshin lehnte den Stuhl an die Wand in der sich das Fenster befand, wickelte um die Lehne einmal das Drahtseil herum und dann die Rolle einmal sich um den Körper. So konnte sie sich selbst sicher abseilen. Tief durchatmend, wagte sie dann auch. Langsam gab der Bunshin immer wieder ein wenig mehr Seil, bis die Blauhaarige unten war. Kurz wartete sie noch, bis alles im Zimmer aufgeräumt und die Fenster geschlossen waren, dann ließ sie ihn verschwinden. Verstohlen und auf alles gefasst schlich das Mädchen über das Gelände. Mit klopfendem Herzen befürchtete sie bei jeder Ecke, dass gleich jemand hinter dieser hervorkam. Zwar wusste sie nicht wie, doch hatte sie es tatsächlich geschafft. Sie war draußen, runter auf den Weg ins Tal. In der Kneipe würde sie sich mit Anzu treffen, also durfte sie keine weitere Zeit verlieren.

Ganz außer Atem betrat sie die mit Alkohol und Tabak zu gemiefte Kneipe. Lauthals grölten einige Kerle besoffen vor sich hin, sangen irgendwelche Lieder oder kippten sich weiter einen hinter die Binde. Anija störte das nicht länger, sie war es mittlerweile gewohnt. Anzu saß bereits an der Bar und gab ihr einen Kuss, als sie sich neben ihn setzte. Und? Wie hat es geklappt? Noch immer nach Luft ringend antwortete sie. Scheiße... Koko hatte mich heute Nachmittag verfolgt und uns zusammen gesehen... Der junge Mann musste schlucken und raufte sich das lilane Haar. Scheiße... und was jetzt? Wir werden uns ja dann nicht mehr sehen können! Angst konnte Anija ihm aus dem Gesicht lesen und sie streichelte ihm kurz die Wange. Es gibt da etwas... was ich dir noch erzählen muss. Aber nicht hier... Sie blickte sich verschwörerisch um. Anzu verstand sofort und pfiff den Barkeeper ran. Haben Sie noch ein Zimmer frei? Diese legte ihm schnaufend einen Schlüssel auf die Holzbar. Drittes links.
Mit einem Klacken entriegelte es die Tür und die beiden traten ein. Sonderlich gemütlich sah das Zimmer nicht aus, eher ein wenig heruntergekommen, dennoch stand ein sauber Doppelbett im Raum und ein winziges Badezimmer grenzte an dem Hauptraum an. Vorsichtshalber schlossen sie die Tür von innen ab und traten dann in die Mitte des Zimmers. Du... wolltest mir da etwas erzählen? Fragte Anzu nun vorsichtig, woraufhin Anija leicht zögerlich nickte. Sie drehte ihm den Rücken zu und zog sich ihr Shirt über den Kopf. Nun war ihr Rücken, bis auf den Verschluss ihres BHs frei und ihre Male deutlich zu erkennen. Als der junge Mann diese sah blieb ihm fast die Spucke weg. Diese Male habe ich von Geburt an... du solltest gut zuhören, denn das wird jetzt weit komplizierter, als du es dir vorstellen magst...
Nun verstand Anzu. Also... nur damit ich jetzt alles richtig mitbekommen habe: Dein Orden wurde gegründet um ein Siegel, welches das uralte Böse gefangen hält, vor alles zu beschützen was ihm schädigen könnte... damit ihr dieser Aufgabe auch nachgehen könnt, haben die damaligen Erzengel euch einen Teil ihrer Macht in eurem Erbe hinterlassen und die Erstellerin des Siegels ebenfalls. Die Erbin dieser soll die Auslöserin für den Untergang der Welt sein, alles richtig soweit? Mit einem Nicken bestätigte sie ihn. Mittlerweile hatten sie sich aufs Bett gesetzt. Erstaunt pustete er in die Luft. Ja na gut... das klingt alles reichlich abenteuerlich... aber ich glaube dir. Aufmunternd legte er ihr einen Arm um die Schulter und lächelte sie auch so an. Jetzt fühlte sie sich endlich besser und glücklich lehnte sie sich an ihm an. Was sollte sie nur ohne Anzu machen? Immer stand er ihr zu Seite wenn sie ihn brauchte, hörte ihre Probleme an und schaffte es sie zu trösten. Mit seiner freien Hand streichelte er sanft ihre Oberschenkel. Ich bin froh, dass ich dich kennen lernen durfte Anzu... Flüsterte sie leise, bevor er seine Lippen auf ihre drückte. Eng umschlungen saßen, bald sogar lagen sie auf dem Bett dar, streichelten und liebkosten einander. Von seinem Oberteil hatte sich der Mann auch schon entledigt und es lag am Boden. Schuhe wurden zuvor auch ausgezogen. Mittlerweile hatte er sich über sie gebeugt, küsste dem Mädchen den Nacken und allgemein den gesamten Halsbereich. Anija genoss es, wie seine warmen Lippen immer wieder ihre Haut benetzten und küsste ihn ebenfalls am Nacken. Dann allerdings lockerte sich ihr BH. Sofort alarmiert drückte sie ihn etwas von sich weg. Was hast du vor?! Einen kurzen Moment schien er überrascht, lächelte sie dann allerdings sanft an und küsste sie weiter. Mach dir keine Sorgen Liebes... entspann dich... dir wird nichts Schlimmes geschehen, vertrau mir... Nur kurz war sie noch verunsichert, tat dann allerdings was er sagte. Eigentlich war es egal und wenn sie sich heute zum letzten Mal sehen sollten, so wollte sie es voll und ganz ausschöpfen.

Einzigartig. Atemberaubend. Phänomenal. Fantastisch. Mit so vielen Worten hätte Anija es beschreiben können, doch würde wohl keines dem würdig sein, was sie die letzte Nacht erlebt hatte. Gut, sie hatte es geträumt und dennoch. Nie hätte sie gedacht, dass es tatsächlich so lustvoll und leidenschaftlich sein kann. Doch nahm auch dieser Traum ein Ende und so wachte das Mädchen am nächsten morgen verschlafen auf. Merkwürdigerweise war sie nackt. Verwirrt schaute sie sich um. Ihre Kleidungssachen lagen alle am Boden. Anzu schien bereits wach und war nur mit seiner Hose bekleidet. Na? Gut geschlafen? Begrüßte er sie und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund. Noch ziemlich verträumt nickte das Mädchen und schmiegte sich an ihn. Wie spät haben wir es? Halb sechs in der Früh. Die Erbin schien über etwas nachzudenken. ...Wir sollten uns beeilen. Stutzig schaute er sie nun an. Wieso? Mit einem Lächeln küsste sie ihn. Ich möchte dir da etwas zeigen.
Skeptisch blickte der junge Mann die tiefe Schlucht hinab, welche durch eine breite Brücke überquerbar war. Wieso gehen wir nicht einfach normal über die Brücke, anstatt auf deren Kante rumzutänzeln? Fragte er etwas ängstlich, woraufhin Anija ihm entgegnete: Weil ich jedes Risiko vermeiden möchte auf irgendwelche Ordensanhänger zu treffen! Und dafür schlichen sie eng an die steinerne Brücke gedrückt die schmale Kante etlang, wobei die Gefahr sehr groß war, die Schlucht hinab zu stürzen. Tatsächlich hatte das Mädchen es gewagt ihn zu ihrer Heimat zu führen, einen Fremden, einen Außenstehenden. Er gehörte nicht hier her und sie wusste, dass es falsch war, nur warum tat sie es dann. Diese Frage war einfach beantwortet: Sie tat es um ihrer ach so hoch geschätzten Familie eins auszuwischen und ihnen zu beweisen, dass die Sicherheitsmaßnahmen konservativ und viel zu streng mittlerweile sind. Aus diesem Grund hatte sie vor Anzu zu einem ganz bestimmten Ort zu bringen. Er sah eigentlich recht schön aus, wenn man davon absah, was dort gefangen gehalten wurde. So nutzte das Mädchen jeden noch so kleinen Schleich- teils auch Umweg aus um ihr Ziel ungesehen zu erreichen. Man glaubte es kaum, doch schafften sie es wirklich. In einer schüsselförmigen Einhöhlung im Berg lag es vor fremden Blicken gut versteckt. Komplett von Wolken war der Ort umgeben und niemand würde vermuten, was sich hier befinden würde. Genau in der Mitte der nicht gerade tiefen Erdschüssel war es sichtbar. Schneeweiße Linien geformt zu einem Pentagramm waren in den Boden eingebrannt und bedeckten eine große Fläche. Das war er also. Das war der Ort, an dem Lucifer seiner Gefangenschaft auf Ewigkeit entgegentrat. Überwältigt schien Anzu zu sein und begab sich direkt in die Mitte des Siegels. Mit einem Lächeln stand sie einige Meter hinter ihm. Das ist es also...? Das ist das Siegel, welches deine Vererberin gewirkt hat um den Teufel von dieser Welt zu bannen? Ja. Anzu grinste nun. Es war ein eigenartiges Grinsen und wenn Anija es gesehen hätte, dann hätte sie auch gesagt, dass sie das gar nicht von ihm kannte. Danke... Sie horchte auf. Fragend starrte sie ihn an. Hast du was gesagt? Ich habe es nicht ganz verstanden. Langsam drehte er sie zu ihr um. Sein Blick und sein Lächeln hatten nun etwas finsteres an sich, was die Blauhaarige kurz erschauern ließ. Du bist wirklich ein böses Mädchen... Verwirrt wollte sie fragen was los sei, spürte allerdings einen dumpfen aber kräftigen Schlag auf ihren Kopf und ihr wurde Schwarz vor Augen.


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"...doch wenn es sein muss, kämpfe ich bis zum Schluss."[/align]

Überall war sie zu riechen. Überall war der Gestank der dämonischen Pest zu riechen, welche das Ordensgewölbe gänzlich eingenommen hatte. Die toxischen Dämpfe brennender Gebäude mischten sich zusätzlich noch mit diesem Gestank und bereiteten so manchen Schwindelkeit, Übelkeit und Kopfschmerzen. Sie hatten es also tatsächlich geschafft. Wie aus dem Nichts waren sie auch über die Heimat des Ordens hineingefallen, haben sämtliche Mitglieder ohne lange zu zögern entweder getötet oder gefangen genommen. Gegen einen solch überraschenden Angriff hatten sie keine Chance sich zu wehren. Überall lagen die halb verstümmelten Leichen in ihren Blutlachen verstreut und deuteten von der Gnadenlosigkeit dieser Höllenkreaturen. Allerdings hatten sie auch viele am Leben gelassen, natürlich auf Befehl ihres Meisters hin. Diese Überlebenden waren nun von Wachen angekettet und in der Versammlungshalle des Ordens eingesperrt. Viele waren verwundet, einige von ihnen sogar schwer. Verzweifelte Stimmung herrschte bei jedem einzelnen. Die Ältesten versuchten die panischsten mit allen Mitteln zu beruhigen, ohne Erfolg, denn jeder wusste, dass auch sie die größten Ängste mitmachten. Langsam klarte die Dunkelheit auf. Ein schmaler Blutstreifen floss dem Mädchen an der Schläfe entlang. Noch sehr benommen blinzelte Anija vorsichtig mit den Augen und musste kurz vor Anstrengung aufstöhnen. Schwer fiel es ihr sich zu orientieren und so dauerte es ein Weilchen, bis sie erkannte wo sie sich befand. Vollkommen verwirrt schaute sie sich um. Grässliche Bestien mit mehreren Armen, Köpfen oder Kiefern hatten sich in der riesigen, mit Säulen bestückten Halle verteilt. Sie selbst fand sich an das große Kreuz der Halle angelehnt und mit langen eisernen Ketten an den Handgelenken angekettet wieder. Sie trug ein schneeweißes, bodenlanges und doch sehr schönes Kleid, aus welchem Grund auch immer. Erneut schaute sie sich um. An ihrer Seite waren zwei riesige, aufrecht auf zwei Beinen und mit zwei wahnsinnig Riesenäxten versehenen Wachen positioniert. Mit Furcht im Blick betrachtete sie beide kurz. Sie wusste sofort, dies waren definitiv aus der abgründigsten Dunkelheit geschaffene Wesen. Ihre Augen wanderten weiter zum Gefangenenlager der restlichen Ordensmitglieder. Anija! Rief eine Person zu ihr herüber. Sofort sah die Blauhaarige wer es war. Großmutter! Wa-Was geht hier vor sich?! Die alte Frau schnaufte verächtlich. Wonach sieht das wohl aus? Wir sind von dämonischen Kreaturen überfallen worden... woher zum Kami sie auch immer wussten wo sich unser Orden befindet. Sichtbar färbte sich die eine Haarsträhne aus Anijas Haar weiß. Die Gedanken in ihrem Kopf überschlugen sich. Ja, woher wussten diese Biester nur wo sich die Heimat ihrer Familie befand... oder besser gesagt, von wem?

Plötzlich schwangen die großen Eingangstüren des Saals auf. Augenblicklich drehten sich sämtliche Köpfe im Raum zu der herein schreitenden Person um. Mucksmäuschenstill wurde es und nur die Schritte des Mannes hallten von den Wänden nieder. Die Wachen zeigten ihm eine Geste ihrer Unterwürfigkeit. Anija hingegen blieb fast das Herz und der Atem stehen. Mit leerem Blick starrte sie den in die Mitte der Halle tretenden Mann an. Ein zufriedenes Lächeln trug er auf den Lippen mit sich und würdigte keinen der Gefangenen auch nur eines Blickes. Nur für eine Person hatte er Augen in diesem Raum. Wow, ich bin wirklich beeindruckt. Ihr willenlosen Missgeburten habt euch tatsächlich an die Befehle gehalten... das hätte ich niemals gedacht. Nun ja... umso besser. Sein Lächeln wandelte sich in ein leichtes Grinsen um. Anija konnte es nicht mehr länger an sich halten und so platzte es ihr einfach heraus. Anzu!?! Dieser Ausruf hallte noch mehrere Male durch das Gebäude. Chiyoko, sowie viele andere auch, starrten das Mädchen einfach nur entsetzt an. Deutlich konnte man ihnen die Frage, ob Anija diesen Fremden tatsächlich kannte, aus den gequälten Gesichtern herauslesen. Natürlich spürte die Erbin diese Blicke unverzüglich, versuchte sich allerdings ausschließlich auf Anzu zu konzentrieren. Dieser verkniff sich ein boshaftes Kichern, sondern lächelte nur und schüttelte leicht den Kopf. Aber meine liebe Anija... warum denn so überrascht mich zu sehen? Sonst hast du dir ein abgefreut, wenn du mich getroffen hast, und jetzt? Du starrst mich ja an, als sei ich ein Gespenst oder... oder eine unerwünschte Person... Das Mädchen war verwirrt, sehr sogar. Was machte ihr Liebster hier, wieso machten die Dämonen keine Anstallten ihn ebenfalls zu töten oder gefangen zu nehmen? Wie kamen diese Bestien überhaupt hierher, wer hat ihnen den Aufenthalt des Ordens verraten? Eigentlich war es bereits für jeden klar, Chiyoko verstand sofort was vorgefallen war. Alle Spuren deuteten auf diesen Fremden hin. Finster schaute die alte Frau drein. Doch zuerst wollte sie es hören, sie wollte es aus den Mündern beider jungen Menschen hören, erst dann würde sich ihr Urteil festigen. Noch immer sprachlos starrte Anija den Mann in seiner finsteren Kutte an. Vollkommen unbegreifend empfand sie diese Situation. Wa... Was machst du hier...? Und wieso... wieso lässt dich dieser abartige Abschaum in Frieden? Ein widerwärtiger Blick wanderte kurz zwischen ihren beiden Wachposten hin und her, ruhte dann wieder auf dem Mann. Verständnislos über so viel Naivität schüttelte er leicht den Kopf und drehte der gefesselten Erbin den Rücken zu. Die Arme auf den Rücken verschränkt schritt er nun auf den eben von einem dämonischen Gefolge gebrachten Thronsessel zu. Auch Chiyoko musste den Kopf schütteln. Lag es denn nicht auf der Hand, oder wollte Anija einfach nicht glauben was sie sah? Gemächlich ließ er sich auf seinem Sitz nieder und legte reichlich amüsiert seinen Kopf an seine Faust. Seinen Arm stützte er auf das kalte Gestein der Lehne. Anija runzelte die Stirn. Fast schon auffordernd rief sie zu ihm herüber: Bekomme ich vielleicht eine Antwort? Nun wurde es der Großmutter zu viel. Anija stell dich nicht dööfer als du bist! Woher auch immer du diesen Mann kennst... er hat dieses Unheil über den Orden gebracht, das sieht selbst ein Taub-Blinder! Aufgrund dieser Aussage verdrehte die Blauhaarige nur genervt die Augen. Natürlich konnte sowas nur von ihrer Großmutter kommen, aber das war sie ja gewohnt. Tse! Weißt du eigentlich was für einen Stuss du von dir gibst? Du kennst ihn gar nicht! Anzu würde niemals so etwas tun! Ein Raunen ging durch das kleine Lager, überall begannen die Gefangenen kleine Flüstergespräche. Die Älteste stieß einmal kräftig die Luft aus. Anija du-! Sofort fiel das Mädchen ihrer Großmutter wieder ins Wort. Ich sag dir jetzt mal was Großmutter... ich geb' ein scheiß auf deine Meinung, denn du hast sowas von Unrecht! Anzu ist ein charmanter und freundlicher Typ, also hör auf Dinge über ihn zu behaupten die gar nicht der Wahrheit entsprechen!! Die Haarsträhne der Blauhaarigen hatte sich mit diesen Worten in ein dunkles Rot verfärbt und deutlich stand ihr die Wut über die Behauptungen ihrer Großmutter ins Gesicht geschrieben. Damit wandte sie sich nun über den amüsiert auf seinem Stuhl sitzenden Anzu. Los, sag's ihnen. Sag ihnen, dass du nicht für all das hier verantwortlich bist sondern jemand anders... dass du nichts mit all dem zu tun hast. Gespannt starrten sämtliche Personen im Raum den Purpurhaarigen Mann an. Dieser lächelte nur selbstsicher, ließ seinen arroganten Blick kurz zu seinen Gefangenen herüber wandern. Erneut unterdrückte er ein boshaftes Kichern und schüttelte einfach den Kopf. Nun wurde die ebenfalls angekettete Anija leicht skeptisch. Unsicher schaute sie zu ihrer Großmutter für einen kurzen Augenblick herüber, dann wieder zu dem Mann. Ä-ähm... Anzu? Bitte... sag es ihnen einfach... Nun stand auch der Ältesten die Wut ins Gesicht geschrieben. Wie Naiv und einfältig konnte ihre Enkelin nur sein?! Allein ihr Verstand, ihre Intelligenz müsste ihr doch sagen, dass alle Wege zu Anzu führten. Verdammt nochmal jetzt ist Schluss Anija! In erster Linie hast du mit deiner Großmutter nicht so zu sprechen und hör auf diesen Kerl wie einen der Tenshi persönlich zu behandeln. Er ist ein Fremder, er kontrolliert die Dämonen... ER hat das Siegel des Foun na Tenshi beschädigt!! Laut hallte die leicht krächzende Stimme Chiyokos in der Halle wieder. Einige der Gefangenen blickten auf die Alte mit Ehrfurcht, andere mit Verachtung auf den Mann auf seinem Thron und wiederum andere mit Zweifel zu der angeketteten Blauhaarigen. Allerdings hatte sie damit das Fass zum überlaufen gebracht. Schon seit Jahren konnte Anija diese Arroganz ihrer Großmutter nicht mehr haben, genauso wie sie immer alles zu bestimmen meinte. Der größte Fehler war es das Mädchen ohne ihr Einverständnis einem Mann zu versprechen. Vollkommen in Rage versetzt, machte die Erbin einen Schritt nach vorne, wurde allerdings durch die Eisenketten davon zurück gehalten, ihrer Großmutter an die Gurgel zu gehen. Großmutter ich werde dich-!! Plötzlich schallte ein kurzes Gelächter auf. Unverzüglich war sämtliche Aufmerksamkeit aller Anwesenden wieder auf Anzu gerichtet. Dieser hatte sich derzeit von seinem Sitz wieder erhoben und hielt sich eine Hand an den Kopf. Ich hatte mir ja von Anfang an vorgestellt, dass eine kleine Streiterei zwischen euch beiden sehr amüsant sein würde... doch, dass es bald schon eskaliert mhmhmhm... ahahaha! Ein erneutes Auflachen seinerseits, ehe er seinen scharfen Blick auf die in dem weißen Kleid wandte. Eine schöne Darstellung, wirklich, ganz grandios! Es hat mich sehr unterhalten, aber nun... es ist wohl an der Zeit endlich das zu Ende zu bringen, womit ich bereits vor fast zwei Jahren begonnen habe...

