» Kapitel 1 «
Mut ist der vollkommene Wille, den kein Schrecken erschüttern kann.Miyuki erblickte das Licht der Welt in einer stürmischen Nacht in Yukigakure. Ein Schneesturm tobte um das Dorf herum und sorgte dafür, dass kein Bewohner des kleinen Dorfes sich aus ihren Häusern traute. Die frischgebackene Mutter hörte auf den Namen Mayumi, sie war lediglich Zivilistin und hat keine so ausführliche und begnadete Shinobi-Ausbildung erhalten wie ihr Ehemann. Doch war sie eine angesehene Priesterin des Dorfes und besaß eine unsagbar starke Persönlichkeit und war eine wunderschöne und gutherzige Frau. Ihre Tochter kam etwas zu früh, und beide Elternteile mussten um das Leben ihrer Tochter fürchten. Kurz nach der Entbindung schien das Kind völlig unterkühlt und ihre Haut hatte einen hellblauen Ton angenommen. Doch ihre Atmung ging normal, ihr Herz schlug und sie schrie. Und nach und nach trat die normale Hautfarbe und Temperatur wieder ein. Es war ein Zeichen der Götter, besonders die beiden frischgebackenen Eltern waren sich dessen sicher. „Schatz, sieh wie schön sie ist.“ Hörte man die sanfte Stimme der Frau, in welcher Freude und Erschöpfung lag. „Sie sieht aus wie du.“ Hörte man eine männliche Stimme. Ryuga Hakuma, war ein starker und hochrangiger Shinobi im Dorf dementsprechend war er aber auch kühl und streng. Aber dennoch gerade ein Mann der seine erste Tochter in den Armen hielt. Das er mit diesem Mädchen noch so einige Probleme haben würde, war ihm bis jetzt noch nicht bewusst. Bisher wirkten die drei wie eine Familie aus dem Bilderbuch. Doch mussten sie noch viele Entscheidungen treffen, besonders die kleine Miyuki. Denn ihr Vater und ihre Mutter gehörten zu den wenigen, welche den Glauben an die Herrin des Eises, eine wahren Göttin nicht verloren habe. Ryuga führte die Tradition als Wächter fort, und so würde die frischgeborene Hakuma in seine Fußstapfen treten. Jedenfalls plante er es so.
Im Laufe der Jahre fing die junge Hakuma an zu sprechen und wild umher zu krabbeln. Sie hielt ihre Eltern ganz schön auf Trapp, besonders die ständige Neugier und die Tatsache, dass sie scheinbar niemals wirklich Müde wurde machte den beiden ganz schön zu schaffen, vor allem Mayumi. Ryuga war oft auf Mission und befehligte selbst ein eigenes Kriegsschiff oder hielt sich am Eistempel der Göttin Shiva auf. Als Wächter hatte er Pflichten, davon sprach er jedenfalls immer. Er beschäftigte sich im Grunde immer weniger mit seiner Tochter bis sie das geeignete Alter erreichte um mit dem Clantraining zu beginnen und natürlich mit der Ausbildung zur Wächterin. Im zarten Alter von 5 Jahren, begleitete sie ihren Vater mit auf sein Schiff welches sie natürlich erstmal erkunden musste bevor sie sich auf das Training konzentrieren konnte. „Papa! Wofür ist das?“ Erkundigte sich das weißhaarige Mädchen, mit ihren saphirblauen Augen strahlte sie ihren Vater an. Miyuki war sichtlich erfreut darüber, dass ihr Vater nun endlich etwas mit ihr unternahm und genoss die Zeit sehr. „Das sind die Segel mein Kind…“ Sprach er und beäugte seine 5 Jährige Tochter welche über Eifrig über das Deck lief und über eines der Seile stolperte. Erst glaubte er sie würde sofort anfangen zu weinen, doch das tat sie nicht. Sie stand wieder auf und rieb sich die Stirn. „Aua!“ Ertönte es von ihr, doch dann schien als wäre nichts gewesen und sie lief auf ihren Vater zu und klammerte sich an sein Bein. „Es ist alles soo grooß Papaaa!“ Kam es begeistert von dem jungen Mädchen. Er berührte sanft den Kopf des Mädchens und ging in die Knie. „Ich möchte dir ein paar Dinge zeigen, die auch ich damals gelernt habe…“ Erklärte er. Der erste Trainingstag schien ein voller Erfolg und weitere folgten, aber nach und nach wurde ihr Vater auch immer strenger mit zunehmendem Alter wurde das Training intensiver und härter und mehr und mehr kam die kleine Miyuki aus sich heraus und lernte vor allem schnell.
Doch das wichtigste Ereignis für die kleine Miyuki stand noch bevor. Mit entsprechenden Gewändern machten sich Mayumi, Miyuki und Ryuga auf den Weg zum Eistempel damit die jüngste im Bunde ihre Lehren als Wächterin annehmen würde. „Wo gehen wir hin, Mama?“ Fragte die weißhaarige und griff nach der Hand ihrer Mutter. „Wir gehen zum Eistempel um zu unserer Göttin zu beten.“ Erklärte sie mit einem herzlichen Lächeln auf den Lippen. „Ahh, Shiva war ihr Name oder? Ich habe bereits von ihr geträumt!“ Kam es Stolz von ihr und Ryuga blieb plötzlich stehen und drehte sich zu seiner Tochter. „Sie spricht zu dir?“ Fragte er, doch Miyuki schüttelte den Kopf. „Sie bewegt ihren Mund, aber ich kann noch nicht hören was sie zu mir sagt.“ Erklärte sie etwas bedrückt. Der ältere Hakuma schien nachdenklich, doch setzten die drei ihren Weg zum Eistempel fort. Es war gefährlich, aber als Wächter kannte er die sichersten Wege, sowie möglichen Fallen zu entgehen. Schon bald erreichten sie den Tempel, welcher den Anschein machte als wäre er vollkommen aus Eiskristallen. „Woow…“ Murmelte das Mädchen begeistert und würde sich mit ihren Eltern ins Innere begeben. Dieser war seltsam leer, aber dennoch fühlte es sich so an als wären sie nicht alleine. Denn heute war ein großer Tag für die junge Hakuma. Als Wächterin musste sie erst einmal von Shiva selbst akzeptiert werden und das geschah durch einen Pakt, welcher schon einigen das Leben gekostet hatte. Ihr Vater schritt vor und näherte sich der Statur von Shiva welche am Ende des riesigen Raumes zu erkennen war und wie ihm ein blau leuchtender Dolch übergeben wurde. Sie spürte die Hände ihrer Mutter auf ihrer Schulter, es tat beinahe weh so stark drückte sie und gab ihr dann einen kleinen Schups. „Du schaffst das.“ Vernahm die kleine Miyuki noch und ging dann langsamen Schrittes auf ihren Vater zu und blieb letztendlich vor ihm stehen. „Streck deinen Arm aus, mein Kind.“ Kam es von ihm, und sie gehorchte. Dann spürte sie den Schnitt von ihrer Handfläche entlang, ein Stück ihren Arm hoch. „Ahh!“ Hörte man sie nur, der Schnitt leuchtete blau doch Blut selber war keines zuerkennen. Doch überkam sie eine unglaubliche Kälte, ihr Körper zitterte und sie ging auf die Knie. Sie hörte noch den Schrei ihrer Mutter und verlor dann das Bewusstsein. Etwas Unglaubliches spielte sich in diesem Tempel ab, die Haut des Mädchens begann wie in der Nacht ihrer Geburt sich in einen hellen Blauton zu verfärben. Selbst ihre Haare nahmen einen leuchtenden blauen Ton an. Nicht mal ihr Vater konnte sie in diesem Moment berühren, sondern musste abwarten. Bei dieser Unterkühlung des Körpers hätten es viele nicht geschafft, doch scheinbar hatte die göttliche Shiva weit mehr mit diesem Kind vor. Erneut tauchte sie in den Träumen auf wo nur Miyuki selbst mit ihr reden konnte. Doch diesmal war alles anders, sie war mitten in einem Schneesturm, jedenfalls um sie herum. Wie eine Art schützende Kuppel um sie herum wurde sie von diesem nicht mitgerissen. „Wo bin ich?“ Sie hörte wie ihre Stimme förmlich hallte. „Du bist in meinem Reich, ich habe dich zur mir geholt aber sehr lange wirst du nicht hier verweilen, meine Auserwählte.“ Die Stimme war kalt, aber dennoch fühlte sie plötzlich eine gewisse Wärme in ihrem Herzen. Verwirrt blickte sich das Mädchen um, als die Gestalt Shivas vor ihr auftauchte und das Gesicht in ihre Hände nahm. „Du bist zu viel mehr bestimmt, als dein Vater und deine Mutter sehen. Es gibt vieles, was du von dieser Welt nicht verstehen wirst und viele Entscheidungen die du treffen musst. Werde meine Wächterin, aber gleichzeitig auch mein wachsames Auge über diese Welt. Wir werden uns bald wiedersehen, wenn die Zeit reif ist.“ Sie spürte die Lippen Shiva’s auf ihrer Stirn und im nächsten Moment schlug sie die Augen auf und atmete tief ein und begann zu husten. Ihre Mutter legte die Arme um sie, während ihre normale Hautfarbe wieder zu sehen war. Der Schnitt an ihrem Arm war verschwunden und sie sah zu ihrem Vater auf, welcher wohl selber nicht glauben konnte wie sie das überlebt hatte. Ab diesem Tag wurden ihr die Lehren des Tempels beigebracht. Es erwartete sie am Ende eine Prüfung, und das Training dazu würde im Zusammenspiel mit ihrem Clantraining erfolgen. Für wirkliche Freunde hatte die junge Wächterin keine Zeit, ihr Leben galt ihrem Glauben, ihrem Clan und ihrem Training. Jedenfalls wollte ihr Vater dies so.
