Yuudai war kein schlechter Mensch. Er war nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Sein gedankenloses Handeln war auch ein springender Punkt für seine missliche Lage. Er hätte den Mann niemals um sein Leben beraubt, hätte ihm im schlimmsten Fall nur eine leichte Verletzung zugefügt und würde dann der unendliche Suche nach seinen Freunden nachgehen. Doch das herzlose Schicksal hatte einen anderen Plan für den Sunanin übrig und noch sollte der Takano nicht wissen, dass das Schicksal ein mieser Verräter sein sollte. Etwas mächtiges sollte sich Yuudai annehmen, etwas, das weitaus stärker war als Yuudai selbst und was sein Leben zu einer wahren Hölle werden lassen würde. Auch seine Suche, jene Suche, weswegen er seit einigen Jahren auf Reisen ist, sollte sich wegen einer bestimmten Person verzögern oder aber er müsse seine Freunde sogar auf Lebzeiten vergessen. Bald schön würde Yuudai andere Sorgen haben. Er muss sich über sein eigenes Leben Sorgen machen und das Leben andere Personen, die seiner Freunde, würde Yuudai hintenanstellen müssen, um die Höllenqualen, welche bald sein Leben prägen werden, auszuhalten. Würde dann auch sein gespielter Sarkasmus, die Fassade, für immer in tausend kleine Einzelteile zerfallen ? Noch ahnte Yuudai rein gar nichts von all dem Schrecken. Schon bald wird sich der junge Mann nach dieser Zelle sehen, wird dieser tristen Vergangenheit nachtrauern, doch dann ist seine Zeit bereits abgelaufen. Er würde dann der Teil von etwas Großem sein. Eine Sklavenarmee, wenn man sie als solche bezeichnen kann, angeführt von einer verstörten, gar psychopathischen Persönlichkeit, welche sich an den Qualen ihrer Mitmenschen leibt. In so weiter Ferne lag die besagte Zeit nicht, denn schon bald wäre Yuudai wieder zur falschen Zeit am falschen Ort, er war einfach ein Pechvogel wenn es um solche Dinge ging und er ritt sich während seiner gesamten Reise immerzu in größere Schlamassel. Zunächst begnegte Yuudai aber einer leicht zerstreuten, schon fast schüchternen Iryonin, welche für den monatlichen Medizincheck in die Gefängnisse kam. Ihr erster Auftritt zeugte von einer gewissen Inkompetenz bzw. Schusseligkeit, doch dies war kein Beweis für ihre Fähigkeiten als Iryonin des Dorfes, womöglich war sie eine begabte, leidenschaftliche Ärztin, welche ihre Nervosität nicht unter Kontrolle hatte. Yuudai würde diesen Gedanken in ihrer Gegenwart nicht äußern, denn dann bot er, so dachte er zumindest, genügend Angriffsfläche, damit seine Maskerade zerbricht. Im Halbdunkel der Zelle konnte er lediglich eine schwache Silhouette erkennen, doch hatte er dieses beständige Gefühl, dass ihm die Person vertraut vorkam, ganz so, als würde er sie aus der Vergangenheit kennen. Mit einem Schulterzucken tat er diesen abwägigen Gedanken dann ab, doch verspührte er weiterhin diese chronische Vertrautheit. Der reisende Chuunin lag seine Gefühle nicht wie offene Karten vor die Ärztin, welche sich als Kisa vorstellte, doch auch dies konnte sich mit der Zeit ändern. Dieses warme Gefühl in seinem tiefsten Inneren, er bekam es einfach nicht aus seinem Bauch heraus und wollte der scheinbar unbekannten Ärztin endlich ins Gesicht sehen. Es war eine gewisse Anspannung vorhanden, doch er ließ selbige nicht nach Außen tragen, sondern behielt sie ganz für sich, es ging schon fast so weit, dass ihn die Anspannung innerlich zerfraß. Ein sonderbares Gefühl, welches er so während all der ganzen Jahre nie verspührte, doch auf einer bestimmten Ebene gefiel ihm dieses warme Gefühl. Diese Vertrautheit. Er dachte kurz an seine alte Heimat und wie sehr es verwüstet war, als er nach einer verkorksten Mission alleine, ohne seine Teamkameradin und gute Freundin, nach Hause kam. Alles was von Sunagakure übrig war, war eine Ruine. Er wusste wer für diese Zerstörung verantwortlich war, doch sein Hauptaugenmerk lag auf der