Erneut ging ein kleines Raunen durch die Gefangenen. Die Hundeähnlichen Dämonen mit doppelten Kiefern knurrten leise vor sich hin, fletschten die Zähne vor den Ordens Mitgliedern und tasteten mit ihren beiden Antennen den Untergrund zu ihren Pfoten ab. Ein wenig stutzig wurde Anija bei Anzus letzter Aussage und legte den Kopf leicht zur Seite. Womit hatte er vor zwei Jahren begonnen, stellte sie sich die Frage. Doch allerdings war alles von dem Moment an als er die Halle betreten hatte, für sie klar, sie wollte es nur nicht wahrhaben. Ihr von ihm vernebelter Verstand setzte sich noch immer gegen den eigenen durch, was nur von der Macht des Mannes zeugte. Abwartend starrte die alte Frau Anzu an. Womöglich würde er nun alles preisgeben, all das bestätigen, was sie sich bereits von Anfang an gedacht hatte. Etwas finsteres hatte sich über das Gesicht des jungen Mannes gelegt. Mit etwas zum Boden geneigten Kopf, schaute er zu der angeketteten Blauhaarigen rüber. Sein Lächeln, sein Blick, gar seine Ausstrahlung sprach von nichts Guten, das konnte selbst sie spüren. Du stellst dir gerade vermutlich die Frage, womit ich vor zwei Jahren begonnen habe, nicht? Ein wenig von der ganzen Situation eingeschüchtert, mittlerweile auch von den Blicken der Gefangenen, ließ auch sie den Kopf ein wenig sinken, behielt Anzu dabei weiterhin im Auge. Ich bin nur verwirrt über deine Aussage, wenn es das ist, was zu hören möchtest... Er blickte hoch zur Decke der Halle. Viele Zeichnungen, welche meist Engel darstellten, waren dort zu sehen uns deuteten von der akkuraten Kunst und dem Sinn von Feinheiten des Ordens. An dem heutigen Tag ist es genau zwei Jahre her, als wir uns beide zum ersten Mal trafen Anija. Seither haben wir eine Menge zusammen erlebt und du hast dich charakterlich, sowie vom Aussehen her deutlich verändert. Nun, in erster Linie hängt diese Veränderung sehr wohl mit dem natürlichen Lebensablauf eines Menschen zusammen... allerdings wurde dies auch von mir beeinflusst. Das Mädchen musste die Stirn runzeln, legte den Kopf ein wenig schräg und starrte ihn fragend an. Er rückte sich kurz den hochstehende Kragen seiner Kutte zurecht, ging dabei langsamen Schrittes auf das Mädchen am Kreuz zu. Ursprünglich führte mich eine Geschichte, eine Legende in diese hohen Ebenen des Kontinents. Ich war angetan von all den Mythen die sich um eben diesen Orden rankten und wollte endlich mehr darüber hinaus finden. Und... zu all meinem Glück trafen wir beide aufeinander, ich und du, Anija. Nun musste das Mädchen zweimal nachdenken, denn irgendwas stimmte nicht mit dem was er sagte. Sie erinnerte sich daran. Aber Moment... du hattest mir damals erzählt du seiest zum wandern und zum erkunden der Natur in das Gebirge gekommen! Er lachte kurz auf. Glaubst du wirklich ich hätte dir bei reinem Menschenverstand erzählt, dass ich auf der Suche nach dem womöglich größten Geheimnis dieses Kontinents bin? Aber ich muss zugeben, meine Künste zahlen sich mehr als genug aus. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so lang und effektiv wirken würden. Die Welt drehte sich für Anija gerade um 180° Grad. Sie verstand gar nichts mehr, obwohl es in ihrem Kopf ratterte und grummelte. Sie suchte nach einer Lösung, einen Sinn in seinen Worten. Dies entging Anzu natürlich nicht. Er befand sich mittlerweile genau vor ihr und blickte ihr mit seinem arroganten Blick in die goldenen Augen. Du verstehst es nicht... wie solltest du auch? Trotz deines schlauen Köpfchens kannst du dir nicht erklären was ich sage und glaubst, dass ich lüge... Er lächelte. Anija hatte die Stirn in Falten gelegt. Vollkommene Unsicherheit ließ sie leicht den Kopf schütteln. Es schien so, als würde der Schleier, der zuvor die Wahrheit umgab, sich in ihrem Kopf langsam aber sicher lichten. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, die Stimmungshaarsträhne verfärbte sich dunkelgrünlich. Was... was... Schaffte sie nur leise zu stammeln. Chiyoko biss die Zähne zusammen. Sämtliche Gefangenen fürchteten sich vor Anzu, auch Koko, welche ebenfalls überlebt hatte. Zweifelhaft starrte sie zu ihrer besten Freundin hinüber. Trotz ihres Streites wäre sie um alles in der Welt nun zu ihr geeilt und sie unterstützt, doch konnte sie nicht. Zwei weitere, freie Personen hatten es geschafft in das Gebäude einzudringen und versteckten sich in einer Nische zwischen Decke und Wand der Halle. Gespannt schauten die Erben der beiden Erzengel zu dem Spektakel hinab. Auch Teranus wirkte angespannt, besonders als er seine Schwester erblickt hatte. Aren hingegen war ein wenig ruhiger. Zu gerne wäre der Erbe Uriels wohl sofort runtergesprungen um Anzu für seine Taten zur Rechenschaft zu ziehen, doch hieß es erst noch abwarten. Dieser verschränkte nun die Arme vor der Brust und lehnte den Kopf ein wenig zur Seite. Es macht zwar Spaß zuzusehen, wie sich bei dir die Gedankengänge förmlich überschlagen und du langsam nicht länger weißt, wem oder was du glauben sollst... doch da meine Zeit leider begrenzt ist und ich noch etwas weitaus Wichtigeres zu erledigen habe, werden wir beide die Sache nun ein wenig schneller klären. Ein finsteres Lächeln formte sich auf seinem Gesicht, er ließ die Arme wieder hängen und schritt ein Stück näher an die angekettete Blauhaarige heran. Er beugte sich zu ihr runter und raunte mit bedrohlicher Stimme in ihr Ohr: Deine Naivität und dein Unwissen sind dir und deiner ach so hochgeschätzten Familie zum Verhängnis geworden... dein Glaube konnte dich nicht vor meiner Macht schützen und so... so bist du mir zum Opfer gefallen... Er drehte den Kopf zur Seite, damit er ihr in die verängstigten Augen blicken konnte. Warm war sein Atem auf ihren zarten Gesichtszügen. Du warst nicht mehr wie eine Marionette, geführt von meiner Hand... du warst die Dame auf meinem Schachbrett, die die Seiten wechselte und mir so alles was ich wissen wollte kund tat. Er entfernte seinen Kopf von den ihren langsam, hielt allerdings dabei weiterhin den Blick in ihre Augen. Totenstill war es in der Halle. Leer waren die Augen des Mädchens, die Haarsträhne weiß. Sie schüttelte leicht den Kopf und wisperte mit zitternde Stimme leise: A-Aber Anzu... wi-wie kannst du nur sowas sa-sagen...? D-Du liebst mich doch... So finster und niederträchtig war sein Gesichtsausdruck, genauso das Grinsen auf diesem. Tue ich das? Nun... ich werde dich enttäuschen müssen, denn dies... war wie alles andere auch nur Schein... ich habe es dir nur vorgemacht... Damit war der Schleier, die Illusion um die Gedanken Anijas herum gebrochen. Er hatte das ausgesprochen, was das Mädchen in ihrem korrumpierten Glauben reinigte. Nichts regte sich an ihr, sie starrte ihn einfach nur an. Es war förmlich so, als wäre sie in eine tiefe Starre verfallen. Deine Liebe war nur eine Lüge...? Ganz recht... genauso wie alles andere auch. Nichts von dem was ich je sagte, entsprach tatsächlich der Wahrheit. Somit stand es fest, auch für Chiyoko. Auf grausame Weise hatte er sich über Anija zutritt zum Orden verschaffen können, nämlich durch Lügen, Intrigen, Schein und Illusionen. Die Atmung des Mädchen war sehr unregelmäßig und es schien fast so, als wolle ihr gesamter Körper gerade kollabieren. Die Knöchel Teranus Faust wurden weißlich, als dieser seinen Griff um sein Schwert festigte. Wut stand in sein Gesicht geschrieben und auch Aren zog die Augenbrauen zusammen. Ihre Seele war aufgebracht. Ihr wurde heiß und kalt zugleich. Sie begann etwas nach Luft zu schnappen, starrte weiterhin zu Anzu. Du... du hast mich von Anfang an belogen... nichts von dem was du jemals sagtest war die Wahrheit... du hast gemacht, dass ich mich in die verliebte... dass ich dir mein vollstes Vertrauen schenkte... Tränen schossen in ihre Augen und mit den Nerven völlig am Ende ließ sie ihren Kopf und ihren gesamten Körper in den Stahlketten hängen. Sie schaffte es kaum richtig zu Atem zu kommen. Ihr Körper bebte, ihre Fesseln klapperten durch das Zittern ihrer Arme. Die Beine wurden so schlaff, dass sie es nicht länger schafften das Gewicht ihres Körpers zu halten. Mit einem gespielt bedauertem Lächeln ging er vor ihr in die Hocke und hob mit einer Hand ihren Kopf am Kinn so an, dass er ihr wieder in die Augen schauen konnte. Ich bin dir für all das, was du für mich getan hast sehr dankbar. Ohne dich, wäre ich gewiss nie soweit gekommen. Fassungslosigkeit zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Wie konnte er sowas nur in einem solchen Moment zur ihr sagen? Sich für den Tod von vielen Menschen zu bedanken... einfach nur abartig. Dann allerdings verzerrten sich ihre zuvor fassungslosen Züge zu wütenden, förmlich hasserfüllten. Purer Hass war aus ihren Augen zu lesen und ihr Zorn unbändig. Anzu entging dies nicht, lächelte nur. Plötzlich schnellte sie nach vorne. Er, flink wie eine Schlange wich zurück und richtete sich wieder auf. Wie besessen zog sie an den Ketten, glaubte sie mit dem aufgekochten Zorn in ihr zerreißen zu können und lehnte ihren Körper nach vorn. Wie ein wildes Tier hätte sie in diesem Moment über ihn herfallen und ihn zerfleischen können. Du hast mich betrogen und mich hintergangen!! Du hast das Versprechen gebrochen und mir alles nur vorgegaukelt... alles war nur eine LÜGE!!! Siegreich lächelte er. Exakt.

Chiyoko schüttelte den Kopf. Immer hatte sie gedacht, dass ihre Enkelin ein vernünftiges und intelligentes Mädchen. Sie hatte immer gedacht, dass Anija wüsste was sie tat und wo die Grenzen lagen, doch hatte sie sich darin schier getäuscht. Das junge Ding hatte sämtliche Regeln gebrochen und auch wenn er sie manipuliert hatte, so hätte sie sich niemals auf ihn einlassen dürfen, auch nicht als sie sich zum ersten Mal trafen. Auch wenn er sie nun aus diesen fälschlichen Illusionen zurück in der Realität gebracht hat, so änderte dies nichts an der momentanen Gesamtsituation und diese war mehr als nur bedrängend. Du... du bist eine ganz hinterhältige Schlange! Ein dreckiges Schwein!! Sich auf so eine Weise Zugang zu dem Orden zu verschaffen ist das verlogenste was ich jemals erleben durfte!! Du... DU...!! So in Rage hatte man Anija wohl noch nie gesehen. Noch nie hatte sie auch jemals so einen Hass verspürt. Anzu schien jedoch reichlich amüsiert über ihren plötzlichen Wutausbruch. Eine Sache hatte er allerdings noch auf Lager. Na! Solche Worte nimmt man doch nicht in den Mund, erstrecht nicht als Gläubiger. Dafür, dass du mich jetzt aber so beschimpfst, hattest du sehr großen Gefallen an unserer gemeinsamen Nacht empfunden. Auf diese Aussage hin musste er sich ein kleines Auflachen verkneifen. Fast schon höhnisch schaute er das angekettete Mädchen an, welches nur schwer realisierte was er gerade eben gesagt hatte. Chiyoko klappte der Unterkiefer runter, fassungslos starrte sie die beiden jungen Menschen an. WAS?! Brüllte sie nur. Unverzüglich wanderte der Anijas zu ihrer erzürnten Großmutter. Mit Verachtung musterte sie die Blauhaarige. Es war also doch nicht nur ein Traum... Auch Koko wirkte entsetzt. Nie, nie hätte sie so etwas von Anija erwartet, besonders bei ihrer Erziehung. Aren musste die Stirn runzeln und warf einen Blick zu seinem Freund und Miterben Teranus hinüber. Dieser musste kurz schwer schlucken und wirkte förmlich erschlagen. Skeptisch schaute Gabriels Erbe wieder zu Anija herab. Er legte den Kopf leicht schräg. Wie kann das sein? Fragend schaute Teranus ihn nun an. Was meinst du? Damit man sie unten nicht hörte flüsterten sie nur. Mein Gespür täuscht mich eigentlich nie und es sagt, dass sie noch Jungfrau ist. Ein wenig verwirrt schaute Teranus erst Aren an, dann zu Anija und Anzu hinab. Aber das würde ja bedeuten, dass er wieder gelogen hat... Der junge Mann neben ihm nickte. Anija musste kurz schlucken. Erneut überschlugen sich ihre Gedanken darum, dass ihre gemeinsame Nacht doch kein Traum sondern Realität war. Damit hatte sie ihr Schicksal wohl endgültig besiegelt denn für sie hatten sich nun die Pforten zum Paradies Kamis geschlossen. Eines der obersten Gebote gebrochen... solch eine Straftat wurde für gewöhnlich mit der Gedächtnislöschung und Verbannung aus dem Orden geahndet. Aber eigentlich sollten sie sich um ganz andere Dinge Gedanken machen, schließlich herrschten hier in diesem Moment andere Regeln. Anzu schlug kurz in die Hände. Anija schreckte hoch und schaute ihn finster an. Also gut, da das ja nun geklärt ist... widmen wir uns den wichtigeren Dingen... Er drehte sich um un eine Sache schien seinen Blick zu fangen. Es schien ihn an etwas zu erinnern und sofort zeichnete sich auf seinem Gesicht ein gehässiges Lächeln ab. Er schritt zu seinem Sitz und nahm das was darauf lag in die Hand. Es war ein ausgesprochen dickes Buch. Anija runzelte leicht die Stirn. Er wendete das Buch in seinen Händen und schaute dann wieder zu der Blauhaarigen. Er klappte es auf und blätterte während des Gehens darin. Die Älteste musste die Augen zusammenkneifen um zu erkennen was es war und ihr stockte der Atem. Nach ein wenig blättern klappte der Mann das Buch wieder zu. Mir ist gerade eben ein entfallener Gedanken wieder gekommen. Da war noch eine Kleinigkeit... die ich mit dir zusammen machen wollte... Über den wieder gewonnenen Gedanken schien Anzu amüsiert und Anija fragte sich, was er als nächstes vorhatte. Die Gefangenen warteten gespannt auf das was nun kommen würde. Fast schon triumphierend zeigte er nun der Erbin die Aufschrift des Buches. Skeptisch schaute sie zu ihm hoch. Die Ordensliste? Wieder wehten die Seiten des Buches im Wind. Richtig. Dies ist eure Schrift in der alle derzeitig lebenden Angehörigen des Ordens namentlich aufgelistet sind. Ich habe damit etwas besonderes vor. Er blickte nun in die Gefangenenrunde. Von allen erntete er verächtliche Blicke die ihm mehr als nur Genugtuung bereiteten. Ich möchte ein Spiel mit dir spielen. Ein wenig perplex legte das Mädchen den Kopf zur Seite. Ein Spiel? Auch alle anderen Anwesenden wirkten verwirrt. Was hatte er nur vor? Korrekt. Du hattest mir ja mal erzählt du könntest mir jeden einzelnen Namen im Orden nennen, auch wie oft er vertreten ist. Nun... ich möchte das jetzt überprüfen. Hämisch grinste er. Anija musste kurz schlucken. Die Regeln des Spiels lauten wie folgt: Ich nenne einen Anfangsbuchstaben des Alphabets und du listest mir sämtliche Namen auf die mit diesem Anfangsbuchstaben beginnen. Recht simpel nicht? Als wenn sie es nicht sofort gemerkt hätte. Die Sache hat doch irgendeinen Harken... was passiert, wenn ich es nicht schaffe alle Namen zu sagen, also einen vergesse...? Er schien förmlich auf diese Frage gewartet zu haben, denn er beugte sich zu ihr tuner um ihr auf einer Augenhöhe zu sein und sprach dann mit einem finsteren Nachdruck in der Stimme: Jeden Namen den du mir bei diesem Spiel nicht nennen kannst wird eine Konsequenz mit sich ziehen. Diese Konsequenz beinhaltet die öffentliche Hinrichtung vor allen versammelten in dieser Halle. Wie ein Schlag in den Magen war dies jetzt für alle. Geschockt starrten sie alle den Mann an. Das gesamte Lager musste nach Luft schnappen. Die Pupillen von Anijas Augen waren ganz klein geworden, sodass man sie kaum noch sehen konnte. Das war nicht sein ernst... das konnte nicht sein ernst sein! Vollkommen entsetzt schüttelte sie nur den Kopf, ließ in dabei nicht aus dem Auge. Die beiden Erben griffen in ihren Verstecken nach den Waffen. Auch wenn sie dem nun zu gern ein Ende gesetzt hätten, der Zeitpunkt war noch nicht passend. Erst musste Anzu verschwinden. Nun klickte es auch bei der Großmutter und sie versuchte sich auf den Rücken zu schauen. Dort waren Zettel mit ihren Namen aufgeklebt. Deswegen... Dadurch, dass sie alle mit den Händen am Boden angekettet waren sah sie auch keine Chance, den Zettel einfach abzureißen. Noch immer schüttelte die Blauhaarige entsetzt und ungläubig zugleich den Kopf. Nein... nein... das mach ich nicht mit, ganz bestimmt nicht... ich werde ganz bestimmt nicht um die Leben anderer Menschen spielen... such dir einen anderen Deppen, denn ich werde das ganz bestimmt nicht tun! Brüllte sie ihn wütend an. Er lachte nur gehässig auf. Ooh ich denke aber schon, dass du mitspielen wirst. Wenn du es nämlich nicht tust, dann werden wir einfach sämtliche Gefangenen in diesem Raum einen nach dem anderen abmurksen... Auf diese Aussage hin mussten einige Mädchen aufschreien. Langsam bekamen es alle mit der Todesangst zu tun. Zornig wurde Chiyoko und warf den dämonischen Bestien vernichtende Blicke zu. Anija begann nach Luft zu japsen. Ihr Herz schlug bald schneller wie nach einem Marathonlauf und ihr wurde ein wenig schwindelig. Nein... nein! Das kannst du nicht machen! Du kannst sie doch nicht alle umbringen lassen!! Quietschte sie leichenblass und größter Angst. Ihre Haarsträhne war schneeweiß geworden. Anzu drehte ihr den Rücken zu. Ach kann ich nicht? Mit einem Schnippsen gab er den schwerbewaffneten Dämonen ein Zeichen. Die Axte sauste runter und hatte mit einem Hieb die Ketten einer jungen Frau durchtrennt. Dem Herzinfarkt nahe saß sie da, ehe sie von der Kreatur über die Schulter genommen wurde. Die Gefangenen kreischten aus Angst, die Frau weinte, kreischte ebenfalls und zappelte um sich irgendwie zu befreien. Auch Anija war ganz außer sich, schrie, warf Anzu irgendwelche Beleidigungen an den Kopf und zerrte an ihren Ketten. Koko hatte die Hände vor den Mund zusammen geschlagen und realisierte gar nicht was da gerade geschah. NEIN HÖR AAAUUUF!! Siegessicher hob der dunkle Agent eine Hand. Die Frau wurde mittlerweile einige Meter von Anija entfernt auf den Boden abgesetzt und nun an den langen Haaren festgehalten. Nur noch Schreie hallten durch den Versammlungssaal, am lautesten die von Anija. Der Dämon holte mit seiner Axt aus. Noch immer versuchte sich die Frau zu wehren, obwohl sie wusste, dass es aussichtslos ist. Du hast die Wahl! Rette wenigstens ein paar, oder gar keinen! Anzu warf Anija nochmals einen kurzen, schadenfrohen Blick zu und wollte der Deathguard gerade das Zeichen zum köpfen geben, da schrie Anija ebenfalls in Tränen aufgelöst was er hören wollte. Na gut... IST JA GUT!! Ich mach's... ICH MACH'S!!! Hörst du?! Ich spiele dein scheiß Spiel... ich spiele mit... Zufrieden ließ Anzu die Frau von dem Dämon zurück zu den Gefangenen bringen und sie wieder anketten. Ohnmächtig war sie dennoch geworden, sowieso einige andere im Lager auch. Doch schon ein wenig erleichtert, schnappte Anija tief nach Luft, ließ sich in ihren Ketten hängen und war völlig am Ende mit den Nerven. Der Purpurhaarige wandte sich wieder zu ihr um, hob erneut mit einer Hand ihren Kopf an. Schön, dass du dich doch noch umentschieden hast. Einen tödlichen Blicken durfte er ihrerseits ernten. Die Wächter bissen sich auf die Lippen. Es war mehr als knapp gewesen... hätte sie nicht eingewilligt, dann würde nun ein ein Kopf nach dem anderen rollen. Nun hing also das Leben so vieler von Anija ab und das wusste sie ganz genau. Vermutlich war es auch das, was sie so fertig machte. Also gut! Dann wollen wir doch mal loslegen. Welchen Buchstaben nehmen wir denn mal... achja und bevor ich es vergesse: Wenn nur einer etwas vorsagt, dann wird dieser jemand unverzüglich getötet. Er klappte das Buch auf und blätterte darin rum. Abwartend schaute das Mädchen zu ihm auf. Nach einer Weile schien er die passende Seite gefunden zu haben. Mmh... fangen wir mit etwas leichterem an... "M". Alle Namen mit dem Buchstaben "M". Dann leg mal los. Sie schloss die Augen und begann aufzuzählen. Angespannt starrten alle Anwesenden das Mädchen an. Sollte sie nur einen vergessen, dann würde sie dessen Leben auf ewig durch ihre Unwissenheit auf dem Gewissen haben. Einige beobachteten sie mit Ehrfurcht, denn es war wirklich eine Fülle an Namen die sie bereits schaffte aufzuzählen. Momoko, 4mal Maike, Mika, Masahiro, dreimal Masa, Minoru und... Maki. Sie holte einmal tief Luft und ging im Kopf nochmal alle durch. Keinen einzigen durfte sie vergessen haben, drum musste sie sich absolut sicher sein. Sie schaute zu Anzu auf, welcher sämtliche Namen im Buch mitverfolgt hatte. Das... waren alle. Mehr haben wir nicht im Orden mit "M" als Anfangsbuchstaben. Nervös war sie und biss sich auf den Lippen rum. Viele drückten die Daumen, beteten zu Kami oder hofften einfach auf ein Wunder. Leicht erstaunt und dennoch unbeeindruckt zog er die Augenbrauen nach oben. Ich bin... überrascht. Keiner fehlt, du hast sie allesamt genannt. Absolute Erleichterung machte sich in der gesamten Halle breit. Solch eine Anspannung. Auch Chiyoko, welche sich die ganze Zeit das Herz halten musste konnte aufatmen. Das hatte sie gut gemacht. Bloß nicht so voreilig hier, denn das war ja erst Runde eins. Jetzt kommt der nächste Buchstabe. Er blätterte wieder. "S". Sprach er uns es konnte von neuem losgehen. Bewusst hatte er diesen Buchstaben genommen, denn es gab sehr viele Namen im Orden die mit "S" anfingen, da durfte Anija wirklich mal aufzählen. Auch Chiyoko wusste das und zischte etwas leise vor sich hin. Wieder zählte die Erbin unter großer Anstrengung sämtliche Namen auf die ihr in den Sinn kamen. Satoko, Sai, Samuel, Sachiko, dreimal Sayuri, zweimal Sato und... und... Sie kam ins stolpern, blickte dabei zur Seite. Dann viel es ihr aber ein. Und Sora. Erneut schaute sie erwartungsvoll zu ihm auf. Sie konnte niemanden vergessen haben, sie durfte einfach niemanden vergessen. Fertig? Fragte er sie ein wenig überrascht. Nun ziemlich unsicher, ging sie ein weiteres mal alle Namen durch. Schweißperlen liefen ihr die Schläfen hinab, standen ihr auf der Stirn. Dann nickte sie zurückhaltend, schluckte schwer. Er schaute in das Buch in seinen Händen und musste mit Bedauern den Kopf schütteln. Tjaaa... zu schade, schließlich hatte es wunderbar angefangen, doch nun... du hast ganze drei Namen vergessen. Mehrmals hallten diesen Worte noch durch die mucksmäusschenstille Halle. Anijas Augen war leer, fassungslos stand ihr der Mund offen und auch alle anderen waren wie erstarrt. Ganz leise versuchte sie etwas zu stammeln. D-D-Da-Das k-k-kann nicht sein... Laut las er aus dem Buch hervor: Sakurako, Suki und Seiichi wurden nicht genannt. Holt sie raus und macht euch auf mein Signal bereit. Er klappte das Buch zu und trat an die Seite Anijas. Erneut erfüllten nur noch angsterfüllte Schreie den Saal und hallten von den Wänden wieder. Die Ketten der genannten Gefangenen wurden durchtrennt und trotz aller Kräfte die sie gegen ihre Henker aufboten zum Schauplatz geführt. Tränen über Tränen flossen, auch bei Anija. Vereinzelt tropften sie immer wieder auf den Blut verschmierten Boden zu ihren Füßen. Einige blickten sie nun verachtend an und sie hätte sich lieber selbst als eine der hinzurichtenden gesehen. Bitte... bitte verschone sie... sie haben doch rein gar nichts mit all dem hier zu tun... sie haben nichts getan... ich flehe dich an, lass sie am leben! Schluchzte sie leise, warf ihren Stolz hinweg nur um ein letztes Mal zu versuchen die Leben dieser Menschen zu retten. In der Zwischenzeit hatten sich die Dämonen mit den drei Opfern in einer Reihe aufgestellt, einige Meter von Anija und Anzu entfernt. An dem Schopf hatten sie sie gepackt und hielten ihre Äxte für den alles vernichtenden Schwung bereit. Chiyoko schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Sämtliche Frauen im Raum wandten sich ab, vergruben die Gesicht in den Händen oder Kleidungsstücken. Auch Anija wandte ihren Kopf ab, Anzu jedoch führte ihn mit der Hand wieder so, dass sie es sich ansehen könnte, würde sie nicht die Augen schließen. Tut mir schrecklich Leid doch... spielt man nicht um das Leben anderer. Daraufhin riss das Mädchen die Augen wieder auf, ihr gesamter Körper begann zu zittern. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Wut, Zorn und Verzweiflung, alles kam in ihr wieder hoch. Hätte Aren Teranus nicht zurückgehalten wäre dieser wohl nun hinab gesprungen und den Dämonen direkt in die Arme gelaufen. Anzu nickte kurz und es geschah. Die Äxte sausten auf die Kehlen der Opfer nieder. Die kopflosen Körper gingen zu Boden, aus den Wunden schoss Unmengen an Blut. Nach und nach verstummten die Schreie der ohnmächtig gewordenen Frauen. Anija hatte es nicht mehr rechtszeitig geschafft die Augen zu schließen und musste das Massaker mit ansehen. Mit ihrem Lippen formte sie Worte doch erklangen keine Töne aus ihrer geschundenen Kehle. Vollkommen leer und mit Tränen gefüllt waren ihre Augen. Dieser Anblick sollte ihrer Psyche den Rest gegeben haben, denn sie wusste: Diese Menschen waren gerade durch sie gestorben. Zwar hielt sie die Mordwaffe nicht in der Hand, doch hatte sie sie zum Schlachter geführt. Sie hatte das Gefühl, als sei die Zeit um sie herum stehen geblieben, sah immer wieder nur wie die Körper in ihre eigenen Blutlachen fielen. Zufrieden ließ Anzu anordnen die Leichen aus dem Weg zu schaffen und klappte das Buch wieder. Sehr schön, wollen wir also weitermachen. Das Mädchen schüttelte verzweifelt und vollkommen am Ende mit dem Kopf. Neein... nein ich mach das nicht weiter... ich kann das nicht... Schaffte sie es gerade eben mit Tränenerstickter Stimme von sich zu geben. Der Agent der Finsternis lächelte, als hätte er gerade einem Kind den Lutscher geklaut. Ich denke schon, dass du weitermachen wirst... oder willst du etwa doch, dass wir die Halle von seinem Schmutz befreien. Mit dem Kopf deutete er zu den Gefangenen. Wieder schüttelte das Mädchen nur verzweifelt den Kopf, schluchzte immer wieder ein "Nein" und kriegte sich nicht mehr ein. Dann kann es ja weitergehen. Gib mir einen Moment... Natürlich. Trotz der von Anija begangenen Taten gegen den Orden, so lidt Chiyoko mit ihrer Enkelin. Egal wie grausam dieser Mann auch sein möge, aber ein junges Mädchen auf solch eine Weise zu foltern war einfach abgrundtief. Hoffentlich gedenkt er nicht daran sie das ganze Alphabet abzufragen... Meinte Aren leise. Teranus ballte die Hände zu Fäusten und knirschte mit den Zähnen. Sollte auch nur noch einer sein Leben lassen, dann werde ich IHM den Kopf abschlagen! Ein paar mal atmete Anija tief ein und aus. Zur Ruhe kommen musste sie, zumindest ein bisschen. Nach knapp zwei bis drei Minuten des stumpfen Atmens, nickte sie ihm zu. Er blätterte im Buch und schien eine Seite gefunden zu haben. "K". Teranus stockte der Atem. Aren ahnte was nun in ihm vorging. Auch Koko drückte die Hand eines anderen Mädchens umso fester. Anija begann aufzuzählen. Koko, zweimal Kenji, zweimal Kano, Kimiko, Kiko... Die Geschwister atmeten auf. Sie hatte Koko sogar zuerst genannt. Das Mädchen hatte der Blauhaarigen wohl ihr Leben zu verdanken. Noch viele, sehr viele Namen mehr folgten, bis Anija endete. Ihr fiel keine weiteren ein. Wieder zitterte sie am ganzen Leib, die Ketten klapperten dadurch leicht. So holte kurz Luft und schluckte. Das war's... Anzu verzog ein wenig das Gesicht. Du hast Glück, dass ich keinen wahllos dazu schreiben kann... Pure Erleichterung alle Leben gerettet zu haben, atmete sie tief ein und aus, lächelte dabei und auch die Ordensmitglieder waren erleichtert. Na gut, da du bei diesem Buchstaben wohl alle Namen kanntest... wie sieht es dann mit dem Buchstaben... "A" aus? Er lächelte finster. Anija holte tief Luft und legte dann los. Aren, viermal Ai, Aiko, Akane, Akemi, Aki, Akiko, dreimal Akina, Akuro, Amarante, Amaya, sechsmal Ami, Anda, Aneko, zweimal Arisa, zweimal Asako, Asami, Atsuko, fünfmal Aya, Ayako, sechsmal Ayame, zweimal Ayano und zehnmal Adam. Sie hielt kurz inne. Wieso haben wir zehnmal Adam? Sie runzelte die Stirn und auch weitere Anhänger mussten schmunzeln. Um den Gedanken wieder zu verwerfen schüttelte sie kurz den Kopf und ging sämtliche Namen nochmals durch. Unsicher war sie sich, dennoch war ihre Entscheidung gefällt. Fertig... Der Mann zog einen Mundwinkel nach oben. Sicher? Nun total von der Unsicherheit gepackt legte sie ihren Kopf in den Nacken und schaute zur Decke, als wenn dort oben die Antwort stünde. Nein, egal wie sehr sie sich anstrengte, sie hatte einfach keinen vergessen. Ja... Obwohl sie sich nicht sicher war. Sie war sich ganz und gar nicht sicher, wie sollte sie auch? Anzu seufzte kurz und klappte das Buch zu. Du hast aber genau einen Namen vergessen. Nun wurde sie aufgeregter. Sie schnappte wieder nach Luft. Nein... NEIN! Es konnte nicht sein, sie hatte niemanden vergessen, sie wusste es. Auch alle anderen waren am überlegen, allerdings waren den meisten die Namen schon wieder entfallen oder haben sie in ihrem Sprachtempo nicht richtig mitbekommen. Jetzt hieß es wieder um das eigene Leben bangen. Das kann nicht sein! Ich habe wirklich niemanden vergessen, du... du lügst doch wieder! Ich weiß, dass das alle waren, dass ich keinen vergessen habe!! Stieß sie aus. Jetzt konnte sie nicht mehr zu Ruhe kommen, immerhin würde nun eine weitere Person für ihre Dummheit mit seinem Leben büßen. Der Mann schüttelte leicht den Kopf. Es fehlt jemand... Beten, das war das einzige was die Menschen jetzt noch tun konnten. Sie beteten dafür, dass er Anija doch nur anlog um ihren Puls zum rasen zu bringen. Die beiden Bannin waren ebenfalls mehr als angespannt. Teranus Hand hatte sich fast schon förmlich um den Griff seines Schwertes festgeschweißt. Schneeweiß im Gesicht wie ihre Haarsträhne starrte sie Anzu an. Wen...? Hauchte sie mit schwacher Stimme. Gespielt lächelte er sie kurz bedauerlich an, ehe sich seine Gesichtszüge in einen wahnsinnigen Blick wandelten. Schadenfroh holt er mit seiner Hand aus, fokussierte darin wohl Chakra und rammte sie ihr schneller als jeder schauen könnte unter die Brüste. Blut spritzte in alle Richtungen. ANIJAAA!!! Schrie Koko aus ganzer Seele. Anija selbst musste ebenfalls Blut spucken. Große Mengen klatschten wie weiches Gummi zu Boden. Das zuvor schneeweiße Kleid war vollkommen mit ihrem Blut eingesaut, sie hatte Spritzer im Gesicht, er hatte welche im Gesicht. ANIJAA!!! Brüllte auch die Großmutter mit krächzender Stimme. Nur noch verschwommen konnte sie ihn und sein boshaftes Lächeln erkennen. Rot war ihr gesamtes Kinn, selbst von dort tropfte es runter auf seinen total verschmierten Arm. Langsam beugte er sich zu ihr unter und flüsterte in ihr Ohr: Dich. NEEEEIIIIIN!!! Brüllte Teranus nun und sprang mit gezogenem Schwert aus dem Versteck der beiden. Aren hatte nicht mal die Chance gehabt ihn zurück zu halten und folgte ihm einfach. Da es schwer zu überhören war, zog Anzu seine Hand genauso ruckartig aus dem schlaffen Körper des Mädchens wie er ihn herein gestoßen hatte und wich dem Schwerthieb des Bannin geschickt zur Seite aus. Dies wiederholte sich einige Male, bis er gänzlich auf Abstand ging. Ohnmächtig und dem Tode nahe hing Anija in den Ketten und verlor immer weiter Blut. Die Dämonen gingen mit einem Brüllen auf die Angreifer los. Aren verschaffte sich Zugang zu den Gefangenen, während Teranus weiterhin blind vor Wut Anzu angriff. Kurz konnte dieser den Deathguards bei Anija ein Zeichen geben, dass sie die Ketten lösen sollten. Die Halle füllte sich mit den dämonischen Kreaturen. Nachdem Aren einige von ihnen niederschlagen konnte, zerschlug er mit seinem Schwert die Ketten der Gefangenen, sodass alle frei waren. Der Kampf hatte begonnen. Mit ihren Runen hielten sie die angreifenden Bestien um sich herum im Schach und blieben dicht beieinander. Ein letztes Mal wich Anzu den Hieben Teranus aus, ehe er einfach verschwand. Reflexartig drehte der Erbe sich um und sah wie der Agent die gerade losgelöste Anija auffing. Er wollte zu den beiden hinstürmen, wurde allerdings von den Dämonen aufgehalten. Sorgt dafür, dass hier keiner überlebt! Befahl Anzu seinem Gefolge und schritt Richtung Ausgang, zusammen mit Anija auf dem Arm. Einen nach den anderen musste Teranus niederschlagen, doch wurden sie nicht weniger. Er schaffte es nicht den Mörder seiner Geliebten zu folgen. ANIJAAA!!! Brüllte er nur. Mit einem lauten Lachen verließ Anzu mit der halbtoten Anija auf dem Arm die Halle.


