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Nordmeernoch auf dem SchiffEs war harte schwerstarbeit. Kinderschänderei, wenn man es so wollte. In anderen Reichen hätte man dafür gut die Herren der Seeflotte verklagen können. Doch wohl nicht hier. Hier galt es als
training. Gut, auch wenn Fei es nicht zugeben wollte, das harte Rudern strengte an, doch er fühlte auch, wie es seinen Muskeln gut tun würde. Natürlich würde das alleine nicht reichen, ihn stärker zu machen, aber er würde hiervon morgen einen ganz schönen Muskelkater haben ...
Die Zeit an Bord des Schiffes sollte so mehr als schnell vorüber gehen. Die Arbeit allein hätte dafür gesorgt, dass Fei irgendwann sein Hirn abgeschalten hätte, die Monotonen Bewegungen der Paddel weiter geführt hätte und so viel Zeit zum nachdenken gehabt hätte. Viel Zeit darüber zu philosophieren, was für ein Monster er doch war. Wie grausam und abscheulich er auf andere wirken musste. Doch dazu kam es dieses Mal nicht. Einziger Grund dafür war Jim. Dieser junge Seemann der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, die Meere zu bereisen, auf der Suche nach dem großen Schatz hielt Fei auf trab. Der Genin verstand sich prächtig mit Jim und beide alberten und lachten viel, während sie ihr Paddel in Bewegung hielten...
im HafenSo war Fei überrascht gewesen, als es alsbald hieß, die Paddel einzuholen und Anker zu setzen. Das schiff hatte sein Ziel erreicht. Den Haupthafen von Yuki No Kuni.
Eiligen Schrittes huschten Fei und Jim gemeinsam hinauf an Deck, sie wollten die Insel selbst sehen. Doch was beide viel früher wahr nehmen mussten war der kalte Wind, der ihnen, kaum dass sie die tür an Deck erreicht hatten, entgegen bließ. so wurden beide langsamer, ehe bevor sie zurück ans Tageslich kamen. Hier musste es Minusgrade haben. Kälter als nach zuvor auf hoher See. Kälter als Fei es sich je hätte vorstellen können.
"Ja da scheiß doch einer die Wand an. Hier friert einem ja alles ab!" fluchte der Bauer in ihm, was Jim nur mit einem lauten Lachen quittierte, was ihm aber schnell im Halse stecken blieb, als ein besonders fießer und kalter Windzug um die Ohren pfiff. Beide schlangen die Arme eng um sich und fröstelten vor sich hin.
Als Fei sich dann umwandte, er war gerade drauf und dran, wieder unter Deck zu huschen, da war es wenigstens wärmer, tauchte auch schon sein Meister sammt captain des Schiffes auf. Beide waren in dicke Mäntel vergraben. Katahenshin in seinen langen schwarzen, der Captain in einen langen Fellmantel.
Der Missmut konnte aus Feis Gesicht nur zu leicht herausgelesen werden und so machte er seiner Laune luft.
"M-m-m-meister .... ohhh ... ist das kalt .... habt ihr nicht auch ... *brrr* .... einen Mantel für mich oder so-sowas?" dabei rieb sich der Junge mit klappernden Zähnen seine freien Unterarme. Und auch Jim, dem es ähnlich ging, fügte hinzu
"U-Und für mi-mich b-b-b-bitte auch gleich!"Einige Minuten später waren beide Jungs in lange, dicke Mäntel gehüllt. Der Captain hatte lachend Jim Hawkins einen der seinigen abgegeben - dafür musste Jim aber in einer Woche wieder mit dem Schiff mit auslaufen - und Fei selbst hatte von seinem Meister einen Mantel bekommen, den dieser in seinem Seesack aufbewaht hatte.
Gut gelaunt schlenderten nun Meister, Fei und Jim durch die Straßen des Hafens.
Fei hatte sich das alles irgendwie wander vorgestellt. Es war hier alles so schwer zu erkennen. Die Landschaft war größtenteils von Schnee bedeckt, so dass man nach einiger Zeit nicht mehr sagen konnte, wo sich was befand. Ohne seinen Meister wäre Fei wohl hoffnungslos verloren gewesen. Umso dankbarer war er, dass dieser ganz offensichtlich wusste, wo es hin ging.
Irgendwann waren die drei am Bahnhof des Hafens angekommen, an dem Fei sammt Meister in ein Wagon des Zuges stiegen, während Jim zurück blieb und beiden fröhlich winkte, ehe der Zug schnaubend losgefahren war.
Na, wie geht´s dir? fragte ihn sein Meister nach einem Moment des Schweigens. Kaum dass Jim fort gewesen war und Fei sich in den bequemen Sitz des Zugwagons gekuschelt hatte, die Arme eng vor der Brust verschränkt, hatte er wieder an den Kampf auf dem Piraten schiff denken müssen. Und alles, was ihm sein Meister dort so unverblühmt erzählt hatte. Fast hasste er seinen Meister dafür. Warum hatte er ihm sagen müssen, dass er selbst ein Massenmörder war? Warum? ... Er war kindisch. Natürlich war es besser, dass Fei wusste, was er war. Und es hatte ihm endlich Klahrheit beschafft, warum er aus Zwei Ströme vertrieben worden war. Warum ihn alle gehasst hatten.
Die Worte des Meisters, er hatte diesem nicht sofort geantwortet, sondern weiter aus dem Fenster des Wagons gestarrt, was allerdings wenig brachte. Das einzige was Fei sah war weiß.
So musste er dann schließlich doch mit seinen Schultern zucken, den Vorwandt aufgeben, ihn interessiere es, was da draußen passierte und seinem Meister schließlich direkt in die Augen sehen. Irgendwie wirkte Fei in diesem Moment nicht mehr wie ein Kind, dass er noch war. Er war gealtert.
"Ich weiß es nicht Meister." antwortete er wahrheitsgemäß.
Dann machte Fei eine kurze Pause, während er sich über seine Arme rieb, die schon von den Strapazen der Reise zu schmerzen begannen:
"Was machen wir hier Meister? Wie lange werden wir hier sein?"