--> Wohnung der KaginNoch auf dem Weg Yuu hatte meiner Auswertung seiner Worte noch etwas hinzuzufügen. Ich musste nicht nur Befehle befolgen, die über moralische und menschliche Grenzen hinaus gingen, ich sollte sie auch geben wenn es notwendig war. Und selbst entscheiden, ab wann es notwendig war. Das erweiterte meinen Aufgabenbereich auf einmal extrem und es nahm mich ernsthaft in die Pflicht. Was ich entschied, was ich befahl, dafür war ich auch verantwortlich und würde es immer sein. Dann konnte ich es nicht mehr auf einen Befehl schieben… das Leid der Führenden. Ich nickte knapp – ich hatte verstanden. Benebelt vom Schnaps hin oder her, aber so klar war mein Kopf dann doch noch.
Dieses wirklich bedrückende aber notwendige Thema wurde davon abgebrochen das Yuu losmarschierte. Ich machte mir die größte Mühe ihm normal wirkend zu folgen, was aber nicht ganz einfach war. Der Boden schlug Wellen… und dann gab mir Yuu eine Kurzanleitung, wie ich meinen ersten Befehl geben sollte. Der Alkohol hatte meine Zunge ein wenig gelockert und so ließ ich einen Seitenhieb fallen, den der Captain mit einem Grinsen wohl zustimmte. Dann gab ich die Anweisung durch und frage dann zu der komischen Nummer nach. Mephisto versicherte mir, dass es eine Liste gab, sie für mich aber eher zweitranging war. Ein paar Basics sollte ich wohl daraus übernehmen, aber ich konnte mir meine Abkürzungen beliebig zurechtlegen wie es schien. Das war schon etwas fies für die anderen Anbus, auf der anderen Seite wusste man dadurch wer alles auf dem Laufenden war und wer nicht.
Dann erst reagierte Yuu auf die Erklärung bezüglich meines Bruders. Es gab Möglichkeiten ihm zu helfen und sie würden ausgeschöpft werden. Als Beweis für Senjougaharas Können lenkte er meine Aufmerksamkeit auf die Hand, die er sich ja mehr oder weniger selbstverschuldet weggesprengt hatte. Der Unterschied viel nicht auf, wenn man es nicht wusste. Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus und auf den scherzhaften Seitenhieb Richtung Festanstellung im Jollys lachte ich kurz auf.
„Unwahrscheinlich. Und ein Shinobileben muss gar nicht sein. Mein Bruder wäre schon überglücklich wenn er den Rest seines Lebens von selbst aus dem Bett kommen und sich Frühstück machen könnte.“ Und das war nicht untertrieben. Wenn es ein Leben im Rollstuhl sein sollte, wären wir dankbar darum, solange es nur ein Leben war das irgendwo lebenswert blieb. Ein normaler Beruf, eine Familie oder auch nur Selbstständigkeit. Das waren Sachen von denen er nicht mehr hatte träumen können seit er zehn Jahre alt war. Ich hatte den Weg meines Bruders mitgelebt und ich wusste nicht sicher, ob man das ohne diese Erlebnisse überhaupt nachempfinden konnte. Es war eine unglaubliche Erleichterung die sich in mir breit machen wollte, aber ich dämmte sie ein. Wenn das tatsächlich funktionierte, und ich glaubte sowohl den Worten des Captains als auch an die Fähigkeiten der Kagin, wäre es einfach nur unglaublich.
Fast schon beiläufig kam das Gespräch wieder auf den Alkohol zurück und das er wohl als Druckabbau diente. Meinen Körper schänden um ihn besser zu machen? Das war wozu der Körper diente. Wie er sagte – als Mittel zum Zweck. Der Verstand bestimmte aber auch der wurde durch den Alkohol aus dem Ruder gebracht… vielleicht würde ich irgendwann zur Flasche greifen, aber sicher nicht die nächste Zeit über. Vor allem nicht wenn ich so deutlich vor Augen hatte, was er bei mir anrichtete… der Boden schlug Wellen. Immer noch. Und ich hoffte der würde damit irgendwann wieder aufhören. Aber erst einmal hieß es den nun qualmenden Akuto weiter zum Hauptquartier zu folgen.
