Beitragvon Tia Yuuki » So 11. Sep 2011, 12:45
Tia hatte vorsichtig an Minatos Hand gezogen, während dieser bereits angefangen hatte, wieder mit ihr zu reden. Er wollte scheinbar ihre Zweifel verscheuchen und ihr antworten, doch er brach ab, als sie ihm sagte und auch zeigte, dass er aufstehen sollte, und genau dies tat er auch dann, bevor er fortfuhr. Er sprach wieder an, dass sie sich ihm bewiesen habe, und auch, dass sie ihn und seinen Weg verstehen wollte, ebenso sein Handeln und sein Angebot, machte sie zu mehr, als ein Mensch jemals sein konnte, so sprach er. Dennoch war Tia verunsichert. Es war so leicht gewesen, ihn von sich zu überzeugen. Nur die Wahrheit hatte sie ihm gegenüber sprechen müssen und ihm gegenüber recht handeln. Das konnte doch nicht alles sein? Schließlich stand vor ihr das wohl mächtigste Wesen, dass sie jemals zu Gesicht bekommen hatte und wenn er so leicht von jemanden zu überzeugen war, wieso taten es dann nicht mehr? Tia wusste natürlich nicht, wie viele andere Menschen sich ihm gegenüber bereits bewiesen hatten, aber das junge Mädchen vermutete, dass es nicht sonderlich viele waren, dafür ähnelten sich seine und ihre Ziele und beweggründe zu sehr, zumindest ließ Minato Tia glauben, dass er die selben Absichten verfolgte. Doch Tia fing an, dem jungen Mann mehr zu vertrauen. Sie konnte mit ihm normal reden, und er sprach ebenfalls recht normal mit ihr, auch wenn seine Stimme bösartig klang, ebenso die Präsenz, die von ihm ausging. Er schien ihr zu vertrauen, zumindest gab er ihr dieses Gefühl, und mit Ehrlichkeit kam sich offensichtlich am weitesten, bei diesem Wesen, denn als Menschen wollte sie Minato nicht bezeichnen. Menschen waren schwache, widerliche Wesen. Das junge Mädchen hasste es selbst, als Mensch bezeichnet zu werden. Menschen wurden von Gefühlen geleitet, verrieten einander, selbst wenn sie sich liebten, sie waren nur auf Macht und Geld aus und übersahen dabei, dass sie sich selbst in den Abgrund stürzten. Minato war nicht so. Er war weder schwach, noch dumm. Er wollte etwas erschaffen, etwas Großes, und war Tia sehr ähnlich. Minato schien sehr aufmerksam zu sein, denn er bemerkte ihren, fast unsichtbaren, Wink, dass sie nass war, und diese ungewollte zweite Haut nicht leiden konnte. Er sprach zwei Worte und kurz darauf spürte Tia noch eine viel mächtigere Präsenz seiner Macht von ihm ausgehen. Um sein Hinterteil bildete sich blubbernd eine Chakramasse daraus bildeten sich dann neun Chakraschwänze, welche erst um sie beiden herumzüngelten, und sich anschließend an Minato und Tia vorbei bewegten, und die beiden umschlossen, um ihnen so Schutz vor der Nässe zu bieten. Tia beobachtete das Spektakel fasziniert, es war eine entsetzliche Macht, die von ihm ausging und das junge Mädchen war sich sicher, dass dies gerade einmal die Spitze seiner eigentlichen Kräfte war. Tia fühlte sich unbehaglich, da sie nun ihm völlig ausgeliefert war. Die Yuuki spürte deutlich, dass diese Chakraschwänze gefährlich waren, und sobald sie sie berüherte, sie auch gefährliche Verletzungen erleiden würde. Das Mädchen traute sich kaum sich zu bewegen. Tia spürte auch gleich, wie ihr wärmer wurde, da von diesen Chakraschwänzen eine gewisse Hitze ausging, die Regentropfen verdampften sofort auf ihnen. Unbeirrt blickte Minato weiter in Tias Augen und das Mädchen konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass er irgendetwas in ihnen suchte, er schien in sie hinein blicken zu wollen, und dies auch teilweise zu schaffen. Weder Mamoru noch Tia bemerkten, wie