[hr]


[align=center]Bild

"Schachmatt."[/align]

Leise hallten die Schritte von den Wänden des Ganges wieder. Der Schein der Kerzen warf lange Schatten in die verschiedensten Richtung. Stetig tropfte frisches Blut aus der Wunde des Mädchen zu Boden und hinterließ eine unübersehbare Spur. Auch er war von oben bis unten mit ihrem Blut beschmiert, doch das machte nichts. Ganz im Gegenteil. Es bestätigte seinen Triumph. Der Herzschlag der jungen Frau war langsam, langsamer als im Ruhezustand, genauso wie ihr Puls. Die Atmung war flach, doch noch lebte sie. Noch. Die Wunde war tödlich, ganz ohne Zweifel. Mit der Chakragenährten Hand unter die Brüste. Ihre Lungenflügel mussten beschädigt sein, sonst hätte sie nicht so viel Blut gespuckt. Langsam sollte es ihr das Leben aushauchen, auch wenn sie von den Schmerzen nicht mehr allzu viel mitbekam. Die letzten Minuten ihres Lebens hatten geschlagen.

Die großen Einganstüren flogen zu beiden Seiten auf und krachten gegen die Wand hinter ihnen. Ein starker Windstoß hätte beinahe sämtliche Lichtquellen im gesamten Raum gelöscht. Romantisch wirkte der Schein der Kerzen von den Kronleuchtern, den Kerzenständern in dem Herzen des Ordens: Ihre Kathedrale. Es war der Ort, wo man Kami am nahsten sein konnte, so sagte man sich im Orden. Es war das heiligste Sanktum, wahrlich das Herz. Nirgendwo war der Glauben je stärker gewesen als hier. Groß und besonders weitläufig war dieser Ort. Viele Bänke befanden sich im Zentrum hintereinander gereiht als Sitzmöglichkeit bei Messen. Hohe Säulen verbanden die Decke mit dem Boden und eine Erhebung befand sich am vordersten Ende der Kathedrale. Auf einigen Stufen stand der große Altar, dahinter ein großes Kreuz und daneben die Statuten zweier Engel. Allgemein konnte man überall engelhafte Verbildlichungen, egal ob mit Bildern oder Statuten, erkennen. Viele Meter war die Decke hoch. Die Fenster waren aus Mosaiksteinchen und in den verschiedensten Farben zusammengesetzt und zeigten ebenfalls überwiegend Engel. Einen wunderschönen Anblick gab vor allem der Altar ab, welcher von dutzenden auf dem Boden stehenden Kerzen umringt und beleuchtet wurde. Genau auf diesen steuerte Anzu, noch immer mit der halbtoten Anija auf dem Arm zu. Das Blut des Mädchens beschmutzte den heiligen Grund zu ihren Füßen. Überall spürte der Mann das bedrängende Gefühl von der Heiligkeit dieses Ortes. Er schaute sich im gehen mit heruntergelassenen Mundwinkeln um. Es wird wahrlich Zeit, dass wir auch hier unseren größten Feind endlich bannen. Vor dem Altar blieb er stehen und legte den Körper der Blauhaarigen auf diesen nieder. Allein darauf hatte er bereits so lange gewartet. Mit Genugtuung in den Augen blickte er zu dem Kreuz vor ihm auf. Jetzt wirst auch du erkennen... das Ende ist nah...

Er wusste nicht wie viele es mittlerweile waren, doch hatte er mehr als genug von diesen dämonischen Kreaturen bisher erschlagen können. Doch kam mit jedem toten Dämon ein neuer hinzu und noch einer. Zum Glück waren sie anfällig auf das heilige Wasser, das erleichterte die Sache um einiges. Noch immer kämpften sie alle in der Versammlungshalle um ihre Leben und die Erhaltung des Siegels. Die Ältesten und die obersten Bannin wussten allerdings, dass die Zeit nur knapp bemessen war. Keiner konnte wissen, wann Anzu erneut das Fuuin angreifen würde und ob es für alle vielleicht nicht schon zu spät war. Zwar war die Angst in jedem groß, doch wurde sie von dem Willen, den Orden beschützen zu wollen überschattet und so kämpfte jeder einzelne von ihnen. Manche fielen, andere töteten dafür umso mehr. Eine Ewigkeit verstrich, da schienen sich die Kreaturen langsam zurückzuziehen. Es wurden tatsächlich weniger, oder sie begannen sich neu zu mobilisieren. Überall klebte entweder das rote Blut der Menschen, oder das schwarze der Dämonen an den heiligen Mauern. Lange war es her, seitdem sie sich eine solche Schlacht mit ihren größten Feinden geliefert hatten. Nur hatten diese Kämpfe niemals so viele Opfer ihrerseits gefordert wie jetzt. An nur einem Tag war der Orden um ein vielfaches in sich zusammen geschrumpft und der Kampf schien noch längst nicht gewonnen. Als sich die letzten dämonischen Anhänger zurückzogen, versammelten sich alle um sich kurz zu erholen und die schwersten Wunden zu verheilen. Vor der großen Blutlache, welche aus Anijas Körper stammt, kniete Teranus nieder und berührte das halb getrocknete Blut. Du musst ihm nach. Aren war neben ihn getreten und legte eine Hand auf seine Schulter. Teranus schaute zu seinem alten Freund und erhob sich wieder. Wir werden das auch ohne dich schaffen. Versuche das zu retten, was noch zu retten ist! Aufmunternd und erschöpft zugleich lächelte er ihn an. Zögerlich nickte der Erbe Uriels und legte Aren ebenfalls seine Hand auf die Schulter. Gebt Acht. Das würde ich dir raten. Mit einem Nicken wandte sich Teranus ab und rannte mit der Hand an seinem Schwert los. Chiyoko schaute ihm nach und wirkte tief betrübt. Auch Koko flossen die Tränen über die Wangen. Es muss ein Wunder geschehen... Die alte Frau faltete die Hände zusammen und begann zu beten.

Eine Flamme nach der anderen erlosch unter dem kalten Atem Anzus. Die Kerzenständer um den Altar herum blies er aus, vermutlich um dem was er vorhatte einen gewissen Touch zu verleihen. Reglos lag Anija da. Ihr langes blaues Haar, befleckt mit ihrem Blut viel an den Seiten am Altar hinab und auch das weiße Kleid hing an einer Seite runter. Kaum eine Stelle ihres Körpers war vollkommen rein von ihrem Lebenssaft, überall klebte es halbgetrocknet. So ruhig, als würde sie einen tiefen Schlaf schlafen lag sie mit geschlossenen Augen dar. Die Hände lagen auf ihrer Wunde und hielten eine schwarze, ebenso verschmierte Rose. Zwar war sie tödlich verletzt, doch hatte er ihr eine Wunde geschlagen die den voreiligen Tod hinaus zögern würde. Die letzten Schläge ihres Herzens waren angebrochen. Genieße deine letzten Atemzüge... Wie ein Panther, welcher vor dem zerfleischen noch ein wenig mit der Beute spielen wollte, pirschte er um sie herum. Die Vorstellung tatsächlich so weit gekommen zu sein übertraf einfach alles. Dumm warst du. Er lächelte boshaft. Von Beginn an hättest du dich auf mich nicht einlassen dürfen... du hättest fliehen müssen. Der Kerzenschein warf riesige Schatten seiner Gestalt in die gesamte Kathedrale. Ein unheimliche statt heilige Stimmung herrschte. Nun ist alles zu spät. Hat es denn wenigsten dein Verlangen nach Freiheit gestillt? Hast du dich dabei gut gefühlt, dein ein und alles zu verraten? Obwohl sie ihm nicht antworten würde, stellte er ihr Fragen. Sollten sie ihre zerbrochene Seele erreichen und sie noch tiefer in die Finsternis ziehen? Er blieb nun stehen, sodass er mit dem Rücken zu den Einganstüren stand. Er blickte auf den fast leblosen Körper hinab mit einem mehr als zufriedenen Lächeln hinab. Er hatte alles erreicht und sie alles verloren. Ich hab dir alles genommen... kaltblütig aus deinen zarten Händen gerissen... Er strich über diese den Arm aufwärts. ... und dein schönes Gesicht vor Schmerz und Trauer verzerren lassen. Sachte streichelte er über das blasse Gesicht des Mädchens. Nur noch Millimeter bewegte sich ihr Brustkorb nach oben und senkte sich wieder. Alles was dir lieb und teuer war habe ich unter den Füßen meiner Armee zermalmen lassen und nun... ist nichts mehr davon übrig. Er beugte sich über sie. Du hast mir nicht nur dich oder deinen Orden ausgeliefert... nein... die gesamte Welt liegt nun in den Händen Lucifers. Ein lautes, finsteres Lachen hallte durch den heiligen Ort. Vergnüglich beobachtete er nun die wenigen verbliebenen Bewegungen ihres Brustkorbes. Ein weiteres Mal beugte er sich über sie, ging dabei tiefer, viel tiefer. Ein starker Windstoß erlischt sämtliche Kerzen in der Kathedrale und ließ die Dunkelheit über sie hinein ziehen. Eine Seite von Anijas Violine riss und mit einem Mal wirkte ihr Zimmer noch verlassener als zuvor. Mit dem Daumen wischte er sich das Blut vom Mundwinkel und grinste dabei hämisch. Nun habe ich dir sogar... den letzten Atemzug gestohlen... Das Herz hatte seine letzten Rettungsversuche eingestellt. Langsam wurde der Körper des Mädchens blasser und kälter. Noch immer wirkte sie, als wenn sie nur schlafen würde... doch würden sich niemals wieder ihre Augen öffnen. Anzu blickte hoch zum Kreuz und breitete die Arme aus. Wie eine Trophäe präsentierte er die tote Anija auf dem Altar dem Zeichen Kamis. Sieh her Kami! Erblicke den leblosen Körper dieses Mädchens und wisse: Die Rückkehr deines einstig hellsten Engels, des dunklen Lords ist unausweichlich! Mit einer Begeisterung, gefüllt mit Wahnsinn rief er zu der Decke hinauf. Von deinem liebsten Engel einst hintergangen... hat auch ihre Erbin dich hintergangen! Deine Schöpfung ist ein Desaster und wir werden eine rechtmäßige Ordnung herstellen! Sie hier ist ein Scherz auf Kosten deiner eigenen Schöpfungen und dafür wirst du zahlen! Nichts wird nun noch die dunkle Revolution aufhalten können!!

Die Zeit stand still, kein Lüftchen wehte an diesem Ort. Langsam öffnete das Mädchen die Augen. Geblendet von der Reinheit des Ortes musste sie einige Male blinzeln. Weiß in weiß war es hier. Vorsichtig richtete sie sich auf. Sie spürte einen ungeheuren Schmerz im Brustkorb und hielt inne. Wehleidig verzog sie das Gesicht. Wo war sie nur? Was war das für ein Platz? Nur schwer erinnerte sie sich was geschehen war. Mit einem Mal fiel es ihr wieder ein. Anzu! E-Er hat mich umgebracht! Erst jetzt wurde Anija klar, was dies überhaupt bedeutete. Verzweifelt raufte sie sich das Haar. Ich bin tot!! Ich bin TOT!!! Rief sie, auch wenn es außer ihr vermutlich keiner hören konnte. Erschöpft schaute sie sich um, auch wenn es nicht viel für sie zu sehen gab. Ist das wirklich der Tod? Kommt jeder hier her wenn man stirbt...? Noch ungläubig in dem was sie sah, tat sich unter ihr plötzlich eine tiefschwarze Öffnung auf und lange Fäden, Arme mit Klauenartigen Händen schossen aus dieser hervor und umschlangen den Körper der Blauhaarigen. Laut und schrill schrie sie auf. Die gesamte Fläche hinter wurde von der Dunkelheit verschlungen, Augen und grässliche Münder wurden sichtbar. Mit aller Kraft versuchte sie sich dem Zug der Dunkelheit entgegenzustellen, schrie, hatte Tränen in den Augen. NEEIIN!! NEEEIIIIN!!! Kreischte sie aus ganzem Leib. Trachtende Laute drangen aus dem Ort vollkommener Finsternis. Die Hölle öffnete sich um sich ihre Seele zu holen, das wusste Anija. Sie wollten sie sich für ihre schrecklichen Taten holen, nur verständlich. Dennoch wollte das Mädchen nicht. Wer ging denn schon freiwillig in die Hölle? Bis zur Hüfte hatten sie sie bereits runtergezogen. Mit letzten Kräften hielt sie sich mit den Armen am weißen Grund fest, doch wurde sie schwächer. Plötzlich erstrahlte ein grelles Licht und Anija musste die Augen schließen um nicht geblendet zu werden. Auch die Wesen der Finsternis schreckten kurz zurück. Die Augen wieder öffnend erkannte sie nur verschwommen eine Person vor sich stehen. Nach einigen Malen des Blinzelns wurde das Bild klarer. Verzweifelt schaute sie zu der Frau auf. Langes, braunes und gewelltes Haar lagen ihr offen über die Schultern und reichten bis zu ihrem Gesäß. Leichte Gewänder trug sie und ihr Gesicht war so schön wie das Gemälde eines wahren Künstlers. Mit ihren hellblauen Augen blickte sie zu dem Mädchen herab. Diese musste nun wieder dem Zug der Hölle standhalten. Aus ihrem Gesicht konnte man lesen, dass sie die junge Frau auf Hilfe förmlich anflehte. Sie ließ sich auf eines ihrer Knie herab und schaute die Blauhaarige weiterhin an. Mit einer Hand hielt sie nun die Wange und strich dem Mädchen kurz durchs Haar. Diem ex deus. Fragend zog Anija kurz die Augenbrauen zusammen, schrie dann allerdings auf, als die Dämonen einmal kräftig zogen und sie so fast mit sich nahmen. Jetzt handelte es sich nur noch um Sekunden, bis ihre Seele endgültig verschlungen wurde. Die Frau nahm eine Hand des Mädchens und strich kurz über sie. Die freie Hand streckte sie nun der Hölle entgegen und murmelte etwas in der fremden Sprache. Kreischen war zu hören. Schmerzen hatten sie erlitten und lösten ihren Griff um Anija. Sofort sah sie ihre Chance darin, machte sich mit der Hilfe ihrer Retterin los und entfloh einer Ewigkeit in der Hölle. Nachträglich versuchten sie wieder nach ihr zu greifen, ließen es dann aber bleiben und die Dunkelheit verschwand. Erschöpft sank die Blauhaarige wieder auf die Knie, wischte sich die Tränen aus den Augen und schaute zu der Braunhaarigen auf. Dann wurde ihr etwas klar, denn Umrisse von vier weißen Flügeln waren durch das unendliche weiß zu erkennen. D-Du bist Alexiel... der Foun na Tenshi...! Mit emotionskargen Blick schaute sie anfangs zu dem Mädchen runter, lächelte dann allerdings schwach. So lange habe ich auf dich gewartet... endlich darf ich dich kennen lernen... Irgendwie war es für die Blauhaarige unbegreiflich. Stand da gerade wirklich eine der legendären Tenshi vor ihr? Hatte sie sie gerade wirklich vor der Hölle bewahrt? Eins durfte Anija nicht vergessen: Sie war tot und daher konnte sie Alexiel nicht in Fleisch und Blut begegnen. Aber was hatte ihre Begegnung dann zu bedeuten? Vorsichtig richtete sie sich auf. Die Flügel des Tenshi waren mittlerweile besser zu erkennen. So wunderschön hatte sie sie sich immer vorgestellt. Es gibt viel, was ich dir erklären muss. Fragend blickte Anija Alexiel an. Erklären? Was musst du mir erklären? Nun war sie gespannt. Würde sie nun endlich mehr über ihre Erbe erfahren? Du weißt ja, anstatt ihn zu töten versiegelte ich Lucifer um die Welt vor ihm zu wahren... doch hatte dies für mich ebenso einen Preis. Der Engel schloss die Augen. Dadurch, dass ich mich Kami widersetzte wurde auch ich weggesperrt und verweile nun zwischen den Dimensionen. Anija nickte. Das wusste sie ja. Allerdings... Gespannt wartete sie auf weitere Worte. Alexiel schaute das Mädchen nun wieder an. ... allerdings gab man mir die Chance, meine Taten eines Tages wieder gut machen zu können. So versiegelte ich einen Teil meines Geistes in das Erbgut deiner Vorfahren. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Siegel schwächer und brach mit deiner Geburt. Aus diesem Grund besitzt du mein Erbe. Die Male an deinem Rücken sind der Beweis, dass mein Geist auf diese Welt zurückgekehrt ist, auch wenn es nur ein kleiner Teil ist... Jetzt begann Anija zu verstehen. Das hatte es also mit ihrem Erbe auf sich und warum nur einer im Orden jemals darüber verfügen würde. Das Siegel war mit den Beginn ihres Lebens gebrochen. Doch blieb noch eine Sache ungeklärt für die Blauhaarige. Du sagtest doch, bevor du deine Strafe antreten würdest, dass das Kind mit den Malen deiner Flügel den Untergang dieser Welt einläuten würde... und wie meinst du das mit der Wiedergutmachung? Wie willst du deine Taten wieder gut machen, wenn du doch in den Engelskristall versiegelt bist? Der Engel seufzte kurz. All dies... ist weit komplizierter als du es dir vorstellen magst. Ich habe sowieso nichts mehr zu verlieren... Alexiel lächelte das Mädchen an, welche den Kopf betrübt sinken ließ. Es traf sie schwer zu wissen, dass sie nun tot war. Die Braunhaarige legte ihr eine Hand an die Wange. Leicht Anija ihren Kopf wieder an und schaute Alexiel an. Diese legte den Kopf leicht zur Seite. Du hast dieselben Augen wie er... Ein kalter Schauer lief Anija nun den Rücken hinab. Sowas wollte sie in diesem Moment auch hören, dass sie etwas mit dem Teufel gemein hat. Die emotionslage in ihrem Gesicht verriet dem Engel deutlich, dass dies nun etwas unpassend kam, worauf diese nur sanft auflachte. Finstere Tage ziehen wieder über die Welt und ich werde dir in deinem Kampf gegen die aufkommende Dunkelheit zur Seite stehen. Verdutzt starrte Anija Alexiel an. A-Aber ich bin doch tot! Der Tenshi lächelte und legte sich die Hände an den Brustkorb. Sanctus Espiritus... Nach wenigen Sekunden begann ein Licht unter ihren Hände zu leuchten. Langsam fürhte sie die zu einer Schale geformten Hände von sich weg und das Licht gebündelt zu einer Kugel löste sich aus ihrem Körper. In ihren Händen pulsierte es wie ein Herz. Verwirrt starrte Anija das Lichtbündel an, welches ihr der Engel entgegen streckte. Noch ist nicht alles verloren... noch nicht. Dieser Kampf ist erst entschieden, wenn eine Partei endgültig fällt... kämpfe und bringe das Licht zurück in diese Welt. Wie von einer fremden Macht gesteuert streckte auch Anija ihre Arme aus und nahm das Licht entgegen. Kurz betrachtete sie es in ihren Händen, bis sie wieder zu Alexiel aufschaute. Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte sie sich um und der gesamte Ort löste sich in ein grelles Licht auf.


