Dieses Zusammentreffen. Bedeutete das Arya sich nicht mehr alleine diesen Gefahren und Geheimnissen dieser Welt auseinandersetzen musste. Jedenfalls für den Anfang. Geralt war der Schlüssel um das Ganze zu überleben, das alleine interessierte sie in diesem Moment. Ihm vollkommen zu vertrauen missfiel ihr, aber eine andere Wahl blieb ihr momentan nicht. Sie kannte seinen Ruf, die Geschichten über seine Schlachten und über seine Kraft. Respekt und Ehrfurcht war bei der jungen Jägerin definitiv vorhanden, wäre er jemand anderes gewesen hätte sie ihm sicherlich schon die Kehle durchgeschnitten. Er begann nochmals von den Vanpaia zu sprechen, denn niemand wusste wie man diese Kreaturen das Leben aushauchte. Jedenfalls in dieser Welt nicht, aber er sprach nicht weiter und grummelte plötzlich. Arya legte den Kopf schief, irgendetwas stimmte hier doch nicht oder war er einfach nur so seltsam? Er wirkte für einen Moment in Gedanken, aber die junge Nagual ließ sich nicht davon stören sie knabberte weiter am Trockenfleisch was er ihr überlassen hatte. Er wollte zurück zur Scheune und dort nach Materialien und Kleidung suchen, sie informierte ihn über ein erlegtes Beutetier welches sie zuvor gerissen hatte.
Es dauerte nicht lange, schon war der ältere Mann zu ihr zurückgekehrt. Sie war sich nicht sicher ob er wirklich zurückkehrte, aber er hatte all seinen Proviant bei ihr gelassen also ging sie nicht davon aus das er sie einfach zurückließ und sich an sein Wort hielt. Noch bevor er wirklich bei ihr war, fragte sie ihn nach dem Vanpaia der bei ihm war und ob es zum Kampf gekommen war. Offenbar war dort etwas vorgefallen, was ihn verändert hatte und deswegen würde er sich den Vanpaia nicht weiter nähern. Arya kam das nur Gelegen, sie hatte keine Lust sich an einem solchen Krieg der schon in Nirn geführt wurde zu beteiligen. Größere Militärmacht? Diese Dörfer? Ein wenig hatte sie ja schon mitbekommen. Irgendwas von Großreichen und anderen Dingen wie Shinobi, etwas was ihr überhaupt nicht wirklich viel sagte. So nannten sie wohl ihre Soldaten. „Gott, ist das alles verwirrend.“ Sie wuschelte sich durch ihr eh schon zerzaustes dunkles Haar und schien vollkommen überfordert. „Nervt mich das.“ Grummelte sie leise und schlecht gelaunt. Geralt schlug dann vorerst einmal in der Höhle zu verweilen und ein Feuer zu machen und die Kleidung vorzubereiten. Er sprach dann auch davon, dass diese militärische Macht in einem größeren Dorf versammelt ist und diese sie vielleicht aufnehmen würden. Bei den Worten legte sie die Arme um sich und schaute aus der Höhle hinaus. Er sprach auch von dem Einfluss der Vanpaia, es war ungewiss inwieweit diese sich bereits dort eingebracht hatten. Er versuchte auch die Stimmung etwas zu lockern, weswegen ihr Blick wieder zu ihm wanderte. „Gott sei Dank, diese förmlichen Anreden mochte ich nie.“ Meinte sie knapp, sie tat es auch nicht unbedingt aus Höflichkeit sondern aus Respekt ihm gegenüber. Aber wenn ihm das nicht so wichtig war, gut so! „Was die Sache mit dem Dorf angeht, ist es vielleicht gut für sie das wir nicht unter ihnen verweilen.“ Sie streckte ihre Hand dem Feuer entgegen. „Ich habe mich nicht unter Kontrolle. Ich bin eine Gefahr für jeden, der sich in meiner Nähe aufhält.“ Ihr Blick wanderte dann zu dem Riva, natürlich galt diese Warnung auch ihm. Sie wusste nicht was von geschehen würde und sobald der Neumond sich zeigte würde sie sich in eine wilde und unaufhaltsame Bestie verwandeln. Freund oder Feind würde sie dann nicht mehr unterscheiden. Es sollte klar sein, worauf sich der ältere Mann eigentlich einließ. Aber vermutlich wusste er das bereits. Er fragte schließlich ob sie mit Nadel und Faden umgehen konnte und Arya verzog das Gesicht. „Notgedrungen ja, ich lernte das bei den Frauen meines Stammes. Talentiert war ich aber nie.“ Meinte sie und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Aber ich werde mir schon was zusammennähen.“ Meinte sie knapp. Irgendwo würde sie sicherlich jemanden finden wo sie an Kleider rankommen würde aber für den Übergang sollte sie sich etwas Ordentliches zusammenbasteln, was ausreichen würde. Dann kehrte erst einmal Stille ein und man hörte nur das Knistern des Feuers, während Arya sich die Dinge ansah die Geralt mitgebracht hatte.
