Kae war scheinbar keine Person die sich vor anderen gut verstecken konnte oder besser gesagt ihre wahren Gedanken. Kozume war schnell hinter die Möchtegern Fassade gestiegen, als es Kae lieb gewesen war. Jedenfalls führte dies auch mit dazu, dass Kae und Kozume die Arcaden verlassen sollten. Draußen fragte Kozume dann, was Kae eigentlich zu seinem Lächeln sagen wollte und so erzählte sie ihm ehrlich, was ihr durch den Kopf gegangen war. Auch, dass sie das Kompliment ja persönlich meinte, so wie Kozume es ihr vorgeworfen hatte. Immerhin waren Komplimente doch persönlich oder etwa nicht?
Doch Kozume schien das alles als sehr peinlich zu empfinden und so schmunzelte Kae ihn an. "Entschuldige, ich wollte dich ja nicht beschämen… deshalb hab ich es dann doch nicht gesagt vorhin.“, sagte sie dann schon ein wenig traurig, weil Kozume sich sogar negativ äußerte dazu, dass man die beiden als Paar sehen könnte. Nichts, worüber Kae nun nicht nachgedacht hätte. "… das war nicht die Absicht dahinter… tu..“, begann sie ihren neuen Satz dann und in dem Moment wurde sie dann auch angestoßen und fiel in Richtung von Kozume. Der sie versuchte zu fangen, was aber nicht klappte. Immerhin war sie trotz der schmalen Figur doch genauso schwer wie vorher.
Und so fielen sie zu Boden, unsanft und direkt, sodass Kae halb auf Kozume landen würde. Doch Kae wusste ja von seinem Problem nicht so viel Nähe zu zu lassen, sodass sie sich auch gleich aufrichten würde. Nachdem sie sich also gefangen und sich umgesehen hatte, ob auch sonst nichts geschehen war, wollte sie nach Kozume sehen und ihn fragen ob alles in Ordnung wäre. Ihre Mangas waren noch in ihrer Tasche, sowie ihre Brille. Sie selbst ebenso noch Slim, was wohl weiteres Aufsehen nun verhindern konnte. Dennoch war wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen sollte, längst gefallen.
Kozume schien wohl in seine eigene Welt abzudriften oder so etwas in der Art, denn der Junge wirkte auf einmal sichtlich nervös und auch ziemlich in Panik, was bei Kae ein wenig die Sorge größer werden ließ. Sie dachte darüber nach, was nun passiert war und wollte ihn ansprechen, doch Kozume war geflüchtet an die nächstbeste Wand und stand dort, das Gesicht in ihrer Hoodiekapuze versteckt. Kae blickte ihn eine Weile an, bis auch er sie ansah und da stand Kae dann auch auf und ging auf ihn zu. Dadurch, dass er den Ärmel hochgezogen hatte, bemerkte sie die Male auf seinem Arm und glaubte erst, dass er sich verletzt hatte. Doch da es scheinbar kein Blut war, damit kannte sie sich dank Nasenbluten ja aus, musste es etwas anderes sein, denn vorhin waren diese Male noch nicht zu sehen gewesen.
Kae hatte nun nach seiner Hand gegriffen, auch wenn sie kurz überlegt hatte, ob dies nun so gut wäre. Sie zog ihn mit sich und durch eine Notausgangstüre in einen ruhigeren, kälteren und vor allem Menschenleereren Raum, wo sie hoffentlich reden konnten und er sich beruhigen konnte. Kae hatte ja sogar die Mangas stehen gelassen, sodass ihr heiligstes nun definitiv nach Kozumes Wohlergehen ging. Denn sie glaubte er habe eine Panikattacke oder so, weil sie in dieser Menschenmasse gewesen waren. Nun nachdem sie alleine waren, ließ sie ihn los, sie wusste ja er mochte dies nicht und wollte ihn dazu bringen sie anzusehen, dass sie zu ihm sprechen konnte.
Kozume schlug ihre Hand jedoch auf Seite, sein zuvor abwertender Blick wurde mit einem zischenden Tonfall untermalt, während er ihr sagte, sie sollte ihn nicht anfassen. Kae griff ihre weggeschlagene Hand und sah ihn nun besorgter an als vorhin noch. Das war doch nicht der Kozume, mit dem sie vorhin noch gesprochen hatte. Kae hatte auch das Gefühl, sie war nicht die Richtige, die ihm nun helfen konnte und doch blieb sie stehen. Egal wie herablassend oder verletzend er die letzten zwei Minuten zu ihr gewesen war. Kae schob dies alles auf die Panik, dadurch konnte man sicherlich auch mal anders sein… oder? Sie hatte doch keine Ahnung was Kozume gerade durchmachte, wie auch. Sie war kein Medic und hatte keine Ahnung von solchen Dingen.
