
'Cause I'm back in this game, so let's go
Ataerareta shinario ijou
'Cause I'm back in this game, we can survive
Mogaki togisumashita hunter's pride ♥
-LiSa feat. Felix of Stray Kids: ReawakeR lyrics-
Er hielt sie noch immer sanft in seinen Armen, unterhielten sie sich angenehm, nachdem sie beide wieder Kontrolle über ihren Atem hatten und sich die Vitalzeichen normalisiert hatten. Sie hatte ihm ein Kompliment zu seinen Augen gemacht, kam ein Gegenkompliment für ihre wie aus der Pistole geschossen zurück, weswegen sie anfangs geglaubt hatte, er hätte dies nur getan, weil sie ihm eins gemacht hatte. Ihm erklärt, wie sie ihre Augen bzw. implizit deren Farbe fand, revidierte er ihre Aussagen, erklärte ihr, dass sie ihn eher an Diamanten erinnerten, die das Licht auf ihrer Oberfläche brachen und es deswegen aussah, als würde ein Regenbogen in ihren reflektieren. Sah sie wirklich so aus? Nicht einfach langweilig und hellblau? Keine Kälte? Dabei stellten sie zu seinen einen solch harten Kontrast dar, fühlte man sich, wenn man ihm in seine Seelenspiegel blickte, als würde die Sonne einen wachküssen - lebendig und warm. Er erwähnte noch einmal ihre Eisrüstung, weiteten sich diesbezüglich erstaunt ihre Iriden. Er hatte ihr doch zugesehen? Das gesamte Training? Das war nicht einfach nur daher gesagt gewesen? War sie ihm also aufgefallen, noch bevor sie ihn das erste Mal angeblickt hatte? Höchst interessant... "Danke, das hast du schön gesagt, Akira...", hauchte sie ihm beinahe flüsternd entgegen, ehe er ihr mit der Hand, die an ihrer Wange lag, mit dem Daumen unterhalb ihres Auges entlang strich. Seine Berührung voller Sanftheit, Zärtlichkeit und sein Blick aufmerksam, beinahe wachsam, als könnte er allein, schon wenn er blinzelte, ein kleines Detail verpassen, was mehr über sie preisgab. Dass er ihre Ausgehungerte erkannt hatte, ließ sie erstens schmunzeln und zweitens lockerte es ihre Zunge. Ihm bestätigt, dass wenn man drei Jahre lang im Koma lag, plus Monate lang Reha machte, sexuell auf der Durststrecke blieb, schien ihn dann doch irgendwie vom Hocker zu hauen, was sie verstehen konnte. Jetzt hatte sie bemerkt, dass er diese Aussage wohl eher salopp und im Scherz los gelassen hatte, war er verwundert darüber, dass sie direkt mit so etwas um die Ecke kam. Sie erklärte sich oberflächlich, wie konnte sie auch anders, immerhin ging man mit solch einer Versiegelung nicht hausieren, hm? Gut, ihr Siegel um den Bauchnabel in Form eines Drachen könnte eben auch einfach als hellblaues Tattoo durchgehen, oder? Sie wollte einfach nicht, dass man sich vor ihr fürchtete, vor allem weil Menschen und Drachen eher so nebeneinander her lebten als in friedlicher Koexistenz. Dazu kam noch, dass es sich bei ihrem Modell Drachi um einen Halb Gott- Halb Drachen handelte, was so in der Form auch noch nicht allzu bekannt gewesen war, sogar im Gegenteil etwas Besonderes gewesen sein muss, immerhin hatte Hyou's göttliche Mutter Shiva früh dafür Sorge tragen wollen, dass Hyourinmaru geschützt in einem fleischlichen Körper Ruhe finden würde, bis eines Tages die Zeit gekommen war, in der man nichts mehr zu befürchten hatte... Wann dieser Zeitpunkt zum letzten Ende käme, wusste keiner, aber für Drachen waren ein menschliches Leben vom Zeitkontinuum nichts weiter als ein Wimpernschlag. Der Eisdrache witzelte so schon ab und an herum, dass Setsuna ein starkes Kind zur Welt bringen sollte, eines Tages, damit das Ritual erneut durchgeführt werden konnte und er von Generation zu Generation weitergegeben werden konnte... Jedenfalls hatte der Yoshida natürlich nachgefragt, wieso sie im Koma lag, was sie mehr schlecht als recht beantwortete, gar ein wenig unsicher wurde, immerhin wollte sie nicht lügen. Ganz die Wahrheit darüber konnte sie aber auch nicht erzählen, also jonglierte sie dazwischen herum. Akira schien aber zu merken, dass es ihr schwerfiel, darüber zu reden, und gab sich zumindest fürs Erste mit ihrer schwammigen Antwort zufrieden. Setsuna seufzte und schüttelte den Kopf, als er sich für seine Neugier entschuldigte: "Bitte entschuldige dich nicht. Es sollte mir leidtun, dass ich da nicht offen drüber reden kann..." Traurig senkte sie den Blick, hatte sie ja keine Ahnung, dass Hyou nur wenige Zeit später ein Soloprogramm auffuhr und sich von allein zeigte, wie vorstellte. Sich enger aneinander gekuschelt, merkte die Weißhaarige dann auch als erste, wie ihre Augenlieder schwerer und schwerer wurden, sodass sie an seiner warmen Brust, seinem Herzschlag wie Atem lauschend, einschlief. Glückseligkeit war dahingehend wirklich ein perfektes Wort gewesen, bemerkte sie natürlich leider nicht, wie er mitzog und ebenfalls einschlummerte, wenn auch leider nicht so friedlich wie sie...