Schon bald konnte sie die Akademie besuchen und ihren gleichaltrigen Klassenkameraden war sie wegen ihrer Erfahrung bereits voraus. Die Akademie war ein Kinderspiel für die junge Hakuma, wirklich viele Freunde machte sie sich jedoch zu Beginn nicht. Zwar war sie im Theoretischen-Unterricht hilfsbereit und offenherzig, sollte man jedoch Kampf-Unterricht haben machte man schnell Bekanntschaft, dass sie in gewisser Weise Spaß daran hat zu kämpfen. Viele aus ihrer Klasse stempelten sie daher schnell als Arrogant ab und deswegen war sie meistens auch eher alleine. Dabei wusste niemand welch ein hartes Training sie mit ihrem Vater absolvierte. In der Wildnis wenn die stärksten Schneestürme tobten wurde sie zurückgelassen und musste 3 Tage überleben. Völlig auf sich alleine gestellt, in einem jungen Alter von 9 Jahren. Und es würden härtere Tage auf sie zukommen, je älter sie wurde. Doch gab es eine große Veränderung in ihrem Leben…
Eines Morgens warteten ihre Mutter und sie am Hafen auf die Rückkehr ihres Vaters Ryuga, welcher nach einem großen Auftrag zurückkehren sollte. Miyuki war nun bereits stolze 10 Jahre alt, und hatte bereits ihren eigenen Dickkopf. Ihrer Mutter wurde sie immer ähnlicher, besonders was die äußere Erscheinung betraf. Schon bald war von weitem das Schiff zu erkennen welches sogleich auch am Hafen anlegte. Erst kamen ein paar Chunin und Jonin heraus und anschließend ihr Vater zusammen mit zwei weiteren Männern welche jedoch etwas hinter sich herzogen. Miyuki war verwundert als sie das große Tier mit ihren eigenen Augen erblickte. Es ließ den Kopf hängen, aber es faszinierte die junge Hakuma so sehr, dass sie die Hand ihrer Mutter losließ und ein paar Schritte ihrem Vater entgegen ging. „Miyuki!“ Hörte sie noch die Stimme ihrer Mutter. In dem Moment blickte das Tier auf und sie erkannte den Zorn in den Augen des Säbelzahntigers. „Papa!“ Rief das Mädchen, indem Moment öffnete das gewaltige Tier das Maul und zermalmte die Kette nur so zwischen den Zähnen und stürzte sich auf einen der Chunin. „Haltet es auf!“ Hörte man schreien. Menschen schrien vor Angst doch Miyuki blieb Regungslos stehen und konnte sich nicht rühren. Ihr Vater war durch den Ruck der Kette zu Boden gegangen und bevor sie sich versah, stand das fast zwei Meter hohe Tier vor der kleinen Hakuma. Mayumi wurde von der Masse an Menschen ebenso zu Boden gerissen und rief nach ihrer Tochter. Miyuki sah das Blut an den hervorstehenden Eckzähnen, doch ihr Blick haftete an den Augen des Tieres. Sie wird dir nichts tun… Eine Stimme in ihrem Kopf welche sie schon eine Weile nicht mehr vernommen hatte. Der Zorn war nicht mehr zu erkennen, weswegen die Hakuma ihre Hand nach dem Tier ausstreckte. Sie war wie in Trance, verspürte zwar Angst aber irgendetwas war seltsam. Das Tier baute sich vor ihr auf und stellte sich Seitwärts hin, nun erkannte die weißhaarige, dass es sich um ein Weibchen handeln musste. Der dicke Bauch erregte ihre Aufmerksamkeit, doch im nächsten Moment durchbohrte ein großer Eisspeer bereits den Kopf des schwangeren Tieres. „STOPP!“ Schrie Miyuki plötzlich, doch es folgte ein weiterer bis das Tier schließlich umkippte. „STOPP!“ Schrie sie erneut und entdeckte ihren Vater neben sich. „Sie wollte ihr junges schützen.. sieh hin.. Papa..“ Der kalte Blick ihres Vaters sorgte für eine Gänsehaut doch plötzlich war eine weitere Person neben ihr und tastete den Bauch ab. „Hochschwanger, das Jungtier lebt aber noch.“ Sprach eine rothaarige Frau welche offensichtlich Iryonin war. „Hol es raus…“ Murmelte die Hakuma, beinahe wimmernd. Gesagt getan, als Iryonin hatte die Frau Erfahrung indem was sie tat und schnitt den Bauch des bereits toten Säbelzahntigers auf um das ungeborene Jungtier herauszuholen. Es atmete und wurde sogleich von der Frau behandelt. „Er wird durchkommen.“ Meinte sie beruhigend wurde aber im nächsten Moment schon von dem Tier weggerissen. Doch nun war es Miyuki welche sich vor das Tier stellte und ihrem Vater stur in die Augen blickte. „Nein, lass ihn in Ruhe!“ Das erste Mal, dass sich die junge Hakuma ihrem Vater direkt in den Weg stellte und ihm die Stirn bot. Ryuga hielt inne, und schien schockiert zu sein. Doch berührte Mayumi ihn in diesem Moment die Schulter. „Es muss nicht noch mehr Blut vergossen werden.“ Kam es von ihr in einem ruhigen Ton. Miyuki drehte sich zu dem Tier um und nahm es behutsam in den Arm. So langsam verzogen sich auch die Schaulustigen. „Ich möchte ihn behalten…“ Murmelte sie. „Es ist ein wildes Tier, Miyuki.“ Kam es in einem scharfen Ton von ihrem Vater. „Alleine wird er nicht überleben. Bitte…“ Doch sie kannte bereits seine Antwort. „Ich nehme ihn. Du kannst mich auch besuchen kommen, jederzeit.“ Es war die Frau mit den roten Haaren. Mayumi nickte und trotz des Blickes ihres Vaters schien er sich nicht dagegen aufzulehnen. „Wenn sie in ein paar Jahren aufgeschlitzt auf ihrem OP Tisch liegen, werden sie merken was ich mit einem wilden Tier meine.“ Eine Warnung. Er drehte sich um und kümmerte sich um den Leichnam des Chunins welcher durch einen tödlichen Biss des ausgewachsenen Tigers gestorben war. „Ich bin Samara, und arbeite im Krankenhaus. Möchtest du ihm einen Namen geben?“ Fragte sie mit sanfter Stimme. „Ja, er soll Yasuo heißen.“ Ein Lächeln legte sich auf die Lippen der jungen Hakuma. Sie besuchte das Jungtier jeden Tag, beobachtete wie es wuchs und immer mehr auf sie reagierte. Sie begann sogar die Iryonin-Ausbildung bei Samara welche ursprünglich aus Kirigakure stammte, welche ab diesem Zeitpunkt an ihre Lehrmeisterin wurde. Das Training ihres Vaters versuchte sie weitgehend nicht zu vernachlässigen, doch immer öfter kam es zu gewissen Auseinandersetzungen. Als sie die Genin-Prüfung bestand wich Yasuo nicht mehr von ihrer Seite, er wurde größer und nach und nach gewann er auch an Stärke. Auch beim Training war er dabei und gemeinsam gaben sie ein gutes Team ab. Für die Prüfung als vollwertige Wächterin hatte sie noch ein paar Jahre, doch ihr Vater machte es ihr immer schwerer… doch auf ihre eigene Weise stand sie viele Dinge zusammen mit Yasuo durch.» Kapitel 2 «
Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern.Yasuo und Miyuki waren die Jahre hinweg unzertrennlich. Auch als ihre Mutter starb, war es der Säbelzahntiger welcher ihr bei ihrer Trauer beistand und aufbaute. Er gab ihr die Kraft. Das Verhältnis zu ihrem Vater war weder gut, noch wirklich schlecht. Er war selten da, und wenn er da war musste die junge Hakuma das harte Training mit ihm durchstehen und auf die Prüfung der Wächter wurde sie nach und nach vorbereitet, welche immer näher rückte. Sie wusste nicht, ob sie ihn hassen sollte oder nicht. Er war ihr Vater egal wie er sie letztendlich behandelte. „Nochmal..“ Hörte sie seinen scharfen strengen Ton. Das Mädchen beherrschte mittlerweile das Hyouton ihres Clanes und stand kurz vor ihrer Prüfung zur Chunin. Yasuo war mittlerweile 3 Jahre bei ihr und hatte eine beeindruckende Größe erreicht. Das Mädchen konnte sogar mittlerweile auf ihm reiten und machte mit ihm das Dorf meist unsicher. Doch wirklich viel Zeit für ihre Freizeit hatten die beiden nicht. Miyuki stand vor ihren Prüfungen, und auch die Iryonin-Ausbildung ging langsam zu Ende, jedenfalls konnte sich das Mädchen schon bald offiziell als ausgebildete Iryonin ansehen. Aber das würde noch einige Monate in Anspruch nehmen. Miyuki wurde zu Boden geschleudert, und sie hörte das laute knurren im Hintergrund. Yasuo und Ryuga waren wie Tag und Nacht, ihr Vater schien schon immer eine Abneigung gegen die Säbezahnkatze gehabt zu haben und das spürte diese. Doch aus irgendeinem Grund, war er sehr auf Miyuki fixiert und hörte auch auf sie. Zwischen ihnen herrschte eine besondere Verbindung, seit dem Tag an dem sie ihn in den Armen gehalten hatte. Und sein Beschützerinstinkt war enorm. „Alles in Ordnung…“ Murmelte das Mädchen mit sanfter Tonlage, und das knurren verstummte. Mürrisch ließ er sich unter einem der Bäume im Garten nieder. „Nun komm schon. Ich hab dich deutlich mehr gelehrt…“ Noch bevor er weiter sprechen konnte, äffte die Hakuma ihn nach. „Du bist eine Enttäuschung, nicht meine Tochter, wie willst du deine Pflichten als Wächterin erfüllen… lass gut sein ja? Ich habs verstanden.“ Sprach sie abwertend und formte Fingerzeichen um einen mächtigen Tiger aus Eis zu erschaffen. „Yasuo..