Minato einen dieser Schwänze nach unten führte, und ihn dann blitzschnell auf das Mädchen zu rasen ließ. Tia erblickte den Schwanz zu spät, und schon spürte sie entsetzlichen Schmerz an ihrem Hals. Das bösartige Chakra brannte sich tief in ihren Hals, vor Entsetzen stieß die junge Yuuki einen kurzen, relativ leisen Schrei aus. Er ist ein Betrüger! hörte das Mädchen Mamoru nur empört rufen. Ihr Hals schmerzte und brannte, sie wollte ihre Hand auf die Wunde pressen, doch noch bevor sie dies tuen konnte kam Minato mit nur einem Schritt Tia sehr nahe und drückte seinen Körper an ihren, Tia wurde sofort noch ein bisschen wärmer und spürte nun noch sehr viel deutlicher, wie durchweicht ihre Kleidung war und plötzlich, noch bevor Tia irgendetwas tun konnte, spürte sie seine, ebenfalls warmen Lippen auf ihren. Schockiert riss das junge Mädchen die Augen auf und legte dem jungen Mann die Hände auf die Brust, um ihn wegzudrücken. Doch dann schmeckte sie sein Blut, welches nun in ihren Mund lief, und nun wollte Tia noch viel mehr, dass er ihr von der Pelle rückte, sie wollte das Zeug ausspucken. Was hatte er nur vor? Wieso tat er das? Selbst Mamoru schien zu schockiert von dieser seltsamen Wandlung, dass es ihm die Sprache verschlag. Tias Hände lagen noch immer auf seiner Brust, doch wirklich Druck aufbauen tat sie nicht. Sie schmeckte sein Blut, es schmeckte seltsam, nicht wie Blut gewöhnlicherweise schmeckte. Es war süßlich und es schmeckte nach etwas, was Tia noch nie zuvor gekostet hatte. Es war ein Erlebnis. Der Geschmack war allgemein süßlich doch in diesem Geschmack steckte noch so viel mehr. Bitterkeit, Schärfe, Säuerlichkeit und so viele andere Dinge. Es war faszinierend. Das junge Mädchen spürte ein leichtes Kribbeln an ihrem Hals und spürte, wie sich die Wunde dort wieder schloss. Noch immer hatte sie die Augen weit aufgerissen vor Schreck. Noch nie zuvor wurde sie von irgendjemandem geküsst. Diese ganze Aktion dauerte nicht sonderlich lange, doch Tia kam es ewig vor. Schließlich löste Minato sich von ihr. Tias Hand zuckte, und sie wollte ihm für dies, was er getan hatte ein knallen, doch bevor sie dies tun konnte, entschuldigte er sich bereits für diese Tat. Und dann rückte er schließlich mit einer ganzen Menge raus. Er schien ihr nun die gesamte Wahrheit zu sagen. Er wollte Mamoru und Tia vereinen. Er fing damit an, zu sagen, dass eine Krankheit ihn befallen habe, und er ihr ein Geschenk machen wollte, doch er brach ab. Seine Stimme schien zu versagen und er spuckte Blut. Tia wusste nicht, was sie tun sollte, und anstatt ihm die Hand auf die Schulter zu legen oder ähnliches, wartete sie ab. Minato machte auf sie nicht den Eindruck, als müsste er gestützt werden oder sonst etwas. Doch nach seinen Worten waren ihre Zweifel so gut wie aus dem Weg geräumt. Mit Mamoru eins werden. Das klang nach einem verlockendem Angebot, doch war sie nicht immer erleichtert darüber gewesen, dass Mamoru eben nicht in ihrem Körper war, und ihre Gedanken somit nicht immer lesen konnte? Ebenso, dass wenn sie keine Lust mehr auf ihn hatte, sie ihn einfach "beiseite legen" konnte? Es war eine tiefe Entscheidung, und eigentlich wäre es ihr lieber, da vorher mit Mamoru drüber zu reden, doch er konnte ihre Gedanken nicht hören. Also entweder sie sprach laut mit ihm, oder setzte sich die Kapuze auf. Was sollte sie tun? Doch Mamoru äußerte sogleich seinen Wunsch. Die zwei kannten sich schon zu lange, als das Mamoru nicht wüsste, was gerade für ein Konflikt in ihr herrschte. Tia, Liebes. Sein