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Ordenshalle TrainingsraumShinji ließ sich eine ganze Weile von dem Blonden herum tragen, jedoch irgendwann schien er einen Rappel zu kriegen und wollte dann doch selber laufen. Gleichgültig zuckte der Kiyoshi mit den Schultern und ließ den Botschafter wieder auf seine eigenen Füße hinab, ehe eine, mittlerweile recht bekannte, Stimme in ihren Köpfen erklang. Damit vergaß Gunji auch ein wenig das Trainingsthema. Doch Shinji schien nur zu kümmern, dass er selbst nicht kämpfen musste.
Wie war's kämpfen eigentlich so? fragte Gunji ihn bloß und ein Anflug von Neugierde kam zum Vorschein, ehe sie die Gaststätte erreichten, die Shinji ansteuerte. Das Innere sah recht gewöhnlich aus, wenn auch nicht unbedingt im besten Zustand. Es wurde viel Holz verarbeitet, sowohl in kräftigen Säulen, als auch im Mobiliar. Die verputzten Wände wiesen jedoch bereits jetzt schon Risse auf, obwohl das Lokal sicherlich noch nicht allzu lange stehen konnte. Man hätte das Ganze auch für eine Kneipe halten können. Die prunkvolle Tafel an der Wand, welche aktuelle Tagesgerichte anzeigte, wies jedoch das Gegenteil auf und ließ Gunji bei dem Anblick der Preise ein wenig, kaum merklich, schlucken. Man merkte, dass der Koch sich bemühte, von der ganzen Welt her nur gute, wenn nicht sogar die besten Zutaten zu bekommen. Dies schlug sich nämlich, verständlicherweise, auch im Preis nieder. Also weniger ins Ambiente investiert, dafür aber ins Essen. Natürlich geriet Gunji ein wenig ins Schwärmen, wie köstlich die Nahrungsmittel hier schmecken könnten, doch ein alt bekanntes Problem trat erneut auf: Er besaß kein Geld. Und würde so schnell wohl auch keines bekommen. Zwar hatte Shinji ihm Unterkunft gewährt und gewissermaßen auch Essen, dafür das er ihn unterrichtete. Aber das hier war einfach mehr, als Gunji verlangen konnte. Er hasste es, sich bei anderen durchzuschnorren. Mehr noch: Er würde vermutlich eher auf der Straße schlafen. Er tat dies auch schon in der Vergangenheit.
Gemeinsam mit Shinji setzte er sich an eien Tisch und Shinji bestellte das Gericht des Tages.
Wasser reicht, danke. meinte der Blondschopf nur zur Bedienung, mit einem ungewöhnlich normalen, freundlichen Lächeln. Plötzlich fragte Shinji Fragen, worauf Gunji ihn nur anguckte, als wäre dem Botschafter gerade ein drittes Auge gewachsen. So blickte er ihn tatsächlich an, als hielte er Shinji für geisteskrank.
Ey, Kumpel. Nix für ungut aber... du hast mich stinkend, dreckig und mit der Kleidung, die ich noch in Kirigakure an hatte, in 'ner verdammten Seitengasse hocken sehen, wo ich schon seit einigen Wochen nix zu Essen mehr hatte. Meinst du echt, ich hätte Arbeit oder jemandem, den ich folgen könnte? fragte er ihn bloß. Ein Botschafter müsste doch durchaus selbst auf so eine Idee kommen. Dann beugte der Blondschopf sich jedoch leicht vor und boxte ihm gegen die Schulter.
Hab doch bei dir nun 'nen Job. meinte er nur und lachte ein wenig verrückt kurz laut auf. Doch führte Shinji seine Gedanken dann schon weiter fort. Als Reaktion zuckte Gunji mit den Schultern.
Ich hab' eh nix zu tun sonst. Und ein bisschen Kohle könnte auch nicht schaden. Wenn deine Göttliche oder du, mir egal, mich dann für meine Arbeit bezahlen könnt, soll's mir recht sein. Wenn du dann mein Boss bist, gehen mich deine Pläne eh nix an, außer du hast vor, mich mit einzubeziehen. Ansonsten hast du sowieso das Sagen. meinte er nur und man merkte deutlich, dass das Shinobisystem voll und ganz in den ehemaligen Chuunin und Oinin-Lehrling übergegangen war. Sollte er die Arbeit von Shinji annehmen können, sah er den Botschafter als Ranghöher und so würde er ihm folgen und auch Befehle ausführen, wie er es eben auch sonst nicht anders kannte. Plötzlich hob er jedoch einen Zeigefinger.
Aber ich trag keinen Rock oder irgendeinen anderen Schwachsinn von den Typen hier! Und an irgendwelche göttliche Scheiße glaub' ich auch nicht. Könnt ihr ja machen, mir is' das egal, so lang' ich nicht dazu gezwungen werd' mir irgendnen schwachsinnigen Glauben anzueignen. kam es von ihm nur als Vorraussetzung, was jedoch nicht hieß, dass er die Göttliche nicht als Führungskraft Ishgards ansah, nur eben, dass er nicht an etwas Göttliches selbst glaubte und eben auch nicht die Laufbahn eines Templers anstrebte. Er war ein Shinobi und würde dies wohl auch immer bleiben. Auf seine ganz eigene, verworrene Art und Weise.
TBC:
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