Beitragvon Inohana Akuto » Fr 22. Feb 2019, 01:50
Ein Schmunzeln und Belustigung in ihren Worten waren Zeugen von Hanas untypischen Anflug von Gefühlsäußerungen und doch brachten die Worte des blonden Jungen, dass er womöglich Gefallen an diesem „mädchenhaftem“ Geruch finden konnte, sie erneut dazu, ein schmales Lächeln auf ihren Lippen abzeichnen zu lassen. Vielleicht weil sie noch immer amüsiert war, vielleicht weil sie sich in gewisser Weise wünschte, dass Gunji dadurch doch noch eine gewisse Zuneigung zu Blumen empfinden könnte, denn was gab es herrlicheres?
Verloren in ihren eigenen Gedanken hatte sich Hana an ihre letzte Begegnung mit Yuu erinnert. Auch wenn sie Gunjis Worte Folge leistend ihm versprach, dass Gespräche oder eher ein Wiedersehen mit ihrem Bruder nicht zu scheuen, hatte sie gewisse Bedenken. Ihrer eigenen Einschätzung nach, hatten sich die Geschwister nicht im Guten getrennt, sondern im Gegenteil. Gunji versuchte sie jedoch zu beruhigen und sie zwang sich zu einem Lächeln. „Danke.“ antwortete sie ihm um zumindest diesen Versuch zu honorieren, wenn gleich sie für sich behielt, dass sie trotz seiner Worte sich immer noch Unbehagen fühlte. Natürlich stimmte es, dass diese Wüstenreise sie nicht über Nacht zu einer Königin der Ausdauer machen würde, es dennoch ein Anfang war, aber trotzdem… sie fühlte sich nicht gut dabei, ihrem Bruder derlei versprochen zu haben und ihr Wort nicht halten zu können. „Er sagte einmal, dass ein Akuto nie sein Wort brechen würde…“ Sie stoppte kurz und blickte ihn mit leicht schräg gelegtem Kopf an. „Ich glaube, ich versuche diese Regeln zu befolgen… das macht es nicht gerade einfacher.“ stellte Hana wohl eher für sich als Grund fest, warum sie sich so unwohl fühlte bei dem Gedanken ihre Worte nicht halten zu können. Doch wollte sie wirklich in dieser Wanne zusammen mit Gunji Trübsal blasen? Nein, sie wollte ihr Bad genießen und genau das würde sie nun tun! Weswegen sie auch dies in Worte fasste und letztlich sogar ihren Mut zusammen nahm um nach etwas mehr Platz zu fragen. In gewisser Weise war ihr das tatsächlich unangenehm. Doch anstatt dass ihr das einfach nur gestattete, tat Gunji – wie so oft – mal wieder etwas mit dem sie nicht gerechnet hatte. Wahrscheinlich war er wohl der Mensch, der es am öftesten schaffte sie in Verlegenheit zu bringen und Dinge tat, die sie nicht kommen so. Denn wenn gleich sie ihm gleichsam auch um etwas hinter ihm gebeten hatte, forderte er sie stattdessen auf sich umzudrehen, das nicht ohne sie anzugrinsen. Sichtlich irritiert blickte sie ihn für einen Moment an, ehe sie seinen Worten folgte und sich umdrehte. Eine gewisse Nervosität und Anspannung breitete sich in ihrem Körper aus, stärker als zuvor und sie konnte nicht einmal genau sagen warum. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, die sie von ihm abgewandt auf die Tür blickte und dabei waren es wohl weniger als ein paar Sekunden. Als sie dann jedoch plötzlich Gunjis Hände auf ihrer nackten Haut fühlte, zuckte sie kurz zusammen, wehrte sich jedoch nicht wie er sie sanft nach hinten zog, sodass sie nun zwischen seinen Beinen saß. Sie beide konnten nun mehr oder weniger die Beine ausstrecken und Hana sich theoretisch sogar an Gunji anlehnen, wenn sie dies wollen würde. Die ungewohnte Nähe überforderte sie in gewisser Weise. Ihre Anspannung und Nervosität ließ nicht nach, wenn gleich sie versuchte sich ein Ventil zu suchen, in dem Hana anfing mit Strähnen ihrer Haare zu spielen und diese um ihre Finger zu wickeln. Ein zögerliches „Ja..