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Fuyu no hatoDie nächsten Tage wurde es überraschend ruhig in Yukigakure, oder zumindest bei mir, niemand belästigte mich, niemand war irgendwie dort. Fumei ist schon länger nicht mehr aufgetaucht, Mirajane war verschwunden und auch Kosuke hab ich nicht mehr gesehen seit wir uns das letzte mal trafen. Die Ruhe störte mich jedoch nur wenig, denn auch um mich wurde es in dieser Zeit ruhiger, ich war kaum außerhalb der Apotheke, und schlug mich nur mit spärlichen Essen durch. Während diesen Tagen konnte ich in Ruhe an den Pflanzen experimentieren, die alten Samen, welche bestimmt ein Erfolg gewesen wären, konnte ich nun entsorgen und von vorn beginnen. Ich lies mir die Samen für normales Getreide bringen, diese manipulierte ich dann nur auf eines, schnellen Wachstum und Stabilität. Lange Versuchsreihen waren hier nicht mehr nötig, diese Aufgabe übertraf schon lange mein tatsächliches können, und so wurde mir auch schnell Langweilig während ich diese Arbeit verrichtete.
TP Passhibu Toku Niku no denso 0/1890
Von der Langeweile und dem Wissensdrang getrieben beschäftigte ich mich also erneut mit den Techniken welche anscheinend nur durch meine besondere DNA möglich waren. Ich hatte gelernt, dass ich meine Zellen in die Haut anderer schicken konnte, dort verbreiteten sie sich dann im Blut wie ein Virus. Angekommen an den Stellen die ich heilen wollte, bauten sich die Zellen um und ahmten die verletzten oder vielleicht sogar fehlenden Zellen nach, sie teilten sich und ersetzten somit alle fehlerhaften Zellen, ich war nun in der Lage beinahe jeden erdenklichen Schaden zu heilen. Doch ich musste immer in Reichweite sein, und in einen Kampf war das ungünstig. Ich überlegte mir also eine Lösung für dieses Problem, und mir kamen eine menge Möglichkeiten in den Sinn. Was wäre wenn ich eine Möglichkeit hätte mein Chakra sowie meine eigenen Zellen über ein Medium weiter zu geben, z.B Wasser oder Blut, dies wäre einen Versuch Wert. Doch schnell fiel mir auf das Zellen in einen solchen Wasser nicht sonderlich lebensfähig waren dadruch nicht lange genug überlebten und vermutlich niemals ohne extreme Kraftaufwendung ihr Ziel erreichen würde, dafür war ich noch lange nicht erprobt genug. Diese Idee nahm ich also und versteckte sie schnell wieder in meinen Hinterkopf, ich dachte weiter, meine Gedanken drehten sich während den Versuchen überwiegend um dieses Thema, und um die Frage meiner eigenen DNA. Was konnte ich noch mit diesen Erbgut anstellen, was konnte ich wirklich alles adaptieren, wie konnte ich mich damit stärken, wie könnte ich andere Stärken. Einzelne Körperzellen hatten nicht die Kraft eigenständig genug Chakra zu produzieren um in einen Körper das Heiljutsu selbst durchzuführen, so konnte ich eine Art von Parasitärer Lebensweise und damit eingehender passiven Dauerheilung leider vergessen, zumindest nicht auf unbegrenzte Zeit. Doch sollte eine Körperzelle in der Lage sein, für einen gewissen Zeitraum lang genug Chakra und den damit einhergehenden Befehl zu speichern, könnte ich meine Körperzellen mit genügend Chakra versorgen, in mein Patienten schicken und dort für eine gewisse Zeil verweilen lassen, ehe diese durch eine Verletzung aktiv werden und schlagartig die Stellen heilen. Mit der Idee im Hintergrund fing ich also an zwischen den Tests und Proben die ich immer wieder für mein aktuelles Projekt "Nahrungsversorgung Yuki" nehmen musste, damit an mir selbst verschiedene Zellen meines Körpers zu entnehmen