“ Kam es von ihr und sofort sprang er auf und stellte sich ihrem Vater entgegen. Nun war es Miyuki welche sofort auf ihren Vater zustürmte und weitere Fingerzeichen ausführte. Sie streckte die Hand nach ihm aus und erschuf einen Eisspeer welcher auf ihn zuflog. Mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit wich der ältere Hakuma aus aber wurde auch schon von dem vorher erschaffenen Eistiger in die Enge getrieben und wich seinen Angriffen aus. Miyuki war auf den Rücken von Yasuo gesprungen und setzte zum nächsten Angriff an. Yasuo sprang über den Eistiger und über Ryuga in dem Moment drehte sich die Hakuma und erschuf Eiskristalle welche auf ihren Vater niederregnen sollten. Sie schaffte es ihm einige Wunden zuzufügen doch er hätte mit Leichtigkeit ausweichen können. Was die junge Genin stutzig machte, sie gab Yasuo ein Zeichen vorsichtig zu sein. Plötzlich erschuf Ryuga einen großen Schneedrachen, welcher sich auf sie und Yasuo stürzte. Miyuki konnte nicht viel ausrichten, doch plötzlich spürte sie ein leichtes stechen am Nacken. Yasuo hatte sie am Stoff ihres Nackens gepackt und warf sie außer Reichweite des Angriffs. „Was?!“ Der Aufprall war schmerzhaft, jedoch machte sie sich darüber keine Gedanken. Der Schneedrache schnellte auf Yasuo zu, und traf diesen mit voller Wucht. „Wieso… wieso stoppst du nicht?!“ Schrie sie ihren Vater an und lief zu dem am Boden liegenden Säbelzahntiger. Sie konnte ein paar Prellungen ertasten, sowie Unterkühlung. Bewusstlos war er nicht, aber er man hörte, dass er schmerzen hatte. Sie versuchte ihn soweit es geht zu behandeln und drehte sich dann wutentbrannt zu ihrem Vater um. „Es ist nur Training! Raff es doch endlich!“ Spuckte sie ihm beinahe entgegen. „Nun hilf mir ihn ins Krankenhaus zu bringen! Samara muss sich ihn ansehen…“ Sie hörte wie er etwas in seinen Funkempfänger sprach, aber seine genauen Worte beachtete sie nicht. Sie streichelte den Kopf ihres Gefährten welcher beruhigend die Augen schloss. Im nächsten Moment tauchten auch schon einige Shinobi auf, welche ihr bei dem Transport zum Krankenhaus helfen würden. Ein letztes Mal warf sie ihrem Vater einen verachtenden Blick zu und würde dann den anderen Folgen. Im Krankenhaus wurde er dann auf einen großen Tisch gelegt und von Samara auch sofort behandelt. Glücklicherweise waren es keine wirklich schlimmen Verletzungen, aber dennoch war sie wütend auf ihren Vater welcher sich nicht mal die Hände schmutzig machen wollte. „Die Prüfung morgen musst du wohl alleine bestehen. Yasuo brauch Ruhe.“ Miyuki seufzte betrübt und streichelte wieder den Kopf ihres Freundes, aber richtete sich dann auf. „Ich schaffe das. Ich habe viel gelernt, auch von meinem Vater. Ich verstehe nicht, was mit ihm los ist.“ Murmelte sie, sichtlich verzweifelt. Samara nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. „Ich glaube der Tod deiner Mutter nimmt ihn sehr mit… aber das zeigt er nicht offen.“ Kam es von ihr. Sie genoss den Moment dieser Nähe. Samara war eine wirklich nahestehende Person in ihrem Leben, welche sie schon immer verstanden hatte. „Du und Yasuo besitzt ein besonderes Band, weißt du das eigentlich? Ihr versteht einander ohne wirklich miteinander zu Reden und zwischen Mensch und Tier ist das etwas sehr besonderes. Ryuga hat niemanden mehr… der ihm wirklich so nahe steht.“ Sprach sie und strich ihr über den Kopf. Miyuki nickte stumm. Dass sie in diesem Moment weinte, sollte niemand mitbekommen auch wenn Samara und Yasuo es wohl sehr wohl spüren würden.
Eines Nachts fand die junge Hakuma einen Zettel ihres Vaters auf dem er sie zum Tempel bestellte. Gemeinsam mit Yasuo würde sie sich ebenso auf den Weg machen. Miyuki kannte mittlerweile die sichersten Wege, denn sie war sehr oft im Tempel und sprach zu Shiva auch wenn sie selten eine Antwort bekam, so träumte sie noch von der Herrin des Eises. Auch als ihre Mutter starb, war sie irgendwie da und hatte ihr mehr oder weniger Trost gespendet. Wobei die junge Kunoichi zu Beginn erst sauer gewesen war, wieso Shiva dies als Göttin zugelassen hatte. Aber scheinbar konnte selbst sie nichts mehr für ihre Mutter tun. Schließlich stand sie vor dem Tor des Tempels und trat hinein. In der Hand hielt ihr Vater den Dolch, welchen sie sofort wieder erkannte. „Vater? Was tust du hier und was willst du mit dem heiligen Dolch?“ Sie näherte sich ihm und deutete Yasuo am Eingang zu bleiben. „Weißt du, woher dieser Dolch stammt?“ Miyuki legte den Kopf schief aber lauschte weiterhin den Worten ihres Vaters. „Er wurde aus dem eisigen Körper unserer Göttin Shiva geschnitten und daraus wurde diese Klinge gefertigt. Es ist Jahrhunderte alt, und deine Mutter besaß eine solche Kette aus demselben Material.“ Sprach er. „Was willst du mir damit sagen? Ich verstehe nicht.“ Kam es von ihr während sie sich ihm weiter näherte. Doch plötzlich stand er vor ihr packte ihren Arm und dreckte sie in Richtung Yasuos und hielt ihr die blaue Klinge an den Hals. „Ich verstehe nicht, warum du von Shiva außerwählt worden sein solltest. Wieso sie dich akzeptierte.“ Geschockt blickte sie auf die bläuliche Klinge und verstand nicht was in ihren Vater gefahren war. Er zitterte, schien sich selbst nicht sicher zu sein. Was hatte ihren Vater so innerlich zerfressen? Töte ihn.. Die Stimme hallte in ihrem Kopf. Mein Kind, du musst ihn töten… sonst wird er es tun… Miyuki schloss ihre Augen und sah plötzlich Yasuo vor sich. Sein knurren, dann spürte sie wie die Klinge sich mehr in ihr Fleisch bohrte. Sie öffnete die Augen wieder und diese waren direkt auf Yasuo gerichtet. Du schaffst es. Sprach diesmal die Hakuma zu ihm. Im nächsten Moment sprang er los und war in einer enormen Geschwindigkeit bei den beiden und riss Miyuki mitsamt Ryuga um. Dieser war vollkommen überrascht von der Aktion und der Dolch war nun in Miyukis Händen. Sie hatte sich gedreht und hielt ihm ihn genau an den Punkt seines Herzens. „Du bist voller Hass und Eifersucht zerfressen. Wenn ich mir das alles ausgesucht hätte… würde ich es vielleicht verstehen, aber das habe ich nicht! Du hast mein Leben vollkommen zerstört, meine Kindheit. Nichts von all dem hatte ich.“ Kam es wütend von ihr, während Tränen über ihre Wangen auf ihn herabtropften. Auf den Boden bildete sich Eis, die Temperatur nahm immer mehr ab und ihre Haut färbte sich bläulich. Yasuo nahm schnell Abstand und Miyuki stand auf. „Verschwinde einfach. Du bist nicht mehr mein Vater…“ Sprach sie abwertend und machte kehrt. Was gerade mit ihr selbst passierte, bekam sie kaum mit. Sie konnte ihn nicht töten. Interessant. Ich habe die richtige Wahl getroffen, mein Kind. Du lässt dich nicht von mir beeinflussen, du bist stark, dein Wille ist stark. Hörte die junge Hakuma noch, doch würde sie ihr drauf keine Antwort geben. Diese Nacht würde auf ewig in ihrem Herzen brennen, alleine Yasuo war es welcher sie beruhigen konnte. Beseitige den Dolch... Die Stimme Shivas hallte in ihrem Kopf, Miyuki sorgte dafür das dieser Dolch mitten im Meer verschwand und niemals mehr gefunden werden konnte. Denn er versank in den tiefen wie ein Stein.» Kapitel 3 «
Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.Miyuki hatte die Prüfung bestanden und war nun offiziell eine Chunin des Dorfes Yukigakure, sie war sehr oft mit Samara und Yasuo am Trainieren und schaffte es auch bald ihre Iryonin-Ausbildung soweit voranzutreiben, dass sie als vollwertige Iryonin angesehen wurde. Doch stand noch eine letzte harte Prüfung vor ihr, auf welche sie ihr ganzes Leben vorbereitet wurde. Wochen lang, Monate lang trainierte sie schließlich dafür. Doch passierte eines Nachts etwas ungeplantes, in dem größeren Anwesen wo eigentlich nur noch sie tief und fest in ihrem Bett schlief, entbrannte ein Feuer. Miyuki bemerkte nichts, bis sie das laute Brüllen von Yasuo weckte welches von Draußen in ihr Ohr drang. Dann sah sie den Rauch aufsteigen und die Hitze welche sie überkam als das Feuer sich bis in ihr Stockwerk ausbreitete. Hektisch blickte sie hin und her und hörte bereits die ersten Wände einstürzen. „Was… geht hier vor sich?“ Murmelte sie und in dem Moment fiel ihr ein, dass im Zimmer die Kette ihrer Mutter war welche sie nicht zurücklassen konnte. Ein Teil von ihr, verband sie damit besonders nachdem ihr Vater davon gesprochen hatte. Yasuo war außer sich, er warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Türe welche auch einbrach. Miyuki war inzwischen die Treppen halbwegs herunter gekommen und hielt sich ein Tuch vor die den Mund um die Nase um nicht so viel Rauch einzuatmen. Sie konnte kaum etwas erkennen und Schwindelig wurde ihr langsam auch und von der Decke fiel plötzlich ein Stück des Holzbalkens, welcher sie direkt am Kopf erwischte. Ein starker Schmerz überkam sie und sie verlor langsam das Bewusstsein. Um sie herum nahm sie nur noch da flackernde rot der Flammen wahr bis sie das weiche Fell ihres Freundes spürte welcher sie stützte, das war das letzte war sie wirklich mitbekommen konnte. Miyuki hatte kaum noch Kraft, zu viel von dem Rauch hatte sie bereits gesehen. Die Kette ihrer Mutter würde sie wohl nicht mehr retten können. Yasuo war es, welcher sie heraustrug und direkt zu Samara brachte, ihr Zuhause war nicht mehr zu Retten.