“ kam ihr über die Lippen und doch gab es dort etwas in ihrem Inneren, was ihr weiß machen wollte, wie viel angenehmer es sicher wäre, sich einfach zurückzulehnen, die Augen zu schließen und zu genießen. Doch das war doch irrational oder nicht? Warum fühlte sie sich schon wieder so verwirrt? Ähnlich wie damals hatte sie das Gefühl ihr Herz würde ihr unangenehm gegen ihre Brustwand schlagen, schneller als zuvor und erneut lag so etwas wie eine Röte auf ihren Wangen. Um sich von ihren derzeitigen, für sie befremdlichen Gefühlen abzulenken wollte sie sich auf ihre Haare konzentrieren. Schließlich hatte Gunji ihr das Shampoo gereicht. Ein normales Gespräche wäre doch sicher auch nicht schlecht? Sicher würde es sie auf andere Gedanken bringen, doch das Hana sich damit nur noch mehr als weniger ihren eigenen Gefühlen stellen müsste, ahnte sie in dem Moment noch nicht. Die Flasche Shampoo glitt Hana aus der Hand als sie vor Schreck kurz zusammenzuckte bei seinen Worten. Sie konnte seinen Atmen auf ihrer nassen Haut fühlen, die von ihren Haaren bereits benetzt war. Eine Kühle hatte sich auf diesen Fleckchen Haut gelegt, der jedoch in keinem Verhältnis stand zu der aufsteigenden Hitze die erneut in ihr zu wallen begann. Eine Gänsehaut legte sich auf ihren Körper als sie Gunjis Hände auf ihrer nackten Schulter spürte, doch für das Mädchen hatte es sich eher wie ein leichter, doch elektrisierender Stromschlag angefühlt, der ihre Mitte zusammenziehen ließ. Hana hatte in ihren Bewegungen innegehalten, unsicher was nun die richtige Wahl war. Es war nicht so als würde sie Gunji nicht vertrauen, als würde sie sich nicht zu ihm hingezogen fühlen, wie auch immer das zu erklären war… Im Grunde ahnte sie, was sie Antwort auf ihre Frage war, wenn gleich sie sie irgendwie dennoch aus seinem Mund hören wollte. ~Doch wieso in einer Badewanne… ? ~ geisterte eine Frage in ihrem Kopf umher, die sie nicht aussprechen würde. Stattdessen gab es dort eine weitere Frage. Waren das, was sie fühlte… waren das wirklich so etwas wie die beschriebenen Schmetterlinge? Liebesgefühle?
Liebe. Der Teil ihrer doch noch so naiven Persönlichkeit den Hana tatsächlich zuließ. Ein Glauben an dem sie sich klammern wollte und im Gegensatz zu ihrem eigentlich Prinzip stand der Brutalität des Lebens ins Auge zu sehen. Ihrer Erziehung gemäß gab es kaum etwas stärkeres, das nicht die meiste Hindernisse überwinden konnte. Und dabei konnte sie so viel gestaltig sein. Menschen vereinigten sich in Liebe zueinander und erlebten die schönsten Gefühle zusammen. Doch das was in ihr gerade aufzuflammen begann, konnte man das wirklich als so etwas beschreiben? Oder war es doch nur so etwas wie die Erregung, die ihr Bruder sie hatte spüren lassen. Nein zumindest noch fühlte es sich nicht derart intensiv, noch nicht belastend an. Das Gefühl die Kontrolle über ihren eigenen Körper zu verlieren war nicht da, nur eines der weiteren Indizien, dass es nicht mit ihrer Erfahrung im Jollys vergleichbar war, oder? zu wenig Erfahrung hatte sie in diesem Bereich als das ihr ihre eigenen Gedanken zu dieser Thematik eine wirkliche Hilfe sein konnten. Ihre instinktiven Körperreaktionen waren wohl das einzige bisschen eine „Wissen“ was sie in eine solche ungewohnte Situation mitbringen konnte. Denn wenn gleich selbst jemand wie Hana die Theorie hinter all dem verstand, hatte sie es nie für nötig gehalten sich genau mit einer solchen Thematik zu beschäftigen. Sie hatte nie einen Nutzen daraus gezogen. Und jetzt? Was für einen Nutzen würde sie hieraus ziehen? Keine Vereinbarung hatte sie hierhin geführt. Merkwürdige Gefühle die sich in ihr eingeschlichen hatten, Neugierde und unbedachte Worte hatten sie in eine Situation gebracht. Doch trotz all dieser Bedenken die man haben konnte fühlte es sich merkwürdige Art und Weise gut an, die Hana zuvor noch nicht erlebt hatte. Ob es an ihrem Vertrauen lag, dass Gunji sich in ihrer gemeinsamen Zeit erarbeitet hatte? An ihrer in gewisser Wisse doch sehr merkwürdigen ersten Begegnung und ausgetauschten gedanklichen „Intimität“. Doch wenn Hana wirkliche ihre Gefühle verstehen und ordnen können würde, wäre Hana wohl nicht Hana.