und zu kultivieren. Ich lies sie wachsen und gedeihen, und übte gelegentlich den Einfluss meines Grünens Chakra auf diesen aus, ich probierte ob ich in der Lage war den Zellen einen Befehl zu geben welche sie mit einer gewissen Zeitverzögerung ausführen sollten. Anfangs fing ich hierbei mit Bewegungen an, kleinen Zuckungen welche ich unter dem Mikroskop betrachten konnte sollten sie mit der gewünschten Verzögerung geschehen. Es war eine absolut unangenehme und langweilige Arbeit, aber sie war mehr als nötig. Ich gab den Zellen mit dem Grünen Chakra also einen Befehl, setzte mich an das Mikroskop und beobachtete sie Minuten lang. Und nach einigen Versuchen gelang es mir tatsächlich das Chakra und den Befehl in ein Gleichgewicht zu bringen, die Zellen bewegten sich auf Kommando, nach einer gewissen Zeit, und ohne das ich erneut eingreifen musste. Ich wurde also etwas zuversichtlicher mit der Idee, vielleicht war sie nicht so Abwegig wie ich Anfangs dachte.
Doch zu meiner Enttäuschung musste ich feststellen das die Zeitspanne noch lange nicht genug war, doch ich konnte mich nicht Stundenlang vor ein Mikroskop setzten und Zellen anstarren. Also überlegte ich mir einen anderen Befehl, einen simplen aber dennoch offensichtlichen Befehl, wäre ich in der Lage meine Zellen einfach mit dem Chakra abzutöten hätte ich schon einen perfekten Befehl gefunden. Doch war ich mir nicht sicher ob dies Möglich war, und wenn wusste ich nicht genau wie ich es anstellen zu hätte. Also würde ich etwas anderes, aber beinahe ähnliches versuchen. Ich vergiftete die Zellen bewusst mit verschiedenen schwachen Chemikalien, ich schädigte sie also, führte ihnen Chakra zu und gab ihnen den Befehl sich selbst zu richten aber eben mit der gewissen Zeitverzögerung. Und dieser versuch ging mehrmals in die Hose, ich dosierte die Gifte falsch, tötete die Zellen ab, gab zu wenig Chakra oder die Zeitspanne war immer noch viel zu kurz. Es kostete mich einige Tage diese Experimente neben den anderen Experimenten der Pflanzen durchzuführen, und immer noch tauchte niemand auf. Ich war beinahe verwundert das es so ruhig lief, dass ich tatsächlich in Ruhe gelassen wurde und niemand stresste mich. Die Pflanzen befanden sich nun langsam aber sicher auch an den Punkt mit den ich zufrieden war, ich hatte die Wachstumsrate fast verdoppelt, wie Stabil sie sind, würde ich vermutlich erst im Feldversuch selbst bemerken können.
Doch irgendwann war es endlich soweit, ich machte alles richtig, die Chemikalien waren richtig dosiert, die Zellen hatten also genug Überlebenspotential bis zur "Zündung" durchzuhalten, ich gab ihnen genug Chakra sich tatsächlich auch retten zu können, und die Zeitspanne bis zur Heilung war lang genug um es als Erfolg kennzeichnen zu können. Jetzt war ich mir also sicher, ich war in der Lage den Zellen befehle und Chakra zu geben, und diese würden es für eine längere Zeit dabei belassen. Jetzt hieß es diese Kenntnis in ein Jutsu zu transferieren, und ich begann damit neben den letzten Versuchen für die Pflanzen, immer wieder mein Niku no denso anzuwenden. Ich sammelte Chakra, konzentrierte es, sorgte dafür das meine Zellen sich spalteten und schickte sie aus meiner eigenen Haut, auf den Nährboden, im selben Moment gab ich ihnen gleichzeitig das Chakra für eine Anpassung mit. Ich entnahm meinen Versuchsratten, welche glücklicherweise von ihrer DNA nicht all zuweit vom Menschen entfernt waren, Proben und gab diese zu meinen Zellen. Nun hieß es erneut warten, und weiter experimentieren.