[hr]


[align=center]But I still remember...

The smile when you tore me apart
You took my heart,
Deceived me right from the start...
You showed me dreams,
I wished they turned into real.
You broke the promise
and make me realize...

It was all just a lie.


"Das Lächeln, als du mich auseinander rissest..."[/align]

Keuchend rannte Teranus den Gang entlang. Vereinzelt waren die Kerzen an den Wänden bereits heruntergebrannt und tauchten den Weg bis zum nächsten Licht in tiefe Dunkelheit. Während des Laufens bat er die gesamte Zeit zu Kami. Es durfte noch nicht zu spät sein... er durfte einfach nicht zu spät kommen! Die Angst davor seine Liebe zu verlieren war weit größer als den Kampf gegen die Dämonen aufzunehmen. Noch nie hatte er so sehr um das Leben eines Ordensmitgliedes gebangt wie jetzt. Es war ja auch niemals wirklich nötig gewesen. Sein Körper und Geist waren erschöpft und sehnten sich nach einer Pause, doch durfte er jetzt nicht Halt machen. Er musste weiterlaufen und so jede Minute aufholen, die er gegen die Dämonen versäumte. Die geballte Wut Teranus' würde Anzu zu spüren bekommen und sich wünschen, dass er niemals den Gedanken gefasst hätte nach dem Orden zu suchen. Es kam ihm mittlerweile so vor, als würde der Gang kein Ende nehmen wollen, auch wenn er ihn schon so oft gegangen war. Die Blutspur verriet ihm wo sie sich aufhalten mussten. Ausgerechnet an dem heiligsten Ort seiner Religion. Wollte der dunkle Agent etwa den Leichnam vor Kami persönlich präsentieren und mit seiner dunklen Präsenz den Ort beschmutzen? Auch dafür würde er zahlen! Plötzlich vernahm er eine Bewegung aus dem Augenwinkel und blieb stehen. Abwartend und die Hand an seinem Schwertgriff, jederzeit bereit seine Waffe zu ziehen starrte er in die Dunkelheit. Ohne jegliche Vorwarnung sprang etwas aus dieser heraus und verfehlte den ausweichenden Mann um Haaresweite. An der Wand sich festkrallend knurrte die Bestie mit den vier Armen, vier Augen und zwei Mündern den Erben an. Doch schien es nicht allein zu sein, denn von beiden Seiten des Ganges traten noch mehr Dämonen aus der Finsternis und umzingelten ihn. Das Schwert nun fest in beiden Händen haltend schätzte er die Zahl seiner Feinde ab. Ihr kommt mehr als ungelegen...

Anzu hatte sich nun vom Altar entfernt. Seine Arbeit war auch hier getan, jetzt musste er sich der Hauptaufgabe widmen: Der Brechung des Siegels. Den toten Körper Anijas ließ er einfach dort liegen wo er war. Sollte irgendwer die Kathedrale auf der Suche nach ihnen betreten, so würde derjenige den Triumph Lucifers vorfinden. Erhobenen Hauptes ging er seinen Gang durch die Bankreihen zu den Eingangstüren. Stockduster war es an dem heiligen Ort, sämtliche Lichtquellen waren auch mit dem Tod des Mädchens erloschen. Allerdings flammte plötzlich eine Kerze wieder auf. Auf diese folgten weitere. Anzu blieb verwirrt stehen und schaute zu wie sämtliche Kerzen in der Kathedrale zu neuen Leben entfachten. Der Reihe nach entzündeten sie sich wie von selbst, bis hin zu den Toren. Ein Hauch von Schrecken spiegelte sich in seinen Augen wieder. Ein Blick zum Boden verriet ihm, dass sich hinter ihm eine noch hellere Lichtquelle befand. Unverzüglich drehte er sich um sodass er sehen konnte, was hinter seinem Rücken geschah. Ihm stockte der Atem. Ein kleines Licht ließ sich auf die Wunde des Mädchens nieder, verschwand gänzlich in ihrem Körper. Dies entfachte auch die Kerzen um den Altar. Entsetzt starrte er Anija an. Tief atmete sie einmal ein und öffnete langsam die Augen. Nur verschwommen konnte sie die Decke erkennen. Vorsichtig richtete sie sich auf. A-Aber... d-das kann doch gar nicht sein!! Als wäre sie aus einem langen und tiefen Schlaf erwacht stellte ihr Körper einen geregelten Kreislauf wieder her. Das Herz schlug in ihrer Brust wie eh und je und die Wunde schien ebenso auf wundersame Weise verheilt. Einen kurzen Moment brauchte sie noch, ehe sie realisierte wie Blut verschmiert sie eigentlich war. Geschockt schaute sie an sich runter, starrte auf den total verschmierten Körper. Die Händen sahen aus, als hätte sie sie in ein Fass voller Blut getunkt, dann fiel ihr etwas in den Augenwinkel. Ruckartig drehte sie ihren Kopf zu Anzu und schien ebenso entsetzt wie er. Eine gute Weile starrten sie sich nur so gegenseitig an. Der Mann machte nur wenige Schritte nach vorn, da wurde sich Anija wieder über die Gefahr und kletterte angsterfüllt von dem Altar. Zornig wie noch nie stand er plötzlich vor dem Gebetstisch und griff nach dem Mädchen. Diese konnte sich allerdings geschickt seinem Griff rechtzeitig entziehen. Erst nicht wissend, wohin sie gehen sollte, entschied sie sich einfach zur Seite wegzulaufen. In dem langen Kleid waren tiefe Atemzüge nur schwer, denn das Korsett wurde eng zugebunden und deswegen japste sie beim laufen mehr nach Luft. Natürlich verfolgte Anzu das Mädchen und wirkte ein Raitonjutsu in ihre Richtung. Früh bemerkt schaffte sie dem auszuweichen, indem sie einfach hinter eine Säule schritt und die Elektrizität einfach an ihr vorbeisauste. Noch immer ganz verwirrt starrte sie ihre zitternden Hände an. Ich lebe... Sie schrie auf, als ein Feuerball gegen die Säule hinter ihr krachte und verließ ihr Versteck. Krachend riss es den Marmor auseinander und die Säule krachte in ihren Einzelstücken zu Boden. Wie auch immer sie ins Leben zurückkehren konnte, jetzt musste sie sterben dies stand für Anzu fest. Wie hieß es doch so schön? Doppelt hielt wie bekanntlich besser und so würde er sie eben ein zweites mal, vielleicht auch ein drittes Mal töten nur um sich zu vergewissern, dass die einzige Person die ihm in die Quere kommen könnte wirklich tot ist. Wahre Jutsusalven aus den Elementen Raiton und Katon feuerte er auf das junge Mädchen ab, demolierte dabei die schöne Kathedrale total. Vielem schaffte sie auszuweichen, wehrte es aber auch durch eigene Techniken ab. Als sie einen seiner Katon Angriffe mit einer Raiton Technik abwehrte, kam es zu einer unmittelbaren kleinen Explosion in ihrer Nähe. Zwar wurde sie davon nicht getroffen, allerdings ein wenig zurück geschleudert. Sie rappelte sich auf, stütze sich dabei mit den Händen vom Boden ab und hielt sich den Kopf. Viel Zeit blieb ihr nicht sich von ihrer Benommenheit zu erholen, denn Anzu stand bereits wieder vor ihr. Erschrocken schaute sie auf und sah nur noch wie er mit dem Feuerball in der Hand ausholte. Schützend verschränkte sie die Arme vor dem Kopf, erwartete förmlich, dass sie nun erneut sterben würde... doch war dem nicht so. Als wenn sich eine unsichtbare Barriere um sie gebildet hätte, prallte der Angriff wenige Zentimeter vor ihr einfach ab und löste sich im nichts auf. Verwirrt starrten beide einander an. Schnell stand das Mädchen auf, kam allerdings nicht weit, da versuchte der Mann es erneut. Dieses Mal sammelte er Elektrizität in seiner Hand. Hochkonzentriert verstand sich und griff erneut an. Wieder wehrte die unsichtbare Barriere den Angriff ab, doch gab er dieses Mal nicht so schnell auf. Auf ein Neues schlug er auf den Schild ein und mit jedem Mal wo seine Techniken abgewehrt wurden, schlug er wieder zu. Keine meiner Techniken schafft das was sie schützt zu durchbrechen.. was ist das? Anija machte mit jedem Mal einige Schritte zurück, fürchtete doch getroffen zu werden. Was...? Wieso ist da diese Kuppel um mich herum? ... Ist das etwa...? Bald erkannte er, dass es keinen Zweck hatte. Der Schild war undurchdringbar. Nach Luft schnappend, versuchte er eine gewisse Menge an Chakra zu fokussieren. Nun reagierte auch Anija schnell. Sie formte Fingerzeichen und verschwand mit einer schnellen Bewegung, kurz bevor der Angriff auf den Boden krachte. Eine große Staubwolke hüllte das Innenleben der Kathedrale ein und verringerte die Sicht auf wenige Meter. Anija stand nun wieder vor dem Altar und musste erstmal durchatmen. Widerwärtig betrachtete sie den Blut überlaufenen Marmor. Dann schaute sie an sich herunter. Einige Schrammen hatte sie nun und war dreckig. Das schlimmste war allerdings das viele getrocknete Blut an ihrer Kleidung und gesamten Körper. Als hätte sie ein Massaker begangen, so sah sie aus und konnte nicht mal was dafür. Plötzlich schoss Drahtseil aus dem dichten Staub hervor, wickelte sich um ihre beiden Handgelenke und drückte sie zusammen. Das Mädchen schrie auf, konnte allerdings nichts dagegen tun mit dem Oberkörper zur Hälfte über den Altar gezogen zu werden. Mit beiden Beinen noch auf dem Boden stehend, lag sie nun in dem getrockneten Blut. Ihre Arme waren nach vorne gestreckt, wie sie sah mit dem Seil an dem Kreuz vor ihr gefesselt. Verzweifelt versuchte sie sich zu befreien, doch in dieser Position schien das wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Langsam lichtete sich der Staub. Hinter Anija trat Anzu an sie heran und beugte sich, mit den Armen auf dem Gestein abstützend, über sie. Sie spürte seine bedrohliche Nähe und seinen warmen Atem in ihren Nacken. Was soll das?! Lass mich sofort frei! Du wirst mich sowieso nicht töten können, falls es dir noch nicht aufgefallen ist. Fauchte sie ihn über die Schulter hinweg an und zappelte weiter mit den Armen in der Hoffnung, das Seil doch irgendwie lockern zu können. Er grinste hämisch und hauchte ihr mit seiner tiefe Stimme ins Ohr: Wenn ich dich so nicht länger töten kann, dann... dann werde ich dich eben erst deiner Kräfte berauben und dich von deiner Gottheit endgültig trennen! Keine Sekunde verstrich, da verstand sie worauf er hinaus wollte. Sie schrie und versuchte sich zu wehren, doch unterbanden ihre Position und die Tatsache, dass Anzu fast über ihr lag jegliche Bewegungen. Er führte seine Zungenspitze ihren Nacken entlang und knabberte an ihrem Ohr. Ein kalter Schauer nach dem anderen lief ihr den Rücken runter. Sie zitterte am ganzen Leib. Das Einzige was ihr übrig blieb war zu schreien. Du kannst doch kein gefesseltes und hilfloses Mädchen vergewaltigen! Quietschte sie voller Angst und Entsetzung. Eine Hand führte er zu ihrer Hüfte und behielt diese in seinem festen Griff. Mit wenigen Handbewegungen löste er die Fäden ihres im Kleid eingenähten Korsetts. Zwar fühlte sie sich dadurch gleich freier, doch verschwand das Gefühl sogleich, als er seine Hand zu ihrem Bauch und dann aufwärts bewegte. Erneut quietschte die leidig auf. Gerade die sind meine liebste Beute! Verzweifelte Tränen stiegen in ihre Augen. Zwar wusste sie nun, dass sie eigentlich doch noch eine Jungfrau war, doch würde sich dies bald ändern, würde kein Wunder für sie geschehen. Sie biss sich auf die Lippen, schrie wieder, versuchte sich mit allen Kräften zu wehren. Ständig spürte sie seine Lippen oder seine Zunge auf ihrer Haut. Dann schob er ihr Kleid von unten nach oben und vergriff sich an ihrem Gesäß. Hör auf zu zappeln sonst wird es nur umso schmerzhafter! Sie beschimpfte ihn lautstark, weinte fast. Wer sollte jetzt kommen und ihr helfen? Wer sollte ihr diese Schmerzen bloß ersparen?!

Ohne sich von der wehrenden Bewegungen und schreien Anijas beeindrucken zu lassen, bemächtigte er sich weiter an ihrem schönen Körper. Er griff ihr in die Pobacken, behielt eine Hand an bestimmten Stellen nahe ihres Halses. Ihre Schreie hallten durch die gesamte Kathedrale. Plötzlich berührte er sie an einer besonders empfindlichen Stelle. Die Tränen in den Augen schrie sie verzweifelt: HILFEEEE!!! Wie aus dem Nichts kullerten kleine Blendbomben zu Füßen Anijas und Anzus und explodierten. Geblendet von dem grellen Licht ließ der Mann von dem Mädchen ab. Irgendwas durchtrennte ihre Fesseln. Sofort richtete sie sich auf. Das Kleid fiel an ihren Beinen hinab und sie musste ihr Oberteil festhalten, damit es nicht von ihrem Körper rutschte und unangenehme Blicke auf sich zog. Sie erschrak, als jemand sie zur Seite nahm. Anija du-... Teranus starrte die lebendige Anija verdattert an. Er schüttelte leicht den Kopf und fasste einen klaren Gedanken. Wie geht es dir? Hat er dich...? Der Mann wagte es gar nicht auszusprechen. Noch vollkommen hin und her gerissen, dass ihre Gebete erhört worden waren, begann sie zu strahlen. Voller Freude und Erleichterung fiel sie ihm um den Hals und drückte ihn an sich. Oh Kami, Teranus! Du glaubst ja gar nicht... du glaubst ja gar nicht wie froh ich bin dich zu sehen... Sie schluchzte kurz. Er hatte ihr wortwörtlich den Popo gerettet. Verwirrt über diese Freude, wusste er erst nicht was er machen sollte, schloss sie dann allerdings auch in den Arm und vergrub sein Gesicht in ihrem blauen Haar. Ich bin froh, dass du lebst... wie auch immer du das fertig gebracht hast... Natürlich musste diese Frage kommen, nur was sollte sie ihm nun antworten? Das- ähm... Ach nein, wie rührend. Die Köpfe der beiden wanderten unverzüglich zu Anzu. Er schien sich von den Blendkugeln erholt zu haben. Wieder lag diese Arroganz und Hochnäsigkeit in seiner Stimme und genauso schaute er auch zu beiden auf. Der edle Ritter ist gekommen um die Prinzessin seiner Träume zu retten... glaubst du tatsächlich du könntest sie vor mir beschützen? Glaubst du... du könntest sie vor Lucifers Hand schützen? Teranus löste sich von Anija, erhob das Schwert und stellte sich schützend vor. Diese hatte über seine Schulter noch alles gut im Blick und begann sich hinten das Korsett von dem rutschenden Kleid wieder zuzubinden. Du und deine dunklen Heerscharen haben so viel Leid über den Orden gebracht... endlich ist der Zeitpunkt gekommen dir all dies zurückzuzahlen! Anzu lachte finster. Anija blickte zwischen den beiden Männern zweifelnd hin und her. Wollte sich Teranus wirklich mit Anzu anlegen? Das würde seinen Untergang bedeuten... Ich frage mich nur eins... Mit einem selbstsicheren Lächeln ließ er den Kopf ein wenig sinken und schüttelte diesen. Wenige Schritte kam er auf die beiden zu. Sofort machte sich der Erbe Uriels zum Kampf bereit, hielt sein Schwert fest in der Hand, hielt den freien Arm ausgestreckt und schützend vor Anija. ...Kann Liebe wirklich so stark sein, dass du bereit bist anstelle dieser kleinen Sünderin in die Hölle zu gehen? Ich meine... sieh dir doch an was sie angerichtet hat. Er breitete die Arme aus und deutete auf die vollkommen demolierte Kathedrale. Voller Schuldgefühle wandte sie den Blick seitlich zu Boden. Es wäre gar ein Vergehen an eure Gottheit selbst, würdest du sie nicht auf der Stelle hinrichten... Nun wurde Teranus wirklich erbost. Das einzige Vergehen wäre es dir nicht die rechtschaffene Bestrafung zuteil werden zu lassen! Die Klinge seines Schwertes blitzte kurz im Schein des Kerzenlichtes auf. Nein... Teranus darf sich ihm nicht stellen... er würde sterben! Anija schluckte kurz. Vermutlich hätte er Anzu so oder so aufgesucht um ihn für seine Taten versuchen wollen zu bestrafen. Doch befanden sie sich in einer Zwickmühle. Auch wenn sie zu zweit waren, die Wahrscheinlichkeit, dass auch nur einer rauskommen und vielleicht überleben würde war gering. Zumal hatte er es in erster Linie auf Anija abgesehen. Dabei fragte sie sich warum er so scharf auf ihren Tod war. Der Purpurhaarige ging einige Schritte zur Seite und begann etwas flammenartiges vor den Augen seiner beiden Gegenspielern in der Hand zu fokussieren. Du willst mich bestrafen? Womit? Mich mit Myrre eindämpfen oder mit Weihwasser nass machen? Er grinste sarkastisch und warf völlig unerwartet den kleinen Feuerball in Richtung der Blauhaarigen. Erschrocken riss sie die Arme hoch, doch Teranus konnte das Feuer mit dem Schwert noch abwehren. Sofort widmete er seine Aufmerksamkeit dem Mädchen. Ist alles in Ordnung? Hat er dich verletzt? Sie strich sich über die zugefügte, dennoch ungefährliche Brandwunde an ihrem Arm. Ein wenig von dem Feuer schien sein Ziel erreicht zu haben. Geht... ist nur eine kleine Brandwunde. Dann allerdings erschrak sie und realisierte erst was wirklich passiert war. Oh nein! Sofort änderte sich das komplette Gesichtsbild Anzus. Das Grinsen wurde breiter und nun lag etwas abgrundtief bösartiges auf den markanten Zügen. Auch er hatte erkannt was geschehen war. Besorgt starrte Teranus das Mädchen. Was ist los Anija? Warum bist du erschrocken, was ist geschehen? Plötzlich tauchte etwas die beiden und alles um sie herum in ein dämmerliches Licht und weitete sich aus. Entsetzt schauten sie auf, als ein riesiger Feuerball auf sie zuflog. Teranus zögerte nicht lange, nahm Anija auf den Arm und wich dem Flammenball aus. Das Feuer erstreckte sich über den kalten Steinboden und versuchte sich an etwas brennbarem in der Nähe zu ernähren. Das Mädchen hielt sich an ihrem Retter fest und hielt Ausschau nach Anzu. Nun würde es wieder losgehen mit den endlosen Angriffen... nur dieses mal würde sie keine undurchdringbare Kuppel schützen. Ein Blitz schoss aus dem Feuer auf die beiden zu. Schnell machte der Erbe mit Anija auf dem Arm einen Sprung zurück. Für ihn zählte es erst einmal nur seine Liebe heile von hier fortzubringen. Vorsichtig setzte er sie auf den Boden ab, blieb allerdings nahe bei ihr um einen weiteren möglichen Angriff abwehren zu können. Sowie er sich dachte kam es auch. Den Schatten der Säule hinter Anija sich als Deckung zunutze gemacht, kam er aus diesem hervor und war im Begriff dem Mädchen eine, im weiten Ärmel seiner Kutte versteckten Klinge in die Brust zu rammen. Ein klirren ließ darauf deuten, dass Teranus dies mit seinem Schwert noch rechtzeitig verhindern konnte. Wieder schneeweiß war die Stimmungshaarsträhne Anijas und deutlich konnte man die Furcht aus ihrem Gesicht herauslesen. Mittlerweile stank der Raum nach Qualm und in vielen Ecken brannte es aufgrund der Kerzen und der vielen Katontechniken des dunklen Agenten. Nun begann auch Teranus anzugreifen, schwang sein Schwert gegen Anzu wie ein Meister auf dem Gebiet. Anfangs unbeeindruckt, hatte dieser nach einer Weile doch Schwierigkeiten dem länger standzuhalten. Vorsichtshalber war Anija einige Schritte von den beiden zurückgegangen und überlegte schon, wie sie am besten von hier flüchten könnten... zusammen. Sie hoch zur Decke, zu den riesigen Säulen. Vielleicht könnten wir ihn mit den Säulen hier einsperren... Gerade als Anzu einen weiteren Schwerthieb Teranus abwehren konnte, leitete er eine gewisse Menge Raitonchakra in seine Klinge. Es sprang in Form von Elektrizität auf das Schwert seines Gegners über und schlussendlich auf seinen Körper. Er verzerrte das Gesicht vor Schmerz und wollte Anzu dies sogleich heimzahlen, konnte allerdings keines seiner Gliedmaßen bewegen. Der Stromschlag schien ihn paralysiert zu haben. Mit einem finsteren Lächeln auf den Lippen huschte er nun an dem Erben vorbei in Richtung Anija. Er war so schnell, dass sie nur gerade eben es schaffte Fingerzeichen zu formen, da hatte die Klinge ihren Brustkorb durchbohrt. Allerdings zerplatze sie und weißer Rauch nahm dem Mann die Sicht. Ein Gesteinsbrocken, fiel zu Boden. Sofort fuhr der Mann herum und sah das Mädchen Zuflucht hinter einer Säule suchen. Vorsichtig linste sie hinter ihrem "sicheren" Versteck zurück und sah einen Blitz auf sie zufliegen. Unverzüglich rannte sie zur Seite weg und mit einem lauten Krachen zerbarstet der Blitz einen guten Teil der Säule. Die Blauhaarige schaute zur instabilen Säule auf. Verdammt es hat noch nicht gereicht! Gerade im Begriff eine Rune mithilfe ihres Chakras in die Luft zu zeichnen, zischte wenige Zentimeter vor ihrer Nase das Kurzschwert Anzus vorbei. Sie machte einen Schritt zurück, wurde jedoch sogleich an den Hals gepackt und gegen die Wand hinter ihr gedrückt. Fest war sein Griff um ihren zarten Hals und sie bohrte ihren Fingernägel in seinen Arm. Finster lächelnd holte er mit dem Klingenarm aus. Plötzlich krachte es über den beiden laut und Gesteinsbrocken regneten von der halb zerstörten Kathedrale. Es blieb Anzu nichts anderes übrig als das Mädchen loszulassen, sodass beide dem Geröll ausweichen konnten. Schnell war die Blauhaarige wieder auf den Beinen, doch wusste er sogleich, wie man sie am weglaufen hindern könnte. Sie machte einige Schritte, merkte dann allerdings, dass ihre Beine mit jedem Schritt schwerer und schwerer wurden. Verwundert und entsetzt zugleich schaute sie hinab zu ihren geschundenen Beinen. Dann blieb sie stehen und ging auf die Knie. Meine Beine fühlen sich so unglaublich schwer an... ich... ich schaffe keinen Schritt weiter... Siegessicher ging Anzu nun auf das am Boden kniende Mädchen zu. Unsanft aber bestimmt griff er ihr in das blaue Haar und riss ihren Kopf zurück. Die Kehle war nun frei. Wieder krallte sie sich in seinen Arm. Er lächelte wahnsinnig, holte mit der Klinge aus und stieß sie in Richtung Anijas Hals. Dem Ende entgegentretend kniff sie die Augen zusammen. Blut spritzte. Reflexartig zog Anzu seinen Arm zurück und hielt sich die Schnittwunde an diesem. Sachte half Teranus Anija auf, welche sich mit den Händen durch das Haar fuhr und schwer am atmen war. Ein weiterer Schock fürs Leben. Der Erbe positionierte sich schützend vor das Mädchen, hielt das Schwert zum Angriff oder zur Abwehr bereit. Anzu ließ die Klinge in seinen Ärmel zurückschnellen und richtete sich vollkommen auf. Laut krachte es hinter ihm, woraufhin er kurz zusammenzuckte und sich umschaute. Die zuvor durch den Blitz angeschlagene Säule stürzte nun doch um, genau in ihre Rchtung. Sämtliche Personen die sich im Weg der herab stürzenden Säule befanden wichen zu den Seiten weg aus. Zu dem Glück der beiden Ordensmitglieder befand sich Anzu auf der anderen Seite der Säule. Staub und Rauch hüllten die gesamte Kathedrale ein und nahmen einem die Sicht. Hustend schaute Anija zu den Überresten der umgefallenen Säule. Teranus zündt die Säule an! Ein wenig verwirrt tat er das was sie ihm sagte und setzte die Trümmern mithilfe eines Jutsus in Brand. Der Weg für Anzu war vorerst versperrt. Er schaute sich um, um eine Alternative zu finden doch noch auf die Seite seiner Gegenspieler zu gelangen. Jetzt weg hier! Ohne lange zu zögern liefen beide nun zum Ein- und Ausgang der Kathedrale. Mitten im Türrahmen blieb Teranus allerdings stehen und schaute zurück. Anija war ein wenig weiter gelaufen und befand sich bereits im Gang. Fragend blickte sie zu dem Erben. Komm Teranus wir müssen gehen! Jetzt ist die einzige Chance! Drängte sie ihn wahrlich. Sorge stand in ihr Gesicht geschrieben, denn sie ahnte bereits was in ihm vorging. Ja... Lächelnd drehte er sich zu dem Mädchen um. Geh Anija. Ich werde hier bleiben und dir weitere Zeit verschaffen. Entsetzt starrte sie ihn an und lief zu ihm. Bist du wahnsinnig?! Er wird dich auseinander nehmen wie er die Kathedrale auseinander nahm! Mut und der Wunsch, dieses Monster von einem Menschen von der Welt zu tilgen flammte in den Augen des Erben. Der Allmächtige wird bei mir sein... und Erzengel Uriel ebenso. Mach dir keine Sorgen, er wird derjenige sein der heute fallen wird. Bestimmt schüttelte die Blauhaarige den Kopf und griff nach seinem Arm. Tränen stiegen ihr in die Augen. Auch wenn Kami und Uriel bei dir sind... er ist anders... er wird dich töten! Weiterhin seinen Arm festhaltend machte sie nun einige Schritte und wollte sich von der Kathedrale entfernen. Kurz zog sie an seinem Arm, doch bewegte er sich keinen Millimeter von der Stelle. Flehend sah sie ihn an. Komm mit... bitte... Kurz zweifelnd, wanderte sein Blick zwischen ihr und der brennenden Säule hin und her, lächelte dann allerdings tröstend und schritt auf sie zu. Vorsichtig wischte er mit der freien Hand ihr eine Träne von der Wange und löste sich mit der Hand, in welcher er sein Schwert hielt, aus ihrem Griff. Ich möchte zu dem Schutz dieser Welt beitragen und dies tue ich indem ich dir ausreichend Zeit verschaffe zu fliehen. Auf diese Worte hin holte er etwas aus seiner Tasche heraus und nahm mit der Schwerthand Anijas rechte. Es sollte eigentlich ein Band zwischen uns knüpfen, doch jetzt... Sachte schob er ihr den goldenen Ring über den dazu vorgesehenen Finger. Zweifelhaft schaute sie ihm dabei zu. Die Blicke der beiden trafen sich nun. Auch wenn dein Herz nicht für mich schlägt, so tat es das meine bereits seit Jahren für dich... ich liebe dich und hätte mir gewünscht mit dir als Frau glücklich zu werden... Für ihn war alles gesagt was er sagen wollte. Es waren in diesem Sinne Worte des Abschieds, denn auch er wusste, was ihn erwarten würde. Traurig senkte Anija den Kopf. Wieder gab sie sich die Schuld, denn wegen ihr konnten sich seine Wünsche nicht erfüllen. Vorsichtig wollte er mit seinen Lippen die ihren suchen, doch kurz bevor es geschehen konnte, zog er zurück und gab ihr stattdessen nur einen kurzen Kuss auf die Stirn. Einen letzten liebevollen Blick schenkte er ihr, dann schritt er langsam in die Kathedrale zurück um sich seinem Feind zu stellen. Die rechte Hand mit der anderen an der Brust gedrückt haltend, schaute das Mädchen ihm sorgenvoll nach, wandte sich dann zögerlich um und rannte den Korridor entlang. Tränen der Verzweiflung und der Schuld rannen ihr über die Wangen. Ein Schatten kam durch das Feuer gesprungen. Ohne jegliche Verbrennungen davon getragen zu haben stand nun Anzu wieder vor Teranus. Sofort bemerkte er, dass Anija fort war und verzog verärgert das Gesicht. Ich hoffe doch sehr, dass du hier geblieben bist um mir zu zeigen, wohin sie geflohen ist...? Bereit dem Schicksal ins Auge zu blicken, erhob der Erbe sein Schwert. Flügel aus Chakra wuchsen langsam aus seinem Rücken. Ich werde dir lediglich den Weg in die Hölle zeigen! Der Purpurhaarige lächelte arrogant. Dafür... ist es bereits zu spät...