Wiederzusammenführung seines Teams und seiner Freunde. Zusammen hätten sie die einmalige Möglichkeit Sunagakure zu altem Glanz zu verhelfen, würden es gemeinsam aus den Ruinen wieder auferstehen lassen und an alte Tage anküpfen. Jeder der damals sein geliebtes Land verloren hat könnte sich dann am Wiederaufbau beteiligen und würde dann sein altes Leben führen können. Die Umsetzung des Planes lag allerdings noch in weiter Ferne und benötige genügend Planung und Mithilfe der anderen Dörfer. Auf die Hilfe von Kirigakure konnte er womöglich nicht mehr bauen, immerhin hatte er einen Shinobi aus ihren Reihen attackiert und saß aus diesem Grund in dieser Hölle. Immerhin gab es noch Konohagakure und sicher eine fähige Shinobi aus Sunagakure, welche über die ganze Welt verstreut waren, ja, vielleicht gab es sogar aus Sunagakure, welche hier nach Kirigakure gekommen waren. Ja, wenn die Zeit gekommen war, würde Yuudai Sunagakure zu neuem Glanze verhelfen und es wieder auf die Beine bringen, gemeinsam mit Mizuki und Yoko. Doch zunächst galt es sich mit der Iryonin rumzuschlagen, welche Yuudais körperlichen Zustand begutachtete. Doch noch saß sie auf dem Boden und starrte zu Yuu empor, dieser sah zu Kisa auf den Boden, doch erkannte er kaum etwas.
Was gibt es für einen Mann schöneres, als eine hübsche Frau und etwas Alkohol, mh ? Selbst ich könnte dieser Versuchung nicht wiederstehen! Gab er bekannt und konnte sich dabei ein breites Grinsen nicht verkneifen.
//Eine ganz schön schüchterne Iryonin. Gibt es denn in diesem verdammten Dorf nur komische Leute ? Keiner hier legt ein normales Verhalten an den Tag ..// Er seufzte. Normales Verhalten ? Fast jeder in diesem Dorf legte ein relativ normales Verhalten an den Tag und Yuudai war derjenige, welche jedem mit seiner Art ziemlich auf den Sack ging. Die Art dieser schusseligen Iryonin, irgendwie war diese Art irgendwo süß, doch Yuu verkniff es sich solche Dinge anzusprechen. Mizuki war die wichtigste Person in seinem Leben und niemand, rein niemand, konnte sie in seinem Leben ersetzen. Er hatte während seiner Reise schon des Öfteren darüber nachgedacht, dass Mizuki bei Angriff auf Sunagakure etwas zugestoßen sein könnte, dass sie auch nicht mehr auf dieser Welt verweilte, doch dann dachte er daran, dass sie jeder Gefahr trotzen würde. Es war sein eigener Fehler. Er kam wegen der verpatzen Mission zu spät ins Dorf und hatte Mizuki aus diesem Grund verpasst. Ein stets schmerzlicher Gedanke, doch er dachte dann an eine rosige Zukunft und daran, dass er das Dorf wieder aufbauen würde.
Tut mir Leid .. ich habe noch keine Person erlebt, die gleichermaßen schüchtern und schusselig ist. Yuudai sagte immer das heraus, was er dachte, solange seine Maskerade nicht fiel. Innerlich konnte sich der Sunachuunin ein Lächeln über diese sanfte Art nicht verkneifen, doch trug auch dies nicht nach Außen. Wenn Kisa tief in das Innere von Yuudai blicken könnte, so würde sie sein Lächeln sehen, doch momentan hatte sie allem Anschein nach andere Probleme.
//So ein sanfte Wesen ist Iryonin ? Hm .. Wenn jemand vor ihren Augen sterben würde, sie würde damit nie im Leben klarkommen.// Ein nicht ganz aus der Luft gegriffener Gedanke. Zwar war Yuudai nicht sonderlich gut darin seine Mitmenschen einzuschätzen, dies lag auch an seiner Charakterwandlung, doch in dieser Hinsicht könnte er Recht haben.
Naja, dieser Ort ist glaube ich das schönste an diesem verdammten Dorf. Aber die Bedinung hier ist derart langsam, dass ich gar keine Chance habe betrunken zu werden. Meinte er samt sarkastischem Unteron und konnte sich erneut ein Grinsen nicht verkneifen. Er erfreute sich seines Lebens an seiner eigene Art, doch auch dies war nur reinste Schauspielkunst. Wenn er nicht Shinobi geworden wäre, so wäre er nun sicher ein erstklassiger Schauspieler, deren Filme allesamt Klassiker werden würden.