Es war dunkel, eine völlige Finsternis machte sich um Miyuki breit und plötzlich tauchten Flammen auf welche sie komplett umkreisten und immer mehr in die Enge trieben. Sie spürte das Feuer, den stechenden Schmerz auf ihrer Haut welche langsam von dem Feuer verbrannt wurde. Sie brennte am ganzen Leib. Und plötzlich war sie woanders und sah wie Shiva anstatt sie im brennenden Feuer stand und schrie. Plötzlich erwachte Miyuki Schweiß gebadet und hielt sich direkt den Kopf vor Schmerzen. Sie lag in einem großen Bett und spürte etwas Vertrautes hinter ihr. Yasuo hatte sich einfach auf dem Bett breit gemacht und Miyuki lag angelehnt an der Großkatze, welche sie mit besorgtem Blick ansah und ihr einmal durch ihr Gesicht leckte. „Ihh…“ Entfuhr es ihr nur und sie rieb sich durchs Gesicht. Ihr Herzschlag ging wieder langsamer und sie versuchte sich aufzurichten, doch begann sie zu Husten und spürte einen stechenden Schmerz in ihrer Brust. Dann bemerkte sie, dass das Bett zum Teil wegen des Gewichts ihres Begleiters zusammengebrochen war. „Naa, wenn du da nicht Ärger bekommst.“ Yasuo legte den Kopf schief und gab ein seltsames Schnaufen von sich. Mir doch egal. Hörte sie plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf. Sie drehte sich geschockt zu Yasuo um. „Wie jetzt?...“ Entfuhr es ihr. „Oh du bist wach. Ich habe dir Frühstück gemacht.“ Dann fiel ihr der geschockte Blick der weißhaarigen auf. „Was ist los?“ Fragte sie verblüfft. „Ich kann ihn verstehen!“ Meinte sie und deutete auf Yasuo welcher sich kein Stück bewegte und den Kopf auf seine Pfoten legte. „Unmöglich…“ Kam es von ihr während ihr das Tablett aus der Hand rutschte. „Doch!“ Sie drehte sich zu ihrem Gefährten und krabbelte zu ihm aufs Bett. „Sag nochmal was!“ Kam es viel zu lebhaft für Yasuo von ihr herüber. Ich möchte schlafen. Wegen deinem rumgezappel war es mir nicht möglich mich richtig zu erholen. Beschwerte er sich und die Hakuma fiel ihm um den Hals. „Ich kann ihn verstehen!“ Samara wusste nicht, was hier vor sich ging. Hatte sich Miyuki wohl zu sehr den Kopf angestoßen, oder was lief hier gerade falsch? Erst jetzt bemerkte die Hakuma, dass sie das Schmuckstück um den Hals trug. „Ich dachte sie wäre mit dem Feuer zerstört worden, oder einfach weg?“ Kam es von ihr während sie die Kette betrachtete. „Als wir die Trümmer durchsuchten, leuchtete sie in einem grellen Blau. Sie war völlig unbeschadet.“ Meinte die Iryonin. Und nun hatte sie kein Zuhause mehr und auch ihr Vater hatte sich seit dieser einen Nacht auch nicht mehr gezeigt oder war am Tempel aufgetaucht. Ob er überhaupt noch lebte? Eine Weile lebte sie noch bei Samara und lernte eine Menge über Medizin, ebenso was bestimmte Tiere anging. Doch warum konnte sie nun die Sprache der Tiere verstehen? Doch ihr fiel ein, dass auch damals Yasuo sie genau verstanden hatte. Die Fähigkeiten testete sie auch an anderen Tieren, es war erstaunlich wie gut sie nun mit diesen kommunizieren konnte und wie leicht es war dadurch ihr Vertrauen zu gewinnen. Außerdem konnte sie sich so auch deutlich besser mit Yasuo verstehen, was der Kampf angeht oder andere Dinge. Zwar konnte sie zuvor schon erahnen, wenn er ihr etwas zeigen wollte aber nun erleichterte diese Fähigkeit ihr das ganze ziemlich. Ob das irgendwie mit ihren Fähigkeiten als Wächterin zusammenhing? Eines Nachts in ihrem Träumen hörte sie erneut die Stimme ihrer Herrin. Mein Kind, deine Kräfte wachsen. Und die Zeit verstreicht. Du hast noch 2 Monate, dann erwartet dich deine Prüfung auf dem eisigen Berg. Langsam musste sich das Mädchen ihren Pflichten als Wächterin stellen. Auch wenn sie nicht wusste, was sie erwartete.