Lange rannte das Mädchen, bis sie endlich wieder Licht am Ende des Ganges sah. Weit erstreckte sich der Vorplatz zur Kathedrale. Der Brunnen in der Mitte von diesem war zerstört, blutrot hatte sich das Wasser durch die Leichen in diesem gefärbt. Von überall drangen Kampfgeräusche an ihr Ohr. Dichter Rauch lag in der Luft, in vielen Gebüschen brannte es. Heftig stießen noch immer die beiden Parteien aufeinander und lieferten sich Gefechte um Leben und Tod. Anija erblickte ihre Großmutter, wie sie mithilfe einer Technik des Ordens einen Dämonen niederschlug. Sofort fiel ihr die Blauhaarige mit dem weißten, blutverschmierten Kleid ins Auge. Als hätte sie ein Gespenst gesehen starrte die Alte ihre Enkelin an. Anfangs zögerlich, lief sie nun auf das junge Ding zu. Ungläubig begutachtete sie die tot geglaubte Anija von allen Seiten. Du lebst?! Krächzte sie erschöpft hervor. Anija wusste nichts darauf zu antworten, sondern nickte nur...

[align=center]"...An das was daraufhin weiter geschah kann ich mich nur noch schwammig erinnern. Ich weiß nur, dass ich von diesem Moment an dem Kampf gegen die anstürmenden Dämonen beitrug und es mir eine Ewigkeit vorkam, bis die Wellen endlich abnahmen. Vielleicht lag es daran, dass ich erschöpft war, aber das waren alle von denen die überlebt hatten. Genauso war es mir am Ende ein Rätsel, wie wir es trotz dieser Müdigkeit weiter geschafft hatten die Dämonen zurückzuhalten. Irgendwann wurde die Anzahl an dämonischen Wesen weniger in den Wellen, bis auch diese abnahmen. Dennoch waren in dieser Zeit viele gefallen... unter anderen der Erbe Gabriels, Aren. Er war jedoch nicht das einzige große Opfer, das unser Orden erbringen musste. Als wir glaubten es hätte nun alles ein Ende, stürzte die Kathedrale in sich zusammen. Ich sah Anzu fliehen und wusste, auch wenn wir diese Schlacht für uns gewonnen hatten, so würde er erneut angreifen. Vor allem war unser Orden jetzt mehr als geschwächt, denn es hatte die Leben beider Erben gefordert..."[/align]


[hr]


[align=center]Bild

"Ich hoffe du wirst jetzt endlich erwachsen."[/align]

Leise spielte die Musik der Ballerina Spieluhr im Raum. Lange Zeit hatte sie sich nicht mehr zu dieser Melodie im Kreis gedreht... seitdem Anija andere Interessen fand. Trübselig betrachtete sie wie die kleine Ballerina mit den vier weißen Flügeln am Rücken ihre langsamen Umdrehungen machte. Suspekt kam sie ihr nun vor nach alledem was geschehen war. Irgendwann verklang die Spieluhr und blieb stehen. Mit einem Seufzen klappte sie das kleine Schächtelchen zu. Laut prasselte der strömende Regen gegen die Fensterscheiben zu ihrem Zimmer. Sie hob den Kopf an und schaute heraus. Wie passend das Wetter doch zu ihrer momentanen Stimmung war. Sich kurz umschauend, begann sie damit die Reperaturwerkzeuge für ihre Violine wegzuräumen. Sie hatte ihr eine neue Seite aufgezogen da die alte ja gerissen war. Es war eigenartig wie sich ihr gesamtes Leben von dem einen Tag auf den anderen umgestellt hatte. Bis vor einer Woche war noch alles in Ordnung gewesen, zumindest für sie. Es blitze kurz auf. Für einen kurzen Moment war ihr Raum hell erleuchtet gewesen vom Blitz. Das Mädchen schaute zu dem großen Kreuz an einer Wand ihres Zimmers auf. Kami erschuf die Welt in sieben Tagen... ich habe meine in sieben Sekunden zerstört... Murmelte sie leise vor sich hin und setzte sich auf ihren Stuhl zurück. Wieder blickte sie trostlos zum Fenster heraus. Wie lange sollte sie noch warten, eingesperrt in ihrem Zimmer und von allen anderen abgegrenzt. Seit zwei Tagen saß sie bereits da drin und wartete auf das Urteil. Es knackte kurz. Sofort wandte Anija den Kopf Richtung. Jemand hatte mittels eines Schlüssel die Tür entsperrt. Sie schwang auf und die Ältesten traten ein. Nun war es also soweit. Anija stand auf und zeigte in ihrem langen Kleid eine Geste der Reue indem sie sich kurz vor den eintretenden Personen verbeugte. Ihre Großmutter trat aus dem Rat hervor, gefolgt von zwei weiteren, welche direkt hinter ihr blieben. Die Blauhaarige schaute zu ihrer ernst dreinblickenden Großmutter runter. Sie schluckte kurz und ihre Stimmungshaarsträhne verfärbte sich dunkelgrün. Nun... Das Mädchen wurde hellhörig als die Alte begann. Wir haben nach langer Beratungszeit eine Entscheidung getroffen. Wir... wir haben beschlossen dich nicht aus dem Orden zu verbannen. Verblüfft und verwirrt zugleich schaute sie ihre Großmutter an. Ein dickes "Hä?" stand ihr deutlich auf das Gesicht geschrieben, doch hatte die Älteste ja noch nicht geendet. Wir haben uns stattdessen eine andere Strafe für dich überlegt... Wieder musste sie schlucken. U-Und welche? Chiyoko hielt kurz inne, schaute sich zu den anderen Ältesten um, welche ihr nur zunickten. Dann widmete sie sich wieder Anija. Die Hände hinter den Rücken verschränkend ging sie ein wenig auf und ab vor Anija. Wir waren uns einige, dass deine Rückkehr von den Toten kein Zufall sein kann und so... so haben wir entschieden, dass du, als die Zerstörerin und Trägerin der blutroten Flügel, das Fuin des Foun na Tenshi wieder neu wirken musst. Du wirst das Fuin lernen und es auf das alte wirken. Überrascht sah das Mädchen ihre Großmutter an. Jeder im Raum wusste, dass sie sich nur eine Frage stellte: Wie sollte sie dieses Fuin lernen ohne die Grundkenntnisse zu wissen? Das heißt ich... ich muss nur alles über Fuin und dann dieses Fuin lernen? Ist das meine Bestrafung. Sie wurde skeptisch. Das konnte doch nicht alles gewesen sein, schließlich drohte durch sie die Welt ihrem Untergang entgegen zu schreiten. Chiyoko blieb stehen und schüttelte leicht den Kopf. Nein Anija... es gibt weitaus mehr für dich zu tun. Sie schaute zum Fenster heraus in den strömenden Regen, dann wieder zu Anija. Das Fuin, das du lernen musst ist eine Technik vom Foun na Tenshi selbst. Sie wurde an unsere Vorfahren weitergegeben und aufbewahrt. Sie hatte es damals gewirkt, doch... wusste sie genauso, dass ihr Erbe über weit weniger Macht verfügen würde als sie. Aus diesem Grund musst du bei dem wirken des Fuin gleichzeitig die Mächte der fünf Elemente sowie die von Licht und Dunkelheit selbst aufrufen. Nur dann würde das Siegel mächtig genug werden um seinen Zweck zu erfüllen... und da drin ist der Knackpunkt. Die Alte atmete einmal tief ein. Anija wartete gespannt auf das, was sie noch zu sagen hatte. Damit du die Macht der Elemente und die von Licht und Dunkelheit abrufen kannst, erbraucht es Reagenzien, die die Macht ihres Elementes verkörpern. Diese Reagenzien sind einzigartig und auf dem gesamten Kontinent zerstreut, vermutlich sogar gut bewacht. Nun musste Anija besonders schwer schlucken. W-Wollt ihr damit sagen, dass... dass ICH diese Reagenzien suchen soll? Alle Ältesten nickten. Exakt. Nun trat ein alter Mann, dessen weißer Bart bis zum Boden reichte an sie heran. Du wirst die Reagenzien suchen, in dieser Zeit alles über Fuin lernen was nötig ist und das Fuin für das Siegel selbst lernen. Niemand sonst außer dir könnte es tun, von daher ist dies deine Strafe. Anija schaute die Ältesten fragend an. Wieso könnte es niemand außer mir tun? Weil du die Erbin der Alexiel bist. Du bist mit einem Teil ihrer Macht ausgestattet, welche für das Wirken des Siegels ebenfalls benötigt wird. Wir wissen nicht welche Wirkung dein Erbe hat... doch wissen wir, dass die Macht des Engels in dir schläft und wenn es soweit ist, dann muss auch dein Erbe soweit sein, dass du es abrufen kannst. Baff von dem was scheinbar auf sie zukommen sollte, musste sie sich kurz den Kopf halten über all das klar werden. Chiyoko entging dies nicht und gab dem Rat ein kurzes Zeichen. Bis auf die drei die vorgetreten waren, verschwanden alle wieder durch die Tür und schlossen sie hinter sich. Die Blauhaarige setzte sich nun und schaute zu den Ältesten auf. Was... was genau sind das denn für Reagenzien die ich suchen muss? Der Mann mit dem Bart holte eine Rolle heraus und breitete sie auf dem Tisch neben ihr aus. Dort waren Siegel eingraviert, die auf eine Gegenstandsversiegelung hindeuteten. In dieser Rolle befinden sich die Aufbewahrungsrollen für die Reagenzien. Für die Schriftrolle der Emotionen musst du das "Herz des Feuers" finden. Die Schriftrolle der Reinheit muss "Urwasser" enthalten. Für die Schriftrolle der Eile musst du nach "Luftpartikeln" suchen, die Schriftrolle der Standhaftigkeit ist für "Äonenerde" vorgesehen und die Schriftrolle der Ruhelosigkeit muss das "Auge des Sturms" beinhalten. Zu den fünf Elementen musst du zusätzlich noch nach den beiden Essenzen von Licht und Dunkelheit suchen. Die "Essenz des Lichts" wirst du in die Schriftrolle der Zweifel und die "Essenz der Dunkelheit" in die Schriftrolle der Hoffnung versegeln. Anija nickte zögerlich. Dann allerdings dämmerte ihr eine weitere Sache. Aber das bedeutet doch auch... dass ich das Ordensgewölbe verlassen muss, oder? Die Ältesten schauten kurz einander an, dann nickte die andere Alte neben Chiyoko. Richtig. Du wirst unsere Gewölbe verlassen und dich in die Welt aufmachen um nach den Reagenzien zu suchen. Wie bereits gesagt wirst du in dieser Zeit alles über Fuin lernen müssen, das Mugen no Fuin selbst und du musst dir über dein Erbe und seine Macht klar werden. Chiyko trat nun näher an ihre Enkelin heran. Dies wird eine sehr lange Reise werden. Viele Gefahren werden auf dich lauern und du wirst vermutlich gejagt werden... denn du bist die Einzige die noch etwas gegen Anzus Pläne ausrichten kann. Wir werden dir drei Tage Vorbereitungszeit geben. Du solltest nur das Nötigste für deine Reise mitnehmen und die Nähe zu Kami suchen. Anija nickte nur stumm.

Mit schnellen Schritten ging Anija den Gang entlang. Bereits heute wollte sie die ersten Vorbereitungen treffen. dafür hatte man sie auch aus dem Zimmer herausgelassen. Jetzt war sie auf dem Weg zum Lager mit den Waffen des Ordens. Shinobi-Ausrüstung nannten sie sie, so wie es die Vorfahren auch taten. Kunai, Drahtseil... all dies was nützlich für ihre Reise werden könnte würde sie mit sich nehmen. Nichts ahnend wollte das Mädchen in den nächsten Gang abbiegen, da kam ihr wie aus dem Nichts jemand entgegen. Einige Schritte machte sie in den anderen Gang zurück und hielt sich so auf Abstand zu der zornig dreinschauenden Koko. Unschlüssig etwas zu sagen, lächelte die Blauhaarige unsicher. Hallo Koko... Das Lächeln nicht erwidernd musterte die Braunhaarige das Mädchen in ihrem Kleid von oben nach unten. Jetzt hast du endlich bekommen was du wolltest. Anija wurde stutzig und schaute ihre beste Freundin fragend an. Ich... Ich verstehe nicht... wie meinst du das? Koko verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre Augen waren leicht gerötet, was darauf deuten ließ, dass sie zuvor viel geweint haben musste. Als wenn du das nicht wüsstest... du kommst jetzt raus. Du darfst deine "Heimat" verlassen. Das war doch immer was du wolltest... weg von hier, die Welt sehen. Noch verwirrter schüttelte Anija leicht den Kopf. Sie erhob fragend die Hand in Kokos Richtung. A-Aber was redest du denn da...? Ich würde lieber hier bleiben und bei Wiederaufbau oder im Kampf gegen die Dämonen helfen! Fast schon herablassend schaute Koko die Blauhaarige an, bis etwas im Schein das Licht an Anijas Hand aufblitzte und den Blick des Mädchens auf sich zog. Unverzüglich griff sie nach der Hand und inspizierte sie. Der Braunhaarigen stockte beim Anblick des Rings der Atem. Schnell zog Anija die Hand zurück und begutachtete sie kurz. Das Gesicht Kokos verzog sich zu einer zornigen Grimasse. Woher... Zischte sie leise zwischen den Zähnen hervor. Woher hast du diesen Ring?! Langsam und bedrohlich kam das Mädchen Anija näher, welche ängstlich einige Schritte zurück machte. T-Teranus... Teranus hat ihn mir geschenkt... es ist... es ist ein Abschiedsgeschenk... Stotterte sie leise und fühlte sich bedrängt. Ihre Haarsträhne verfärbte sich ebenfalls deutlich sichtbar in einen dunkelgrünen Ton. Nun war die Wut endgültig in Koko entflammt. Er hat dir den Hochzeitsring zum Abschied geschenkt?!? Du kleines Miststück bist es doch gar nicht wert!! Verzweifelt starrte die Erbin ihre beste Freundin an. K-K-Koko w-wie...- Versuchte sie etwas zu stammeln, doch ließ Koko sie nicht zur Wort kommen, sondern schrie gleich weiter. Wegen dir wurde UNSERE Heimat zerstört!! Wegen DIR musste Teranus sein Leben lassen!!! Mit Gewalt griff sie wieder nach Anijas Handgelenk, welche sich natürlich sofort versuchte aus dem Griff zu befreien. Kurz und dennoch effektiv kratzte sie die Braunhaarige, woraufhin diese losließ. Das Mädchen hielt sich das schmerzende Handgelenk, kassierte allerdings kurz darauf eine heftige Backpfeife. Blut tropfte aus der Kratzwunde an Kokos Wange zu Boden. Ein paar Schritte zur Seite stolpernd hielt sich Anija nun die stark schmerzende Wange und schaute hoffnungslos zu ihrer nun ehemalig besten Freundin auf. Tränen rannen ihr über die Wangen, brannten in der Wunde. Es waren Trännen vor Wut und Hass. Erneut holte sie mit der Hand zum Schlag aus. Rechtzeitig konnte sich Anija darunter wegducken und lief an dem Mädchen vorbei. Eigentlich hätte Koko sie verfolgen können doch blieb sie einfach stehen und schluchzte laut. Auch Anija liefen nun die Tränen über das Gesicht und während sie lief hielt sie sich weiterhin die Wange. Laut schrie Koko ihr noch hinterher: Ja lauf nur!! Vor den Tatsachen davonlaufen konntest du kleine Hure schon immer am besten!! Mit einem ebenso lauten Schluchzen brach sie zusammen.