Kaes Idee mit dem gemeinsamen Atmen schien nicht wirklich das zu sein, womit sich Kozume zufrieden stimmen ließ. Er wurde wieder so kalt und fuhr sie mit harschen Worten an. Doch etwas machte sie stutzig, wie kam er jetzt auf Kuscheln? "Aber… davon spricht.. doch keiner… wer.. redet denn von Kuscheln und sowas? Ich möchte doch nur, dass du dich beruhigst… runter fährst.. durchatmest, dass es dir besser geht..“, sprach sie ruhig und beobachtete ihn dabei auch weiter. Immerhin schien es gerade nicht wirklich besser zu werden, nein viel mehr hatte sie das Gefühl Kozumes Zustand wurde sogar schlimmer? Doch konnte sie das überhaupt richtig einschätzen, sie als nichts wissende Genin?
Kozumes Blick lag starrend auf der Akimichi als Kae auch zu ihm sah. Sie wartete darauf, ob er noch etwas sagen würde, ob er sich helfen ließ oder ob sie sich hier nur gegenseitig weiter missverstanden? Doch Kozumes Hand hob sich in ihre Richtung und Kae sah ihn mit einem leicht seitlich gelegten Blick fragend an. Was hatte er vor? Da Kozume zu sprechen begann, hoffte sie sie würde verstehen, doch brachten seine Worte sie nur noch mehr in Verwirrung. Wer war Zdrada? Womit hatte sie Recht? Von welchem Plan sprach er da? Kaes Kopf schüttelte sich langsam, alles was Kozume da sagte war nicht… Kozume? Aber wer war denn Kae dies zu beurteilen, sie kannte ihn doch noch gar nicht lange, aber er hatte auch darüber gesprochen dass er manchmal so sein konnte. Aber hatte er denn wirklich das gemeint? Das konnte sie sich gar nicht vorstellen..
Kae blieb ruhig, während sie ihn so ansah, seine Hand so nahe an ihrem Gesicht. Dennoch berührte er sie nicht. Er bremste ab und hielt sich selbst zurück sie nicht anzufassen. Stattdessen schüttelte er den Kopf und seine Kapuze fiel herunter, wobei Kae sehen konnte, dass sich sein Haar verändert hatte. Ihre Augen weiteten sich und sie schluckte schwer. Was hatte dies zu bedeuten? Eine normale Panikattacke ließ keine Male auf der Haut erscheinen und auch kein automatischer Haarschnitt passierte. Doch war es denn wirklich eine Panikattacke? Wenn nicht das, was war es dann? Kaes Herz begann plötzlich vor Aufregung zu schlagen, weil sie darüber nachdachte, dass hier gerade etwas ganz anderes vor sich ging nur wusste sie absolut nicht, ob sie die Richtige war, die nun helfen konnte. Oder helfen sollte. Allerdings musste Kae sich auch eingestehen, dass sie sich und Kozume in eine Lage gebracht hatte, die echt bescheiden war. Sie waren alleine und einfach so Hilfe holen war nun nicht einfach.
Kozume sprach wieder, dass dies keinen Sinn machte und seine Hand blieb noch für den Moment in der Luft, bevor er sie herunter nahm. Er entfernte sich wieder von ihr und lehnte rücklings an der Wand hinter sich, wo er dann auch herunter rutschen würde. Wobei er so wirkte, dass er sich gerade über etwas Gedanken machte, wobei Kae außen vor blieb. Schnell überlegte sie, was sie tun konnte und griff ihre Rocktasche ab, bis sie ihr Terminal ertasten konnte und zog es hastig heraus, dass es dabei noch nicht herunter gefallen war, war wohl alles. Ihrer Tollpatschigkeit hätte sie nun alles zugetraut. Doch war sie auch froh, dass ihr Glück wenigstens einmal in ihrem Leben zum richtigen Zeitpunkt kam. Sie öffnete ihr Terminal und verschickte schnell eine Nachricht an das System, sodass hoffentlich jeder der dazu zuständig wäre nun die Nachricht bekam und irgendjemand helfen würde.
Kaum war die Nachricht abgeschickt, steckte sie ihr Terminal wieder in die Tasche und sah zu Kozume, der noch immer vor ihr am Boden hockte. Sofort ging Kae vor ihm in die Hocke und kniete sich vor ihn. "Kozume…. Hörst du mich?! Schau mich an, ich fasse dich nicht nochmal an, versprochen. Ich möchte dir helfen… dass du dich beruhigen kannst.. das vorhin muss viel für dich gewesen sein.. das verstehe ich. All die Menschen draußen, die Situation war gemein… auch für mich war es unangenehm… aber… ich möchte trotzdem für dich da sein und dir helfen, wenn du meine Hilfe annimmst…“, Kae würde ihn nicht berühren, doch konnte sie deutlich sehen, wie ein Horn anfing zu wachsen, welches auch vorhin noch nicht da gewesen war. Ihr wurde bewusst, dass sie sich nun wohl in einer Situation befanden, die ganz und gar nicht gut zu sein schien. Vielleicht wurde es auch gefährlich für sie, das wusste sie nicht. Dennoch blieb sie bei ihm und ließ ihn nicht alleine.
