Beitragvon Yuudai Takano » Di 2. Sep 2014, 19:39
Die gesamte Situation trieb selbst den Schauspieler Yuu in eine prikäre Lage. Während seiner langwierigen Reise auf der Suche nach seiner "Familie" gelobte er, dass er niemndem seine verwundbare Seite zeigen würde, doch nun musste er dieses Gelöbnis ein weiteres Mal brechen. Zudem hatte er Kisa dieses Versprechen gegeben, folglich hatte er keine andere Wahl gehabt. Der Mizukage hatte seine Wut deutlich zum Ausdruck gebracht und weiterhin des lässigen Typen zu heucheln war kein guter Ansatz. Wenigstens wahrte er auf diese Weise sein Gesicht. Er spührte die angespannte Situation und wäre dies nicht ein solch bedeutsames Gespräch, so hätte sein Sarkasmus in der herrschenden Unruhe einen guten Platz gefunden. Normalerweise, wäre dies nicht das Büro des Mizukagen, sondern einer dieser bedrückenden Bars gewesen in denen er die letzten Jahre während seiner Reise lebte, hätte er nach dem Wurf des Tintenfasses das Spiel mitgespielt, .. doch nun? Er sah die Tränen der Hikari. Es war eine gefährliche Mischung aus Wut und Trauer, gepaart mit einem Gefühl der Betroffenheit. Reinstes Gefühlschaos. Seine Muskeln standen unter unglaublicher Anspannung, doch er kontrollierte seinen Zorn. Er verdrückte sich die Tränen vor Kisa, hatte er ihr doch ein Versprechen gegeben und ebendies Versprechen schenkte ihm Kraft und Hoffnung. Es war das einzige was den Blonden weiterhin vor einer unüberlegten Tat zurückhielt. Die Iryonin ging dann vor dem Schwarzhaarigen auf die Knie. Mit einem schon fast betroffenem Blick betrachtete er das Szenario, sah ihre Tränen. Er fühlte die Verzweiflung der Blonden. Sie lag wie ein dichter Schleier, beinahe greifbar, um die Ärztin herum. Mit einem seichtem Kopfschütteln kam er zurück in die Realität. Diese Verzweiflung, ja, sie lag auch unverkennbar in ihrer Stimme. Der Blondschopf kontrollierte seine Wut, doch am Ende brach alles aus dem jungen Mann heraus, er fuhr den Daku mit einem unglaublichen Eifer in der Stimme an. Er würde für alle Vorkommnisse die Verantwortung übernehmen. Diese Worte zeugten von Edelmut oder einfach purer Dummheit. Die ganze Zeit verkrampfte das Herz des Takano, die Tränen der Hikari schmerzten, es schmerzte, dass er eines seiner Versprechen nicht halten konnte. Der Blonde ging dann seinerseits auf die Knie, drückte seine Stirn an die Schläfe seiner "Retterin". Ein zartes Lächeln zierte seine Lippen. Sie sollte keine Angst vor der Zukunft hatten, immerhin war dies ein weiteres Versprechen von Yuudai. Er nahm ihr Zittern war, drückte die zarte Persönlichkeit mit seiner freien Hand etwas an seinen Körper. Dann horchte er ihrer Entschuldigung. "Wie oft habe ich es dir während unser letzten Gespräche gesagt? .. Du musst dich nicht für alle Dinge auf der Welt entschuldigen .. und .. und jetzt höre bitte auf zu weinen. Ich habe dir ein Versprechen gegeben und das werde ich, egal was auch kommen mag, halten. Ich werde dir eine glückliche Zukunft schenken .." Sprach der Mann in einem ruhigen Tonfall zu der aufgelösten Hikari. Nach wir vor umspielte ein warmes, beruhigendes Lächeln seine schmalen Lippen. Dann vernahm er die Schritte des schwarzhaarigen Mannes, die sich Kisa und Yuu nährten, doch er blieb regungslos an der Seite der blonden Iryonin. Aus dem Augenwinkel heraus versuchte er abermals den Blick des Oberhauptes zu lesen, wollte schlau aus ihm werden um möglicherweise seine Gefühle zu deuten, doch wieder scheitere dieser Versuch. Yuudai würde nicht zulassen, dass der unschuldigen Kisa etwas passierte, würde so im Notfall