Wieder erklang die Melodie der Spieluhr, gesmischt mit dem leisen knarzen der Umdrehungen ihrer geflügelten Ballerina. Leise spielte sie die Schwanensee-Etude, Anijas Lieblingsballettstück. Sehr passend zu der momentanen Lage. Nur in einem leichten Hemd, dass gerade so über ihr Gesäß reichte und eher an ein Nachthemd erinnerte, suchte sie aus ihren Schränken alles zusammen. Heute Abend wäre es soweit, dann würde sie sich auf ihre große Reise begeben. In den letzten zwei Tagen hatte sie alles wichtige zusammen gesammelt, heute würde sie es in Taschen verstauen. Kleidung versiegelte sie in eine kleine Schriftrolle. Die beschriebenen und unbeschriebenen Schriftrollen legte sie getrennt nebeneinander. Haarbürste, Zopfgummis packte sie zusammen mit ihrem Tagebuch in ein kleines Tässchen und ließ es offen. Sie schaute sich in ihrem Zimmer um. Noch immer spielte die beruhigende und dennoch dramatische Etude ihrer Spieluhr. Aus einer Schublade der Komode holte sie Schokolade hervor, viel Schokolade. Nervennahrung verstand sich. Ihr fiel ihre Instrumente ins Auge. Die Violine, die Gitarre, die Flöte und das Klavier. Ohne Instrumente wäre sie ein Körper ohne Seele. Auch wenn ihre Großmutter gesagt hatte, sie solle nur das Nötigste mitnehmen, so gehörte dies wohl zum Nötigsten. Die Instrumente ebenso in eine Schriftrolle versiegelt, wurden die letzten Sachen zusammen gepackt. Viele kleine Taschen würde sie mit sich nehmen. Sie waren am einfachsten zu tragen. Die Etude hatte nun geendet. Sanft klappte sie das mit vielen kleinen Ornamenten verzierte Kästchen zu. Dabei viel ihr der Ring von Teranus wieder ins Auge. Etwas näher führte sie ihre Hand an ihren trostlosen Blick heran, strich mit einem Finger der anderen Hand über die eingravierten Runen über diesen. In der normalen Sprache würde dies wohl "in Liebe auf Ewigkeit" bedeuten. Sie schloss die Augen und ballte die Hand zur Faust. Sie legte den Ring, von ihrem Finger abgenommen, auf ihre Spieluhr. Sie würde sie zurücklassen. Das Mädchen wandte sich um und schaute zu dem großen Kreuz auf. Ein wenig näher trat sie an dieses heran, ging auf die Knie und faltete die Hände zusammen. Wehmütig senkte sie den Kopf und begann leise Gebete zu flüstern.

Wieder hatte sich der Himmel zugezogen. Es grummelte leise in den hohen Wolkenebenen, bald würde es zu einem weiteren Regenschauer kommen. Die Taschen kurz auf dem Boden abstellend, schnürte sie sich den Gürtel mit ihrem White Serpent um die Hüfte. Bei den Schriftrollen schaute sie noch kurz nach, ob alle wichtigen vorhanden wären. Die Schriftrolle mit den Reagenzien und die Schriftrolle mit den Techniken des Ordens waren dort wo sie sein sollten. Die Schriftrolle mit den Techniken gab ihre Großmutter ihr noch mit. Sie hatte dort alle aufgeschrieben die sie selbst beherrschte. Viele davon kannte Anija bereits, doch waren auch noch einige dabei, die für sie unbekannt waren und daher ebenfalls zu lernen galten. Sie nahm die Taschen wieder auf den Arm und machte sich auf den Weg zu den Talbuk-Ställen. Sie waren nicht sonderlich groß, bis auf die Satteltaschen, doch war es weiterhin schwer vieles auf einmal zu tragen. Nach Möglichkeit mied sie es irgendeinem Ordensmitglied über den Weg zu laufen und nahm daher große Umwege. Immer wieder schaute sie sich mit unsicherem Blick um. Als die Ställen in ihr Sichtfeld tarten, lief sie auf diese zu. Ein zwei Regentropfen benässten bereits ihr Haar, drum schloss sie schnell wieder hinter sich das große Tor. Der Geruch von Heu und Talbukhaaren blies ihr entgegen. Er war nicht unangenehm für sie, ganz im Gegenteil. Bei diesem Duft wusste sie wenigstens, dass es noch ein Lebewesen auf der Welt gab von dem sie nicht gehasst wurde. Als sie an den einzelnen Boxen vorbeilief streckten einige Talbuks ihre Köpfe heraus. Sanft strich sie über einige von diesen. Förmlich auf wartend streckte aus einer der letzten Boxen ein schneeweißer Talbuk den Kopf heraus und schaute sie an. Vor eben dieser Box blieb sie stehen, lächelte und streichelte dem Halbhirsch über die Schnauze. Na du? Hast du etwa auf mich gewartet? Er schnaufte kurz und wippte mit dem Kopf auf und ab. Das Mädchen musste nun grinsen. Ich bin gleich wieder da. Sie lehnte sämtliche Sachen an die Box des Talbuks und ging in einen Nebenraum. Ein Halfter, Zaumzeug und einen Sattel suchte sie zusammen. Mit diesen Dingen bepackt, öffneten sie nun den Riegel zu Yokazes Box und trat in diese ein. Er ging ein paar Schritte zur Seite, schnupperte kurz an ihr. Seine Box bot wie für alle anderen Talbuks genügend Platz für ihn selbst, wollte er ausgiebig schlafen und damit noch fünf bis sechs weitere Personen darin mit Freiraum stehen konnten, auch wenn er lag. Den Halfter und das Zaumzeug legte sie erst noch zur Seite sondern schnallte erst den Sattel um. An diesen befestigte sie noch die dazugehörigen Taschen, legte ihm dann noch den Rest um. Ihre eigenen Taschen band sie sich um die Hüfte oder legte sie sich über die Schulter. Nun war sie Aufbruchbereit. Heute war für sie ein mehr oder weniger besonderer Tag. Zum einen würde sie heute ihre Heimat für sehr lange Zeit verlassen, wenn nicht sogar für immer. Zum anderen... ja zum anderen wurde sie heute 17 Jahre alt. Ihr 17tes Lebensjahr war also angebrochen. Ihn an den Zügeln festhaltend führte Anija Yokaze aus den Ställen heraus. Zwar würde er ihr so oder so folgen, doch diente es dazu, sollte er sich erschrecken, dass sie ihn sofort wieder beruhigen könnte. Es war also soweit. Die Blauhaarige schaute sich um. Vieles lag in Trümmern. Sie erinnerte sich daran zurück, wie zerstörte Orte vor zwei bis drei Jahren aussahen. Melancholisch betrachtete sie ihre verwüstete Umgebung, verlangsamte dadurch allerdings nicht ihr Tempo sondern schritt ihren Weg des Schicksals. Ihre Großmutter hatte ihr den Punkt genannt, an dem sie die Gewölbe verlassen würde und zu diesem Punkt ging sie nun. Quer über den Kathedralenplatz musste sie dafür gehen. In der Mitte stand der zerstörte Brunnen. Noch immer waren blutige Schlieren in seinem Wasser zu erkennen. Die Engelsstatuen waren ebenfalls zerstört. Das Mädchen schaute kurz zurück. Außer das leise Klacken von Yokazes Hufen rauschte nur der Wind in den Blättern der Gebüsche und Bäume. Das Gefühl beobachtet zu werden beschlich sie für einen kurzen Moment. Traurig blickte sie herab zum Grund. Nach einiger Zeit schaute sie wieder auf. Chiyoko stand vor ihr, neben ihr der Alte mit dem bodenlangen weißen Bart. Beiden warf das Mädchen einen Blick zu. Es ist soweit... Wehmütig nickte sie und schluckte dabei. Unglaublich schwer wurden ihre Schritte aufeinmal. Nein, sie wollte nicht gehen. Sie wollte ihre geliebte Heimat nicht verlassen. Egal wie sehr sie sich immer nach der Freiheit draußen gesehnt hatte, die Vögel beneidete... so war es nicht das was sie wollte... vielleicht wollte sie es nicht da nun viele Gefahren ihr bevor standen? Hast du alles? Auch die Reagenzien-Schriftrolle? Natürlich... Ihre Stimmungshaarsträhne war dunkelblau. Chiyoko wusste was genau in ihrer Enkelin gerade vor sich gehen musste, doch musste sie es ignorieren. Nun zählten anderen Dinge, wichtigere Dinge als die Bedürfnisse eines einzelnen Menschen. Bevor du aufbrichst... es gibt da noch etwas. Fragend sah das Mädchen die beiden an. Der Mann sah zu der alten Frau und nickte ihr zu. Chiyoko, wenn du es tun könntest...? Ein wenig Verwirrung spiegelte sich in Anijas Antlitz wieder. Chiyoko begann in der Luft Runen zu formen. Diese legten sich auf ihre Finger und das zuvor blaue Chakra färbte sich in eine lilianes. Sie gab Anija ein Zeichen auf die Knie zu gehen. Zögerlich folgte sie dieser Anweisung. Den Kopf mit der einen Hand anhebend, legte die Alte nun die Finger auf die Kehle ihrer Enkelin. Deutlich spürte sie wie das Chakra in ihren Körper zog, dann war es auch schon vorbei. Sie stand wieder auf und fasste sich an den Hals. Es ist ein Siegel... mit diesem wirst du über nichts was mit dem Orden zu tun hat oder über den Orden selbst mit jemandem sprechen können. Solltest du im Begriff sein es zu tun, so würde dir das gesamte Gedächtnis gelöscht werden. Es dient nur zur Sicherheit... Anija schluckte. Eigentlich hätte sie ahnen müssen, dass so etwas kommen würde. Wortlos führte sie sich und Yokaze an den beiden Ältesten vorbei, welche zusätzlich noch ein wenig Platz machen. Als sie allerdings den langen Pfad, welcher nach unten in die Täler führte erblickte, stockte ihr der Atem. Ordensmitglieder hatten sich an den Seiten des Pfades zu zwei langen Reihen aufgestellt und schauten zu ihr hoch. Zum Schutze standen sie da, bis Anija in den Tälern wäre, schließlich könnten Dämonen sie bereits auf diesem Weg überfallen. Der braune Kapuzen-Umhang wehte im kalten und feuchten Wind, als sie hinunterblickte. Erste Tropfen prasselten auf den Grund zu ihren Füßen nieder. Es wird ein sehr lange und ausgesprochen gefährliche Reise für dich werden. Die Blauhaarige drehte sich nochmal zu ihrer Großmutter um, welche an sie heran getreten war. Du solltest sehr vorsichtig sein... die Welt ist niemals das was sie gibt zu sein. Nirgendwo sonst wirst du auf soviel Leid stoßen wie dort... du solltest vorallem Acht geben wem du dein Vertrauen schenkst. Zwar waren die Ratschläge ihrer Großmutter nett gemeint, doch... doch munterten sie Anija in keinster Weise auf. Aus ihrem Gewand zog die alte Frau noch zwei weitere Dinge. Dies solltest du noch mitnehmen... Weihrauch und Weihwasser. Die Zügel von Yokaze loslassend, welcher kurz an den neuen Gegenständen schnupperte, nahm Anija sie entgegen und verstaute sie in einer ihrer Taschen. Mit müden Augen schaute die alte Frau zu dem Mädchen hoch. Ich hoffe du wirst jetzt endlich erwachsen... Sich ein aufmunterndes Lächeln auf die Wangen zu zwingen, schaute sie zu ihrer Großmutter herab, nickte kaum kennbar und presste die Lippen zusammen. Daraufhin drehte sie sich wieder um, holte tief Luft und schritt mit hängendem Kopf vorran. Yokaze folgte ihr, ohne dass sie auch nur ein Wort sagen brauchte. Ihre Hand griff wieder in die Zügel. Den Blick ein gutes Stück weiter auf den Boden gerichtete haltend, spürte sie die durchbohrenden Augen der restlichen Ordensmitglieder an ihrem gesamten Körper. Nach einigen Metern blieb sie stehen und hiefte sich in den Sattel auf Yokazes Rücken. Nun hatte es richtig begonnen zu regnen. Die Kapuze ihres Umhangs zog sie sich über den Kopf. Ihr blaues Haar hatte sie nach vorne über beide Schultern geworfen. Nur leicht die Zügel in den haltend sagte sie Hepp hepp. und der Talbuk marschierte los. Über den äußeren rand ihrer Kapuze hinweg schielend, betrachtete sie die Ordensmitglieder. Sie alle warfen ihr Blicke der Verachtung zu. Sich stark unwohl und unsicher fühlend, zog sie mit einer Hand ihre Umhang an ihrer Brust noch etwas zu und schaute wieder gen Boden. Bald hatten sie den Pfad und sämtliche Personen auf diesen weit hinter sich gelassen und befanden sich mitten im Tal. Sie gab dem Halbhirsch ein Zeichen stehen zu bleiben und sich nochmal umzuwenden. Melancholisch schaute sie zu den verblassten Gebäuden auf. Wirf nochmal einen letzten Blick zurück auf die vertraue Heimat, Yokaze... denn wir werden sie für sehr lange Zeit nicht wieder sehen. Auf diese Worte hin ging er weiter. Sie senkte betrübt den Kopf. ... wenn wir sie überhaupt jemals wiedersehen...


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"Erwachet..."[/align]

Kaum zu glauben, doch hatte sie es tatsächlich geschafft. Einige Tage Zeit hatte sie es gekostet doch nun lag das Gebirge endlich hinter ihr. Yokaze an seinem Zaumzeug führend schaute sie zu den Bergen des Tsuchi no Kuni auf. Hoch ragten die Ungetümer, bis in die Wolken hinein. Nur langsam schaffte sich das Mädchen an die anderen Luftverhältnisse zu gewöhnen, denn auch wenn sie weiterhin noch sehr weit oben lagen, so war die Luft hier um eines Weites nicht so dünn wie in den Spitzen der Gebirge. Nicht mal eine Kleinigkeit war von ihrer Heimat mehr zu sehen, alles wurde von einem dichten und undurchdringbar scheinenden Schleier aus Wolken verdeckt. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie zwischen den beiden Großreichen von Erde und Donner geschwankt, nun stand sie festsn Fußes im Tsuchi no Kuni. Wohl fühlte sie sich in den höheren Ebenen des Kontinents, sie hatten etwas von ihrer Heimat. Bereits in den letzten Tagen hatte sie sich nach der Zeit zurückgesehnt, als noch alles in Ordnung war. Zwar war sie eingeschränkt, doch war sie auch glücklich und erst jetzt begann Anija zu schätzen wissen, was sie alles durch ihre Torheit verlor. Nun wieder aufm dem Rück ihre Talbuks und Freundes Platz findend, wollte sie mit ihrer Suche nach den Reagenzien beginnen. Wo sie sich gerade im Reich der Erde befand, so würde sie mit der Äonenerde starten... nur wo sollte sie anfangen zu suchen? Eigentlich hatte das Mädchen gar keinen Schimmer wo sie nach den Reagenzien suchen sollte, lediglich die Namen der verschienden Reiche verleiteten sie dazu zuerst in diesen nach dem jeweiligen Element zu suchen. An einem kleinen Fluss mitten durch die bergige Einöde ließ sich das Mädchen nieder. Auf einen Stein sitzend versuchte sie die Prientierung auf ihrer Karte zu finden. Sämtliche Reiche des Kontinents waren auf dieser eingezeichnet und wo sich die Großdörfer der Shinobiwelt befanden. Mit einem kleinen "X" hatte sie sich markiert wo sich der Orden befand. Yokaze trank derzeit aus dem Fluss. Mmh... also von dort bin ich das Gebirge hinab... dabei habe ich mich ein wenig an die Täler gehalten und steile Abstiege gemieden... das bedeutet ich muss etwas schräg von den Bergen gegangen sein und müsste jetzt ungefähr... hier sein. Mit dem Finger ging sie ihren geglaubten Weg nach und blieb an einem Punkt stehen. Das Großdorf im Tsuchi no Kuni nennt sich Iwagakure und liegt scheinbar ein gutes Stück westlich von hier. Vielleicht sollte ich da meine Suche nach der Äonenerde beginnen, kann ja sein, dass einige Leute darüber was wissen. Wenn wir uns beeilen, dann sind wir zur Dämmerung dort. Den Entschluss gefasst, packte sie die Karte wieder weg, streichelte ihrem Talbuk kurz den Kopf und schwang sich wieder auf seinen Rücken. Hepp Hepp. Damit marschierte er wieder los. Eine Weile zog sich die Ebene aus kaltem Geröll und rauem Erdboden, bis sie sich in einem fruchtbaren Tal wieder fanden. Bewundernd schaute sich das Mädchen um. Es hatte sehr viel Ähnlichkeit mit dem Tal bei ihrer Heimat, doch schien es noch um einiges weitläufiger. Bald hatten sie auch dieses wieder hinter sich gelassen und ein kleines Wäldchen grenzten an dieses an. Selbst hier traf das Mädchen bereits auf soviele unterschiedliche Formen von Vegetationen an, dass sie sich ernsthaft fragen musste, ob der restliche Kontinent ebenfalls so unterschiedlich bewachsen war. Als sich die Sonne dem Horizont langsam zuneigte, erhob sich vor dem Mädchen einie riesige Felswand und stieg, je näher die ihr kam immer weiter in die Höhe. Beeindruckt legte sie ihren Kopf tief in den Nacken um zur Kante der Wand aus kaltem Gestein aufschauen zu können. Das ist es also... wahnsinn... Murmelte sie in sich hinein. Als sich ihr Blick wieder nach vorne richtete, fiel ihr eine Einhöhlung in der Wand auf. Eine kleine Lampe hing von der Decke hinab und beleuchtete den Weg in das eingekesselte Dorf. Auf diesen Gang zugehend, stieg sie als sie diesem näher kam von Yokaze ab und führte ihn an seinem Zaumzeug neben sich her. Natürlich blieb sie nicht unentdeckt und sofort kamen zwei Shinobi des Dorfes aus einem kleinen Kabuff im Gang heraus. Das Mädchen senkte kurz den Kopf, als Zeichen der Würdigung der beiden Shinobi. Guten Tag. Schönen Abend die Dame, dürften wir wohl wissen wie Ihr Name lautet und was Sie hier her führt? Leierte einer der beiden Chuunin den Standarttext herunter und schien bereits ein wenig genervt. Vermutlich stand er schon den gesamten Tag an diesem Eingang zum Dorf und wollte nur noch nach Hause. Der andere hatte derzeit ein Heftbrett aus dem kleinen Häusschen geholt und blätterte dieses durch. Ich heiße Anija und bin nur auf der Durchreise. Desinteressiert blätterte der junge Mann weiter durch die Blätter. Mhm Anija... und weiter? Stutzig schaute sie beide und schüttelte leicht den Kopf. Nichts weiter. Der etwas müder wirkende der beiden zog nun eine Augenbraue in die Höhe. Ihr werdet doch wohl einen Nachnahmen haben. Nein... wirklich nicht. Sich gegenseitig kurz anschauend und dann wieder zu der Blauhaarigen mit ihrem Talbuk schienen sie skeptisch mit dem Mädchen zu sein. Der mit dem Klemmbrett hielt es nun dem anderen hin. Also ich hätte da wohl 'Anija Misahi' im Angebot, gesuchte Nukenin auf dem S Rang Niveau. Ziemlich hohes Kopfgeld und beliebt in allen Großmächten. Die beiden schauten sich das Bild der genannten Person an und prüften es mit dem Aussehen der Blauhaarigen ab. Schnell stellten sie fest, dass sie wohl nicht die genannte Nukenin sein musste. Zum einen sah sie noch etwas jünger aus, hatte langes blaues Haar, auch wenn es momentan zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden war und die Augen waren eher golden als violett. Lieber wagte die Erbin nichts zu sagen, sondern wurde unsicherer. Hoffentlich würde man sie nicht mit jemanden verwechseln... dann könnte ihre Reise bereits hier ein Ende nehmen. Wieder blätterte der eine durch die Daten sämtlicher Shinobi, hingegen der andere jetzt die Arme vor der Brust verschränkte. Woher kommen Sie denn? Nun wurde es etwas brenzliger. Eigentlich hätte sie mit solchen Vorsichtsmaßnahmen am Eingang eines großen Ninjadorfes rechnen müssen. Ich stamme aus einem kleinen Bauerndörfchen an der Grenze zu einigen Reichen. Das Tsuchi no Kuni grenzte ebenfalls daran. Es hat keinen Namen und ist eher ähm... na ja eher so ein Zusammenschluss aus kleinen Bauernfamilien. Lieb und unschuldig lächelte sie der Torwache entgegen, welche lieber schnell mit rotem Kopf den Blick von ihr abwandte. Der andere Chuunin blätterte nun bereits zum dritten Mal den Stapel Daten auf seinem Klemmbrett durch, schüttelte dabei immer wieder den Kopf. Tja in den Shinobi Daten sind Sie nicht verzeichnet, Ihr Aussehen und Ihr Name sind dem Dorf völlig unbekannt und es gibt auch sonst keinerlei Meldungen aus kleineren Reichen zu Ihrem Stand. Was machen wir also mit Ihnen? Förmlich abwartend starrten die beiden Dorfshinobi das Mädchen nun an, welche etwas hiflos Yokaze neben sich am Hals streichelte. Ratlos schauten die beiden einander nun an, danach seufzte der, der eben rot geworden war. Also gut... machen wir es so. Komm mal mit. Er deuteete ihr zu folgen, wessen sie auch nachging. Die beiden Torwachen begaben sich wieder in ihr kleines Häusschen und schoben dem Mädchen einige Formulare samt einem Stift durch ein Fenster auf ihre Seite. Das füllen Sie nun einmal komplett aus. Wenn Sie das Dorf wieder verlassen wollen, dann dürfen Sie es nur bei diesem Ausgang verlassen und müssen sich bei den Torwachen melden. Sollte alles reibungslos ablaufen, dann können Sie wieder gehen, sämtliche Informationen über Sie werden vernichtet und es ist so, als wären Sie niemals in diesem Dorf gewesen. Der junge Chuunin verschränkte müde seine Arme auf der Fensterbank und legte seinen Kopf da drauf. Währenddessen schaute er ihr dabei zu, wie sie das Formular ausfüllte. Natürlich schrieb sie an einige Stellen nicht die volle Wahrheit hin, auch wenn sie somit eines der Gebote Kamis brach. Allerdings tat sie es ja in seinem Namen, so sollte sie mit freiem Herzen davon kommen. Bei einem Punkt harkte es allerdings bei ihr. Was meint ihr mit 'Auffälligkeiten'? Der Chuunin verdrehte kurz seinen Kopf und sah sich den Punkt an. Dann schien er selbst kurz zu überlegen, zeigte kurz darauf allerdings auf Yokaze hinter Anija. Euer Hirsch da- Talbuk. ...meinetwegen auch das. Der wäre eine Auffälligkeit, oder markante Narben im Gesicht würden auch dazu zählen. Eben Dinge woran man Sie leicht erkennen könnte. Die Blauhaarige verstand nun, was mit dem Punkt gemeint war, schrieb sogleich ihren treuen Begleiter auf. Zählt meine Haarfarbe auch dazu? Ratlos zuckte er mit den Schultern. Was weiß ich? Rennen ja heutzutage genügend mit blau gefärbten Haaren rum. Am liebsten hätte das Mädchen nun etwas fieses darauf erwidert, schließlich war dies ihre Naturhaarfarbe, doch ein böser Blick schien bei dem Typen bereits zu genügen. Das Formular noch unterzeichnend, schob sie ihm Stift sowie dieses zu. Kurz prüfte der Mann die angegeben Daten, drückte einen Stempel auf das Blatt und legte es zur Seite. Willkommen in Iwagakure. Dankbar lächelte sie beide an, verneigte sich kurz und trat dann mit Yokaze zusammen in das Dorf.

Als sie den kleinen Tunnel verließ, fühlte sie sich regelrecht erschlagen von dem was sie sah. Einzigartige Gebäude, gefertigt aus Gestein, Lehm und Erdboden ragten in die Höhe, und wirkten durch ihre Vielzahl selbst wie kleine Gebirge. Mit Hängebrücken waren sie verbunden, Wege egal ob am Boden oder in der Luft führten einen überall hin und ließen das Dorf immer aus einem völlig anderen Blickwinkel betrachten. Lebendig war das Dorf auch, so tollten in allen Straßen spielende Kinder und ganze Menschenmengen drängten sich durch Gassen. Shinobi sprangen über die Dächer der Häuser hinweg. Einfach ein fantastischer Anblick bot sich der jungen Blauhaarigen und sie fragte sich, ob alle Dörfer so waren. Yokaze neben sich durch die Straße führend, waren an den Seiten dieser viele Stände aufgebaut, an denen die verschiedensten Waren angeboten wurden. Besonders ein Stand fiel dem Mädchen direkt ins Auge. Viele, für sie sogar teils unbekannte Instrumente wurden den Vorbeigehenden präsentiert. Sofort zog die Blauhaarige es dorthin, zuvor allerdings stellte sie Yokaze an die Seite der Straße. Du wartest hier ja? Ich bin gleich zurück! Daraufhin ging sie zu dem Stand und schaute sich die vielen Instrumente bewundernd an. Yokaze schaute seiner Freundin hinterher, bemerkte allerdings sobald ebenfalls eine Kleinigkeit die ihm gefiel. Ein wandernder Stand mit Rollen verkaufte jegliche erdenklichen Obstsorten und ging die Straße abwärts. Dem verlockendem Duft der Früchte nicht widerstehen könnend, ging der Talbuk dem nach. Anija bemerkte dies nicht, sondern schwebte voll und ganz in der Welt der Musik wegen den ganzen Instrumenten. Als die Sonne den Himmel gänzlich rot färbte, es am Horizont gar sogar langsam dunkel wurde, riss sich Anija endlich von den Musikstücken los, schließlich war sie aus einem anderen Grund hier. Als sie sich umdrehte schaute sie verwirrt drein. Sie ging zu dem Platz, an dem sie ihren Talbuk platziert hatte, doch war er irgendwie nicht mehr da. Suchend schaute sie sich nach ihm um. Yokaze? Sogar in dunkle Gassen blickte sie kurz hinein. Nach einiger Zeit wurde das Mädchen panischer und sie lief die Straße rauf und runter, schaute sich immer wieder nach dem Talbuk um. Es wurde leerer in der Straße und auch die Stände wurden abgebaut. Das Dorf machte sich für die Nacht fertig. Yokaze!! Rief sie nun während sie lief, pfiff ab und zu mal, doch blieb von dem Hirschähnlichen Wesen keine Spur...

