Aufgrund der angefragten Beratungszeit verließen viele den riesigen Raum. Soley beobachtete, welche Folge die schöne Geste mit Winrys Stoffband hatte und lächelte. Sie hörte die aufmunternden Worte Minatos an seinen Sohn und die an Felicita. Wenn es jemand schaffen konnte, dann Takashi. Also verblieb Soley zuversichtlich, dass der jüngere Uzumaki sein Versprechen an Felicitas Seite einhalten konnte. Die Knochenkriegerin lächelte Takashi nach seinen aufmunternden Worten zu und wandte ihren Blick dann zu der Nibi-Jinchuuriki. Die Vereinigung der beiden Persönlichkeiten wurde wieder durch das Aufflammen des Chakras des Urbösen sichtbar. Der Prozess der Siegelöffnung an sich dauerte nicht unbedingt lange, doch war sie mit nicht wenig Aufwand verbunden. Die freigesetzte Kraft war deutlich zu spüren. Der Uzumaki teilte sein neues Gefühl gleich mit und verteidigte sich erfolgreich gegen seinen Vater. Soley lächelte Felicita an. Takashi war wirklich nicht allein das Versprechen einzuhalten. Minato sprach über die Verantwortung, die Konoha nun trug und eigentlich auch schon vorher getragen hatte. Die Kaguya wollte auch helfen dazu beizutragen, nicht dass es mit dem Verlust der Kontrolle endete, doch würde sie noch herausfinden müssen wie. Yuu brachte eine Idee ein, die Verbindung der Parteien untereinander zu stärken. Der Vorschlag war bestimmt nicht schlecht, also wartete Soley gespannt auf eine Reaktion der Hokagin.
Mit dem Meidou-Chakra bewegte sich der Meister der Dunkelheit zu Fudo und Yara, wie zuvor in Minatos Richtung, nachdem er erklärte, dass noch es noch etwas zu erledigen galt. Yara erschrak kurz, als der Masamori ganz plötzlich so vor ihr stand. Sie nahm die Position des Aspekten des Schicksals ganz klar wahr, blieb aber nach der kurzen Schrecksekunde über die plötzliche Bewegung total ruhig. Yara vernahm, dass scheinbar Winry oder Nana eingreifen wollten, hoffte jedoch auf die Zurückweisung anderer Ratsteilnehmer, die scheinbar erfolgte. Seiji verfolgte ein Ziel, einen Sinn musste es demnach geben. Die mahnenden Worte, welche dem Aspekten der Weisheit galten, vermochte Yara nicht vollends zu verstehen, also hörte sie zunächst einfach nur zu, wie dieser sein Handeln vor seinem Freund rechtfertigte. Der Ton des Masamoris wirkte auf die Hakuma sehr klar und sich seiner Entscheidung sicher, doch sprach sein Körper eine andere Sprache. Seine Hand war unruhig, beinahe als wollte er dies nicht tun müssen. Es mochte auch sein, dass sich Yara mit ihrer Einschätzung irrte, zumindest mochte sie sich nicht sicher darauf verlassen. Ihr Blick wanderte von der unruhigen Hand Seijis zu dessen Augen. War das wonach er fragte ihr Weg? Sollte es ihr Schicksal sein, sich dem Rat anzuschließen? Yara wusste es nicht sicher, aber was blieb ihr anderes übrig. Die Blauhaarige blickte kurz zur Seite zu Fudo. Auch in diesem angespannten Moment musste sie bei dessen Anblick lächeln. Sie wollte nicht das Vertrauen dieser beiden wirklich guten Freunde auf die Probe stellen. Es tat ihr unendlich leid, wenn irgendjemandes Weg durch sie nicht eingehalten würde, doch glaubte sie nicht, dass sich Fudos Weg geändert hätte. Schließlich hatte er ihr im Tempel erklärt, dass sie ihn auch begleiten sollte, weil er eben nicht nur Mizukage, sondern auch der Aspekt der Weisheit des Angiris Rates war. Also war er sich doch wirklich seiner neutralen Rolle bewusst, wie er nun auch Seiji daran erinnerte. Aber wie könnte Yara mit dem Gedanken leben, das Gleichgewicht zu nehmen und im Endeffekt Schuld zu sein? Wenn sie denn überhaupt am Leben blieb. Selbst wenn die Worte des Hikari und auch Winrys Äußerung ausreichend sein sollten für eine Meinungsänderung, was müsste sich dann verändern? Auch wenn sie zustimmte, musste sie schließlich nach dem Aspekten handeln und ob dies ausreichte lag nicht in ihrem Ermessen. Zudem trug jeder Aspekt zwar zum Gleichgewicht der Welt bei, aber ihr erschien die Hoffnung in einer solchen Lage besonders wichtig bei so viel Misstrauen. Wenn diese Aufgabe so wertvoll war, warum bat Seiji so darum? Wie sollte denn da Vertrauen in der Gemeinschaft gegen Amon aufkommen? Und wie konnte Yara überhaupt wissen, ob sie auch Anderen Hoffnung schenken konnte? Von wollen war nicht die Rede, nein, sondern von können. „Es tut mir wirklich leid, ein solches Chaos angerichtet zu haben“, begann sie leise zu sprechen. Sie hob den Blick und sprach direkt zu Seiji. Was genau sie damit meinte, wusste sie selber nicht so recht. Ob es nun den Zwiespalt des Masamoris anbelangte, dessen Vertrauen in seinen besten Freund oder generell auch die Lage von Fudo mit einschloss. Aber sie erinnerte sich an das Gefühl als Fudo sie küsste und war unendlich dankbar es gefühlt zu haben. Sie bereute nichts davon, denn es hatte sich so richtig angefühlt. Außerdem ließ es sie doch hoffen, dass die Liebe stärker war als alles andere, egal welche Krise unmittelbar bevor stand. Es dauerte länger als ein Jahr wieder das Leben zu lieben und nun sollte es ihr wieder entrissen werden? Nein, das wollte Yara nicht. Dazu arbeitete sie zu sehr daran ein wirklich guter Mensch zu sein, ohne sein Umfeld negativ zu belasten, nur weil man selbst geplagt von Zweifeln war. Außerdem war sie immer bereit auch im Sinne der anderen Menschen in ihrem Umfeld zu handeln, schließlich war das doch Teil ihres alltäglichen Handelns als Iryōnin. Zumal in vielerlei Hinsicht Heilung nicht nur aus der physischen, sondern auch psychischen Heilung bestand, wobei Hoffnung oder Motivation einen großen Einfluss auf die Behandlung nahmen. Sollte man in einer solchen Lage eine so wichtige Entscheidung treffen? Bekäme sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal die Chance dazu? Es war gerade alles gut so wie es war im Leben der Jonin, doch wie sollte sie wählen? Yara lächelte den Meister der Lichts an, wandte den Blick zu Seiji und gab leise ihre Antwort preis. „Ja, ich hoffe es.“ Es spiegelten sich die Gedanken vollständig auf ihrem Gesicht wieder. Sie würde die Reise zuversichtlich antreten, wenn dies der Weg war, den das Schicksal für sie vorsah, sie auf noch mehr Liebe in ihrem Leben hoffen durfte und mit der Hoffnung vielleicht etwas für andere zur Gesellschaft beitragen konnte.