Und erneut war ich von Fehlschlägen gesegnet, das Chakra perfekt zu dosieren und die Zellen gleichzeitig in dieser Umgebung am Leben zu erhalten war nicht sonderlich leicht, ich vermutete das zumindest letzteres einfacher wäre wenn die Zellen sich in einen Menschen bewegen würden. Ich kontrollierte also Tag für Tag die Proben, notierte meine meine Fehlschläge und überlegte was ich besser machen konnte, ich probierte selbstverständlich auch verschiedene Temperaturen im Brutkasten, verschieden Nährböden und ähnliches, aber mein Hauptaugenmerk lag auf der Chakramenge. Doch dies war nicht gerade einfach, den Chakra hatte keine direkte Zähleinheit, niemand konnte sagen ich habe genau X Chakra für Y verwendet, es gab keine einheitlichen Formeln, es war mehr ein Gefühlsding, und das machte einen Wissenschaftler natürlich zu schaffen. Nach Gefühlen arbeiten lag mir nie im Blut, wie sollte ich auch, Chemie und Biologie hatte Formeln, hatte Regeln und Gesetzte, Chakra verhielt sich hier manchmal etwas eigen Sinnig, schon fast so als ob es ein eigenes Leben hätte. Entsprechend benötigten die Versuche lange, doch irgendwann hatte ich auch hier den dreh anständig raus. Die Zellen überlebten und konnten alle die DNA von der Ratte annehmen, was mich natürlich noch etwas mehr Interessierte da dieses Verhalten mir nicht ganz Bewusst war, wie weit meine DNA welche DNA annehmen konnte war noch nicht ganz so erforscht, ich würde mich später erneut damit beschäftigen bei wie viel % Unterschied mein seltsamer Gendefekt noch greifen konnte. Ab welchem Unterschied wären meine Zellen wohl nicht mehr in der Lage sich der fremden DNA anzupassen, das ist eine Interessante Fragestellung die ich noch erforschen musste, und inwiefern spielten hier die Zellen meines Bruders eine Rolle?
Nun war ich soweit, ich wusste das es möglich war, der Rest war also direktes ausprobieren und entwickeln, perfektionieren. Ich musste nun ohne irgendeine Zwischenstation die Technik direkt anwenden, ich hatte hier wenige Versuchsobjekte außer Ratten und mich, auf beiden würde das Jutsu anschlagen. Ich packte also ein Kunai vor, konzentrierte mein Chakra und löste einige meiner Zellen in den Blutkreislauf ab, versorgte sie mit Chakra und lies sie dort kurz verweilen, ich wollte ja , dass das Jutsu sofort anschlug und ich mir nicht selbst unnötige Schäden zuführen würde. Dann nahm ich das Kunai, biss die Zähne zusammen und stieß es mir selbst in den Arm, der Schmerzt fuhr durch mein Körper. Ich biss die Zähne weiter zusammen, unterdrückte den Schmerz so gut es ging, ich zog das Kunai aus meinen Fleisch. Ich atmete schwer und blickte mit einen starren Blick auf meine selbst zugefügte Wunde, und dann setzte das Jutsu ein, in einer unheimlichen Geschwindigkeit, die mein Shosen niemals erreichen könnte, wuchs die Wunde wieder zusammen und verheilte Narben los. Ich schnaufte auf, das war nochmal gut gegangen, vielleicht sollte ich nicht mehr solche Waghalsigen und vielleicht etwas Wahnsinnigen Versuche starten ein Jutsu auszuprobieren was ich eben erst entdeckt hatte, doch so war ich relativ zufrieden mit dem Ergebnis. Und ich würde jetzt noch einige Versuche mehr brauchen, der Gedanke mir selbst immer wieder Wunden zuzufügen und die Zeit vor dem Stoß vergehen zu lassen stieß mir negativ auf. Doch ich hatte den Willen dieses Jutsu zu vervollständigen, ich atmete erneut tief durch und traf Vorbereitungen um mich schnell zu versorgen sollte das Jutsu komplett nach hinten losgehen. Ich sammelte mein Chakra und trennte erneut Körperzellen von mir ab und lies sie im Blut wandern. Ich wollte natürlich auch eine andere Stelle probieren und entschied mich hier für meinen Oberschenkel, ich setzte mich auf einen Stuhl und atmete tiefst durch. Dann biss ich erneut die Zähne zusammen und versetzte mir den Stoß, ich zog das Kunai aus meinen Fleisch, und beobachtete mit angespannter Haltung die Wunde, es schmerzte höllisch.