Miyuki wurde mit der Zeit bewusst, dass sie in Yukigakure kein Schritt weiterkommen würde. Weswegen sie sich entschied das Dorf zu verlassen. Sie schrieb Samara einen Abschiedsbrief, welche aber sicherlich bereits gespürt hatte, dass sie irgendwann ihren eigenen Weg gehen würde. Mit knapp 18 Jahren fühlte sich die Hakuma mehr als bereit dazu, ein paar Schriften und Aufzeichnungen ihres Clanes hatte sie retten können. Ein Teil ihrer Verwandtschaft war in Kirigakure zu finden, welche sie bald aufsuchen würde. Doch sie stieg in das nächstbeste Schiff um ihre Reise zu beginnen. Im Laufe der Zeit, konnte man sagen, dass die junge Hakuma schon an einigen Orten war. Doch hatte sie schnell Probleme mit den Shinobis der Großreiche und wurde von einer Gruppe Konohagakure Shinobi verfolgt. Miyuki hatte eine Vorliebe für Geld und Schmuck, und wurde deshalb schnell als Nukenin eingestuft und nun war sie in eine direkte Konfrontation geraten. Die junge Hakuma lief durch die dichten Wälder, gefolgt von ungefähr drei Shinobi aus Konoha vielleicht sogar vier, wenn man bedenkt, dass sie sich meistens in ein Team mit Jonin einteilte. Hierbei handelte es sich aufjedenfall um ein Team bestehend aus vermutlich zwei Genin und einem Chunin. Wirklich sicher war sich die weißhaarige Kunoichi jedoch nicht. Sie war ihnen im Dorf begegnet, und schienen offenbar von jemandem Beauftragt worden zu sein sie in Gefangenschaft zu nehmen. Yasuo war in diesem Moment noch nicht bei ihr, denn in Dörfern wurde so ein Säbelzahntiger nicht unbedingt gern gesehen, entweder man hatte Angst vor ihm oder aber man Versuchte das Tier gefangen zu nehmen und zu verkaufen. Und was ihre Freiheit anging, waren sich Miyuki und Yasuo kaum zu unterscheiden. Doch nun schien die junge Hakuma in Schwierigkeiten. Sie nahm geschickt ein paar Shuriken aus ihrer Tasche und warf diese ihren Verfolgern entgegen, um wenigstens etwas Abstand zu gewinnen. Doch war besonders einer von ihnen sehr schnell und konnte mit ihr mithalten. „Stehen bleiben!“ Rief einer, doch die Hakuma lief einem der Bäume hinauf und bewegte sich weiter von Ast zu Ast fort. Gegen drei Shinobi sah es schlecht für sie aus, außerdem wollte sie eigentlich niemanden verletzen. Plötzlich spürte sie wie eine starke Windböe sie zur Seite stieß und sie so auf den harten Boden des Waldes knallte. Sofort war sie umstellt und seufzte genervt während sie sich langsam aufrappelte. „Wir werden Sie nun in Gewahrsam nehmen!“ Sprach der offenbar älteste des dreier Teams. „Dann komm her und versuch es…“ Sprach sie mit einer gewissen Provokation in der Stimme und einem leichten grinsen auf den Lippen. Der erste setzte an und lief auf die Hakuma zu, sie wich seinem vorhersehbaren Schlag aus während sie Futon-Chakra in ihrer Faust sammelte und streckte ihm dann die Handfläche entgegen, so dass er vom Boden gerissen wurde. Dem nächsten Angriff eines weiteren konnte die Hakuma nicht so leicht entgehen. Mit einer enormen Geschwindigkeit näherte sich einer von ihnen und schlug ihr in die Magengegend. Sie hielt sich den Bauch und spuckte Blut. Der dritte anwesende, griff sie mit seinem Katana direkt an. Doch sah sie etwas weißes Aufblitzen. Yasuo stürzte sich auf den bewaffneten jungen Mann und verbiss sich so kräftig in seinen Nacken, dass selbst Miyuki es knacken hörte. Blut lief ihr am Mundwinkel hinunter und sie schaute überrascht zu ihrem Begleiter welcher mit seinem Opfer zu Boden ging. Er war definitiv sofort tot, was anderes konnte sich die Hakuma nicht vorstellen bei dem direkten und tödlichen Angriff. Sie hörte wie einer schrie und Fingerzeichen ausführte, dabei fixierte er Yasuo mit einem hasserfüllten Blick. Noch bevor sie realisierte was passierte, traf eine starke Raiton-Technik den Säbelzahntiger welcher schmerzerfüllt zuckte und ein jaulen von sich gab, welches die Kunoichi nicht ertrug. Dann wollte er ein weiteres Jutsu aussführen. Das Chakra welche er dabei freisetzte war enorm und sofort reagierte sie. „Nein!“ Schrie die Weißhaarige und machte einen Satz zwischen ihm und Yasuo umd erschuf ein Eisschild um den Angriff abzufangen. Ein gewaltiger Blitz wurde aus dem Mund ihres Feindes erschaffen welcher direkt auf sie zuraste und gegen ihren Schild prallte. Dann folgten weitere Angriffe, mit einer Stärke welche das Eis langsam nicht mehr standhielt. Ihr Schild wurde zerstört und plötzlich erkannte sie einen Jonin vor sich, welcher ihr die Klinge seines Katanas an den Hals hielt. Yasuo wurde von den beiden anderen in die Enge getrieben und noch angeschlagen von der Raiton Technik welche ihn etwas einschränkte. Doch sein Blick war auf den Jonin fixiert welcher noch immer drohend seine Klinge auf das Mädchen richtete. Der Jonin bemerkte dies. „Tötet es…“ Miyuki griff vorsichtig und unbemerkt nach einem Kunai in ihrer Tasche und nutzte den kurzen Moment der Unachtsamkeit um ihn einen Kunai in die Magengegend zu rammen. Mit ihrer Kraft kam sie nicht weit aber der Aufschrei ließ die anderen beiden her blicken und so machte einer Bekanntschaft mit seinen Krallen und die Kraft die dahinter steckte. Der Mann packte die Haare des Mädchens und versetzte ihr einen Schlag nach dem anderen bis Yasuo einen Satz über die Hakuma machte und sich den Jonin schnappte. Man hörte ihn schreien, man sah Blut und vor allem spürte sie förmlich die Wut in ihrem Freund. Tränen keimten in dem Mädchen auf, sie wusste nicht wie sie reagieren sollte. Die anderen beiden Konohanin ergriffen die Flucht, der eine schaffte es nur mithilfe des anderen zu entkommen. Miyuki blickte auf die leblosen Körper hinab, und betrachtete das mit blutverschmiertem Konohastirnband. Sie wusste, das würde Folgen haben und es ihr noch etwas schwerer machen. Ihr Blick wanderte zu Yasuo, welcher seinen Kopf sinken ließ. Sie wusste er wollte sie nur beschützen. Sie rappelte sich auf und ging zu ihm hinüber um ihre Arme um seinen Hals zu legen und ihren Kopf in sein Fell zu drücken. Sicherlich würden sie öfter auf der Flucht sein, dennoch würden sie ihre Freiheit nicht für Gefangenschaft aufgeben und kämpfen bis zum Schluss. Und nun würde sie sich ihrer Prüfung stellen und zum eisigen Berg aufbrechen.» Kapitel 4 «
Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.Schon nach wenigen Tagen erreichten sie den eisigen Berg in Yukigakure und entdeckten einen nur noch größeren Tempel. Die zwei Monate waren vorbei und ich der Zeit hatte die junge Hakuma selten Kontakt zu der Göttin, außer in ihren Träumen. Ihr Blick wanderte zu Yasuo.
„Alles wird gut. Egal was uns darin erwarten wird.“ Sprach sie und strich an der Seite seines Halses entlang. Anschließend begab sich Yasuo in Bewegung durch die eisigen Tore des ihr unbekannten Tempels. Im inneren erklang schließlich die Stimme ihrer Göttin.
„Wächterin, du hast mir bereits deine Treue bewiesen. Deine Prüfung erwartet dich, solltest du durch diesem Labyrinth aus Eis entkommen erwarte ich dich am Ende. Aber gib Acht, es ist nicht ungefährlich in den Gängen dieses Irrgartens.“ Ihre Stimme hallte mehrmals in ihrem Kopf wieder, dann stieg sie von ihrem Freund und Begleiter ab.
„Ich glaube für dich ist es zu gefährlich mitzukommen.“ Dann schupste er sie plötzlich und knurrte. Miyuki landete unsanft auf den Boden und schaute zu ihrem loyalen Freund auf.
Rede keinen Unsinn, ich begleite dich. Ob du es willst oder nicht. Murrend rappelte sich die Hakuma wieder auf, aber schenkte ihm dann ein dankbares lächeln. Anschließend würden sie sich gemeinsam dieser Herausforderung stellen. Geradewegs liefen sie durch den Tempel und landeten in einem Labyrinth. Die Wände waren aus Stein welche umgeben waren von Eis. Miyuki konnte ihren Atem sehen, und ihre Haut verfärbte sich bei dieser Kälte in ein helles Blau. Sie spürte den besorgten Blick ihres Freundes Yasuo, versuchte diesem aber auszuweichen. Sie mussten weiter, es fehlte nicht mehr viel bis sie eine vollwertige Wächterin war. Die Kälte machte ihr kaum etwas aus, eher das herumwandern durch die weißen Gänge machten ihr zu schaffen. Sie setzte einen Fuß nach dem anderen, bis diese nach mehreren Stunden bereits anmerken ließen, dass sie dies nicht ewig durchhalten würde. Ohne Nahrung und etwas frisches Wasser würde sie hier definitiv nicht lange überleben, ein paar Tage vielleicht wenn die Kälte Yasuo nicht schon schadete. Aber bisher schütze sein dickes Fell ihn sehr gut. Je länger sie lief, desto mehr dachte sie daran, dass sie vielleicht Tage unterwegs sein mussten. Sie suchte nach Hinweisen und berührte die eisigen Wände aus Gestein.
Wir kommen so nicht weiter. Hörte sie ihren Freund hinter sich. Ihr Körper war auf einmal so schwer, und sie musste sich einen Moment hinsetzen. Sie fuhr sich über die blaue Haut und überlegte was sie tun könnten um endlich durch diese Prüfung zu kommen. Bisher war das einzige gefährliche, dass sie wohl langsam ihren Verstand verlor und es zerrte an ihrem Willen. Der Hunger quälte sie und ihr Hals war so trocken, dass sie das Gefühl hatte langsam innerlich auszutrocknen.
„Ich hab es gemerkt, aber wie kommen wir aus diesem Irrgarten…?“ Eine Frage welche sie sich nicht beantworten konnte. Sie war Müde, und klar denken konnte sie kaum noch.
[b]„Verdammt!“[/b] Plötzlich keimte in ihr eine solche Wut auf, der Boden wurde nochmals um sie herum von einer Eisschicht überdeckt welche von ihr ausging. Yasuo sprang zurück und schaute geschockt zu der jungen Hakuma. Bis die Wand sich zu bewegen schien, ein Durchgang viel in sich zusammen bis nur noch kleine Gesteinsreste übrig blieben.
„Hä, was geht‘n jetzt?“ Fragte sie lautstark und betrachtete dann ihre Hände.
Miyuki, ich vermute die Herrin des Eises und dieser Ort, er ist mit euch verbunden. Anders kann ich es mir nicht erklären. Ob er recht hatte? Was stellte dieser Ort dar? Ihr Innerstes? Ihre Seele? Die Hakuma konnte es sich nicht wirklich vorstellen.
„Gehen wir weiter. Wir haben gerade mal die erste Hürde geschafft und dafür Stunden gebraucht, wenn nicht vielleicht sogar Tage. Mein Zeitgefühl hier drin lässt mich völlig im Stich. Ist das nervig.“ Brummte sie schlecht gelaunt und bewegte sich durch den ihr neu geöffneten Durchgang. Sie kamen in eine neue Ebene, der Boden war bedeckt von Schnee und viele Tannen waren zusehen. Es war eine größere Fläche, welche sie nicht überblicken konnte, doch ein Weg aus Eis war deutlich zu erkennen.