Auch wenn sie Gunji nicht in die Augen sehen konnte, spürte sie seine Nähe hinter sich und wenn gleich diese ihr wohl nur noch mehr Unsicherheit bescheren musste, gab sie ihr stattdessen irgendwo das Gefühl von Halt. Was konnte schon schief gehen? So war es Hana die auf seine Frage nur leicht mit dem Kopf nickte. Ob er das überhaupt für wahrgenommen hatte? Zumindest hatte sie bereits genüsslich die Augen geschlossen als er begann sie ein wenig zu massieren. Das tat wirklich gut. Bevor sie sich jedoch einreden konnte, Gunji würde nur von einer einfachen „Massage“ reden, wanderten plötzlich seine Hände zu ihren Brüsten. Aus Unsicherheit hatte sie nichts mit ihren Händen anzufangen gewusst und dadurch wieder angefangen sich ihren Haaren zu widmen. Noch stärkere Gefühle durchzuckten ihren Körper, ließen ihr Herz noch schneller schlagen und ein Röte hatte sich auf ihre Wangen gelegt. Schöne, doch merkwürdige Gefühle die ihr bereitet wurden und sie nicht einzuordnen wusste und dennoch waren sie immer mehr vergleichbar mit denen im Jolly und doch irgendwie nicht. Damals hatte sie sich ihnen verwehrt, diesmal sträubte sie sich nicht mit jeder Fasern ihres Körpers dagegen und doch fühlte sie sich bei all diesen neuen Erfahrungen ein wenig unbehaglich. Ein erschrockenes und doch nicht abgeneigtes Geräusch war ihr leise zu ihrer eigenen Überraschung über die Lippen gekommen. Doch als wäre es nicht genug sich mit dieser „Situation“ zurecht zu finden, so spürte sie plötzlich erneut seine Lippen auf ihrer Haut, diesmal jedoch auf der ihres Halses. Hatte sie sich den Kuss von zuvor doch nicht eingebildet? Erstarrt in ihren Bewegungen ließ sie die Situation auf sich wirken, ehe er erneut das Wort an sie richtete. Die Stelle, an der noch so eben seine Lippen verweilten, fühlte sich an als würde sie brennen und Hana konnte nach einer kurzer Weile nicht dem Drang wiederstehen mit einer ihrer Hände die Stelle zu berühren, etwas das sie beim ersten Kuss nicht hatte tun können. Worte folgten, genauso wie ein Kuss und anstatt das Hana ihm antwortete, hatten ihre Gefühle wohl ihre Hemmungen fallen gelassen als das sie sich ihrer inneren Sehnsucht hingeben wollte. Ob es Realität oder Traum zuvor gewesen war, sie wollte wissen, ob – sollte es wirklich nur ein Traum gewesen sein – es sich wirklich so gut anfühlte, seine Lippen zu berühren. Eher unbeholfen, drehte sie sich um, sodass sie nun vor ihm kniete und nahm sein Gesicht in ihre Hände. Und wenngleich es wohl von Hanas Seite aus ihr erster Kuss war und sie sich unbeholfen anstellen mochte als sie ihre Lippen auf seine legte, berührte sie seine Wangen zärtlich als würde sie eine fragile Blüte in ihren Händen halten. Stärker als vorher würde die Röte auf ihren Wangen liegen als sie sich wieder zurückzog und sich auf ihren Po sinken ließ, wenn gleich si so noch immer auf ihren Knien zwischen seinen Beinen saß. Doch bevor Gunji womöglich noch weiter reagieren konnte, legte sie ihm eine Hand auf die Brust. Sie konnte sie leugnen, dass sie in Verlockung war, sie wandern zu lassen und über seine Muskeln zu streifen, doch etwas beschäftigte sie. Nachdenklich und etwas traurig blickte sie ihn an. Ihre Vermutung was genau seine Worte zuvor bedeutet hatten, hatte sich bestätigt und auch wenn es sich derart gut anfühlte, gab es einiges was sie zögern ließ. Doch es war nicht nur ihre eigene Unerfahrenheit sondern ihre Einschätzung des Aktes selber. Trotz allem was sie derzeit fühlte, egal wie sehr ihr Körper sich gerade an weiteren Berührung sehnte und die wallende innere Hitze ihr zu Kopf stieß, wenn es bedeuten würde, dass… „Wenn …“ fing sie an und wirkte wohl noch unsicherer als zuvor. „Wenn das hier geschieht…“ und bei diesen Worten klang sie wehmütig. „…heißt das dann, dass du gehen wirst danach?“ stellte sie die Frage, die ihr auf der Seele brannte. Eigentlich hatte sie Gunji doch versichert, dass sie ihn nicht für einen aus dem Jolly hielt und doch ließ sie die Befürchtung nicht los, dass er danach einfach gehen würde. Nun wo sie in gewisser Weise von einer süßen Frucht, seiner Bekanntschaft, gekostet hatte, wollte sie sie nicht mehr wissen. „Denn wenn ja, möchte ich es nicht herausfinden, in der Hoffnung, dass du dann bleibst.“