Praktisch gesehen folterte ich mich hier selbst, wie gut ich mit diesen Jutsu foltern konnte fiel mir also erst jetzt auf, wie weit mir dieser Vorteil jemals etwas bringen würde, ist ungewiss, und ob ich es überhaupt wagen würde so etwas zu tun. Doch für die Richtigen Ziele konnte man Folter durchaus vertreten, in Mizu no Kuni hatte ich an ähnlichen schrecklichen gearbeitet.
Die Zeit war jedoch noch sehr kurz, noch lange nicht so lang wie ich bei dem Experiment mit dem Ratten ausschlagen konnte. Ich verwendete mein neues Jutsu also erneut, und lies diesmal Zeit vergehen, setzte mich auf mein Stuhl und schenkte mir einen Whisky ein, immerhin davon hatte ich immer genug. Ich steckte mir ebenso eine Zigarette an und lies die Zeit vergehen, der Alkohol wird den Schmerz unterdrücken, zumindest hoffte ich das. Nur der Sicherheitshalber sammelte ich einige Materialien für mein "Erste-Hilfe Kit" zusammen, nur falls ich tatsächlich versagen würde und dann nicht in der Lage sein sollte mich zu heilen. Ich hatte nun einige Minuten gewartet, nicht ganz solang wie ich beim Versuch raus schlagen konnte, doch wollte ich es nicht übertreiben. Doch der Alkohol riet mir zu etwas komplett anderen, wahnsinnigen, und ich tat es. Ich nahm den Kunai, biss die Zähne zusammen, und stieß ihn mir so in den Bauch das ich es überleben würde sollte das Jutsu nicht anschlagen. Ich stockte im Atem, ich hatte das Bedürfnis zu schrein, doch der Atem dazu fehlte, Blut lief an meinen Händen runter und ich blickte angespannt auf meinen Bauch, ich zog den Kunai langsam heraus, jeder Millimeter schmerzte. Doch dann die Erleichterung, nachdem der Kunai endlich draußen war begann auch schon die Heilung einzusetzen, ich konnte förmlich beobachten wie das Jutsu meine Wunde verschloss, und ein angenehmes Gefühl durchfuhr meinen Körper. Ich lies meinen Kopf in den Nacken und das Kunai auf den Boden fallen, ich atmete tief durch und überdachte kurz meine eigene Intelligenz. Wie bescheuert war dieser versuch bitte von mir? Ich hätte mich ernsthaft verletzten können und wenn ich noch falsch gestochen hätte sogar töten können. Doch jetzt war ich mir sicher, das Jutsu funktionierte, und zwar so wie ich es wollte. Ich müsste es nur nochmal zu gegebener Zeit an einer zweiten Person testen, doch ich konnte niemanden einfach ein Kunai in den Bauch rammen.
TP Passhibu Toku Niku no denso 1931/1890
Endlich nachdem dieses neue "Nebenprojekt" fertig war, war auch mein Projekt zwecks Pflanzen fertig. Ich sammelte die Samen ein, packte sie in einen kleinen Sack und war bereit sie bald zum Gewächshaus zu bringen.