Mei trat nervös von einem Bein auf das andere, als Zhongli seine Aussage erweiterte, dass nicht nur die Pfeilerkinder besonders waren. Sie sah das anders, aber sie sagte nichts weiter dazu. Er würde schon noch sehen, dass sie nichts besonderes war. Und dann würde er sich auch gegen sie wenden und sie fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, so wie es jeder tun sollte. Wie kamen er und Katsu nur auf solche Gedanken? Nun waren es augenscheinlich schon zwei so bekannte Persönlichkeiten, die sie enttäuschen würde. Der Druck wurde langsam doch schon ziemlich groß. Als es jedoch weiter um die Natur ging, empfand sie den Gedanken, bei einem natürlichen Naturereignis einzugreifen, als nicht so gut. Sowas hatte doch bestimmt Konsequenzen! Mei schüttelte langsam den Kopf.
Nein, das hätte ich nicht. Aber... das ist auch nur einer Reihe von Unglücken geschuldet. Katsu hat mich angesprochen, deswegen wurden die Teams umverteilt, weil er dann Pech bekam, also kam ich in sein Team und er hat mich dann nun zu dir gebracht, damit ich überhaupt auch nur irgendwie eine Hilfe sein könnte. Ich glaube nicht, dass das irgendetwas mit dem Willen der Natur zu tun hat. Meine Existenz ist vielleicht nur eine Laune der Natur... murmelte sie und ließ wieder betriebt den Kopf hängen. Nach einem weiteren Zwischenfall und einer blutenden Nase, ließ Zhongli sie dann jedoch die Wohnung betreten. Er sagte ihr direkt, wo die zwei Badezimmer waren, Mei begab sich nur zu dem kleinen Gäste WC und machte sich sauber, dann kehrte sie zurück und hatte aber etwas Sorge, dass er sich nun erneut ausziehen musste. Oder sie sich. Doch Zhongli antwortete ruhig und fachmännisch darauf. Er erklärte ihr auch, dass sie sich am besten kannte und am Ende ja alles im Kopf bleiben würde. Hieß das, dass ihre sonstige Tageträumerei ihr nun sogar zum Vorteil gereicht werden könnte? Der Aurion wollte es direkt versuchen.
Ein Kopfkino... wiederholte Mei langsam. Sie dachte wieder an ihr Team. An Florene und an Katsu und wie schlecht die beiden sich verstanden hatten. Was, wenn es nicht besser werden würde. Wenn sie sich zerstritten. Wenn ihr Team nicht funktionierte, sie verlieren würden? Einer sogar sterben würde, weil sie sich nicht verstanden und nur stritten. Sie ließ den Kopf hängen bei den Gedanken und vertiefte das Ganze in negativen Szenarien, was alles schlimmes dann passieren könnte und eine dunkle Wolke braute sich über ihrem Kopf zusammen, als welcher es anschließend dann auch wieder anfing zu regnen. Das war der Moment, wo Zhongli von ihr wollte, dass sie eine Suitontechnik wirkte.
Aber dann wird hier doch alles nass. sagte sie betrübt und sah sich um. Dann war der Magister Kratos Aurion bestimmt sauer und fuchsteufelswild. Bestimmt würde sie der Schule verwiesen werden und dann wäre sie ein Versager bei allen und hätte einen schlechten Ruf und noch viel schlimmer: Zhongli und Katsu hätten auch einen schlechten Ruf, weil sie sie dazu gebracht hatten und es nicht verhindert hatten! Der Regen wurde stärker und glich mittlerweile einem richtigen Guss.
W - wenn ich muss, dann mache ich eine Wasserkugel. Bitte schütze dich dann, das kannst du bestimmt. Ich will dir nicht weh tun. sagte sie bedrückt und konzentrierte sich auf die Regenwolke über ihr. Sie versuchte anschließen das Suiton: Teppōdama anzuwenden und dafür die Energie, die sie zuvor durch Zhongli von der Wolke ausgehend gespürt hatte, sowie das Wasser, zu nutzen. Sie formte die Fingerzeichen und konzentrierte ihr Chakra im Mund, anschließend feuerte sie die Kugel ab. Tatsächlich war diese deutlich schneller und stärker, als sie es gewohnt war. Das die Kugel auch mehr Chakra gekostet hatte, konnte Mei nicht merken, dafür war ihre Chakrakontrolle zu gering, als das sie dies jetzt schon bewusst merken würde. Doch bei häufigerem Einsatz würde sie wohl schon recht bald merken, dass sie schneller als gewohnt erschöpft wäre. Zhongli hätte sich hoffentlich geschützt.
Oh... sonst ist die gar nicht so schnell. sagte sie und fühlte sich unwohl, den Jungen überhaupt angegriffen zu haben. Dieser stellte jedoch plötzlich noch eine weitere Frage im Bezug auf Katsu.
Meine Freundschaft zu Katsu? fragte sie nach und sah ihn etwas unsicher an. Dann blickte sie zu Boden und fing an, ihre Finger zu kneten.
Naja... ich kenne ihn ja erst seit gestern. Er ist nett und er hat Zeit mit mir verbracht. Aber vermutlich auch nur, weil wir nun in einem Team sind und er mir das Gefühl geben wollte, dazu zu gehören. Er hat entschieden, dass wir nun Freunde sind. Was schön ist, ich habe sonst keine Freunde und es ist doch besser, wenn man in einem Team ist, wenn man sich verträgt. Leider vertragen er und Florene, unser drittes Teammitglied, sich wohl nicht so gut. Aber Florene ist auch nicht so ein Looser wie ich. Vielleicht behandelt er sie deswegen anders und fässt sie nicht so mit Samthandschuhen an. sagte Mei nervös und knetete weiter ihre Finger.
Ich... weiß nicht wirklich, was diese Freundschaft für mich bedeutet. Katsu ist ein bisschen... aufdringlich teilweise. Aber nett, verstehe mich nicht falsch. Aber... ich würde ihm auch nicht wiedersprechen. Aber ich und mein Leben sind wertlos im Vergleich zu ihm. Er hat mir von seiner Technik erzählt, die Lebenskraft kostet. Er hat eine Möglichkeit das zu verbinden. Mei hob ihre Hand hoch und zeigte damit das kleine schwarze Armband.
Ich habe ihm gesagt, er soll meine Lebenskraft nutzen in den Kämpfen, dann kann er die Technik so lange nutzen, bis ich tot bin. Das macht mir nichts. sagte Mei und lächelte leicht und es schien ihr wirklich überhaupt nichts auszumachen.