Beitragvon Gregorius Wes » Mo 22. Okt 2018, 22:23
Die Zeit im Brückenkopf verging wie im Fluge. Es war für Gregorius fast so, als würde ihm das Schicksal endlich mal wohlgesonnen sein. Nun gut, zumindest wollte es ihm im Moment wenigstens nicht in den Arsch treten. Das war ja auch schon mal was. Auf jeden Fall besser, als die Sache mit den Sandhaien vor einigen Jahren. Vor allem schien dies hier eine friedliche Gegend zu sein. Die Natur war hier nicht mal annähernd so tödlich, wie es die Manaöden waren. Dort hätte eine solche Expedition kaum Chancen gehabt. Hier gab es in einiger Entfernung einen Fluss, aus dem man Trinkwasser gewinnen konnte. Und auch schienen die Wälder voll Leben zu sein. Vor allem war es Leben, das nicht sofort jedem ans Leder wollte. Es gab Hasen, Rehe und ab und zu Wölfe. Nichts, was Gregorius nicht auch schon aus der Inneren See kannte. Auch war des Wetter hier angenehm. Es Regnete zwar oft, weshalb in den Schützengräben, welche langsam aber sicher Gestalt annahmen auch immer knöcheltief das Wasser stand, aber das war nicht weiter schlimm. Wenn der Erste Ring aus Gräben fertig gestellt war, und es weiter so ruhig blieb, konnte man dort einfach eine Hölzerne Plattform einziehen, welche die Soldaten aus dem Wasser hielt. Gregorius hatte von den ganzen schlauen Kerlen, die als das Hirn der Operation fungierten auch schon erste Pläne erhalten, wie aus der Zeltstadt ein standfestes Castell werden sollte. Mit Mauer, Verteidigungsanlagen und allem anderen, was dazu gehörte. Aber bis zu diesem Zeitpunkt, mussten sich alle Anwesenden mit den Momentan einfachen Verhältnissen abfinden. Ein Umstand, welcher den Gardisten einfacher viel, als den anderen. Auch wer es noch nicht wirklich klar, in wieweit es hier eine Menschliche Zivilastion gab, oder überhaupt Menschen. Dies war auch der Grund, weshalb der Wes immer wieder Kundschafter losschickte. Auch die Quindecim lag nun schon seit einiger Zeit nicht mehr vor Anker, sondern war wieder auf dem Weg zurück ins Vaterland, um dort Baumaterialien und andere Lebensnotwendigen Dinge zu besorgen. Sarge hatte auch wieder besseren Wissens Nubby mitgeschickt. Der kleine Kleptomane war zwar nicht der Hellste, aber er hatte Ahnung, was man brauchte, abseits von dem normalen Zeug. Vor allem war er sich darüber bewusst, was er besorgen musste, um die Moral hier aufrecht zu erhalten. Zwar war diese im Moment recht gut, aber es begann sich eine gewisse Lethargie und etwas Heimweh breit zu machen. Gregorius hatte gegen die Lethargie zwar schon etwas unternommen, aber das war auch nur eine kurzfristige Lösung. Die ganzen Techniker beschwerten sich ja jetzt schon darüber, dass er alle in der Früh um 6 Uhr zu Leibesübungen antreten lies. Zwar kamen bei ihm schon fast stündlich neue Meldungen und berichte an, welche er versuchte irgendwie alle zu lesen, aber bisher hatte man nur wirklich Überreste von Intelligenten Zivilisationen gefunden, aber das sollte sich, ohne das Gregorius auch nur den leisesten verdacht hatte in diesem Moment ändern. Einer der Kundschafter betrat das Zelt und marschierte direkt auf den Schreibtisch zu, an dem der Schwarzhaarige gerade Berichte durchging.
„Chef, wir haben was gefunden.“
„Wieder irgend eine komplett zerbombte Stadt? Oder noch irgend ein Verlassenes Dorf?“
„Nein. Dieses mal ist es was anderes. Wir haben ein Fischerdorf oder was ähnliches Gefunden. Mit einem Leuchtturm und gemauerten Kais. Und es gibt da Menschen.“
Gregorius sprang von seinem Stuhl auf, welcher klappernd zu Boden viel. Es herrschte auf einmal Stille.
„Was? Menschen? Wirklich? Na dann, bitte alles in Einzelheiten. Alles was wichtig ist. Technologischer Stand, Bewaffnung falls vorhanden, Sprache, Kleidung, ALLES! Und was genau so wichtig ist, sind Sie gesehen worden?“
„Nein Sir, ich bin mir sicher, dass wir unentdeckt geblieben sind. Technologisch würde ich sagen, dass sie sich etwas unter unserem Niveau bewegen. Keine großen Maschinen oder sonstiges. Ihre Kleidung sieht merkwürdig aus. Ich werde das dann an jemanden Melden, der sich mit so was auskennt und Zeichnen kann. Bewaffnung haben nicht wirklich gesehen. Einer hatte ein Schwer bei sich. Ein anderer einen Bogen. Der Rest schien unbewaffnet. Und die Sprache ist eine komplett andere als Niedergotisch. Aber, ich weiß nicht wie ich das sagen soll, aber wir haben sie Trotzdem verstanden.“
„Wie jetzt?“
„Ich weiß es auch nicht. Es war so, als würden ihr Worte einen Sinn machen, auch wenn man das noch nie gehört hat. Ich kann es nicht besser beschreiben. Tut mir leid.“
„Gut, schieben wir es einfach mal auf Magie. Wenn was keinen Sinn macht, ist meistens Magie im Spiel. Geh zum Kompanieschneider und sage ihm, er soll aufhören Hemden zu stärken und was nützliches tun. Zum Beispiel einige dieser seltsamen Kleidungsstücke für uns zusammenschustern.“
Der Befehl war recht einfach und alle anwesenden wussten, was Sarge damit bezwecken wollte. Er wollte einige Leute losschicken um sich ein besseres Bild von den hier Lebenden Menschen zu machen und das ohne zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.