Okay, da lag, nun jemand neben der Hakuma der um sich schlug und schrie, weswegen Hyourinmaru beschloss, die Überhand zu übernehmen. Er übernahm mit seiner Seele ihren Körper, was aktuell noch für eine kleine optische Veränderung ihrerseits führte, die sie hier in dem Fall gut gebrauchen konnten. Setsunas rechte Körperhälfte überzog sich stellenweise mit Drachenschuppen, während ihr ein Horn wuchs und ihre Eckzähne spitz wurden. Auch ihre Augenform und Farbe veränderten sich, ganz zu schweigen von ihrer Stimme. Zwar wurde diese nicht männlicher, dafür aber von einer Gewaltigkeit durchzogen, die nur ein Drache haben konnte. Hyou mochte Menschen eigentlich nicht, so wie die meisten Drachen, aber auch wenn er es niemals zugeben würde - Akiras Worte eben über Drachen hatten ihn gebauchpinselt. Er nahm daher seinen unruhigen Schlaf tatsächlich nur als Vorwand dafür, sich teils zu zeigen, auch wenn er sich davon natürlich nichts anmerken ließ. So sprach er zu dem Yoshida, der erst einmal ungläubig auf die Frau blickte, die sich augenscheinlich etwas aufgesetzt wie körperlich verändert hatte. Er musste sogar die Haut an seiner eigenen Hand pitschen, hatte wohl anfangs gedacht, er wäre noch im Traum, was Hyou schmunzeln ließ. Der Drache war beeindruckt und gleichermaßen etwas enttäuscht, dass der Dunkelhaarige vor ihm so gar keine Anzeichnen von Angst zeigte, hätte er sich zugegebenermaßen etwas darüber gefreut, gefürchtet zu werden. "Hmpf. Wenigstens hast du genug Verstand, um mich nicht anzuzweifeln...", stellte Hyourinmaru fest, seine türkisen Augen verengten sich leicht, ein Ausdruck von prüfender Beobachtung. "Du stellst viele Fragen, junges Menschlein. Doch ich werde dir nicht alle beantworten, immerhin gibt es Geheimnisse wie Dinge, die ihr Menschen nicht versteht und die euch auch einfach nichts angehen..." Das Wesen in Setsunas Körper hob eine Hand - die Finger minimal verändert, als hätte die Verwandlung begonnen, aber noch nicht abgeschlossen. "Ja, ich bin ein Drache. Besser gesagt, halb Drache, halb Gott. Und ob ich ihr Beschützer bin?" Er hielt kurz inne, überlegte, grollte dann aber ein wenig, was an ein Lachen erinnern könnte: "Ich seh sie eher als Mitfahrgelegenheit. Aber sie ist doch nicht so unangenehm, wie ich anfangs dachte, weswegen ich schon sagen würde, dass ich sie beschütze, wenn es sein muss!" Ein sanfter Windzug wehte durch das Zimmer, obgleich kein Fenster offen stand. Hyourinmarus Präsenz war spürbar wie ein unaufhaltsamer, aber ruhiger Sturm. "Ich bin nicht erwacht, weil du eine Bedrohung darstellst, Akira. Ich hätte dich längst zerschmettert, wenn das der Fall wäre..." Es war kein Witz. Keine Drohung. Nur eine nüchterne Feststellung. "Eher weil ich mich dir zeigen wollte, habe ich keinen Menschen so über Drachen reden hören wie dich bisher... Dies wollte ich einfach... belohnen schätze ich!" Die drakonischen Augen musterten Akira eingehend. Ja, er war arrogant, stellte sich über alles und empfand es so, dass Akira sich geehrt führen sollte, dass jemand wie Hyou sich ihm zeigte und mit ihm sprach... Ein kurzer Moment des Schweigens.
Dann ein leises, fast amüsiertes Brummen: "Aber keine Sorge. Ich kann entscheiden, wann ich durch ihren Geist, ihren Körper nach außen blicken kann und wann nicht. Was ihr von dem Moment an getan habt, seit ihr das Zimmer betreten habt, kann ich nur ahnen, dabei zu sein gibt mir nichts, langweilt mich eher..." Ein diabolisches Lachen ertönte, hatte er somit auch direkt schon einmal beantwortet, ob er bei dem Intermezzo zwischen den beiden Anteil genommen hatte oder eben nicht. Akira wollte wissen, warum Setsuna ihm nicht von dem Drachen erzählt hatte, diesbezüglich zog das Wesen nur die Augenbraue hoch: "Weil ich es nicht will. Wir haben da eine klare Absprache... Sie fürchtet, dass ich sonst wieder ihren Körper übernehme, was sie letztes Mal gut drei Jahre zurück geworden hatte..." Womit nun auch die Komafrage beantwortet war, hm? Setsunas Körper lehnte sich leicht zurück, ließ die Schultern kreisen, als ob Hyourinmaru sich der menschlichen Form erst wieder bewusst werden musste. "Meine Frage... Wer hat dir so viel über Drachen gelehrt, wieso weißt du so viel über uns und WAS genau weißt du..." Seine Pupillen zogen sich noch sichelartiger zusammen, blickten ihn beinahe durchlöchernd an.