Jetzt verbietet mir schon eine total verschüchterte Iryonin mein vorlautes Mundwerk. Die Zelle hat mich ganz schön verweichlicht .. ich muss hier umbedingt raus! Erneut, dieser scharfe, sarkastische Unterton. Und ein breites Grinsen.
Und noch was! Ich bin hier die zwar mit Abstand versoffenste, aber hellste Seele! Fügte er noch hinzu. Er mochte es, wenn er andere Personen in die Enge treiben konnte, wenn sie seiner Art wehrlos ausgeliefert waren, es gab ihm ein ganz spezielles Gefühl bon Macht und Überlegenheit. Kisa war eine solche Person, an der er seine Art ausleben konnte und welche sich nicht großartig aufspielte und das hatte Yuudai, trotz seiner gerinen Menschenkenntnis, schnell ausgemacht. Er roch es, wenn Menschen sich nicht gegen ihn wehren konnten, ein gutes Gefühl!
Warum ich hier bin? Eine lange Geschichte. Die Kurzfassung lautet, dass ich jemanden aus eurem Dorf platt machen wollte, weil er mir im Weg stand. Ein nunmehr lässiger Ton. Langsam hatte Kisa sich dann aufgerichtet und endlich konnte Yuudai ihr ins Gesicht blicken. Ihm stockte der Atem. Innerlich schüttelte er seinen Kopf vor purem Entsetzen. Mizuki ? Nein! Leise hauchte er ihren Namen, doch Kisa schien diesen Namen nicht zu verstehen und im Endeffekt war Yuudai glücklich über diesen Ausgang. Er würde das Geheimniss für sich zu behalten, würde versuchen seine Maske zu wahren und nicht über seine Vergangenheit reden. Außerdem, wenn Mizuki vor ihm stehen würde, dann würde auch sie Yuudai in diesem Moment erkennen. Am liebsten wäre Yuudai ihr um den Hals gesprungen, hätte sie gerne in seine Arme geschlossen, doch es handelte sich eindeutig um eine blöde Verwechslung. Schließlich wollte sie den Takano belehren, doch er hatte bereits eine passende Antwort parat.
Jaja .. und gleich kommt sicher der Spruch, dass Alkohol keine Probleme löst, aber hey, das tut Milch ja auch nicht. Ich habe alles schon gehört, doch liebe diesen Genuss! .. Außerdem bin ich, wenn ich was getrunken habe, ein wirklich reizender junger Mann. Meinte er im gewohntem Ton.
Wenn ich hier raus bin, dann kann ich dir diese "nette" Seite ja mal zeigen. Erneut grinste der junge Mann. Eine Einladung zum gemütlichen Saketrinken. Kisa sollte sich diese Einladung nicht entgehen lassen, denn wenn Yuu trinkt wird er zu einem richtigen Poeten! Zwar ein betrunkener Poet, aber er wird beinahe so wie zun alten Zeiten, .. bloß in einem betrunkenem Zustand. Im schlimmsten Falle würde er über Mizuki reden und wie sehr Kisa Mizuki gleicht. Kisa, Mizukis Ebenbild, wirkte schließlich ein simples Jutsu, um eine mögliche Diagnose stellen zu können, doch außer die Handgelenke, welche durch die Fesseln geschunden waren, hatte der Sunanin keine weiteren wirklichen Beschwerden. Plötzlich bemerkte Yuu eine deutliche Veränderung. Die Konzentration der Iryonin schwankte und ihr Diagnosejutsu, das grüne Licht, begann immer stärker zu flackern, es waren nur ein paar Sekunden, doch er bemerkte eine Veränderung. Irgendetwas schien Besitz von Kisa zu ergreifen, eine andere, dunkle Macht. Bedacht betrachtete der Sunachuunin das Geschehen, doch hatte er keine Möglichkeit einzugreifen. Seine Handgelenke waren noch immer in Handschellen gelegt und diese "Veränderung" geschah binnen weniger Sekunden. Er hob eine Augenbraue, wirkte aber nicht verunsichert, sondern interessiert und wartete insgeheim eine Gelegenheit ab, um die Flucht zu ergreifen. Plötzlichn stand eine ganz andere Kisa vor dem jungen Mann. Lange schwarze Haare und eine bedrohliche Aura. Was für eine Typveränderung!
