Nach dem Gespräch mit Urubi sank Askiris in einen tiefen Schlaf, wer konnte ihm das nun verübeln? Und dieses Mal ließ man ihn auch ausschlafen bis die Mittagssonne am Horizont schien. Aufgewacht und bereit die Stadt auf ein neues zu erkunden machte sich der Shorai auf und erledigte dies und jenes. Der Aufbau der Stadt machte Fortschritte. Die Chamgan halfen einander und das ein oder andere Gebäude war mittlerweile wieder repariert. Nicht lange und die Stadt würde wieder in ihrer vollen Pracht erscheinen. Askiris schlenderte durch die Straßen, begrüßte viele der Familienangehörigen und versetzte sich in Stück weit wieder in die Zeit als er als junger Mann hilfesuchend hier ankam. Man kannte und schätzte ihn immer noch. Die vielen Schwätzereien und Wertschätzungen die er an diesem Nachmittag erfuhr zeigten ihm das. Nach einiger Zeit beschloss der Shorai aber die Stadt für einige Stunden zu verlassen um fernab nach Möglichkeiten des Trainings zu suchen.
Naja nicht unbedingt Training, eigentlich wollte der SHorai versuchen das Gefäß des Donnergotts einmal von dem für ihn erdachten Grund zu erproben. Mitten im Wald von Rosho'teh versuchte er sich daran die Flasche zu füllen... mit Gewitterwolken... Das ganze Verfahren klang erstmal komisch, aber im Endeffekt würde es vielleicht sogar klappen. Der Shorai formte ein paar Handzeichen und führte das ihm vertraute
Ranton: Rai Un ("Sturmversteck: Gewitterwolken"). Zur Anwendung der Technik leitete der ANBU nun Chakra in die Luft welches sich mit und mit zu Gewitterwolken manifestierte. Garnicht zurückhaltend versuchte es der SHinobi sogar mit einer hohen Chakramenge. Schon bald war der Wald um ihn herum mit Gewitterwolken bedeckt. Nun zog Askiris den Stopfen von der Flasche was letzten Endes dazu führte, dass die Gewitterwolken rapide ins Gefäß abwanderten. Das es so gut funktionierte, hätte selbst der optimistische Shorai nicht vermuten können. Verlegen kratze er sich am Kopf. Beim nächsten Kampf würde er ausprobieren ob die Wolken sich breit am Himmel verteilen würden sobald er die Flasche öffnen würden. Aber dazu später. Kurz darauf entschied sich der Ninja noch via Mura Chama etwas Chakra in ihm zu versiegeln. Er hatte jetzt Ruhe und Zeit zur Vorbereitung. Die Meditation tat ihm sichtlich gut und genießte die Natur in den folgenden Minuten. Als er fertig war richtete er sich langsam auf und sprang auf einen der naheliegenden Bäume, hielt Ausschau und kratze sich dann am Kinn. Irgendetwas stimmte hier nicht...
Und Askiris sollte Recht behalten. Direkt hinter ihm wurde auf brutalste Weise ein Baum entwurzelt. Ein Chameleon mit Plattenrüstung bediente sich an dem so eben zerfällten Baum und verschluckte ihn regelrecht. Der Shorai wusste über Chamagan bescheid die Bäume fraßen. Das tut noch lange nicht jedes ihrer Art, aber irgendwie war das schon erstaunlich. Er wandte sich langsam um und betrachtete die Gestalt einmal genauer. An seinen Fortsätzen trug es riesige Kampfklingen mit sich und auf seinem Rücken fanden sich Fassungen für diese übergroßen Waffen. In der Nachmittagssonne glänzte der goldene Plattenpanzer während der Chamgan sich weiter über das Holz hermachte. Noch nie hatte Askiris einen solch gut ausgerüsteten Chamagan gesehen. Scheinbar ein wirklicher Krieger. Askiris richtete sich von dem Ast auf dem der Platz genommen hatte auf und richtete erste Worte an den Fremden:
"Hey du. Wahrscheinlich sind wir uns noch nie begegnet. Du lebst doch bestimmt auch in Rosho'teh, oder? Meine Name ist Askiris Shorai - vielleicht hast du schon von mir gehört?" Erst reagierte der gepanzerte Chamgan nicht, doch dann packte er mit einem seiner Fortsätze einen großen Ast und schleuderte ihn empor in Richtung Askiris. Dieser konnte so gerade noch ausweichen und zeigte sich eher weniger begeistert.
"Surun ist mein Name. Aber du... Du bist ein Hornochse... steh' mir hier bloß nicht im Weg herum. Kehre zurück in deine feine Stadt. Ich habe mit Rosho'teh nichts gemein." Dann spuckte er spöttisch ein Stück Holz aus, schenkte dem Shorai einen finsteren Blick und verschwand im Dickicht. So leicht würde sich Askiris nicht abwimmeln lassen. Ein Chamagan so weit von Rosho'teh entfernt? Das musste seine Gründe haben. Vielleicht eine Art Rand-Familie? Kurz grübelt er nach, dann folgte er dem Chamgan unauffällig.
Surun trottete durch die Wälder während Askiris ihm über die Baumwipfel folgte. Doch der Chamagan war keinesfalls so einfach zu überlisten. Das bekam auch der Shorai nach wenigen Minuten zu spüren als der gepanzerte Chamagan ihn mit ausgespucktem Holz bombadierte. Gewieftes Vieh. Askiris wehrte die Geschosse mit seinem Schwert des Donnerhelden aber souverän ab. Surun aber ließ sich dadurch nicht beeindrucken und machte sich mürrisch wieder auf den Weg. Wieder folgte Askiris ihm... ließ sich nicht abwimmeln. Ab und an gab es die oder andere Attacke. Doch irgendwann rief der Chamagan den Menschen zu sich und bat ihm kurz Platz zu nehmen. Endlich würde er reden... sichtlich genervt von Askiris' Verfolgungsaktion.
"Ja, ich kenne dich. Askiris Shorai. Du bist ein Freund der Chamagan aus Rosho'teh und hast ihre Krise abgewendet. Aber du sollst wissen dass uns das nicht imponiert. Was willst du?" begann Surun dunkel. Askiris atmete tief durch und ging seine Wortwahl durch bevor er antwortete.
"Ich will nur wissen was du hier draußen so alleine treibst. Und jetzt wo du es ausgesprochen hast möchte ich natürlich wissen wer "ihr" seid." Der Chamgan schüttelte den Kopf sichtbar darüber verärgert dass ihm dieses Missgeschick geschehen war. Er hatte in der Mehrzahl geredet.
"Wir sind Rubi-Chamagan. Eine Art Abspaltung zum gewöhnlichen Volk. Wir vertreten andere Wert und verfolgen andere Hoffnungen. Deshalb leben wir alleine in den Wäldern. Außerdem möchten wir Inkuzuko nicht folgen. Wir haben ein Recht auf Individualität und lieben den Kampf und die Freiheit. Und jetzt lass' mich bitte weiterziehen." Askiris grübelte kur nach und blickte in die genervten Augen des Rubi.
"Den Kampf sagst du? Dann haben wir schon was gemeinsam. Ich bin noch eine Zeit lang hier, vielleicht sollten wir morgen hier zusammen trainieren oder kämpfen... ernsthaft kämpfen. Wenn du Lust hast." Nach weiteren Worten ließ sich der Rubi überzeugen und versprach Askiris den Trainingskampf. Sichtlich glücklich darüber schenkte Askiris dem Rubi ein breites Lächeln. Auch wenn Surun es in diesem Moment nicht wahr haben wollte... er began Askiris zu mögen.