Das ist zu leicht. Vielleicht eine Falle? Kam es von dem Säbelzahntiger an ihrer Seite. Miyuki überlegte, es war definitiv seltsam aber was sollten sie tun?
„Du meinst, wir schlagen uns durch den Wald ohne den direkten Weg zu nehmen?“ Wiederholte sie indirekt seinen Vorschlag. Er nickte und die Hakuma würde so handeln, wie er es diesmal für richtig hielt. Sein Instinkt hatte ihnen bisher immer sehr geholfen. Miyuki machte nur drei Schritte schon gab der Boden unter ihr nach und sie rutschte durch die Schneedecke hindurch und landete unsanft auf harten Boden. Glücklicherweise war es kein sehr tiefer Sturz, so zog sie sich wohl nur ein paar Prellungen zu.
„Alles in Ordnung!“ Rief sie um Yasuo zu beruhigen.
„Ich suche hier unten einen Weg. Entweder du gehst zurück, oder suchst selber einen Weg. Wir treffen uns dann schon wieder!“ Sprach sie ermutigend, obwohl sie keinen Schimmer hatte was noch auf sie zukommen würde. Sein knurren verriet ihr, dass ihm die ganze Sache überhaupt nicht gefiel, aber was hatte sie nun für eine Wahl? Sie rappelte sich auf und schaute sich um. Es sah aus wie eine Tropfsteinhöhle, es war feucht und sie konnte eine große Wasserquelle entdecken welche ihr den Weg versperrte und sie weiter durch die Höhle führte. Sie betrachtete das Wasser, es war ruhig aber offenbar ging es tief hinab. Sie ließ Chakra in ihre Füße leiten und versuchte das Wasser zu überqueren, doch schon als sie versuchte beim ersten Schritt den Halt zu finden sank ihr Fuß ein welchen sie sofort hinauszog. Das Wasser war eiskalt, selbst für sie und ihre Resistenz gegen Kälte. Dann musste sie es anders probieren, ähnlich wie vorhin. Sie konzentrierte sich auf ihr Hyouten-Chakra und machte dann einen Schritt. Das Wasser begann zu verreisen und es bildete sich eine dickere Eisschicht welche ihr einen Weg hinüber ermöglichen würde. Als sie in der Mitte angekommen war, wurde sie plötzlich von einem blauen Licht unter ihr Umgeben und das Eis unter ihr brach. Sie tauchte in das eisige Wasser und versuchte noch bevor ihr Kopf abgetaucht war so viel Luft wie möglich einzuatmen. Um sie herum leuchtete es in einem grellen Blau, sie sah sich um und konnte durch das Licht erkennen wo sie sich eigentlich gerade befand. Es war ein großer Raum, mit einem Kristallleuchter an welchem sie vorbei in die Tiefe sank. Ein Kristallthron war erkennbar und darauf erkannte sie eine Gestalt, eine Frau mit einer blauen Haut wie sie. War es die Herrin des Eises? Miyuki berührte ihren Hals. Lange konnte sie nicht mehr die Luft anhalten, da hörte sie plötzlich eine Stimme.
„Lass dich fallen mein Kind. Schließ die Augen und du wirst verstehen.“ Es war die Stimme der Göttin, sie war so sanft und lieblich. So vertraut. Miyuki schloss die Augen, und hatte das Gefühl das ihre Seele ihren Körper verließ. Sie fand sich plötzlich über einem großen Schlachtfeld wieder. Unzählige gefallene Soldaten lagen am Boden welche wie eingefroren schienen und in der Mitte des eisigen Todesfeldes entdeckte sie ein Mädchen mit weißem Haar, ähnlich wie sie selbst es hatte. Ihre Haut hatte eine bläuliche Farbe und sie kniete auf dem Boden und schluchzte. Eine weitere beeindruckende kleine Armee schritt auf das Mädchen zu, doch Miyuki erkannte die Angst in den Augen dieser Kämpfer. Sie hielten sie für ein Monster, doch auch sie hatte Angst. Und sie beherrschte das Eis wie Miyuki selbst, wenn wohl auch eher unkontrolliert. Dies erinnerte die junge Kunoichi an das erste Hindernis des Labyrinths. Auch sie überkam eine Wut und ihr Körper schienen darauf zu reagieren.
„STOPP!“ Schrie sie, als sich die Männer weiter dem Mädchen näherten. Aber Miyuki schien völlig unsichtbar, sie versuchte sich zwischen sie zu stellen als sie zu Boden ging. Doch sie liefen einfach durch sie hindurch. Sofort drehte sich die Hakuma um und lief auf das Mädchen zu welches schluchzte und am ganzen Körper zitterte. Sie kniete sich vor ihr und versuchte sie zu berühren, ein gewaltiges Netz aus Chakra wurde auf sie geworfen und umwickelte sie. Um sie herum fror erneut alles ein, doch diesmal schienen die Männer vorbereitet. Es ging eine unerträgliche Hitze von Ihnen aus, sie wirkten nicht mehr Menschlich. Sie packten das Mädchen welches vor Schmerzen schrie und sich völlig verkrampfte und klein machte.
„Hört auf! Bitte sie leidet!“ Im nächsten Moment spürte sie die unglaublichen Schmerzen des Mädchens und ging auf die Knie. Ein unnatürliches brennen breitete sich über ihren Körper aus und sorgten dafür, dass sie dasselbe fühlte wie das gefangen Mädchen. Kam es verzweifelt von der Hakuma und sie musste mitansehen wie man das Mädchen völlig gefesselt in einen tiefen See warf. Er verreiste völlig, und leuchtete in einem hellen Blau. Miyuki sprang hinterher und glitt wie ein Geist durch das Eis und steuerte auf das Mädchen zu. Diesmal konnte sie, dieses Geschöpf des Eises berühren und schloss sie fest in ihre Arme und drückte sie an ihre Brust.
„Du bist kein Monster. Es wird alles gut…“ Flüsterte die Hakuma mit sanfter Stimme und spürte plötzlich eine starke Kälte um sie herum. Sie wachte auf und schnappte panisch nach Luft. Eigentlich glaubte sie noch tief im eisigen Wasser zu treiben, in dem Thronsaal des Tempels. Aber sie konnte atmen und lag auf etwas weichem. Sie drehte sich um und erkannte Yasuo, welcher offenbar bewusstlos war. Seine Atmung ging jedoch normal, was sie sehr beruhigte. Dann sah sie sich wieder um und offenbar waren sie in diesem Thronsaal.
„Du musst Acht geben auf deine Gefühle. Sie können großes Chaos verursachen.“ Die Stimme der Göttin, welche vor dem Kristallstuhl schwebte drang durch den Raum. Miyuki stand auf und verneigte sich ihr gegenüber. Doch sie fühlte wie Schwach sie momentan war. Ihr Körper war schwer wie Blei, ihre Füße schmerzten und waren kaum spürbar. Es fühlte sich so an als wären Monate vergangen, ohne wirklich etwas zu Essen oder zu Trinken. Aber scheinbar verging die Zeit hier anders im Reich dieser Göttin. Hier starb sie das erste Mal ohne jemanden der ihr auf irgendeine Weise helfen konnte, mit ihr den Schmerz teilen konnte. Bis heute. Miyuki hatte ihren Schmerz gefühlt, ihre Einsamkeit gespürt. Sie waren miteinander verbunden auf eine einzigartige Art und Weise. Doch obwohl Shiva die Göttin des Eises darstellte, fühlte sie eine vertraute Wärme von ihr ausgehen. Trotz dem was ihr von diesen Menschen angetan wurde, verspürte sie nicht den Hass der eigentlich in jedem aufkommen sollte. Das bewies das ihre Göttin über eine einzigartigen Charakter verfügte und das Vertrauen zwischen ihnen.
„Ihr wart dieses Mädchen. Ich konnte euer Leid fühlen.“ Shiva nickte und näherte sich ihrer Auserwählten.
„Ich habe deinen Mut gesehen, dein Mitgefühl und deinen Schmerz. Du hast dich für ein fremdes Kind eingesetzt und dich zwischen sie und diesen Männern gestellt. Und als ihre Lebensenergie sich in diesem See versiegelte und ihr Leben aus ihrem Körper glitt warst du für sie da. Und du bleibst dir selber treu, und lässt dich nicht manipulieren.“ Wiederholte sie was geschehen war.
„Du bist meine Vertraute, von diesem Tag an schenke ich dir meinen Segen. Du besitzt den Willen um stärker zu werden und nicht aufzugeben. Diese Welt bricht langsam auseinander, Mächte sind geboren worden welche jedes unschuldige Leben gefährden. Die Menschen, die Natur und deren Lebewesen.“ Miyuki kam nicht ganz mit, um sie herum verschwamm plötzlich alles. Shiva ging auf sie zu und blieb vor ihr stehen. Sie war so groß und musste sich ein ganzes Stück zu ihr herunterbeugen und nahm mit ihren kühlen bläulichen Händen das Gesicht des Mädchens in die Hand.