Ich finde Typveränderung ja eigentlich klasse, aber das ganze ist mir ein bisschen zu .. naja .. wie soll ich es sagen ohne dich zu verletzten? ... Ja .. es ist krank! Kurz nachdem er seinen Satz ausgesprochen hatte, widmete sich Kisa, oder wer auch immer nun in ihr drin steckte, den Wachen und wirkte ein Jutsu. Die ganze Zelle ging in einem Lichtschein unter und raubte jedem die Sicht. Aus Reaktion hielt sich Yuudai die Hände vor sein Gesicht und bemerkte in diesem Moment gar nicht, dass sich die veränderte Kisa den Wachen widmete. Was war hier los ? Es bot eine perfekte Möglichkeit zur Flucht, doch das Licht erreichte auch Yuudai. An Flucht war in diesem Moment nicht mehr zu denken.
Ey du verrückte Furie! Mach das Licht wieder aus! Brüllte er der wildgewordenen Kira entgegen, doch es hatte keinen Sinn. Die Furie war außer Kontrolle geraten und langsam musste Yuudai in irgendeiner Form handeln, doch das Licht, dieses grelle Licht, nahm ihm nochimmer jedliche Sicht. Er trat in die Richtung, wo er die Wachen das letzte Mal gesehen hatte. Sein Instink riet ihm zur Flucht, doch sein Herz sagte ihm, dass tief im Inneren, irgendwo, die normale Kisa schlummerte und diese musste nun die Kontrolle über ihren eigenen Körper zurückbekommen. Im nächsten Moment spührte Yuudai den Griff um seinen Hals und im nächsten Moment die kalte Gefängniswand.
So eine bist .. ich lade dich zum Sake trinken ein und du willst gleich ins Bett. Du gefällst mir, Zuckerstück! Trotz dieser Situation lag ein Grinsen auf seinem Antlitz. Niemald würde er sein loses Mundwerk verlieren, egal in was für einer auswegslosen Situation er sich befand. Sollte sich das auch nach Amethyst merkwürdiger Technik ändern ? Höllische Schmerzen durchfuhren den Körper des Blonden. Ein qualvoller Schrei entwich seinem Mund und seine Pupillen zitterten vor Schmerz. Vorbei! Plötzlich waren die Schmerzen vorbei und der Blonde musste sich bemühen, nicht sein Bewusstsein zu verlieren, denn dann wäre er dieser Furie schutzlos ausgeliefert. Langsam fiel sein Kopf nach vorne. Hatte er das Bewusstsein verloren ? Ein Lächeln, nein, ein breites Grinsen lag auf seinem Antlitz.
I .. ich gehöre dir?! Sprach er schwach zu Ametyhst, weiterhin bemüht, dass er im nächsten Moment nicht sein Bewusstsein verliert.
No .. Normerweise ste .. stehe ich auf diese Spi .. Spielchen. Der Blonde keuchte.
Aber i .. ich muss meine Freunde finden! Brüllte er der Frau ins Gesicht. Der pure Ernst stand in seinen Augen. Es würde nicht in so einer kargen Zelle enden! Schwach schluckte der junge Mann und es war fraglich, ob er in der Lage war sich aus diesem festen Griff der verrücktgewordenen Frau zu befreien. Der Wille, dass er einst seine Freunde wiedersehen würde, ließ ihn bei Bewusstsein bleiben. Niemand, auch nicht diese wildgewordene Kisa, würde diesen Willen brechen und er würde jede Qual durchstehen. Er war ein wahrer Spezialist im Bereich Taijutsu und die Frau mit den rabenschwarzen Haaren stand genau vor ihm.
//Jetzt reiß dich zusammen! Du kannst diese wildgewordene Bestie fertigmachen!// Machte er sich selbst Mut. Er lag in Ketten, doch sein Oberkörper bot genügen Bewegungsfreiheit. Doch die Kraft zerrte an seinem ganzen Körper. Er hatte das Gefühl, als würden Steine auf seinen Schultern liegen. Das Gefühl in seinen Beinen hatte er bereits verloren und wenn Ametyhst seinen Hals loslassen würde, so würde er zu Boden gehen. Langsam, mit letzter Kraft, zog er seinen Kopf nach hinten, bevor er ihn mit letzter Kraft gegen den von Amethyst stoßen würde, doch seine Anstrengungen, die Bemühung, sollte wohl für die Katz gewesen sein.