eingreifen, aber es war nicht von Nöten. Der Hüne schloss die zierliche Kisa in seine Arme. Noch immer klebte Yuu am Boden. Voller Verblüffung in seinen Augen sah er die Umarmung. Falscher Alarm. Ihm entwich ein erleichtertes Seufzen. Warum war stand diese Situation auch unter einer derartigen Anspannung? Er konnte den Daku und seine Ansichtsweise verstehen. Beide, Kisa und Yuu, hatte große Fehler begangen, während Kisa einen Gefangenen - Yuudai - befreite, hatte selbiger nicht nur einen Jonin des Dorfes attackiert, sondern hatte gleichermaßen das großzügige Angebot der Hikari bzw. ihrer zweiten Seite angenommen. Erleichterung stand nun auch im Gesicht des Takano, als er dem Mizukagen Gehör schenkte. Immer wieder richtete er seine Aufmerksamkeit Kisa, welche, während der warmen Worte des Hünen, scheinbar ihre Fassung zurückgewann. Erneut schmückte ein nunmehr sanftes Lächeln das Antlitz Yuudais. Er freute sich, dass Kisa nun endlich wieder zur Vernunft kam; endlich waren ihre Tränen versiegt. Es war zwar nicht der Verdienst des Blonden, sondern der des Daku, doch dies interessierte in einer solchen Situation nicht. Er lauschte weiterhin den Worten des Dorfoberhauptes. Er horchte Liebe und Hoffnung aus seinen Worten heraus, sah eine ganz andere Seite des Daku. Kurz dachte er an die Worte der Iryonin. Jene Worte, welche sie ihm im Gefängnis schenkte, die Worte, die Yuu milde stimmten und seine Maskerade wie ein Spiegel zerbrachen ließen. Scheinbar hatte wohl doch jeder Mensch eine zweite Chance verdient, so auch der schwarzhaarige Hüne. Ja, vielleicht schenkt er auch dem Blonden eine zweite Chance bzw. gab ihm die Möglichkeit sich ins richtige Licht zu rücken. Auf der anderen Seite erkannte er, dass er all die Jahre eine einzige Lüge lebte, denn er hatte einem Menschen nie eine zweite Chance gegeben, nein, er hatte sie mit seiner Art in die Enge getrieben und ihnen nicht EINE Chance gegeben. //Ich bin wirklich ein Idiot. Warum .. warum habe ich es die ganze Zeit nicht selber erkannt? Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient. Und ich? .. Ich habe nie einem Menschen auch nur eine Chance gegeben. Ich bin so ein Egoist. Meine Blindheit hat micht zu einem echten Scheusal werden lassen. Ich .. ich war so damit beschäftigt meine Freunde zu finden, dass ich alles andere außer Acht gelassen habe ..// Ein betrübter Ausdruck lag kurz auf der Miene des Mannes. Was sagten wohl seine Freunde aus alten Tage, wenn sie hörten, dass ihr Yuudai zu einem solchen Monster geworden ist? Schuldgefühle quälten den jungen Mann so sehr, dass er den letzten Teil der Worte des Dakus schlichtweg überhörte. "Es gibt auch in meinem Leben solche Menschen, doch .. ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich bin .. ich bin einfach glücklich, dass ich auf einen Menschen wie Kisa getroffen bin." Kurz sah er zur Hikari herüber und schenkte ihr ein dankbares Lächeln. Nebenbei hatte er etwas über seine Vergangenheit berichtet, ein Sache, die er im Normalfall nicht tat, doch was zeugte in diesem Gespräch schon großartig von Normalität? Kisa nahm schließlich die Hände des Daku in ihre Hände. Ein amüsantes Bild. Die anschließende erneute Entschuldigung ließ den Blondschopft voller Vergnügen auflachen. Es war wohl einer dieser Eigenschaften, die einfach ein Teil von der zierlichen Person war. Das Gespräch ging dann wieder in eine andere Richtung. Dies verriet aufjedenfall der Ernst im Gesicht des Daku. Urteile? Schlimme Urteile? Nun sollte das Gespräch also zu einem langsamen Ende kommen. Vom Segen in die Traufe. Dieses