CF:
Das Restaurant der Uhrenturm Tora reagierte mit Ablehnung darauf, als Saya in ihrer vereinten Form mit ihr sprach. Die Aurion spürte Wut in sich aufkeimen. Wohl von Mitosu unter anderem ausgelöst, doch Zyra schien innerlich da bereits besänftigend gegen zu steuern, und so nickte Saya bloß als Tora sich Luft machte.
Dann sei es so. sprach sie neutral aus, als Tora die Entscheidung traf, Ishgard zu verlassen. Sie hatte alle Möglichkeiten erhalten, sie wollte sie nicht, sie wollte auch ihren eigenen Augen offensichtlich nicht trauen. Die Freundlichkeit, welche die ehemalige Schwertmeisterin der kleinen Saya noch zuvor entgegen gebracht hatte, war nun nicht mehr zu erkennen. War dies das wahre Gesicht der Frau? Saya wollte nicht urteilen aber sie wusste: So jemand unbelehrbaren und dummen konnte sie in Ishgard nicht gebrauchen und wollte sie auch nicht. Diese Frau war blind zu sehen, was vor ihr stand, zu dumm um zu begreifen, also ließ sie Tora einfach stehen nach diesen Worten. Stattdessen entschuldigte sie sich bei Gabriel und Rini, sie war froh, dass keiner der beiden ihr den unnötigen Ruf krumm nahm, dann wollte sich Saya ihrem Training widmen. Auf dem Weg dorthin informierte sie noch die Templer, ein Auge auf Tora zu haben, damit diese tatsächlich Ishgard verließ und nicht irgendetwas Dummes anstellte. Dann begab sie sich zum Trainingsplatz in Ishgard.
Beginn Trainingspost: Kishō·Dōshokubutsu ("seltene Pflanzenwelt")Dieser war mittelmäßig gut besucht. Die meisten Templer trainierten dann doch lieber in der Ordenshalle, wer konnte es ihnen verübeln? Ein paar wenige Shinobis konnte man hier jedoch sehen, die sich an das altbewährte klammerten. Shuriken werfen und ähnliches wurde trainiert. Ganz wie früher, quasi, auch wenn einige schon nach kurzer Zeit lieber wieder nach drinnen gingen. Die Kälte war nicht zu unterschätzen. Saya suchte sich eine Position etwas abseits, es sollte nicht jeder sie begaffen. Dann schloss sie für einen Moment die Augen.
Dann wollen wir mal, Zyra. sprach sie zu der Mutter der Erde und das Aussehen der vereinten Form von Saya wandelte sich, sodass sie das Antlitz von Zyra Preis gab. Die Mutter der Erde sah sich um, sie blickte auf ihre Hände. Sie schloss die Augen und atmete die kalte, schneidende Luft ein. Fast scharf wie Glas schnitt es in ihrer Kehle und doch füllten sich ihre Lugen nahezu bis zum bersten.
Ich bin Zyra, Mutter der Erde, Göttin geschaffen von Hydaelyn, und ich werde Fähigkeiten, welche einst die meinen wahren zurück gewinnen. Der Körper ist der Meine, nur wie viele Jahrhunderte ist es her, seit ich ihn vollständig nutzen konnte? sprach sie zu sich selbst. Sie schloss die klauenartigen Hände zu Fäusten und konzentrierte ihr Chakra in diesen. Dann breitete sie die Arme aus und tatsächlich breitete sich in einem Umkreis von rund fünfzig Metern um sie herum ein grüner Kreis aus, und Pflanzenknospen wagten es, sich durch den gefrorenen, harten Boden von Ishgard zu stoßen und das Licht des Tages zu erkunden. Die Mutter der Erde sah sich um, sie sah, was sie geschaffen hatte. Natürlich konnte sie sich selbst nicht vor einigen neugierigen Blicken schützen, auch wenn sie sich etwas abseits platziert hatte, so konnte man sie wohl trotzdem noch sehen. Zyra kniete sich mit einem Knie auf den Boden, strich sanft über eine der zarten Knospen.
Meine Kleinen... was habe ich euch vermisst. sprach sie sanft und mütterlich zu der Knospe, ehe sie sich wieder aufrichtete.
Doch soll dies nur der Anfang sein! fuhr sie fort und erneut breitete sie die Arme aus. Es kostete sie enorme Konzentration, doch wollte sie eine tödliche Ranke aus den knospen erschaffen, tatsächlich verschmolzen auch ihre Beine teilweise mit Ansätzen einer Ranke, doch dann fiel plötzlich alles in sich zusammen und erschlaffte wieder. Zyra ging auf die Knie. Sie atmete schwer. Das kostete eine enorme menge an Konzentration, auch sie, einer Göttin. So wirklich eingestehen wollte sich die Mutter der Erde dies nicht, aber sie musste es wohl, dass es einfach nicht auf Anhieb klappen sollte und das sie das Ganze tun müsste, um es wieder so zu beherrschen, wie es sein sollte. Sie richtete sich wieder auf. Erneut breitete sie die Arme aus und konzentrierte sich.
