Beitragvon Kawaki » Sa 6. Jul 2013, 16:27
Die beiden hatten also noch ziemlich trocken Leikos Wohnung erreicht. Gerade schloss er seine Haustür, als er von dem Küchenfenster erkannte, dass es plötzlich monsunartig von oben runter regnete, wie lange nicht mehr zuvor. Plötzlich erinnerte er sich an einen Flyer, den er heute unfreiwillig in die Hand gedrückt bekommen hatte. Unachtsam wie er war, verschwand dieser in den dunklen Ecken seiner Hosentasche. Während sein Besuch so frei war, die Wohnzimmertür zu öffnen, die ausnahmsweise mal geschlossen war und sich an seinen Tisch setzte, kramte er eben jenen Zettel wieder aus seiner Hosentasche. Inzwischen war dieser zerknüttelt und zerknauscht, aber das machte dem Chuunin nichts aus, denn der Inhalt war noch lesbar. “Regenfest in Kirigakure“, las er die Überschrift des Flyers in seinem Kopf. “Bäh!“, entfuhr es ihm auch noch innerlich, ehe er den zerflatterten Flyer auf dem Tisch vor seinem Gast legte. Genau neben den Büchern, die er gestern Abend noch gelesen hatte. Er las über dessen Titel und erschrak innerlich. Bei dem obersten Buch handelte es sich um seinen Lieblingsdrama und er wollte auf keinen Fall, dass sie erkannte, um was für ein Buch es sich da handelte, denn seine sentimentale Seite sollte seines Erachtens niemals herausgefunden werden. Gerade bemerkte sie die Unordnung in seinem Wohnzimmer und wollte von ihm bestätigt bekommen, dass er nicht oft Besuch bekam. Das war in der Tat richtig. “Wie du hier siehst, muss ich mich in der Tat nicht darum kümmern, dass irgendwelche Leute zu Besuch kommen. Insgesamt habe ich hier nichts, was Leute interessiert – außer meinen Büchern. Da Einbrecher aber niemals Bücher klauen würden, brauche ich auch nicht meine Wohnungstür abzuschließen.“ Er hoffte, dass sie entweder ihren Blick nochmal in seinem Wohnzimmer schweifen lassen, oder genau ihn anschauen würde, damit er hastig nach den Büchern greifen konnte und diese dann auch in sein Zimmer befördern konnte. Das alles würde natürlich dann von außen hin so aussehen, als dass er einfach nur den Tisch leeren wollte, sodass sie in Ruhe dann essen konnten. Gerade war er aus seinem Zimmer zurückgekehrt, als ihm auffiel, dass sie doch meinte, dass sie gar nicht lesen mochte und sie dadurch auch gar nicht erkennen würde, um was für ein Buch es sich da gehandelt hatte. Genervt wollte er sich gerade auf dem Weg zur Küche machen, um zum Einen das Wasser für die Nudelsuppe in seinen Wasserkocher zu tun und zum Anderen vielleicht etwas zu trinken für die beiden Chuunin zu holen, als sie ihn für seinen Verhalten von vorhin ermahnte. Sie fand es anscheinend unerhört, wie er mit ihren Gedanken und Gefühlen gespielt hatte und der Matsumoto konnte sie recht gut verstehen, denn wahrscheinlich hätte er nicht anders gehandelt. Er blieb an der Schwelle zum Flur stehen und drehte sich um. Er lächelte sie an. “Ich bin anders als die anderen männlichen Chuunin und das hättest du eigentlich schon bemerken müssen. Ich schere mich reichlich wenig über die Meinungen meiner Mitmenschen gegenüber mich und ich habe kein Problem damit meine Meinung und Gefühle offen gegenüber wen auch immer zu präsentieren. Logisch sind meine Taten jedoch immer und ein Idiot bin ich auch nicht.“, fing er an und musterte sie immer noch lächelnd. “Zwei Sachen will ich dir noch klarstellen. Erstens habe ich dich nie beleidigt. Ich hab nur ehrlich gesagt, dass ich deine Waffe nicht „hübsch“ finde. Ich kann mir vorstellen, dass sie effektiv ist und ihre Aufgabe hundertprozentig erfüllt, aber in meinen Augen ist Schönheit was anderes. Und zweitens habe ich dich eingeladen, weil ich dich sympathisch finde und ich mir gedacht habe, dass das doch eine nette Geste ist. Ich habe dich nie dazu gezwungen mitzukommen und noch immer zwinge ich dich nicht hier zu bleiben.“ Er drehte sich um und ging in die Küche. Eigentlich wollte er den Flyer noch mitnehmen und wegschmeißen, doch das hat er in seiner kleinen Ansprache vergessen. “Willst du nun eine Nudelsuppe? Und vielleicht 'was Apfelsaft?“, fragte er sie um die Ecke, ehe er zwei saubere Gläser aus dem Schrank holte und den Apfelsaft aus dem Kühlschrank. Gerade packte er das Wasser in den Wasserkocher. Es gäbe jetzt zwei Möglichkeiten und zum ersten Mal fand er die eine Option wenig amüsant. Zum Einen, und das war die schöne Variante, würde sie trotz seinen Worten bleiben und mit ihm die Nudelsuppe genießen. In dem Fall würde er sich still zu ihr setzten und irgendwann würde sich wahrscheinlich ein Gesprächsthema ergeben, egal ob sie böse auf ihn war oder nicht. Die andere Option missfiel den Matsumoto jedoch. Nämlich, dass er sie verschreckt hatte und sie entnervt seine Wohnung verließ. Dies würde tatsächlich nur zu 35 Prozent geschehen, denn einige Faktoren gab es noch zu berechnen. Zum Einen schätze er sie als ein starkes Mädchen ein, die Kritik annehmen und verarbeiten kann, zum Anderen regnete es draußen im Strömen und sie meinte, dass sie Regen verabscheute. In beiden Fällen ist es einfach wahrscheinlicher, dass sie blieb und doch war es nicht unwahrscheinlich, dass sie ihn verließ. Während er da vor sich hin überlegte, musste er noch an dem letzten Blick der Kikuta denken. So einen strengen Blick hatte er zuvor noch nicht erlebt und er fragte sich, wie wohl die Bestrafung ausfallen, falls er eine bekommen würde. Er hatte sich in seiner Küche verkrochen, mit der Ausrede, dass er doch die Nudelsuppe vorbereiten musste, jedoch mochte er es nicht, sich zu streiten und versuchte eine Konfrontation zu vermeiden.
reden | denken![Bild](https://66.media.tumblr.com/f6b682904ccb48ca1dc1fd8c8b63bd20/tumblr_ogfvhxEVzl1v5sogro1_500.gifv)