Mal würde er sich von keinen anderen Dingen ablenken, denn nun, ja, jetzt ging es um die Zukunft. Ein Leben als Gefangener? Oder Nukenin? Eigentlich führte der Takano seit seiner Reise ein Leben als Nukenin, mehr oder weniger. Einmal, nein, zweimal hatte er Leute überfallen, um an Geld zu gelangen, doch diese Taten bildeten gleichermaßen den Anfang seiner Reise. Taten, die in der Zeit zwei Jahre zurücklagen. Weder Gefängnis, noch eine Karriere als Nukenin. Aufjedenfall war dies das Urteil für Kisa. Ihr wurde der Rang aberkannt, mehr nicht. Naja, was hieß "mehr nicht"? Sie war nun ohne Rang und musste sich während ihrer Arbeit im Krankenhaus unter Beweis stellen. Doch was war mit Yuudai? Er hatte noch kein Urteil erhalten und hätte eigentlich eine härtere Strafe verdient. Doch vielleicht zeigte sich der Hüne gnädig und würde ein milderes Urteil aussprechen und auch wenn es ihm nicht gefiel, so würde er sich in den Dienst des Dorfes stellen. Der Daku wies Kisa dann aus seinem Büro, wollte mit dem Sunanin unter vier Augen sprechen. Mit einem Nicken willigte er einem klärendem Gespräch ein. Hatte er überhaupt eine andere Wahl? Vielleicht, wenn er einer zweiten Person seine Geschichte anvertraute, wäre die Last auf seinen Schultern leichter? Möglich. Er bemerkte den flehenden Blick der Blonden aus dem Augenwinkel heraus, lächelte ihr schwach zurück, während er ein Auge zu einem Zwinkern zusammenschlug. Sie sollte sich keine Sorgen machen. Als sie den Raum verließ, begann der schwerste Teil. Er musste mit einem unbekanntem Menschen über seine Vergangenheit reden. Er hasste solche Momente und versuchte ihn immer aus dem Weg zu gehen. "Ich stamme aus Sunagakure .." Begann er seine Rede und deute dabei auf seine Taile. Das Stirnband Sunagakures. "Während .. während einer Mission habe ich eine Teamkameradin verloren .. und .. und mein geliebtes Dorf. Ich weiß nicht ob sie noch am Leben ist .. wo sie ist. Ich habe keine Ahnung. Ich habe nicht nur sie verloren, sondern auch eine geliebte Person. Mizuki Uzumaki .." Er setzte eine kurze Pause ein, bevor er samt ruhiger Stimme wieder das Wort erhob. "Ich bin auf Reise, um die Leute wiederzufinden, die ich verloren habe. Ich war auf Durchreise durch Kirigakure, doch wurde ich kurz vor dem Dorf von unbekannten Personen attackiert. Als ich aufwachte lag ich im Krankenhaus des Dorfes." Er legte erneut eine kurze Pause an. Ja, man sah ihm an wie schwer es ihm fiel über seine Vergangenheit zu reden, doch wie gesagt, hatte er eine andere Wahl? "Ich sollte einem Jonin aus dem Dorf Informationen über meine Person geben und .. naja .. ihr habt mich selber bereits erlebt. Ich kann ein schwieriger Fall sein." Er zwang sich ein schwaches Lächeln auf. "Ich wollte während der Nacht fliehen, doch wurde ich während meiner Flucht behindert. Ich .. ich habe einen Shinobi eures Dorfes attackiert und wurde im Anschluss ins Gefängnis gebracht." Für einen Moment herrschte eisiges Schweigen. Während des gesamten Gespräches sah er dem Daku in die Augen. Keine Furcht, nur Respekt. "Ihr .. ihr müsst meine Situation verstehen. Ich will meine Freunde umbedingt wiedersehen und werde dann in eurem Dorf festgehalten. Ich bereue meine Tat, doch kann ich die Zeit leider nicht zurückdrehen." Dies war die ganze Wahrheit. Seine Geschichte. Er hasste es wie die Pest, dies sah man ihm weiterhin an, doch dies war vermutlich der einzige Weg, um einem weiterem Gefängnisaufentalt zu entgehen. Ja, und um das Versprechen zu halten, welches er Kisa gegeben hatte, dass er ihr eine gesicherte Zukunft schenken wird.