"Weißt du.. ich hab mir oft genug gewünscht, man hätte mir die Hand zur Unterstützung gereicht…“, sprach sie ruhig und dennoch merkte sie, wie ihr Herz anfing in ihrer Brust so wild zu schlagen, dass es sich anfühlte, als würde es ihr aus der Brust springen. Langsam hob sie ihre Hand und hielt sie einfach als Einladung dem Kobayashi vor sein Gesicht, mit Abstand, dass er nicht glauben würde sie würde ihn berühren. "Du kannst sie wieder wegschlagen.. aber.. ich will dir nichts Böses. Ich hab keine Ahnung wer oder was Zdrada ist… aber sie scheint ganz schön viel Mist zu erzählen… glaub nicht alles was sie dir sagt..“, sprach Kae nun einfach und hoffte dass sie damit nun nichts falsches sagte. Sie hatte ja auch keine Ahnung über Psychologisches wissen und auch kein Plan mit welchen Mächten sie sich hier wohl anzulegen schien, doch die Akimichi hatte ihr Herz am rechten Fleck und Kozume, egal ob nun Freund oder nur Bekannter, schien sich absolut nicht wohl zu fühlen in dieser Situation. Doch Kae würde erst dann gehen… nein.. er müsste gehen um von ihr weg zu kommen, sie bliebe hier, egal was kommen würde.
So atmete sie tief durch und sprach weiter. "Meine Kameraden haben mir früher auch viele Dinge erzählt, die ganz schöner Bockmist waren. Dinge… die… wie ich jetzt weiß, absolut nicht stimmen. Ich hab mein Herz am rechten Fleck und mein Aussehen macht meinen Charakter nicht hässlicher oder schöner. Und das ist auch bei dir so… nur weil du schwarzes Haar trägst, bist du kein Monster Kozume.. und das vorhin.. das bist doch nicht du… oder? Jeder hat mal einen schlechten Tag… das verstehe ich.. und ich hätte besser aufpassen müssen, als mich der Typ vorhin angerempelt hat. Zugegeben.. ich muss mich bedanken, dass du mich wenigstens auffangen wolltest, nur wäre wohl eine Warnung meinerseits doch ganz gut gewesen.. oder?“, lachte sie nun etwas und hoffte er würde ihr zuhören.
Ja Kae hatte von Dummgelaber gesprochen und dies würde Kozume nun auch bekommen, eine ganze Palette an Dummgelaber a la Kae Akimichi. Doch konnte Kae dabei nicht einfach nur Lächeln oder Lachen. Sie machte sich auch Sorgen um Kozume, hatte er Schmerzen? War er überhaupt in der Lage ihr gerade zu zu hören? Was war los mit ihm? Hörte er Zdrada immernoch? War sie eine Stimme in seinem Kopf oder eine Person die er von früher kannte? Kae erinnerte sich an das was Kozume gesagt hatte vorhin. "… ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht welchen Plan ich verfolgt haben soll..“, kratzte sie sich nun mit der freien Hand den Hinterkopf und hielt weiterhin die andere in seine Richtung.
"… der einzige Plan den ich verfolgt habe war mit dir eine schöne Zeit in der Mall zu haben, die Mangas zu besorgen, dir ein neues Spiel, mir auch ein oder zwei Spiele zeigen lassen und dir Energys besorgen… im übrigen.. du wolltest mir doch auch noch zeigen, welchen ich mal probieren soll…“, lächelte sie und seufzte dann. "Und der verlassene Ort… der ist dazu da, damit du aus der Menschenmasse rauskommst… auch wenn ich nicht immer so wirke, höre ich schon zu und mache mir Sorgen um meine Mitmenschen… und du hast mir gesagt, du magst Menschenmassen nicht… ich hab nur eins und eins zusammengezählt.. das war alles.. und das andere.. was du da noch gesagt hast… ignoriere ich jetzt einfach mal… wie schon gesagt.. das bist doch nicht du.. du bist kein Monster aus einem Horrorfilm.. du bist der Zauberer der Wusch.. und Bzzz macht! Vergiss das nicht… bitte lass mich dir also helfen… was kann ich tun? Sag es mir…“, sprach sie die letzten Worte nun etwas leiser und atmete mittlerweile dann doch ein wenig schneller, da sie sich auch irgendwie dumm und dämlich gequasselt hatte. Wobei nun auch der Punkt gekommen war, an dem ihre Konzentration vollständig auf Kozume und die Situation übergegangen war. Ihre Slimfigur verschwand und die Chubby Akimichi kniete vor ihm. Doch was blieb ihr auch übrig, immerhin wollte sie Zeit gewinnen, wenn sie schon nichts tun konnte, dann doch vielleicht einer der Lehrer oder Magister…