Angebot klingt gut. Nach seiner Aktion eben, weiß ich zwar nicht so genau, ob man ihm trauen kann, aber wenn er mir wieder zu alter Blüte verhelfen kann... Tia, ich bin zwar toll und wohl auch mächtig, auch wenn es sehr viel mächtigere Wesen als mich gibt, sieh dir nur deinen Gegenüber an, aber er hat recht, ich kann noch viel mächtiger sein. Wir wären eins, mein Schatz. Du würdest, wenn man seinen Worten glauben schenken darf, meine gesamte Macht haben, und ich hätte meine gesamte Kraft auch wieder. Ich muss zwar sagen, so wirklich traue ich ihm nicht, aber so richtiges misstrauen ihm gegenüber empfinde ich auch nicht. In ihm ist der Kyuubi, er hat zwei Nationen zerstört, er kann kein gewöhnlicher Mensch sein, Liebes. Ich denke, seine Worte, über seinen Weg und all das, waren wahr. Und auch, dass er uns sagte, er habe eine Krankheit, dies ist ja nun offensichtlich zu sehen... er hat vertrauen zu uns. Er weiß natürlich, dass er dich immernoch umbringen kann. Aber das wird er nicht tun, nicht einfach so. Lass es uns versuchen, mein Mädchen. Du weißt, dass dies einer meiner größten Wünsche ist. Ja, dass wusste Tia. Sie wusste, wie sehr ihr persönlicher Geist nach Macht strebte, da war er den Menschen wohl sehr ähnlich, auch wenn er dies niemals zugeben würde. Doch sie wussten beide, dass er in diesem Umhang, mit dieser geringen Macht, im Grunde hilflos war, ohne Tia. Er war von ihr abhängig. Auch diese Tatsache würde er niemals zugeben. In gewissem Maße war sie zwar auch von ihm abhängig, allerdings konnte sie den Umhang ablegen und ein Leben ohne ihn führen. Doch wenn sie den Umhang ablegte, dann würde er in der Dunkelheit verschwinden und wieder einsam bleiben. Und sollte Tia ihn nie wieder umlegen, konnte er nur hoffen, irgendwann für ein anderes Neugeborenes benutzt zu werden, doch diese Chancen standen sehr schlecht, dass wusste Mamoru. Er gab sich zwar immer, als das er der mächtigere von ihnen beiden war, was er vermutlich auch war, doch in diesem Umhang konnte er reichlich wenig tun. Er tat auch immer, dass Tia von ihm abhängig war, und nicht er von ihr. Doch er wusste selbst, dass dies nicht der Wahrheit entsprach. Er wollte seine alte Macht haben, und diese Macht wollte er mit Tia besitzen. Sie war für ihn eine Tochter, sein Mädchen. Und mit ihr zusammen, wollte er eine neue Welt erschaffen. Er liebte dieses Mädchen, und so kitschig es auch klang, er wollte sie ungern verlieren. Er war ein böser Geist, und dennoch hatte er sehr menschliche Gefühle für die junge Yuuki entwickelt. Er hatte ihr dabei zugesehen, wie sie erwachsen wurde und ihren Weg ging. Und bei jedem ihrer Schritte hatte er sie begleitet und sie unterstützt. Die zwei waren bereits eins, nur trennte sie ein Kleidungsstück. Das war sowohl Mamoru als auch Tia klar. Doch wollte Tia wirklich, dass Mamoru immer so dicht bei ihr war? Wollte sie zulassen, dass Mamoru wirklich immer seine Komentare bringen konnte, und Tia dies nicht einmal mehr abstellen konnte? Tia überlegte lange und zwischen Minato und dem Mädchen entstand eine lange Zeit des Schweigens. Die junge Yuuki senkte den Kopf und ließ sich alles durch den Schädel gehen. Bitte, Tia... . Das Mädchen erschrak bei diesen Worten. Noch nie hatte Mamoru um etwas gebeten. Es schien ihm mehr als ernst zu sein, und vor allem wichtig. Er vertraute Minato nicht ganz, und trotzdem war er bereit, ihrere beiden Schicksal in seine Hände zu legen. Es war so garnicht Mamorus Art, doch heute war irgendwie alles seltsam und ungewöhnlich. Sogar ihr eigenes Verhalten. Wer