Folgt dem Ruf eurer Mutter. murmelte sie und abermals wurden ihre Beine zu einem Teil einer Ranke, doch dieses Mal wurde sie fester, dicker und größer. Spitze Dornen sprossen an ihr und sie schien nahezu zu pulsieren. Zyra selbst wurde ein wenig in die Höhe gehoben. Eine Ranke bewegte sich vorwärts direkt auf einen Holzdummy zu. Sie versuchte diesen direkt vom Sockel zu reißen, durch einen gekonnten Hieb, der von Zyra kontrolliert war, welche in diesem Moment nahezu ein
Teil der Pflanzen war. Der schwache Holzdummy konnte sich definitiv nicht gegen die wieder erlangten Kräfte der Göttin behaupten, und so zerbrach sein Stiel, auf welchem er saß, geradewegs und Zyra sank wieder zu Boden. Die gewaltige Ranke löste sich auf. Sie drehte sich in eine andere Richtung. Sie streckte dieses Mal einen Arm aus und versuchte eine dünnere, dornenlose Ranke, mit einer Spitze zu erschaffen. Eine, die besonders gut würgen konnte. Doch auch diese schoss erst empor, um dann, ziemlich müde und fertig, wieder auf den Boden zu sinken und im Nichts zu verschwinden. Noch einmal, etwas energischer, streckte Zyra ihren Arm aus und versuchte sich weiter zu konzentrieren. Erneut kam die Ranke zum Vorschein und sie schoss geradewegs auf eine andere Holzpuppe zu,auf dessen Oberkörper sie zielte. Sie stach direkt in diesen und Zyra wusste: Einem Menschen wäre dort nun Gift injiziert worden, welches die Atmung beeinträchtigte. Bei einer Holzpuppe... nun, da war dies wohl nicht so tragisch. Auch die kleine Ranke wurde wieder eins mit dem Boden.
Nun denn, ich erinnere mich an noch etwas, was ich mit euch wundervollen Knospen und dieser wundervollen Natur anstellen kann. Jemand, der mir helfen kann, sollte ich oder mein Volk in Schwierigkeiten geraten. Jemand, der den Ruf der Erde ebenso versucht zu wahren, wie auch ich. sprach sie ruhig aus und breitete die Arme erneut aus. Sie atmete tief ein und aus und konzentrierte sich. Zwischen all den Wurzeln zwischen den Knospen entstanden Verbindungen. Zyra spürte es sehr genau, was sie dort schuf, sie war schließlich die Mutter der Erde, wenn nicht sie, wer dann? Nach und nach wuchs aus der grünen Fläche plötzlich eine
gewaltige Pflanze empor, welche immer mehr an Größe und Gewicht zu nahm. Zyra schaffte es bei diesem Versuch nicht, den vollen Ausmaß der Pflanze auszuschöpfen, doch würde sie dies bei einem weiteren Versuch wohl wieder hinbekommen. So hatte diese Pflanze nur rund zwanzig Meter höhe, doch dies reichte wohl auch für den Anfang. Die Pflanze stampfte auf, ehe sie die "Arme", welche ebenfalls pflanzlich waren nach oben nahm und diese, zusammen mit dem Kopf mehrmals nach rechts und links schlenkerte, ehe sie sich zu Zyra wandte, welche beruhigend die Hand auf die Kreatur legte.
Es tut gut, dich wieder zu sehen, alter Freund. Viel zu lange ist es hier, nicht wahr? sprach sie mit ihrer Schöpfung, wie mit einem Freund aus lang vergangenen Tagen. Ob die Kreatur ein Gedächtnis besaß? Wohl eher nicht, doch kümmerte dies Zyra nicht, für sie war dies alles Leben. Und sie hatte es geschafft, ihre Fähigkeiten wieder zu nutzen. Noch nicht so gut, wie dies einst einmal der Fall war, doch zumindest wusste sie nun, dass sie es nun konnte, wenn auch mit mehr Anstrengung und konzentration. Doch mit ein bisschen weiterer Übung in der Zukunft würde sie dies vermutlich wieder in dem selben, perfekten Maß beherrschen, wie sie dies einst tat.
(Ende Trainingspost: 1022 / 900 Wörtern)