Er brach die Stille auch wieder, und erkundigte sich bei der Druidin, wie alt sie war und was ihr inneres Wesen anging. Wie lange war der Biss nun her? Etwa 2 Jahre und dann war sie nur noch auf der Flucht gewesen ohne die Möglichkeit sich an das Tier in ihr zu gewöhnen. „Ich bin 17. Und seit kurzem liegt wohl im Auge des Betrachters…“ Ihr Blick wanderte wider hinaus in die Dunkelheit. Der Gedanke an das Blutbad welches sie angerichtet hatte ließ sie stocken. „Ich war dann auf mich alleine gestellt und auf der Flucht vor der Silbernen Hand.“ Erklärte Arya wahrheitsgemäß. Was mit ihrem Stamm geschehen war wollte sie ihm nicht unbedingt leichtfertig erzählen. Dann wollte er mehr erfahren, natürlich gatte sie vieles über die Gefährten gehört und auch über Geralt. Doch offenbar beschäftigte es ihn, wie Arya zu einer Jägerin Hircines geworden war. Lag hier der Unterschied? Kein Wolfs-Zirkel hatte sie in dieser Nacht heimgesucht. Es war ein Werjaguar gewesen, ein Nagual. „Es war nicht der Biss eines Werwolfs, noch gab es irgendeinen Zirkel…“ Begann Arya zu erklären und versuchte sich zurück zu erinnern. „Es war… ein Werjaguar?“ Sie stellte diese Frage eher sich selbst, es fühlte sich so unwirklich an diese Bezeichnung auszusprechen. „Er lebte mit unter den Druiden. Er war ein Freund, glaubte ich jedenfalls.“ Sie berührte die Stelle an ihrer Schulter, wo sie den Biss gespürt hatte. Es fühlte sich an als wäre es erst gestern gewesen. „Nun ich schätze er war alleine und auf der Flucht vor der Silbernen Hand, die ihn am Ende schnappten. Ich litt am dem Fieber, meine Mutter und die anderen Druiden haben mich gefunden und gepflegt bis es überstanden war. Ich.. wäre beinahe daran gestorben. Aber danach fühlte ich mich anders.“ Für einen Moment dachte sie sogar es wäre besser gewesen, hätte das Fieber sie langsam getötet. Denn dann wäre ihre Familie noch am Leben. Doch vielleicht war dies der Unterschied zwischen Geralt und ihr. Er war eine andere Art der Jäger Hircines. Und dann passierte etwas seltsames, ihr wurde plötzlich schwarz vor Augen, beinahe schon Schwindelig. Ehe sie dann eine Stimme hörte und sich in vollkommener Finsternis wiederfand. Sie sah sich verwirrt um. Was geschieht hier, wo bin ich? Ging es ihr durch den Kopf ehe die fremde Stimme vollkommen die Aufmerksamkeit der Druidin für sich gewann. Ein Wesen, ein Gott sprach zu ihr und alle anderen offenbar sogar andere Welten. Es war eine Prüfung, die sie sich stellen sollten Der Schöpfergott selbst hatte zu ihnen gesprochen. Das Tunier der Schöpfung würde in 7 Tagen losgehen. Die Namen sagten ihr natürlich überhaupt nichts. Als Arya die Augen wieder öffnete wanderte ihr Blick sofort zu Geralt. Offenbar schien ein Problem nach dem anderen sie zu verfolgen. Er erkundigte sich ob sie es auch gehört hatte. Sie nickte und fuhr sich erschöpft durchs Gesicht. „Als ob wir nicht genug Probleme hätten. Was für ein Gott ist das, ich kann ihn jetzt schon nicht ab.“ Grummelte sie genervt und lehnte sich dann nach hinten gegen die kühle Wand der Höhle. „Wenigstens tauchte keiner unserer Namen auf…“ Murmelte sie und griff nach dem Stoff um ihr Oberteil fertig zu nähen.
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