Beitragvon Jitsukawa Kenji » Mo 9. Aug 2010, 22:35
Noch immer war für Kenji die fremde Konoichi ein kleines Rätsel. Offenbar hasste sie Verbrecher, anders könnte er ihr Verhalten nicht erklären. Er selbst war allerdings ein Shichibukai, also würde sie ihn kaum versuchen gefangen zu nehmen und zur Kazekage zu bringen. Zugegeben, das wäre garnicht so schlecht, immerhin ist Kenji auch an jenem Chakra der Kazekage interessiert. Er hatte einst gehört sie würde ein mächtiges Metall-Element beherrschen. Vielleicht würde, während seines Aufenthals in Sunagakure noch auf diese Person treffen. Bisher wusste er zwar noch immer nicht, was jene Konoichi vor hatte, warum hatte sie ihm überhaupt den Weg versperrt. Wenn sie Verbrecher wirklich so sehr hasst, dann würde sie sich doch freuen Kenji los zu sein. "Frauen verhalten sich manchmal wirklich eigenartig. Genauso wie du Aiko, aus dir bin ich auch nie schlau geworden," stellte er innerlich fest. Da er kurz zuvor erwähnt hatte, dass seine Freundin vor ungefähr 90 Jahren verstorben sei, war es absolut verständlich, dass sie nachhakte. Er selbst sah aus wie 20 und dennoch wurde er vor 111 Jahren geboren. Zu seiner Zeit als Nukenin wurde immer wieder erzählt, dass man keine Chance hatte Kenji zu töten und so erhielt er den Titel Fushi no Kami, was soviel wie unsterblicher Gott bedeutet. Er selbst mochte diesen Namen nicht besonders, doch drückte er die Wahrheit aus, er war unsterblich. Altern konnte er auf gewöhnliche Weise, doch sah er immer noch so jung aus. Über seine Vergangenheit würde er der Fremden allerdings kaum etwas erzählen. "Du fragst wie das gehen soll," sprach er und drehte sich um. Während er sich direkt im Wohnzimmer befand, stand sie immer noch auf der Schwelle der beiden Räume. Dann begann er kurz und knapp zu erklären, während ihm ein Grinsen über das Gesicht huschte: "Vor 111 Jahren war der Tag, an dem ich geboren wurde." Daraufhin fand er auch schon die Küche, bevor er diese jedoch betrat, fügte er seiner Aussage noch etwas hinzu: "Keine weiteren Fragen."
In der Küche begann er damit den Tee zu zubereiten. Dabei war es für ihn überhaupt nicht überraschend, dass die Konoichi indirekt nichts dagegen hatte, dass er hier eine Nacht blieb. Schon vorhin wollte sie verhindern, dass er das Haus verließ, also was hatte sie vor? Angst hatte sie auch nicht. Kenji entschied sich dazu das Spiel mitzuspielen, vielleicht würde es ja Spaß machen. "Keine Sorge ich mache keinen Ärger. Ansonsten wäre ich auch in der Lage mich zu verteidigen. Die Shichibukai waren nicht umsonst ein Teil der gefürchtesten Nukenin. Allerdings gibt es viele Varianten, warum man gejagt wird," erwiderte er mit einem entspannten Lächeln. Anschließend erklärte er, dass der Tee noch ein wenig ziehen müsse, sie gab aber erneut einen motzenden Kommentar ab. Er zog eine Augenbraue nach oben. Frauen konnten aber auch einen ganz schönen Aufstand machen. "Es tut mir Leid. Es ist klar, dass du es weißt, ich habe es lediglich vor mich hin gesagt. Kein Grund rum zu motzen," erwiderte er. Dann griff er beide Tassen und brachte sie zu dem Tisch im Wohnzimmer, wo er sie vorsichtig abstellte. Er fragte die Fremde auch nach ihren Namen, doch sie antwortete ihm darauf nicht.
Innerhalb eines Augenblicks war Kenji an einem völlig anderen Ort. Schon wieder diese Erinnerungen an seine Vergangenheit. Er selbst befand sich in seinem Dorf, doch schien es so, als ob er nur ein Geist sei. Er blickte durch die Gegend. Plötzlich veränderte sich alles und er stand auf einem Friedhof. Vor ihm befanden sich zwei Gräber. Die Gräber seiner Eltern. Einzelne Tränen liefen an Kenjis Gesicht hinab. Wieder änderte sich alles. Er war im Büro des Dorfoberhaupts, doch weshalb. Aiko war hier und unterhielt sich mit jenem Oberhaupt. Sie wollte sich auf die Suche nach Kenji machen. Obwohl das Dorfoberhaupt den Eindruck machte, als würde er es verstehen, lehnte er ihren Antrag ab. Wieder ein Zeitsprung. Er befand sich in seinem Zimmer. Aiko lebte schon damals mit ihm zusammen. Sie blickte auf ein Bild, auf welchem beide zusammen waren. Ihr kamen die Tränen. Kenji konnte seine Tränen auch nicht zurückhahlten. Er versuchte sie zu berühren, doch gehörte er nicht zu dieser Welt, er griff lediglich durch sie hindurch. Sie erzählte davon, dass sie ihn retten würde. Zusammen mit ihren Ausrüstung verließ sie das Dorf und machte sich trotz Verbot auf die Suche nach Kenji. Wieder befand sich Kenji im Büro des Dorfoberhaupts. Auch ein Anbu war anwesend. Dieser legte eine Akte auf den Tisch. Kenji konnte darauf einen Blick erhaschen. "Aiko Watanabe tot aufgefunden," war darauf geschrieben.
"Neeein," brüllte Kenji. Er öffnete die Augen. Noch immer befand er sich am Tisch. Durch jenen Schock verschüttete er seine Tasse Tee. Einzelne Tränen liefen an seinen Wangen hinab. Er blickte vollkommen ernst mit einem Hauch von Verzweiflung in Chinatus blaue Augen. "Es tut mir Leid, ich werde einen neuen Tee machen, warte hier," erklärte er flüchtig und lief schnell in die Küche. Dort schloss er die Tür hinter sich und blickte in einen kleinen Spiegel. Diese Male in seinem Gesicht, alles die Schuld der Orochimaru Gene. Er schlug mit beiden Fäusten auf die Küchentheke. Sein Atem war schwer. Alles hatte gerade so real gewirkt. Diese Erinnerungen brachten ihn wirklich an seine Grenzen, wie würde wohl die fremde Konoichi auf seinen kleinen Nervenzusammenbruch reagieren?