
Myra gab nicht besonders Acht auf ihre Umgebung, schließlich wurde die von dem angestrengten Schnaufen verschiedener Frauen und Männer erfüllt. Viel anderes erwartete die Schwarzhaarige auch nicht. Die Stimmen blendete das Mädchen daher aus und bemerkte durch das häufige kommen und gehen nicht, dass darunter auch mal eine bekannte Person war. Denn auch wenn Myra in vielen Belangen - gerade den sozialen Kompetenzen - die nötige Disziplin fehlte, so fand sich diese in dem körperlichen Training wieder. Als Taijutsu Kämpferin benötigte sie einen starken und gesunden Körper und dafür sah Myra auch die Notwendigkeit, Arbeit zu investieren. Daher lag ihre Konzentration vollkommen auf das eigene körperliche Befinden, während ihre Muskulatur tapfer ihre momentane Haltung stabilisierte. Körperkontrolle stellte einen elementaren Teil ihrer Kampfweise dar, weswegen sie die Haltung mittlerweile nicht mehr so anstrengte, wie manch einer es vielleicht annahm. Selbst als sie die Beine bewegte, schloss und wieder öffnete, schienen Gleichgewicht und Körperspannung geringe Probleme zu bereiten. Angestrengt wirkte fast schon die Muskulatur ihres stützenden Armes. Irgendwann nahm die Nukenin doch etwas aus ihrer Umgebung wahr. Ein leiser Aufprall, nichts gewalttätigen, mehr wie das Ablegen eines Sandsacks. Sie öffnete die Augen und verrenkte den Kopf, sodass sie in entsprechende Richtung schauen konnte. Der Große aus der Knastzelle War da und übte wohl mit einem der Templer. Myra verengte die Augen. Ihre letzte Unterhaltung gehörte ebenfalls nicht zu der angenehmeren Sorte. Allgemein hatte sich das Mädchen seit der Ankunft in Ishgard nicht besonders beliebt gemacht. Aber wie so oft ging ihr das am Arsch vorbei. Drum wandte sich Myra von dem Anblick ab und widmete sich wieder dem eigenen Training. Es wurde Zeit die Schwierigkeit zu erhöhen. Myra schloss die Beine zum Kerzen geraden Handstand. Dann stemmte die Nukenin auf dem stützenden Arm den Körper einige Male durch. Bei einem nahm sie besonders Schwung und brachte sich wenige Zentimeter in die Luft, wechselte so den tragenden Arm und wiederholte die Übung. Im Intervall führte sie fort. Doch der letzte Wechsel auf den rechten Arm schien einer zu viel. Durch die Tatsache, dass sich die Muskulatur von der Verletzung noch erholen musste, krampfte ihr Arm und der Schmerz ließ Myra leise einen Fluch zischen. Die Körperspannung war dahin und man sah die Schwarzhaarige straucheln. Den anderen Arm zur Hilfe nehmend rettete sich Myra und nutzte das Ungleichgewicht, um sich nach vorne abzurollen. Nun vor der Puppe kniend massierte Myra mit leichter Grimasse den verkrampften Arm. Der Schmerz löste sich langsam, aber so konnte die Spitzohrige deutlich spüren, dass ihr Körper die Verletzungen noch nicht vergessen hatte. So wundersam die Heilung durch Chakra war, alles konnte es nicht beheben. Im Schneidersitz ließ sie sich nun nieder und kreiste den Arm im Gelenk. Ihr Blick schweifte durch den Raum und observiert die anderen Trainierenden. An Seigi blieben ihre Augen für einen Moment hängen. Der Riese. Myra hatte nichts gegen ihn. Dennoch dürfte er die Herausforderung in ihren Augen lesen. Gewissermaßen gab es noch ungeklärtes zwischen ihnen. Er hielt sie im Gefängnis für schwächer und Myra bewies gerne das Gegenteil. Ob sich das Mädchen auch mal mit einem der Templer prügeln sollte? Ihren Kampfstil ergründen und Schwachstellen filtern. Nur trugen die Typen hier nicht ihre volle Rüstung, das könnte im Nachhinein ein größeres Problem darstellen. Nur was jetzt tun? Myra wüsste was. Sie stand auf und schwang sich auf die Schultern der Trainingspuppe. Lust dich gleich nochmal zu kloppen? Fragte das Mädchen den Hünen. Wenn nicht könnte sie weiterhin die Stärke in ihrem rechten Arm sieden herstellen.