Im Archiv In Begleitung des Anbucaptains bereitete es keine große Schwierigkeit die Eingangshalle zu durchqueren, obwohl dort wie immer reger Betrieb herrschte. Was auch immer gerade zu tun war, die Anbu waren auf alle Fälle in Bewegung. Ich erinnerte mich vage daran, wie ich mit Modoken das erste Mal hier herein gekommen war, und wie man ihr fast wie Mephisto den Weg frei gemacht hatte, selbst wenn ihr Amt Vergangenheit war. Ob es bei mir eines Tages dasselbe sein würde? Erst einmal musste ich jedoch dem Captain folgen, aber langsam hatte ich mich daran gewöhnt auf schwankendem Boden gerade aus zu gehen. Kaum im Archiv angekommen, verkündete der Captain das die beiden letzten Befehle, die an die Anbueinheit hinausgegangen waren, ausgeführt waren bzw. wurden. Meine Sachen waren in einer Wohnung, mein Bruder wurde bewacht. Yuu zweifelte offenbar daran, das die Anbu in der Lage sein würden recht viel mehr als diesen simplen Job auszuführen.
„Nun, bevor er erstickt werden sie ihn schon rechtzeitig ins Krankenhaus schleifen können.“, meinte ich ruhig. Wenn Yuu sein Wort hielt, würde Kenta nicht lange auf diese Hilfe angewiesen sein. Mein Blick wanderte über die Reihen der Regale und ein wenig sehnsüchtig zu den Sesseln – sitzen wäre eine Erleichterung für den Gleichgewichtssinn – da hielt der Captain mir eine Akte hingegen, auf der der Name meines Clans stand. Es gab Aufzeichnungen über uns und was Yuu andeutete, ließ mich neugierig werden. Ich setzte mich jedoch ihm gegenüber auf einen der Stühle und legte die Akte geschlossen vor mich auf den Tisch. Diese Akte sollten wir gemeinsam lesen.
„In einer Sportakademie überlebt man nur wenn man die Herausforderung liebt und für sie lebt.“, antwortete ich eher beiläufig und ein paar Bienen erschienen über meiner Handfläche. Fasziniert beobachtete ich, dass auch die kleinen Tierchen ein wenig verwirrt schienen.
„Die Schwanken.“, murmelte ich fasziniert, bevor ich ihre Verwandlung in Bonbons vervollständigte und mir eins in den Mund schob, nur um festzustellen das der Akuto meine geplante Bonbonschüssel gerade anderweitig verwendet hatte… da legte ich sie bestimmt nicht hinein. Ich griff zum Nachbartisch und holte das saubere Gefäß darauf herüber – Ironischerweise landeten jetzt die Bonbons im Aschenbecher.
„Schmecken die nach Schnaps? Ich kann das grad nicht bewerten.“, meinte ich als ich den Bonbonaschenbecher auf dem Tisch abstellte. Ansonsten schien aber der Alkohol etwas nachzulassen – dafür wurde ich jetzt langsam müde. Und redselig.
„Wir haben jetzt Zeit für ein paar Fragen, oder? Was ist mit dem Rest der Zifferntruppe passiert? Kagato ist vor dem Angriff verschwunden, Tenba lag verkohlt aber lebend hinter der Mauer und Sheriza hatte einen Nervenzusammenbruch.“, zählte ich auf was ich noch in Erinnerung hatte und sah dann den Akuto fragend an.
Name : Hiden: Hachimitsu kyandi ('Honigbonbon')
Rang : E-Rang
Element : -
Reichweite : Nah
Chakraverbrauch : sehr gering
Voraussetzung : Ninjutsu 1
Beschreibung : Der Anwender beschwört ein bis fünf Bienen aus seinem Körper heraus, welche sich dann in normale Honigbonbons verwandeln.