„Ich erwarte nicht, dass du versuchst diese Welt zu retten und dir alleine diese Last auf bürgst. Aber ich habe dich gewarnt, suche Mächte die dich unterstützen werde Stärker und versuche durch dein Mitgefühl und deinen Mut die Menschen zu bewegen. Zusammenhalt ist das wichtigste…“ Sprach sie und die kalten Lippen der Göttin berührten ihre Stirn auf welchem kurz ein dunkelblauer leuchtender Stern zu erkennen war. Auch Miyukis Haut verfärbte sich kurz blau, was sie in den spiegelnden kristallen von denen sie umgeben war erkannte. Es fühlte sich an als hätte Shiva ihr etwas sehr wichtiges auf den Weg gegeben.
„Lerne deine neue Kraft zu kontrollieren, achte auf deine Gefühle und hab keine Angst. Du bist stark mein Kind, und ich glaube an dich.“ Ihre Worte hallten in ihrem Ohr.
„Gib Acht, wem du vertraust. Und erwähne deine Fähigkeiten niemanden gegenüber, dem du dieses vertrauen nicht schenkst.“ Dann wurde alles schwarz und Miyuki erwachte durch etwas ekeliges feuchtes und kratziges was mehrmals durch ihr Gesicht strich. Sie öffnete die Augen und bekam gerade nochmal eine Ladung Liebe von Yasuo.
Du hast es geschafft, Miyuki. Sie richtete sich langsam auf.
„Was für eine seltsame Prüfung…“ Dann versuchte sie sich zu bewegen, doch in ihrem ganzen Körper spürte sie kein Gefühl. Ihren Kopf anheben und ihren Oberkörper aufrichten schaffte sie gerade noch, aber wirklich bewegen?
„Was geht hier vor?“ Fragte sie verdutzt.
Nachwirkungen der Prüfung. Wir waren mehrere Wochen in diesem Tempel, wie eine Art Schockstarre hatten wir wohl dort verweilt. Alles passierte nur in unserem Bewusstsein. Erklärte der Säbelzahntiger.
„Ich brauche unbedingt was zu Futtern! Wie konnten wir das überleben!“ Sie verstand nicht mehr, konnte sich aber noch genauso an die Schmerzen erinnern, welche sie dort gefühlt hatte. Und wie sehr alles auf ihre Psyche gegangen war. Doch wusste sie nun, dass diese Welt in Gefahr war. Aber wo sollten sie nun als erstes hin? In eines der größeren Dörfer vielleicht, wobei Konohagakure wohl nicht die beste Wahl wäre.
„Wir sollten nach Kirigakure, vielleicht finde ich dort noch weitere Anhänger von Shiva oder aber man berichtet mir von den Mächten, welche diese Welt bedrohen.“ Doch dann knurrte ihr Magen so heftig, dass sie sich peinlich berührt den Magen hielt.
„Oh Gott, ich brauch erstmal Fleisch!“ Kam es dann lachend von ihr.
Ich hab genauso Hunger wie du… Murrte er. Langsam nach und nach konnte sie sich aus der Starre befreien, so auch Yasuo. Sie stieg vorsichtig auf seinen Rücken. Ihr Leben beginnt erst jetzt, und sie waren bereit für ihr großes Abenteuer, wohin es sie auch führen mag.
» Kapitel 5 «
Der Tod ist nicht der größte Verlust im Leben. Der größte Verlust ist das, was in uns stirbt, während wir leben.Was bedeutet es jemanden zu verlieren den man liebt? Was für einen Schaden kann ein solcher Verlust in einem Menschen verursachen? Welche Folgen kann so ein Gefühl der Einsamkeit verusachen? Für die junge Hakuma brach eine Welt zusammen. Weder Folter noch andere körperliche Schmerzen erreichten das Ausmaß der Qualen welche sie durch den Verlust von Yasuo erleiden sollte. Doch wie kam es überhaupt dazu? Warum hatten sich ihre Wege getrennt? Warum starb er und nicht sie? So viele Fragen welche in dem zerbrechlichen jungen Mädchen für Chaos sorgten. Ich werde euch diese Geschichte erzählen. Eine Geschichte voller Leid und Traurigkeit. Und dennoch ein Gefühl was jeder schon mal ansatzweise durchgemacht hat. Und wir sind noch hier und stellen uns dem Leben welches uns Tag für Tag auf die Probe stellt. Doch beginnen wir nun mit der Kurzgeschichte.
Miyuki hatte ihren Platz in Ishgard gefunden. Auf ihrer Reise gelernt zu lieben, Freunde in ihr Herz geschlossen und für diese gekämpft. Sie schaffte es gemeinsam mit Saya ein Bündnis mit Shiva zu schließen und einen Schritt weiter zugehen. Besonders Yasuo und ihre Freunde, Seijitsu, Shokubo, Myra, Shinji, Kratos, Tashiro, Gin und Gunji standen ihr zur Seite und machten ihr Leben lebenswert. Doch musste sie ihre Kräfte kontrollieren lernen und so zog es sie zu den Drachen nach Dravanian, wo man sie Prüfungen und einem harten Training unterzog um sich der Eisgöttin anzunehmen und stärker zu werden. Doch war dies nicht von langer Dauer, auch andere Geschöpfe hatten ein Auge auf die Eisgöttin geworfen und wollten ihre Mächte für sich missbrauchen. Die Naga, die Dämonen der Tiefsee und dessen Königin Azshara wollten die geschwächte Shiva in ihre Gewalt bringen. Durch ein Portal, welches einer der Magiegeübten Naga erschuf erreichten sie Dravanian und selbst die Drachen rechneten nicht mit einem solchen Übergriff. Es passierte in völliger Dunkelheit als Miyuki gerade schlief und aufschreckte als sie ein seltsames Geräusch hörte. Yasuo knurrte bedrohlich ehe er schon von einem der Naga niedergeschlagen wurde. Miyuki wurde von einem Schlangenähnlichen Schweif umfasst und eine schuppige Hand sorgte dafür, dass sie nicht schreien konnte. Es passierte alles so schnell und unerwartet, ehe Miyuki mit den schwarzen Gestalten in einem weiteren Portal verschwand und sich plötzlich in der Nähe eines großen Meeres auf einer abgelegenen Insel wiederfand. In der Dunkelheit war nicht viel zu erkennen, aber sie wusste das so schnell niemand hier wäre um sie zu finden oder zu retten. Sie wurde grob in eine Art Tropfsteinhöhle gebracht welche wohl wenn man den Gängen weiter folgte direkt unter den Meeresspiegel führte. Dort gab es selbst gebaute Zellen, wo Salzwasser von der Decke tropften und die Höhle und deren Gänge befeuchteten. Sie war die Gefangene von Azshara.
Natürlich hatte man ihre Abwesenheit mittlerweile bemerkt. Yasuo und die Drachen hatten sich auf den Weg gemacht um Shiva und Miyuki aufzuspüren und gesund zurückzubringen. Glücklicherweise kannten die alten Drachen die Geschichten der Naga und wussten welche Königin hier dahinterstecken könnte. Nun durften sie nur die Hoffnung nicht aufgeben durch die Magie der hohen Drachen und die Verbindung zu Shiva schafften sie es die gefangene Miyuki zu lokalisieren und machten sich gleich auf den Weg zu einer Rettungsmission. Doch sie mussten Weise handeln und den richtigen Moment abwarten, denn mit purer Offensive hatten die Naga durch ihre magischen Fähigkeiten deutliche Vorteile in ihrer Umgebung. Die Höhle war gut gesichert, sie brauchten ein Ablenkungsmanöver und Alextrasza würde sich dann hereinschleichen und versuchen Miyuki zu finden und zu sichern. Yasuo war doch derjenige der sich Freiwillig meldete gemeinsam mit ein paar Drachen Unruhe zu stiften und die Naga abzulenken. Und so begann der Kampf um die Eisgöttin und Miyuki. Die Naga waren ein mächtiges Volk, aber die Drachen ebenso. Alextrasza war klug und eine taktische Anführerin, für sie war es leicht in ihrer menschlichen Gestalt an den abgelenkten Naga in die Höhle zu gelangen, zumal es mehrere Eingänge gab. Schon bald fand sie die junge Miyuki eingesperrt und offenbar mit einem Bannsiegel belegt, welches verhinderte ihre Fähigkeiten zu nutzen oder mit Shiva in Verbindung treten zu können. Miyukis Gesichtszüge wurden von Hoffnung und Freude die Hohe Drachenfrau zusehen übermannt.
„Alextrasza! Wie.. wie habt ihr mich gefunden?“ Fragte sie vollkommen verwirrt. Doch konnte sich die junge Hakuma dies beinahe schon selbst erklären. Alextrasza öffnete die Gitter ohne Probleme und ging dann direkt auf Miyuki zu und berührte ihre Hände, diese hatten mittlerweile schon eine ungesunde Temperatur erreicht. Jedenfalls für einen normalen Menschen, bei Miyuki machte das zum Glück nicht viel aus. Die Hände der beiden leuchteten, und ein warmes Kribbeln durchfuhr ihren Körper und entfesselte ihre Kräfte wieder.
„Wir haben nicht viel Zeit, die Naga werden vielleicht Verstärkung bekommen. Wir müssen fliehen, schnell!“ Meinte sie und Miyuki nickte zustimmend.