Nun mach mal hinne da... ich möchte nach Möglichkeit noch vor Mitternacht daheim sein. Pampte die Torwache, welche Anija durchgelassen hat seinen Kameraden mürrisch an und gähnte kurz. Dieser schien das ganze etwas ruhiger anzugehen und kümmerte sich reichlich wenig um die Ungeduld seines Kollegen. Wir müssen sowieso noch warten bis die Nachtwache erscheint, also schieb keinen Stress. Leise grummelte der Chuunin etwas vor sich hin, akzeptierte aber was der andere sagte. Schweigend standen sie sich in dem dunklen Gang gegenüber, welcher nur von einer schwachen Lampe beleuchtet wurde und alles in ein dämmriges Licht warf. Es war stockfinster draußen geworden und schien spät am Abend zu sein. Beide waren an je eine Wand gelehnt, warteten auf ihre Ablösung. Einer von beiden begann in seiner Tasche zu wühlen und verlor dabei etwas. Sachte segelte das kleine Foto zu Boden. Eine junge Frau, welche ein Neugeborenes in den Armen hielt ar darauf zu erkennen. Dir ist da was runtergefallen. Wies der andere die Torwache auf den Gegenstand hin. Dieser hob es überrascht wieder auf. Ah danke. Das ist deine Schwester, huh? Der Chuunin betrachtete das Foto mit einem Lächeln. Ja... meine Schwester mit ihrem Kind. Sie hat es vor wenigen Tagen zur Welt gebracht, ich hatte ihr versprochen heute Nacht darauf aufzupassen, weil sie nochmal ins Krankenhaus muss, überprüfen lassen, ob die Wunde vom Kaiserschnitt so verheilt wie sie soll. Der etwas müderer Mann pfiff anerkennend. Na dann herzlichen Glückwunsch. Dankbar grinste er seinen Kollegen an... doch sollte dieses nicht lange währen. Als wäre sie Teil des Schattens, kam eine Hand neben dem Mann aus der Dunkelheit heraus und stieß, schneller als jeder schauen konnte ihm ein Kunai durch die Kehle. Mit weit aufgerissenen Augen rutschte er sein eigenes Blut gurgelnd die Wand hinter sich runter. Dem anderen blieb fast das Herz stehen, hatte allerdings nicht viel Zet zu realisieren, was gerade geschehen war, da kam das was seinen Kumpel getötet hatte aus dem Schatten hervorgeschossen. Aus Reflex zog der Chuunin selbst ein Kunai und stieß damit ebenso zu. Die Schattengestalt ging einige Schritte zurück, hielt sich die blutende Schnittwunde am Arm. Sich nun ebenfalls hinsetzend, griff sich die Torwache an den blutenden Oberschenkel. Das Kunai steckte noch darin und mit schmerzverzerrtem Gesicht sah er nur noch, wie die Person in schwarzem Umhang ins Dorf verschwand. Nichts hatte er an ihm erkennen können, alles war von der Dunkelheit dem Blick des Mannes verborgen geblieben. Zu seinem Glück kamen wenige Sekunden darauf die Nachtwache um die Ecke. Als sie die beiden Chuunin sahen, kamen sie auf den lebenden zugerannt. Was ist mit euch geschehen?! Wer hat euch das angetan?!

Anija merkte es selbst: Sie musste sich verirrt haben. In einer dunklen und verlassenen Gasse Iwagakures fand sie sich wieder, völlig außer Atem lehnte sie sich an eine Hauswand. Das gesamte Dorf hatte sie nach Yokaze abgesucht, auch wenn es ihr so vorkam als sei sie die gesamte Zeit nur im Kreis gelaufen. Nirgendwo hatte sie auch nur den Hauch einer Spur ihres geliebten Talbuks gefunden. Aus Verzweiflung stiegen ihr Tränen in die Augen und sie verbarg das Gesicht in ihren Händen. Oh nein... Yokaze... bitte Kami... bitte lass meinen tierischen Freund wieder auftauchen... ich könnte es nicht verkraften ihn auch noch zu verlieren... Schluchzte sie leise. Ein Knacken riss sie aus ihren eigenen Problemen. Ängstlich starrte sie in die Finsternis der Gasse, schluckte kurz. Ihre Hand suchte den Griff ihres White Serpents. Wer ist da? Abwartend, ob es vielleicht nur eine Katze oder doch ein Mensch war, schaute sie eindringlich in die Dunkelheit. Bevor sie allerdings hätte reagieren können, drückte etwas Unsichtbares sie hinter sich gegen die Wand. Selbst schreien wurde durch eine Hand an ihrem Mund verhindert. Sie hatte ihn nicht gesehen, sie hatte ihn wahrlich nicht in der Dunkelheit gesehen. So exzellent hhatte sich diese Person im Dunkeln der Nacht getarnt, dass die Blauhaarige im ersten Moment tatsächlich im Glauben war, etwas unsichtbares würde sich an ihr vergreifen. Wie besessen rieb die Person seinen Körper an ihren. Genauso fuhr er mit seinem Arm ihren Rücken auf und ab. Dass sie sich belästigt fühlte, war wohl verständlich, allerdings ging alles so schnell von stattten, dass sie gar nicht darauf reagieren konnte. Mit einer schnellen Bewegung hatte die Schattengestalt ihr eine Schnittwunde am Arm zugefügt und ihr den finsteren Mantel umgelegt. Nichts konnte sie an ihm erkennen, so perfekt nutzte er die Dunkelheit zum Schutz aus. Völlig perplex blickte sie dem Schatten nach, wie er von der Gasse auf die Straße verschwand. Sie verstand nicht so recht was das jetzt sollte, hielt sich allerdings den schmerzenden und blutenden Arm. Sie nahm die Kaputze des Mantels vom Kopf und prüfte die Wunde. Sonderlich tief war sie nicht. Was war das eben nur...? Als wären sie die Antwort auf ihre Frage, tauchten wie aus dem Nichts Shinobi in langen Mänteln und Tiermasken auf den Gesichtern auf, umzingelten sie und hielten sie mit zwei festen Griffen an beiden Oberarmen fest. Erschrocken fuhr die Blauhaarige herum, verstand nun gar nicht mehr was hier vor sich ging. Wa-Was geht hier vor sich? Wer seit ihr und was wollt ihr von mir?! Einer der Anbu Iwagakures trat nun vor, prüfte die Wunde an dem Arm des Mädchens und nickte den anderen dann zu. Das muss die Person sein. Die Shinobi traten näher an das verstörte und ängstliche Mädchen heran. Du bist hiermit, aufgrund des Verdachts einen Tor-Chuunin getötet und einen schwer verletzt zu haben, vorrübergehend festgenommen. Bringt sie zum Verhör in das Quartier. Nun begann das Mädchen sogar vor Angst wie wild zu japsen, war mehr als entsetzt über das Vorhaben der Anbu. B-Bitte i-ich habe nichts getan! I-Ich schwöre es... da war eben ein finsterer Mann, der hat mir die Wunde zugefügt und mir den Mantel umgelegt... ich habe niemanden umgebracht und habe auch nichts damit zu tun!! Ohne sie auch nur anzuhören, gab er den beiden Männern, welche das Mädchen festhielten das Zeichen sie abzuführen. Nicht mal die geringste Chance hatte sie sich gegen die Kraft der beiden Männer zu wehren und wurde von ihnen mitgezerrt. Allerdings kam es ganz anders als erwartet. Selbst dem Boden unter ihren Füßen konnte Anija nicht länger trauen, so verschwand dieser mit einem Mal unter ihr und obwohl die Anbu sie zuvor so stark festgehalten hatten, fiel sie in die Dunkelheit. Mit einem lauten Schrei verschwand sie vor den verdutzten Augen der Dorfshinobi in den Kanälen des Dorfes. Ungläubig starrten sie ihr nach. Ein Gullideckel schien locker gewesen zu sein und konnte dem Gewicht des Mädchens nicht länger standhalten. Etwas unsanft prallte sie also auf den Grund. Deutlich stank es richtig typisch nach einem Abwasserkanal und für einen kurzen Moment wurde dem Mädchen ein wenig übel, vorallem weil sie mitten in die Kloake gefallen war. Schnell rappelte sie sich jedoch wieder auf. Sie musste fliehen, um jeden Preis. Leise horchten die Anbu in die Finsternis des Abwasserkanals von Iwagakure um zu testen, ob die Blauhaarige noch lebte. Als sie das Plätschern des Wassers hörten, waren sie sofort alarmiert. Versperrt sämtliche Ein- und Ausgänge des Dorfes, vorallem die in den Kanälen! Ruft zur Not Verstärkung, sollten wir zu wenige sein. Kazu und Takashi, ihr folgt der Spur des Mädchens, versucht sie um jeden Preis einzuholen und festzunehmen! Sie darf auf keinen Fall das Dorf verlassen! Zeitgleich nickte jeder von ihnen und verschwanden dann. Die beiden Anbu, welche Anija verfolgen sollten, sprangen nun dem Mädchen in die Kanäle nach. Schnell huschten sie durch die Dunkelheit, vertrauten dabei ihrem Chakragespür. Auch Anija rannte förmlich um ihr Leben. Sie konnte nichtmal ihre eigene Hand vor Augen sehen, doch rannte sie einfach. Bewusst befand sie sich dabei direkt an der Wand, behielt die gesamte Zeit eine Hand an dieser. Als sie das Plätschern von wasser hinter sich hörte wusste sie, dass die Iwanin ihr dicht auf den Fersen waren. Vermutlich waren sie sogar schneller als das Mädchen, sonst hätten sie nicht so früh aufholen können. Anija war verzweifelt. Was sollte sie nur tun? Davon laufen half nichts, sie waren schneller und würden sie einholen, so wie jetzt. Nichts hatte das Mädchen getan, wirklich nichts... sie hatte doch nur nach ihrem Yokaze gesucht und nun? Nun wurde sie durch die Kanäle gejagt wie eine kleine Maus, weil man versuchte ihr die Ermordung und Verletzung von zwei Chuunin anzuhängen. Es war einfach unfair. Erst hatte man sie belogen und hintergangen, dann ihr alles genommen und nun wurde sie gejagt. Doch Selbstmitleid half in solch einer Situation am allerwenigsten. Anija musste endlich handeln. Das plätschern im Wasser hörte sie immer näher kommen. Es musste etwas geschehen, sofort. Da fiel ihr eine Sache ein. Sie liefen durch Wasser, das konnte hilfreich sein! Näher und näher kamen sie ihr. Die Anbu machten sich bereit, sie zu überwältigen und das Katz und Maus Spiel endlich zu beenden. Das momentane Tempo beibehaltend, sammelte das Mädchen Raiton-Chakra in ihren Händen. Dabei formte sie es zu einer blitzartigen Kugel. Als das Jutsu soweit war, sprang die Blauhaarige in die Höhe, drehte sich geschickt einmal um sich selbst und warf dabei die Kugel in das Wasser hinter sich. Die Anbu schafften es nicht sich rechtzeitig auszubremsen und gerieten mitten in den vom Wasser weitergeleiteten Stromschlag. Mit kurzem aufschreien zwang es die beiden zu Boden. Anija war wieder gelandet und rannte ohne zu zögern weiter. Argh verdammt nochmal! Ich schaffe es nicht mich zu bewegen...! Die blöde Kuh hat uns paralysiert... bis wir wieder auf den Beinen sind ist sie zu weit weg um sie noch einzuholen... los funk Akira an! Sofort! Nur schwer gelang es dem Iwanin seine Hand an sein Funkgerät zu führen und es zu betätigen. Akira, Takashi hier, hörst du mich? Laut und deutlich. Lagebericht: Das Mädchen hat mich und Kazu mithilfe einer Raiton-Technik an den Boden gefesselt. Es wird ein Weilchen dauern bis wir uns agil wie zuvor bewegen können. Verstanden. Die restlichen Truppen sind gerade dabei sämtliche möglichen Ausgänge unpassierbar zu machen. Sie wird hier nicht rauskommen. Sobald ihr wieder auf den Beinen seit, nehmt die Verfolgung wieder auf! Verstanden!

Immer schwerer wurden Anija ihre Beine und jeder weiterer Schritt war mittlerweile eine wahre Qual für sie. Auch die kalt-feuchte und miefige Luft in dem Kanal schnürte es dem Mädchen allmählich die Lunge zu. Ihr war schwindelig vor Erschöpfung, auch wenn sie es durch die dort herrschen Finsternis nicht so wahr nahm. Dennoch rannte sie weiter. Sie durfte das Tempo nicht drosseln, musste imer weiter laufen, bis ein Licht am Ende des Tunnels sah. Wie eine Ewigkeit kam es ihr vor, seitdem sie die Anbus abgeschüttelt hatte. Vermutlich hatten sie die Verfolgung bereits wieder aufgenommen, doch noch blieb ihr ein wenig Zeit. Mit Sicherheit hatte sie sich wieder maßlos verlaufen. Zwar könnte sie Licht erschaffen, doch befürchtete die Blauhaarige, dass es den Iwanin dann nur leichter fallen würde ihr zu folgen, sprich sie das Licht sahen. Vorsichtshalber lief sie die gesamte Zeit nah an der Wand, fuhr mit einer Hand diese entlang und hielt eine ausgestreckt, sollte sich vor ihr eine Wand befinden. Dem war auch bald so. Der Wand nach links hin folgend, stieß sie wenige Meter auf eine weitere Wand. Erst nach einigen Sekunden realisierte sie, dass sie in einer Sackgasse gelandet sein musste. Verzweifelt tastete sie die Wand vor sich mit den Händen ab. Nein... NEIN!! Das darf nicht sein... es darf einfach nicht... Tränen aus purer Verzweiflung und Angst liefen ihr über die Wangen und sie sackte in sich zusammen. Nein... nein... es darf hier noch nicht enden... meine Reise hat doch gerade erst begonnen... und hier soll bereits Endstation sein...? Sie raufte sich das Haar. Es half alles nichts. Sie konnte nicht zurück, dann würde sie ihren Verfolgern direkt in die Arme laufen. Drum tastete sie an ihrem Körper nach ihrer Tasche und holte aus dieser einige Blendbomben heraus. Mit ihrem neuen, weißgräulichen Chakra formte sie eine Rune vor sich in ide Luft, schloss sie Augen und hielt eine Hand vor diese und warf die Bomben gegen die Wand. Grell wurde es in ihrer Abzweigung, dann erlosch das Licht und übrig blieb die hell leuchtende Rune in Anijas Hand. Als sie zu der Wand vor sich aufsah, stockte ihr der Atem. Runen ihres Ordens waren in diese eingezeichnet. Total überrascht schaute sie nach oben zur Decke. Auch dort waren die Runen eingemeißelt. Im Kopf übersetzte sich das Mädchen die uralte Sprache und verstand. So legte die Blauhaarige einen Finger an die Schriftzeichen vor sich und begann sie mit ihrem Chakra nachzuzeichnen. Als dies getan war, sprach sie: Asperire te. Kurz glühten die Schriftzeichen auf, dann verschob sich die steinere Wand mit einem ruckeln zur Seite, sodass ein fortführender Gang frei wurde. Unverzüglich trat sie in diesen, suchte die Seitenwand nach den beschrieben Runen ab. Als sie sie fand, vollzog sie dasselbe wie zuvor, nur sagte sie diesesmal: Claudere te. Wie von Zauberhand verschloss sich der geheime Durchgang wieder und es wirkte so, als niemals jemand durch diesen hindurch gegangen. Ein wenig vom Abwasser war in den enthüllten Gang geflossen, doch schaffte er es nicht die hereindringende frische Luft zu überdecken. Neue Hoffnung gefasst rannte sie also weiter, den Geheimgang entlang. Die Anbu derzeit folgten weiterhin ihrer Spur und ihr Chakragespür führte sie genau zu derselben geglaubten Sackgasse wie das Mädchen zuvor. Einer der beiden schaffte durch eine Katontechnik ein wenig Licht und auch ihnen fielen die komischen Zeichen an Wänden und Decke auf. Aber das... das kann doch gar nicht sein... ich spüre ganz deutlich, dass ihr Chakra in dieser Richtung langsam in weite Ferne rückt! Fassunglos starrte der Iwanin die Wand vor sich an, hingegen sein Teampartner schon wieder den Rückweg einschlug. Komm mit, vielleicht ist sie in einem anderen Gang und er grenzt dicht an diesen an. Hier kommen wir nicht weiter. Zögerlich folgte der Shinobi dem anderen und sie setzten ihre Jagd fort.

Eigentlich konnte Anija es selbst kaum glauben, doch hatte sie es tatsächlich geschafft. Sie war aus dem Dorf entkommen! Als sie den Tunnel verließ, führte er sie in ein Gebirge nahe Iwagakure. Vor allen Blicken durch eine Felsspalte verborgen war der geheime Weg. Ein wenig weiter unten grenzte ein kleines Wäldchen, drot würde sie sich hinbgeben. Noch vermutete sie, war sie nicht außer Gefahr, drum musste sie so weit vom Dorf wie nur möglich weg. Würde sie es erstmal in einem anderen Reich versuchen. Einen Blick zurückwerfend, verstand Anija, warum es diesen Weg gab. Vor vielen hundert Jahren müssen meine Vorfahren solche Gänge im gesamten Gebirge genutzt haben, um ungesehen in das Dorf eindringen zu können... davon hatte mir Großmutter erzählt, als ich noch ganz klein war... Murmelte sie leise vor sich hin, löste sich dann von dem Anblick und ging hinunter in den Wald. Natürlich war es noch immer total dunkel, schließlich war es Nacht und des Öfteren übersah die Blauhaarige mal einen Stein, eine Wurzel oder sonst was derartiges. Mehr als unwohl fühlte sie sich im dichten und finsteren Gestrüpp. Während des ganzen Auflaufs hatte sie Yokaze vollkommen vergessen. Laut knackte es hinter ihr. Stocksteif blieb sie stehen wo sie war. Eine Gänsehaut lief ihr den Rücken hinab und nur langsam wagte sie es sich umzudrehen. Sie musste feststellen, dass sich hinter ihr nichts befand. Weiterhin unsicher wollte sie weitergehen, da schrack sie zurück. Laut kreischte sie vor lauter Angst auf, hielt sich dann die Hände vor den Mund, dass sie damit aufhörte. An den Stamm eines Baumes war sie nachhinten gestolpert. Mit Angsterfüllten und leeren Augen starrte sie die Kreatur die vor ihr stand an. Graue, gekrümmte Hörner wuchsen in Blickrichtung aus dem Kopf des humanoiden Wesen. Mit roten stechenden Augen starrte, und mit einem Grinsen aus zackigen Zähnen grinste "er" das Mädchen an. Sie vermutete, dass es ein "er" sein musste, schließlich schien er in seiner schwarzen Kutte oder was das war recht männlich zu wirken. Wie er über den Boden schwebte, so schwebte mehr oder minder auch sein langes schwarzes Haar in der Luft. Die Haut war leichenblass und merkwürdige schwarze Zeichnungen oder Tattoos oder ähnliches liefen im von den Augen die Wangen ein Stückchen hinunter. Na komm... da brauch man doch nicht so zu erschrecken. Noch immer grinste die Gestalt das Mädchen an, welche es nicht schaffte auch nur ein Wort vor Schreck herauszubringen. Nun kam die Gestalt ein wenig näher an sie heran, woraufhin sie sich noch mehr an den Baum hinter sich presste. Endlich schaffte sie es auch etwas zusammen zu stottern. W-w-w-wer o-oder w-w-was b-bist d-d-du...? Nun wurde sein Blick ein wenig finsterer, ebenso sein breites Grinsen. Ich bin... der strahlende Traum... das Monster in deinen Alp- Er stockte, das Grinsen verschwand und er schien über etwas nachzudenken. Moment falscher Text... Nun blickte auch Anija etwas stutzig kurz zu beiden Seiten, dann wieder an. Er schien den Faden wiedergefunden zu haben und grinste erneut. Also... ich bin der Henker... der Richter, der sämtliche Lebewesen vor ihr letztes Gericht stellt... der Reiseführer für den Weg auf die andere Seite... ich erscheine, wenn der Sand in der Sanduhr eines jeden durchgelaufen ist... na...? Jetzt machts klick nicht? Stark am grübeln schaute sie ihn verwirrt an. Ääääh... Die Gestalt verdrehte die Augen und meinte nun etwas genervt. Ich bin der Toood. Es jetzt verstanden haben, nickte sie verständnisvoll, bevor sie realisierte, wem sie da gegenüber stand. Sofort packte sie wieder die Angst, sie presste sich an den Baum hinter sich. D-Du bist der Tod?! Was-Was was machst du hier oder anders... was willst du von mir?! Nun grinste die Gestalt, die sich als der Tod bezeichnete wieder breit, kam dem Mädchen noch ein wenig näher, sodass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter auseinander lagen. Was ich von dir will? Nun ja... du musst wissen, wenn jemand stirbt, dann muss ich mittlerweile nicht mehr persönlich vorbei kommen und Sterbehilfe bei leisten, denn ich weiß bereits im vorraus wann das Lebewesen sterben wird. Bei dir allerdings ist das nun anders... Einmal um den Baum herum, hielt er sich an seinem Stamm fest und schaute die Blauhaarige nun von der Seite an, welche ihren Blick nun ebenfalls in seine Richtung lenkte. Du warst bereits einmal auf der anderen Seite... wurdest allerdings zu meinem Bedauern wieder rausgehauen von der weiteren Seele in deinem Körper und jetzt... jetzt kann ich nicht mehr sehen, wann du sterben wirst. Ihm verging das Grinsen und mit wahrem Bedauern schaute er mit seinen roten Augen in ihre goldenen. Und... was genau hat das jetzt für mich zu bedeuten? Jetzt grinste er wieder, kam ihr näher, sodass sie eigentlich hätte seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren können, doch war da kein Atem. Dennoch versuchte sie etwas von ihm wegzurücken. Dadurch, dass ich nicht mit vorher sehen kann wann du stirbst, muss ich jetzt immer bei dir bleiben und wenn es dann soweit ist, dich manuell mit mir nehmen. Entsetzt starrte sie den Tod an. WAS?! Ich bin mal da, mal nicht... so wird es laufen und keine Sorge... ich kann lange warten, bis du Schnuckelchen wieder zu mir zurückkehrst. Er strich ihr mit den krallenartigen Händen den Kopf von der Wange über das Kinn entlang, woraufhin es Anija schauderte und sie auf großen Abstand zu dem Tod ging. Plötzlich stupste sie etwas von hinten. Ruckartig fuhr sie herum, ihr Antlitz strahlte auf und sie schloss voller Freude den Kopf des Talbuks in ihre Arme. Oh Kami Yokaze!! Du glaubst ja gar nicht was für Sprünge mein Herz gerade macht... ich bin so froh dich wiederzusehen! Ich habe mir entsetzliche Sorgen um dich gemacht! Hau mir ja nie wieder ab, verstanden? Als hätte das Tier tatsächlich verstanden, schüttelte es den Kopf und die Blauhaarige drückte ihn erneut an sich. Etwas missmutig stand, oder eher gesagt schwebte der Tod neben dem Mädchen und den Talbuk. Natürlich, der Talbuk ist weit interessanter als ich... Das hirschähnliche Wesen am Zaumzeug nehemnd, rannte das Mädchen los. Er trabte hinterher und der Tod folgte den beiden natürlich ebenso. Wir können jetzt nicht noch länger rumtrödeln! Wenn wir uns nicht beeilen, dann werden sie uns wiederfinden, wir müssen soweit vom Dorf weg wie nur eben möglich!