hätte noch vor zwei Tagen gedacht, dass sie nun das Angebot bekäme, mit Mamoru eins werden zu können? Mamoru wollte immer das Beste für sein Mädchen, er hätte sie nie bewusst in Lebensgefahr gebracht. Wieso sollte es nun anders sein? Tia musste lange überlegen. Es war eine wichtige Entscheidung. Sie kannte nun Mamorus Standpunkt. Nun hing alles an ihr. Das junge Mädchen schmeckte noch immer Minatos Blut in ihrem Mund und aus unerklärlichen Gründen, hatte sie das leichte Bedürfnis noch ein bisschen mehr davon zu kosten. Es war so wenig gewesen. Doch sie verwarf diese kranken Gedanken und Bedürfnisse sofort wieder, und konzentrierte sich abermals auf diese wichtige Entscheidung. Ihre Hände waren mittlerweile längst wieder schon Minatos Brust gerutscht, direkt, nachdem seine warmen Lippen sich von ihren halb erfrorenen gelöst hatten. Nun hingen sie einfach nur hinunter. Tia ballte die rechte Hand zur Faus. Sie brauchte eine Entscheidung. Es war Mamoru mehr als ernst. Noch nie hatte er sie um etwas gebeten. Es war ihm wichtig, sehr wichtig und Mamoru war alles, was Tia hatte, und das einzige Wesen, für das sie wirklich auch Gefühle hatte. Wenn sie sich jetzt nicht entscheiden konnte, dann würde sie sich dafür entscheiden, was Mamorus Wünsche waren. Ihm zu liebe. Wenn du Mamoru und mich wirklich vereinen kannst, dann tue dies. Er mir seinen Wunsch zu diesem Thema verraten und wenn du dies wirklich kannst, dann werde ich damit einverstanden sein. Das Mädchen hob ihren Kopf und blickte nun wieder fest in Minatos Augen. Mamoru sprach nichts, er wollte scheinbar ersteinmal die Worte des jungen Mannes vor ihr abwarten. Tia wusste noch nicht so genau, was Minato vor hatte, aber sie würde es schon noch erleben. Ihre Erlaubnis hatte sie. Sie hatte im Namen Mamorus gehandelt. Ob diese Entscheidung gut war, würde sich erst noch zeigen. Aber der Geist hatte damals am See, in Kiri-Gakure recht. Seitdem sie auf ihn hörte, wurde sie noch nie wieder verletzt. Sein Weg war immer der Richtige gewesen. Tia hoffte nur, dass es auch dieses Mal der richtige Weg sei. Das Mädchen hatte das Gefühl, dass sie bei der ganzen Aktion auch draufgehen könnten. Aber wenn dem so wäre, dann wäre sie für ihr Ziel gestorben. Nun legte Tia Minato doch die Hand auf die Schulter und blickte ihn eindringlicher an, er blutete immernoch, und das Mädchen verspürte nun doch das Bedürfnis, ihm das Blut aus den Mundwinkeln zu wischen, und sich dann den blutigen Finger in den Mund zu schieben. Igitt, was habe ich für kranke Gedanken?! dachte sie sich nur, und schüttelte kurz den Kopf. Dann wendete sie sich abermals Minato zu. Gehts soweit? Mit diesen Worten sprach sie sein blutspucken von eben an, welche seine Worte über die Krankheit nur unterstützten. Es schien ihm tatsächlich nicht sonderlich gut zu gehen. Und seltsamerweise gefiel Tia diese Tatsache nicht. Und eben das ihr dies nicht gefiel, machte das Mädchen wieder stutzig. Was war bloß heute mit ihr los? Sie schien so... so mitfühlend, teilweise. Es passte nicht zu ihrem sonst recht kaltherzigen Charakter. Irgendwas war mit diesem Kerl. Das er anders war, kein richtiger Mensch, sondern viel mehr als das, dass war ihr ja nun mittlerweile klar. Doch da war noch mehr. Sie spürte, nachdem sie sein Blut geschmeckt hatte, nun aber auch noch eine deutlich stärkere Sympathie ihm gegenüber. Irgendwas stimmte da nicht. Doch das Mädchen wollte ersteinmal abwarten. Was hatte dieser junge Mann bloß vor und was würde als nächstes nun passieren?
Danke an Lena für das Set! :)