„Halt dich an mir Fest, das wird nun etwas Turbulent.“ Meinte die Drachenfrau und Miyuki hielt sich an ihrem Arm fest, ehe Alextrasza begann sich zu Verwandeln und die kleine Höhle von innen heraus aufbrach als wäre sie eine Nuss. Alle Gefangenen konnten nun fliehen, wenn sie nicht von den Trümmern erschlagen wurden. Miyuki befand sich geschützt in den gigantischen Klauen des Drachen, ehe sie Yasuo und weitere auf dem Schlachtfeld auf der Insel entdeckte. Doch so leicht entkommen? Nein Azshara wurde hier gewaltig unterschätzt. Sie schickte einen ihrer größten dämonischen Naga aufs Schlachtfeld welcher direkt Alextrasza offensiv Angreifte und gegen die Klauen des Drachen schlug, so dass diese den Halt verlor und Miyuki abstürzte. Man hörte einen schmerzerfüllten Schrei und Yasuo lief sofort los um den Körper der Hakuma noch vor dem Aufprall abzufangen. Es gelang ihm auch gerade so, auch wenn die Wucht des kleinen Körpers des Mädchens nicht Ohne war. Der mächtige Naga baute sich vor den beiden auf, Yasuo fletschte die Zähne und stellte sich schützend vor die Hakuma.
„Yas..uo…“ Murmelte die Hakuma geschwächt.
„Nicht…“ Meinte sie nur und hob leicht den Kopf. Er konnte diesen Kampf unmöglich gewinnen. Der Naga zog sein Schwert langsam, doch Yasuo gab ihm nicht die Chance dieses wirklich zu ziehen und machte einen Kraftvollen Sprung auf ihn zu direkt auf seine Kehle, er bohrte seine Fangzähne direkt in seine schuppige Haut am Hals. Ein Drache tauchte hinter Miyuki auf.
„Wir müssen verschwinden, Prinzessin.“ Meinte dieser. Die Hakuma richtete sich langsam auf und beobachtete den Kampf von Yasuo, sie selbst konnte in ihrer Verfassung gerade nicht viel beitragen. Aber sie wollte Yasuo auch nicht verlassen. Es tauchten immer weitere Naga auf, welche solangsam den Ausgang der Kämpfe beeinträchtigte.
„Miyuki! Achtung!“ Rief Alextrasza ehe ein großer Speer auf sie zuflog und Yasuo reagierte und sie zur Seite stieß. Geschockt davon prallte sie zu Boden und sah mit an wie Yasuo von diesem Speer durchbohrt wurde. Sie versuchte zu schreien, doch kein Ton kam aus ihrem Mund. Miyuki richtete sich sofort auf und bewegte sich beinahe stolpernd auf den Körper ihres Freundes zu.
„Yasuo nein!“ Bitte verlass mich nicht! Es.. es tut mir so unglaublich leid!“ Tränen rannen über ihr Gesicht, sie schluchzte und drückte ihren Kopf gegen den seinen.
„Bitte geh nicht... ich brauche dich..!“ Meinte sie während ihre Stimme immer öfter brach.
Ihr müsst gehen…sonst werdet ihr hier sterben.. Hörte sie ihn nur grummeln.
„Ich kann nicht…“ Man spürte den Temperaturabfall in ihrer Umgebung. Die Aura um sie herum leuchtete Blau und einen schützende Eisschicht bildete sich um Yasuo und sie.
Du musst dich beruhigen…du musst leben, Miyuki… hörte sie weiterhin seine Stimme. Aber der Schmerz saß zu tief, sie versuchte ihn zu heilen doch die Wunde und der Speer versehen mit der giftigen Magie der Naga sorgten dafür, dass kaum Heilungschancen da zu sein schienen. Jemand wie Tashiro an ihrer Seite hätte ihr sicherlich helfen können. Yasuo schloss die Augen, er konnte gehen und wusste man würde sich gut um Miyuki kümmern. Sie war sicher bei den Drachen und ihren Freunden. Aber der Verlust für die Hakuma, würde sie auf ewig verfolgen. Jemand durchbrach die schützende Eisschicht große Drachenklauen griffen nach der Yuki, ehe sie auch schon durch die ganze Kraft ihr Bewusstsein verlor. Yasuo, ein Teil ihrer Familie, der letzte Rest ihrer Familie hatte sie verlassen. Ihre Haut war vollkommen Blau, die Tränen waren nun zu Eis gefroren, doch selbst in diesem Zustand flossen weitere. Sie mussten zurück nach Dravanian, sie hatten alle Verluste gemacht konnten das schlimmste jedoch verhindern. Mit der Streitkraft von Ishgard hätten sie vielleicht bessere Chancen gehabt, aber die Zeit eine solche Kraft zu mobilisieren hatten sie einfach nicht. Wie würde es Miyuki nun ergehen? Nachdem sie mitansehen musste wie Yasuo für sie gestorben war? Ging es nun einfach für sie weiter?
In Dravanian angekommen legte man sie direkt in eines der großen Betten. Der Verlust von Yasuo traf sie hart, ihre Haut schien nicht mal mehr die normale Farbe annehmen zu wollen. Sie schien wie weggetreten, doch das stimmte nicht ganz. Sie war momentan in ihrer Mentalen ebene mit Shiva. Die Welt welche sie dort erschaffen hatten um einen Treffpunkt füreinander zu haben um miteinander zu Kommunizieren.
„Mein Kind, du leidest... ich verstehe deinen Schmerz besser als jeder andere.“ Shivas Worte erklangen in der Dunkelheit. Ehe sie aus den Schatten trat und Miyukis Antlitz betrachtete. Sie saß in völliger Dunkelheit, ihre Beine an den Körper gezogen und ihren Kopf eingegraben zwischen den verschränkten Armen auf den Knien. Man hörte ihr Schluchzen und die Kälte welche sie umgab. Shiva näherte sich dem Mädchen und kniete sich zu ihr, ehe sie ihren Arm berührte. Miyuki zuckte für einen kurzen Moment.
„Ich bin für dich da, mein Kind.“ Shiva legte anschließend tröstend die Arme um das Mädchen, ehe eine kribbelnde Wärme den Körper der Hakuma durchfuhr und sie den Kopf leicht anhob. Ihre Augen waren gerötet, genauso wie ihre Wangen.
„Ich danke dir. Ich weiß, es wird nicht leicht.. und ich gebe mir irgendwie an seinem Tod die Schuld. Wäre ich nicht…“ Shiva legte einen Finger auf ihre Lippen und unterbrach sie mit schüttelndem Kopf.
„Du trägst keine Schuld. Die dämonischen Naga sind der Grund für seinen Tod. Sie verdienen es nicht auf dieser Welt zu verweilen.“ Shivas Stimme wurde etwas dunkler, beinahe bedrohlich.
„Unser Bündnis ist noch nicht ausgereift. Du musst mir vertrauen Miyuki, lass mich dir etwas Kraft schenken um diesen Verlust zu überstehen. Um diesen Schmerz zu überstehen mein Kind. Richte deine Wut und deinen Hass lieber gegen die dämonen dieser Welt welche unschuldige verletzen und Unglück über uns bringen.“ Miyuki sah ihr direkt in die Augen und musste auch wenn es unpassend war feststellen wie schön Shiva eigentlich war. Dann nickte die Hakuma.
„Ich bin eine Wächterin, deine Hülle. Aber wir sind mehr, wir sind eine Familie. Du bist meine Familie.“ Meinte sie mit Trtänen in den Augen. Shiva hob das Kinn des Mädchens an und lächelte.
„Das sind wir. Nun schließ die Augen ich werde dich von einem Teil dieses Leids befreien und dir etwas Kraft schenken. Du wirst dich etwas verändern, jedenfalls äußerlich. Du wirst öfter zu mir Kontakt aufnehmen können und wir werden unser Training fortsetzen und an Stärke gewinnen um diese Naga und jegliche Bösartige Dämonsiche Kraft in dieser Welt ausslöschen.“ Erklärte sie fest überzeugt. Miyuki schloss die Augen und spürte dann wie Shiva ihre Lippen auf die ihre drückte. Eine eisige Kälte durchfuhr die Hakuma, ehe ihre Haut sich bläulich verfärbte und sie das Chakra von Shiva spürte. Sie spürte leichte Veränderungen. Ehe sie plötzlich nach Luft schnappen musste und aufschreckte in Dravanian. Alextrasza schaute etwas überrascht in das Gesicht des Mädchens, ihre Haut war wieder normal doch ihre Ohren und ihr Körper hatte sich etwas gewandelt. Ihre Augen leuchteten in einem intensiveren blau als zuvor.
„Was ist passiert?“ Fragte Miyuki, ehe sie sich an Shiva erinnerte und sich an den Kopf fasste. Da ihr Schädel zu platzen drohte. Sie fühlte ihre Ohren und schaute in einen der Spiegel welche man ihr hinhielt. Sie berührte ihre Wange und legte dann den Kopf schief.
„Shiva sprach davon…“ Murmelte die Hakuma weniger überrascht als man erwartet hatte. Sie legte sich wieder hin und starrte an die Decke.
„Wir haben Kratos informiert. Über alles, auch was auf der Insel und mit dir während den drei Tagen nun passiert ist.“ Anscheinend war sie über drei Tage weggetreten und hatte sich bei Shiva aufgehalten. Ihr kamen es höchstens vor wie ein paar Stunden. Aber was nun? Miyuki war sich nicht sicher, sie wusste nicht wie sie den anderen gegenüber treten sollte wie sie Kratos ansehen sollte ohne das er die Traurigkeit bemerkte. Vor ihm konnte sie ohnehin nichts verbergen.
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