Von einer spitz zulaufenden Klippe schaute er mit einem arroganten Blick auf das Reich der Erde hinab. Der Wnd ließ sein Haar und seine Kutte tanzen. Wie aus dem Nichts erschien hinter ihm eine vollkommen in schwarz gekleidete Gestalt. Tief hatte er sich die Kapuze ins Gesicht gezogen, damit dieses auch ja verdeckt blieb. Mit einem zufriedenen Lächeln drehte sich der junge Mann um. Ihr haltet auf exzellente Weise ein, was ihr von euch versprecht. Ich bin wirklich mehr als zufrieden von deiner Arbeit... Aus der Innenseite seiner Kutte zog er einen dicken Bündel mit Geldscheinen und warf es dem Mann zu. Mit früher Reaktion fing er das Bündel ab. Für die Verletzung an deinem Arm habe ich noch was extra dazu gelegt. Veranlasst jetzt, dass die Nukenin Informationen des Mädchens noch an Konohagakure weitergeleitet werden. Es ist egal wie ihr es anstellt, hauptsache sie kommen ohne Verdachtsfälle und Spuren in Konoha an... das Dorf selbst darf davon nichts mitkriegen, es soll im Nachhinein wie eine neue Meldung gehandhabt werden. Ohne auch nur ein einziges Wort zu äußern, nickte der Mann und verschwand so, wie er gekommen war. Nun drehte sich Anzu wieder um und blickte auf das Tsuchi no Kuni. So wird es dir die nächste Zeit häufiger gehen... das Gefühl gejagt zu werden muss sehr schön sein, aber keine Bange... sobald du zu mir zurückkehrst, wird alles ein Ende haben... denn dein Tod meine Liebe... Er lächelte. Nachdem Anija mit Yokaze zusammen das kleine Wäldchen verließ, stieg sie auf seinen Rücken und ritt los. Der Tod blieb dort wo er war. Kurz drehte sie sich zu ihm um, sah nur wie er mit einem finsteren Lächeln sich auflöste.


[align=center]...war erst der Anfang.[/align]

Anija
Im Besitzt: Locked

Yokaze

Beitragvon Anija » Sa 5. Nov 2011, 13:39

[align=center]Talbuk

Bild[/align]


Allgemeines zu Talbuks
    Der Talbuk (aus dem lat. übersetzt "Cervus Vallis" was zu dt. "Talhirsch" bedeutet; zu jp. "Shikasawa"; geläufige Namensverwendung ist "Talbuk") ist eine Unterart der herkömmlichen Gazelle und zählt gleichzeitig zur Familie der Hirsche. Entstanden ist diese Art durch eine Kreuzung zwischen einem Hirschbock (männlicher Hirsch) und einem Gazellenweibchen. Sie sind eigenständig in der Lage sich zu vermehren und so den Bestand der Art beizubehalten. Vorzufinden sind sie in den hochgelegenen Tälern in den Gebirgen zwischen Tsuchi no Kuni und Kaminari no Kuni sowie in manchen Gebirgsketten des Tsuchi no Kuni.

Merkmale
    Talbuks sind schlanke und kräftig gebaute, langbeinige Tiere. Sie erreichen Kopfrumpflängen von cirka 120 bis 175 Zentimetern, wozu noch ein 10 bis 20 Zentimeter langer Schwanz gerechnet wird. Dieser läuft vom untersten Wirbelsäulenknochen aus spitzläufig zusammen. Die Schulterhöhe liegt für gewöhnlich zwischen 125 und 175 Zentimeter und die Kopfhöhe zwischen 135 und 185. Das Gewicht des Talbuks kann zwischen 115 und 170 Kilogramm betragen. Bei den kleineren Gattungen in den Gebirgen des Tsuchi no Kuni können sich die normale Größenordnungen um gute 10 bis 20 Zentimeter verringern. Das Fell ist meistens weiß, enthält dabei allerdings auch entsprechende Farbpigmente, die das Fell je nach Licht silbern, bläulich oder lila wirken lassen. Die Menge und Länge des Fells ist von Region zu Region der Talbuks unterschiedlich. An sich ist es bereits sehr dicht und schützt gut vor Kälte. In den höheren Gebirgsketten des Tsuchi no Kuni, haben die Talbuks sehr langes und besonders dichtes Fell, da es dort prinzipiell kälter ist als in den niedrigeren Gebirgen.

    Die Hörner der Talbuks können, sollten sie mal abbrechen, nicht nachwachsen, dafür sind sie ausgesprochen dick und stabil. Ein Talbukbock kann bis zu 32 bis 50 Zentimeter lange Hörner haben. Die Talbukböcke haben unter anderem noch bis zu 6 kleinere Hörner am Nacken, die vom Kopfrumpf an kleiner werden. Bei der Talbukkuh sind sie kleiner und können nur an die 25 bis 38 Zentimeter erreichen. Die Hornfarbe ist gleich die der Hufe und kann je nach Fellfarbe zwischen silbern, kobaltblau und lila variieren.

Verhalten
    Talbuks sind meist sehr scheue Tiere und versuchen den Kontakt zu Menschen oder feindlichen Lebwesen zu meiden. Sie sind von friedlicher Natur und fliehen, sollte ihnen Gefahr drohen. Wenn man einmal ihr Vertrauen gewonnen hat, so sind sie auch sehr treue Verbündete und stehen einem zur Seite, wenn man sie braucht. Bei der Paarung sind Talbukböcke des Öfteren aggressiv zueinander und kämpfen in vielen Fällen um das Weibchen. Talbuks sind sehr aufmerksame und wache Tiere, weswegen es ihre natürlichen Feinde, meist Großkatzen, nicht einfach haben sie zu überraschen.


Lebensweise
    Talbuks leben in Herden, wobei der Stärkste der Talbukböcke das Leittier einer solchen ist. Diese Herden sind meist zwischen 20 und 38 Tieren groß. Sollte das Leittier zu alt werden, so ist es meist der Nachwuchs, der die Kontrolle über die Herde übernimmt. Sollte der Nachwuchs kein Bock sein, so entscheidet die Kuh bei der Paarung, welcher Bock das neue Leittier wird. Dies wird von der Talbukkuh durch Kämpfe zwischen den Männchen entschieden, hingegen sie stets den Stärksten von allen erwählt. Es kommt oft vor, sollten die Herden zu groß werden, dass sie sich dann spalten und eine von beiden einen neuen Platz in der Nähe sucht. Die meiste Zeit des Tages grasen Talbuks und bewegen sich dabei nur wenige Meter von der Stelle. Sollte nichts essbares in einer Region mehr vorzufinden sein, wandern sie weiter zur nächsten um dort nach entsprechenden Plätzen zu suchen. Hauptsächlich ernähren sich Talbuks von frischem Gras, Pflanzen, Baumblättern und manchen Obstsorten. Talbuks die von Menschen gehalten werden essen unter anderem auch Hafer und Getreide. Die Lebensspanne eines gesunden Talbuks kann bis zu 36 Jahre betragen. Dies variiert allerdings, wodurch er auch einige Jahre älter oder jünger sterben kann. Trächtig kann eine Talbukkuh ungefähr zweimal im Jahr werden, wobei die Tragezeit jeweils 4 1/2 Monate beträgt. Die Hauptsaison zur Fortpflanzung ist im Frühjahr und im Herbst.



[hr]

[align=center][table=width:700px;border:0px solid #cccccc;][tr=text-align:left;][td=border:0px solid #cccccc;width:310px;]
[/td]
[td=border:0px solid lightgrey;]Name: Yokaze ("Nachtwind")


Alter: 17 Jahre


Art/Rasse: Talbuk ("Unterart der Gazelle")


Geschlecht: Männlich


Größe: Schultern: 164cm | Kopf: 174cm | Hörner: 187cm


Gewicht: ca. 155kg[/td][/tr][/table][/align]

Aussehen
    Auch wenn viele jetzt denken mögen, dass Yokaze wegen seiner Fellfarbe ein ausgesprochen besonderes oder einzigartiges Tier sei, dann hat man sich aber gewaltig getäuscht. Für einen Hirsch, eine Gazelle oder eine Antilope mag dies wohl eine außergewöhnliche Fellfarbe sein, doch nicht für einen Talbuk und Yokaze ist ein solcher. Wie an einer anderen Stelle bereits beschrieben, besitzen Talbuks an und für sich etwas eigenartige Fellfarben, beispielsweise können sie schneeweiß sein und dennoch bei richtigem Lichteinfall bläulich oder purpurn schimmern. Ebenso die Hörner schimmern ganz gerne bei richtigem Licht in schönen Farben. Doch wenden wir uns nun eher Yokaze zu. Prinzipiell ist der Talbuk schneeweiß, selbst seine Hufe und Hörner sind von derselben Farbe. Wenn er allerdings auf einer von Sonnenlicht förmlich überfluteten Wiese grast, dann schimmert das Fell gerne mal in einem silbernen und kobaltblauen Ton, genauso seine Hörner. Nun aber weg von der Farbe seines Fell und weiter zur Statur. Wie es nicht anders zu erwarten ist, ist er ein kräftiger und schlanker Talbuk. Mit seiner Körpergröße (Kopfhöhe) hat er einen gesunden Mittelwert erreicht, welche proportional zu seinem Gewicht ausgewogen ist.

Charaktereigenschaften
    Im Gegensatz zu seinen wilden Verwandten ist Yokaze kein so scheuer Typ und läuft nicht sofort weg, wenn sich ihm fremde Wesen nähern. Spürt er allerdings, dass von diesen eine vermeidliche Bedrohung ausgeht, so nimmt auch er seine Beine in die Hand und flieht. Gegenüber Anija ist er ausgesprochen treu und lässt sie nicht im Stich. Selbst wenn er an einem seiner Beine verletzt wäre und nicht richtig laufen könnte, so würde er weiterhin Anija folgen und ihr zur Seite stehen. Auch bei ihm ist eine gewisse Intelligenz vorhanden, so kann er abschätzen ob jemand Freund oder Feind ist. Es liegt nicht in seiner Natur Feinde auf der Stelle anzugreifen, doch würde er Anija versuchen zu verteidigen, wenn sie selbst dazu nicht in der Lage wäre. Er weicht nicht von ihrer Seite und würde auch nicht daran denken, wenn sie ihn frei ließe, tatsächlich zu verlassen. Gerne grast er, sowie es seine Artgenossen auch tun und geht in Seen oder Flüssen schwimmen.

Stärken
    Es gibt nicht viel zu Yokazes Stärken zu sagen, er ist lediglich wie andere Talbuks auch ein sehr schneller und wendiger Läufer. Er kommt mit seinen Hufen auf jedem Gelände zurecht, so kann er auch im hohen Gebirge leichtfüßig von Fels zu Fels springen, während Anija auf seinem Rücken sitzt. So wie seine Verwandten ist er ebenfalls relativ kräftig und durchaus in der Lage für eine längere Zeit zwei ausgewachsene Männer die seinem Gewicht entsprechen auf seinem Rücken zu tragen.

Schwächen
    Yokaze kann, wie eigentlich von einem gewöhnlichen Talbuk nicht anders zu erwarten, nicht sprechen und nur vielleicht durch normale Laute Anija zwangsläufig vor irgendwas warnen. Dazu, dass er ja auch nicht gerade ein relativ kleines Tier ist, fällt er einem auch aufgrund seiner Fellfarbe schnell ins Auge und kann sich auch nicht so gut vor Feinden im Laub tarnen oder verstecken.

Ausrüstung
    Neben seinem gewöhnlichen Zaumzeug und dem Sattel, welches Anija des Öfteren immer mal wieder abnimmt, legt sie ihm manchmal nur noch eine Reisetasche an wo Nahrung und zu aller Not auch noch ein Kunai aufbewahrt werden.
    2x Hafersäcke
    An den beiden Sattelseiten sind zwei kleine Säckchen mit Hafer befestigt. Sie wiegen je ungefähr 2500 Gramm und dienen zum Proviant, sollte nirgendwo essbare Grasflächen vorhanden sein. Erfundener Gegenstand

Anija
Im Besitzt: Locked

Zusätzliche Informationen

Beitragvon Anija » Sa 5. Nov 2011, 13:39

[align=center]Zusätzliche Informationen
Bild[/align]
[hr]

[font=Script MT Bold]✥ Regeln gelesen?[/font] A1
[font=Script MT Bold]✥ Account[/font]
    [table=width:30%;border:0px solid #cccccc;][tr=text-align:center;]
    [td=border:0px solid #cccccc;]Bild[/td]
    [td=border:0px solid #cccccc;]Bild[/td][/tr][/table]


[align=center]✥ ✥ ✥ ✥ ✥[/align]


Folgende Ausnahmen und Nachbewerbungen gestellt und angenommen



[align=center]✥ ✥ ✥ ✥ ✥[/align]


Einen besonderen Dank spreche ich hiermit an die Musikproduzenten der Pokémon Company für die epische Musik ihrer Spiele "Pokémon Mystery Dungeon - Erkundungsteam Zeit & Dunkelheit" aus.

Ebenso danke ich sämtlichen Interpreten der folglich aufgelisteten Songs, da sie mir sehr beim schreiben der Geschichte geholfen haben. Dabei möchte ich auf die Youtube Talente "Sharm" und "Aequitas" aufmerksam machen und sie für ihre unglaublichen Leistungen loben.

    Sharm - Memories of life
    Sharm - Forgotten Letters
    Sharm - Addiction
    Aequitas - Realize the real lies
    Amy MacDonald - This is the life
    Nightwish - Amaranth
    Nightwish - The Islander
    Within Temptation - Angels
    Shy'm - Prendre l'air
    Nanne Grönvall - Håll om mig
    Kokia - Chowa oto
    Brand X Music - Revolution
    DHT - Listen to your heart
    No Angels - One life
    Queensberry - Too young
    Kotoko - Face of fact
    Aji Project Music - Shin Don
    Globus - Diem Ex Dei
    Bushido - Jenny (Instrumental)
    D. Gray-Man - Tsunaida Te ni kiss wo
    WoW Wotlk - Arthas, my son
    X Ray-Dog - Final Hour
    X Ray-Dog - Cross the line
    X Ray-Dog - Dark Empire


[align=center]Bild
"Welcome, to my second life..."[/align]

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Re: Anija

Beitragvon Winry Rokkuberu » Mi 9. Nov 2011, 11:29

Kritik:

Bei einem Taijutsuwert von 6 kann Kenjutsu Nahkampf keine Stärke sein, da du Zwei 5er Werte hast welche Durchschnitt sind und 4 oder 6 wären knapp drunter oder drüber. Bei einem Genin könnte man den 6er Wert als Stärke zählen da dort 5 das Maximum is was er vor rpg start haben darf und dieser daher bereits eine Stärke ist. Daher bitte die Stats ändern, sodass Taijutsu (Kenjutsu Nahkampf) eine Stärke wird also mind auf 7 den Wert anheben oder die Stärke entfernen und Stärken/Schwächen anpassen, sofern dies geht, also nicht statabhängig ist, denn Statschwächen müssen aufgeführt werden.

Anija ist ja sehr jung und wenn man die wichtigen Daten mit der Story vergleicht, da fällt mir auf, dass sie mit 15 bereits angefangen hat diesen Anzu welcher zu diesem Zeitpunkt 19 war getroffen hat und sie sich in ihn verliebte wo sie knapp 16 Jahre alt war. Demnach müsste er 20 gewesen sein und ich sehe auch richtig das es dort ne kleine Liebesnacht gab usw. halt alles was zu so einer Beziehung dazugehört. Worauf ich hinaus will ist der Altersunterschied zwischen beiden und das sie eben "intimer" wurden, bei dem Thema streiten sich die Partein gerne, obs jetzt okay ist oder nicht halt und Anija ist ja sogar jetzt nichtmal volljährig. Und du musst bedenken das die Story hier öffentlich zugänglich is für alle zum Lesen und wenn der Falsche das ließt und falsch auffasst weißte denke ich auch was passieren kann und wer dann in der Tinte sitzt und da kennen die ganz hohen Instanzen kein pardon. Ich weiß das klingt vielleicht zu hochgegriffen doch Vorsicht ist besser als Nachsicht und daher bitte ich dich einfach das Alter von Anzu um 2 Jahre zu reduzieren, dann ist er momentan 20 wo Anija 17 is und war wo gerade mal 18 wo er sie kennenlernte und dann passt es auch finde ich. Sollte denke ich kein Problem sein da ich sein Alter nirgends in der Story gelesen habe sondern nur bei seiner genauren Beschreibung.

[hr]

So jetzt zur Story allerdings keine negative Kritik sondern ein großes Lob, daher ist das hier eher ein kleines Extra^^. Bereits mit der Story von Lal hattest du eine großartige und schöne Geschichte mit all ihren Facetten geschaffen und es machte großen Spaß sie zu lesen, wie eben ein gutes Buch was interessant ist und so war es auch hier. Auch wenn ich zuerst hier mitten drin in der Story angefangen habe also da wo es richtig spannend wurde xD so ist sie im Gesamten...(Ja ich hab die gesamte Story gelesen 2mal sogar denn das gehört ja zu meinen Aufgaben dazu die Storys zu lesen)...dir sehr gut gelungen und es hat Spaß gemacht sie zu lesen. Es ist ähnlich wie bei Lal, mal was anderes als dieses normale Shinobidasein was man kennt und du hast dir mal wieder^^ richtig Mühe gegeben mal ein anderes Leben von einem Menschen zu beschreiben. Hier in diesem Fall das Leben in einem religiösen Orden welcher die Welt vor etwas Bösem schützen muss und sich daher von der Außenwelt mehr oder weniger abgeschottet hat. Und mitten drin eben deine Anija welche all das durchgemacht und die Wahrheit aufgedeckt hat und nun nach all den schlimmen Dingen die passiert sind ihre Schuld gegenüber ihren Orden begleichen muss. Und mal wieder hast du auch einen Bösewicht wie in Lal´s Story mit eingebaut, welchen du hier ebenso sehr gut in seiner Rolle beschrieben hast. Der geschickte Manipulator welcher erst zum Schluss sein wahres Gesicht zeigt und das arme Mädchen, welches ihm solange blind vertraut, ja sich sogar in ihn verliebt hat, einfach wie sagt man so schön ins kalte Wasser fallen lässt und die ganze Maskerade eben aufdeckt und ihr ihre Fehler vorhält und sie schlussendlich durch einen gut gespielten Trick ,wie ich finde, umbringt. Und sogar jetzt wo sie wieder da ist um eben ihre Fehler wieder gut zu machen lauert er noch dort draußen irgendwo nur um sie weiter leiden zu lassen. An und für sich auch wenn er der böse ist, so ist er mein persönlicher Liebling in der Story (Ja auch Oli hat eine dunkle Seite^^), da Anzu, wie du ihn genannt hast einfach geschickt vorgeht und genau weiß was er machen muss um an sein Ziel zu kommen und er nach und nach die Fäden gespinnt hat um seine Beute (Anija) in die Falle zu locken , so wie es eine Spinne auch mit ihrer Beute macht. Auch wenn er männlich ist so hat er wie ich finde,sich am Ende wie eine schwarze Witwe verhalten die ihren "Partner" eiskalt umbringt. Und dabei hat Anija so große Angst vor Spinnen^^. Wie gesagt sollte das hier eine kleine Lobkritik wenn es das Wort überhaupt gibt sein und ich bin gespannt ob Anija es schafft ihre Schuld zu begleichen und an alles zu kommen was sie für das Siegel braucht um das große böse für immer zu versiegeln, sodass es der Welt nicht schaden kann und auf all das andere was Neo-Anija, denn du hattest ja bereits eine Anija^^ noch so alles erleben wird.
Handeln | Reden | Denken | Hachibi redet | Reden im Geiste | Mavis |Jutsu
*Reden über geistige Ebene*

"Her Will, Her Decision , Her Fate
Charakter Bewerbung | Battle Theme
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Anija
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Re: Anija

Beitragvon Anija » Mi 9. Nov 2011, 16:13

So Geschwindigkeit auf 4, Taijutsu auf 7 abgeändert. Jetzt sollte das in Ordnung sein.

Anzu um 2 Jahre jünger gemacht °_O scheiß lucker...

Und dankeschön für das Lob ^___^ Mir macht es halt mehr Spaß solche schon fast extravaganten Charakterkonzepte auf Papier zu bringen, als das üblichen Shinobileben mit Akademie, Genin, Chunin etc.

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Winry Rokkuberu
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Re: Anija

Beitragvon Winry Rokkuberu » Mi 9. Nov 2011, 16:19

Gut dann is von meiner Seite aus alles okay

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Nakamura Masaru
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Re: Anija

Beitragvon Nakamura Masaru » Do 17. Nov 2011, 17:26

Genjutsu Schwäche
"Wäre sie in einem Genjutsu gefangen, so würde sie dies wohl erst erkennen, sollte es ihr einfach zu suspekt vorkommen, dass es der Wirklichkeit entsprechen könnte." Dabei solltest du allerdings bedenken, dass du letztendlich nur bis D-Rang, bei einigen bis C-Rang (durch Intelligenz) erkennen kannst. Höhere Genjutsu erkennt man im Normalfall natürlich dennoch nicht, sofern die Kenntnisse nicht da sind, das müsste in diesem Fall gut im Post beschrieben werden, wie das zustande kommt. Aber das wollte ich hier nur noch einmal allgemein anmerken.

"White Serpent"
Wenn du im späteren Verlauf Jutsu auf diesen Runen basieren lassen willst, dann solltest du ergänzen, dass dies möglich ist. Ansonsten besteht hier keine Kritik.

Reagenzien Schriftrolle
Was hat es mit diesen Schriftrollen auf sich?

Rang
Bisher konnte ich nicht erlesen, in welchen Reichen dein Charakter gesucht wird. In Iwagakure, das ist klar. Allerdings muss er ebenso in einem unserer Großreiche (Kiri oder Konoha) gesucht sein. Hier reicht es, zu sagen, wo es steht oder es ggf. zu ergänzen.

Die Story habe ich um Großteil bisher überflogen und einige Textstellen im Detail gelesen. Bisher hatte ich dort keine Kritik.

Lg Sascha

Anija
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Re: Anija

Beitragvon Anija » Do 17. Nov 2011, 18:08

Genjutsu Schwäche
"Wäre sie in einem Genjutsu gefangen, so würde sie dies wohl erst erkennen, sollte es ihr einfach zu suspekt vorkommen, dass es der Wirklichkeit entsprechen könnte." Dabei solltest du allerdings bedenken, dass du letztendlich nur bis D-Rang, bei einigen bis C-Rang (durch Intelligenz) erkennen kannst. Höhere Genjutsu erkennt man im Normalfall natürlich dennoch nicht, sofern die Kenntnisse nicht da sind, das müsste in diesem Fall gut im Post beschrieben werden, wie das zustande kommt. Aber das wollte ich hier nur noch einmal allgemein anmerken.

I know

"White Serpent"
Wenn du im späteren Verlauf Jutsu auf diesen Runen basieren lassen willst, dann solltest du ergänzen, dass dies möglich ist. Ansonsten besteht hier keine Kritik.

Das Ding hat einfach Runen ins Stahl eingraviert, aber ich hab einfach mal hingeschrieben, dass die so weiß-gräulich leuchten, wenn sie ihr Chakra hinein leitet ;)

Reagenzien Schriftrolle
Was hat es mit diesen Schriftrollen auf sich?

Siehe Clan sowie im ersten Abschnitt von "Ich hoffe du wirst jetzt endlich erwachsen..."

Rang
Bisher konnte ich nicht erlesen, in welchen Reichen dein Charakter gesucht wird. In Iwagakure, das ist klar. Allerdings muss er ebenso in einem unserer Großreiche (Kiri oder Konoha) gesucht sein. Hier reicht es, zu sagen, wo es steht oder es ggf. zu ergänzen.

Hab diesbezüglich noch etwas in das letzte Kapitel hinzueditiert, ich hoffe das genügt dann soweit.

Nakamura Masaru
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Re: Anija

Beitragvon Nakamura Masaru » Di 22. Nov 2011, 23:00

Okay, dann passt das, meiner Meinung nach. Angenommen

Lg Sascha


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